J. Knorr Störungsarme integrierte kapazitive Spannungswandler
J. Knorr Inhalt Überblick Kenndaten, Wandlertypen Theorie des Dickson-Wandlers Stationäre Theorie: Wirkungsgrad, Ersatzschaltbild Dynamisches Verhalten EMV Ausgangsspannungswelligkeit, Versorgungsstromwelligkeit, Substratstörungen Realisierung Schaltventile Ansteuerung Regelung Sonderformen Schaltungsbeispiel
J. Knorr Überblick Grober Vergleich: Induktiver / kapazitiver Energiespeicher BauteilL / C [ nH ] [ nF ] Volumen [ mm3 ] I / U [ mA ] [ V ] f [ MHz ] P [ mW ] p V [ mW / mm3 ] Stabdrossel D x L = 6 x 25 mm Integrierte Spule 1,2) D = 125 µm SMD- Kondensator C0805 1,3) Integrierter 1,3) Kondensator ) Gehäusedicke 2 mm 2) Güte < 103) Teilentladung um 25 %
J. Knorr Überblick Leistungsbereich / Wirkungsgrad Integrierte Pumpkapazitäten: mW / bis ca. 65% Externe (diskrete) Pumpkondensatoren: mW / bis ca. 90% Eigenschaften Spannungsübersetzungsverhältnis prinzipiell diskret (rational) Prinzipielle Verluste beim Umladen (Innenwiderstand) Einsatz Hilfsschaltung mit integrierten Pumpkapazitäten:EEPROM-Speicher-IC OPV, PIN-Photodiode Spannungsverdoppler-IC (Kapazitäten intern/extern): z.B. 3.3V -> 5V
J. Knorr Überblick Wandlertypen und -arten Abwärtswandler (Kondensatoren wechselweise seriell / parallel) Aufwärtswandler Cockroft-Walton-Spannungsvervielfacher (800kV, Atomphysik,1940) Dickson-Spannungsmultiplizierer (einstufig: Spannungsverdoppler) Invertierender Wandler
J. Knorr Überblick Aufwärtswandler Dickson – Spannungsmultiplizierer (unsymmetrisch) Gut integrierbar (Streukapazitäten der Pumpkondensatoren!)
J. Knorr Inhalt Überblick Kenndaten, Wandlertypen Theorie des Dickson-Wandlers Stationäre Theorie: Wirkungsgrad, Ersatzschaltbild Dynamisches Verhalten EMV Ausgangsspannungswelligkeit, Versorgungsstromwelligkeit, Substratstörungen Realisierung Schaltventile Ansteuerung Regelung Sonderformen Schaltungsbeispiel
J. Knorr Theorie des Dickson-Spannungswandlers Stationäre Theorie Prinzip Auf- und Entladen eines / mehrerer Pump- kondensator(s) /en (C) Störend: Streukapazitäten Spannungsverluste (D1,D2) Nichtidealer Generator (Schaltverluste: C G => C SG, η G ) Einstufiger (Dickson– ) Spannungswandler
J. Knorr Theorie des Dickson-Spannungswandlers Stationäre Theorie Prinzip Q C … Nutzladung Q S, Q SG Streuladungen (Verluste)
J. Knorr Theorie des Dickson-Spannungswandlers Stationäre Theorie Ersatzschaltbild Innenwiderstand R S Schaltverluste (R SW ): Streukapazitäten, Generator-Schaltverluste Konverterwirkungsgrad (η C ): Ventilspannungsabfall, Pumpspannungamplitude, Generatorwirkungsgrad (a) komplett, (b) nach Dickson
J. Knorr Theorie des Dickson-Spannungswandlers Stationäre Theorie Leistungsbilanz Schaltverluste P SW verschieben Wirkungsgradmaximum zur Leistungsanpassung hin Zusammensetzung der Leistungen (a), Wirkungsgrad abhängig v. d. Schaltverlusten (b)
J. Knorr Theorie des Dickson-Spannungswandlers Stationäre Theorie Wirkungsgradmaximierung V S / V O optimieren! Streuzahl κ S : Wirkungsgrad abh. v.d. Streuzahl Ersatzschaltbild
J. Knorr Theorie des Dickson-Spannungswandlers Stationäre Theorie Hilfsgrößen „Generatorwirkungsgrad“ η G Für stromproportionale Verluste in der Ansteuerung (z.B. bei Stromspiegeln) I GL +, I GR +...aus den beiden Generatorausgängen „herausfließender“ Ausgangsstrom Generator und Pumpnetzwerk beim Dickson-Wandler (schematisch)
J. Knorr Theorie des Dickson-Spannungswandlers Stationäre Theorie Hilfsgrößen Streukoeffizienten: α S α SG = α BP + α G C TP, C BP Streukapazitäten der oberen und unteren Kondensatorplatte C G... Fiktive Generator- streukapazität (für Schaltverluste) Zweistufiger Dickson - Wandler (symmetrisch)
J. Knorr Theorie des Dickson-Spannungswandlers Stationäre Theorie Modellparameter Leerlaufspannung Innenwiderstand Konverterwirkungsgrad Schaltverluste
J. Knorr Theorie des Dickson-Spannungswandlers Stationäre Theorie Modellparameter Leerlaufspannung Innenwiderstand Konverterwirkungsgrad Schaltverluste
J. Knorr Theorie des Dickson-Spannungswandlers Stationäre Theorie Modellparameter Leerlaufspannung Innenwiderstand Konverterwirkungsgrad Schaltverluste
J. Knorr Theorie des Dickson-Spannungswandlers Stationäre Theorie Flächenbedarf C·N = C N Konflikt: Flächenminimum (Leistungsanpassung) <> Wirkungsgradmaximum! Maximierter Wirkungsgrad η max, Flächenbedarf C N sowie H = η max / C N (normiert)
J. Knorr Theorie des Dickson-Spannungswandlers Stationäre Theorie Beispiel: Ansteuerung mit Inverter V IN = 2 V ΔV Φ = 2 V V F = 0.75 V C = 10 pF N= 3 α S = 0 α BP = 7.7 % η G = 1
J. Knorr Theorie des Dickson-Spannungswandlers Stationäre Theorie Beispiel: Ansteuerung mit Inverter Ergebnis für ESB (bei 1/T = 10 MHz): V 0 = 5 V R S = 30 k R SW =14 k η C = 65 % α G = 16 % κ S = 0.23 Bei 1/T = 40 MHz ist ΔV Φ < 2 V, da Inverter zu schwach. Ausgangsspannung und Eingangsstrom gemessen (gestrichelt) und berechnet
J. Knorr Theorie des Dickson-Spannungswandlers Stationäre Theorie Beispiel: Ansteuerung mit Inverter Ergebnis für ESB (bei 1/T = 10 MHz): V 0 = 5 V R S = 30 k R SW =14 k η C = 65 % α G = 16 % κ S = 0.23 Bei 1/T = 40 MHz ist ΔV Φ < 2 V, da Inverter zu schwach. Wirkungsgrad gemessen (gestrichelt) und berechnet
J. Knorr Überblick Kenndaten, Wandlertypen Theorie des Dickson-Wandlers Stationäre Theorie: Wirkungsgrad, Ersatzschaltbild Dynamisches Verhalten EMV Ausgangsspannungswelligkeit, Versorgungsstromwelligkeit, Substratstörungen Realisierung Schaltventile Ansteuerung Regelung Sonderformen Schaltungsbeispiel
J. Knorr Theorie des Dickson-Spannungswandlers Dynamisches Verhalten Ersatzschaltbild (Einschaltvorgang) Modellvoraussetzungen: Vernachlässigbare Streukapazitäten: α S = 0 Voller Generatorspannungshub: V Φ = V IN Quasistationarität:Gleicher Ladungstransfer je Taktschritt für alle Kapazitäten Vorgangsweise: Bestimmung der Ersatzkapazität über die in den Pumpkondensatoren gespeicherte Ladung Aufstellen einer Rekursionsformel für V OUT (jT)
J. Knorr Theorie des Dickson-Spannungswandlers Dynamisches Verhalten Ersatzschaltbild (Einschaltvorgang) Ersatzschaltbild
J. Knorr Theorie des Dickson-Spannungswandlers Dynamisches Verhalten Einschaltvorgang (Leerlauf) Anfangsbedingung:V OUT (0) = V IN - V F Näherung (τ >> T): Näherung aus ESB (τ >> T): Einschaltvorgang (Leerlauf)
J. Knorr Theorie des Dickson-Spannungswandlers Dynamisches Verhalten Gültigkeit des ESB Getaktete Schaltventile: Zweiquadrantenbetrieb ESB allgemeingültig Dioden als Schaltventile: Einquadrantenbetrieb ESB gilt bei sinkender Eingangsspannung nur beschränkt Ersatzschaltbild
J. Knorr Theorie des Dickson-Spannungswandlers Dynamisches Verhalten Gültigkeit des ESB Dioden als Schaltventile Beispiel: Absinken von Eingangs- und Pumpspannung: Gültigkeit des ESB für Ausgangsspannungsverlauf bei fallender Eingangsspannungsrampe
J. Knorr Überblick Kenndaten, Wandlertypen Theorie des Dickson-Wandlers Stationäre Theorie: Wirkungsgrad, Ersatzschaltbild Dynamisches Verhalten EMV Realisierung Schaltventile Regelung Ansteuerung Sonderformen Schaltungsbeispiel
J. Knorr EMV Störemission – Problemstellen Versorgungsstromwelligkeit Magnetische Kopplung Ausgangsspannungswelligkeit Substrate noise
J. Knorr EMV Versorgungsstromwelligkeit, magnetische Kopplung Beispiel Inverter: Abhilfe: Stromquellen zur Ansteuerung (Stromquellenbrücke)
J. Knorr EMV Ausgangsspannungswelligkeit Beispiel Stromquellenbrücke: ΔV C … Spannungsänderung an C beim Pumpvorgang Abhilfe: C OUT >> C, Filterung
J. Knorr EMV Substrate noise: Substrat ohmsch (bis 2..5 GHz) Ein-/ Auskopplung meist kapazitiv Beispiel: Pumpkondensator – Substrat – Kollektor eines NPN-Transistors Abhilfe: Gegentaktsignale in Kombination mit streng symmetrischem Aufbau Substratkontaktringe um Quelle und Senke mit Masseanschluß als Schirm Niedrige Spannungssteilheiten-> Stromquellenansteuerung Abhilfe: C OUT >> C, Filterung Koppelmechanismus Hoch- (a) und niederohmiges Substrat (b)
J. Knorr Überblick Kenndaten, Wandlertypen Theorie des Dickson-Wandlers Stationäre Theorie: Wirkungsgrad, Ersatzschaltbild Dynamisches Verhalten EMV Ausgangsspannungswelligkeit, Versorgungsstromwelligkeit, Substratstörungen Realisierung Schaltventile Ansteuerung Regelung Sonderformen Schaltungsbeispiel
J. Knorr Realisierung Schaltventile Schaltdioden (unidirektional)Einquadrantenbetrieb Getaktete SchaltventileZweiquadrantenbetrieb Selbstschaltend Fremdgeschaltet
J. Knorr Realisierung Schaltventile Schaltdioden (unidirektional): schnell Bipolar (Basis-Emitter-Diode) (a, b) MOSFET (c, d): P-Kanal: parasitäre PNP- Transistoren!
J. Knorr Realisierung Schaltventile Getaktete Schaltventile Selbstschaltend (durch Pumpspannung) Ventilsteuerung über Inverter (a): Gate schaltet mit Spannungsgewinn von zwei Stufen Umschalten der Bulkspannung bei PMOS (b) auf das jeweils höhere Potential, um Stromfluß über Source-Bulk-Diode bzw. Drain-Bulk-Diode zu vermeiden
J. Knorr Realisierung Schaltventile Getaktete Schaltventile Fremdgeschaltet (eigene Ansteuerung) Gegentaktansteuerung: Umschaltung zweier in Serie liegender Transistoren Gatespannungsbereich über Hilfstransistoren festgelegt
J. Knorr Überblick Kenndaten, Wandlertypen Theorie des Dickson-Wandlers Stationäre Theorie: Wirkungsgrad, Ersatzschaltbild Dynamisches Verhalten EMV Ausgangsspannungswelligkeit, Versorgungsstromwelligkeit, Substratstörungen Realisierung Schaltventile Ansteuerung Regelung Sonderformen Schaltungsbeispiel
J. Knorr Realisierung Ansteuerung „Niederohmig“, spannungsgesteuert: Inverter + einfach, schnell (> 50 MHz), η G ~ 1, ΔV Φ ~ V IN - Störungen! „Hochohmig“, stromgesteuert: Stromquellenbrücke + Störarm (kleinere Spannungssteilheit, Konstantstrom) - aufwendige Frequenzregelung, ΔV Φ < V IN,langsamer, η G < 1
J. Knorr Realisierung Ansteuerung Stromquellenbrücke Stromspiegelbrücke: langsam => η G sinkt mit Pumpfrequenz Brücke mit Kreuzschalter: größere Stromübersetzung => η G höher
J. Knorr Überblick Kenndaten, Wandlertypen Theorie des Dickson-Wandlers Stationäre Theorie: Wirkungsgrad, Ersatzschaltbild Dynamisches Verhalten EMV Ausgangsspannungswelligkeit, Versorgungsstromwelligkeit, Substratstörungen Realisierung Schaltventile Ansteuerung Regelung Sonderformen Schaltungsbeispiel
J. Knorr Realisierung Regelung Querregler (a): einfach, stabil – hohe Leerlaufverluste Längsregler (b):Verluste maximal bei halber Nennlast Frequenzregler (c):Wirkungsgrad maximal – Stabilität: im LL große Wandlerzeitkonstante τ!
J. Knorr Überblick Kenndaten, Wandlertypen Theorie des Dickson-Wandlers Stationäre Theorie: Wirkungsgrad, Ersatzschaltbild Dynamisches Verhalten EMV Ausgangsspannungswelligkeit, Versorgungsstromwelligkeit, Substratstörungen Realisierung Schaltventile Ansteuerung Regelung Sonderformen Schaltungsbeispiel
J. Knorr Sonderformen Mehrphasige Ansteuerung Verringerung der Störungen Realisierung mit Ringsoszillator (auch stromgesteuert) M Generatoren und Wandler
J. Knorr Sonderformen Mehrphasige Ansteuerung Beispiel Versorgungsstrom: Vergleich 1 Wandler - 5 phasenverschobene Wandler: => Dezimierung der Spektralanteile Vorteilhaft bei „breiten“ Strompulsen
J. Knorr Sonderformen Wandler mit Ladungsausgleich Teilweises Umladen der Streukapazitäten ohne Energieaufwand durch Schließen von S2 (S0 offen) nach Erreichen der Aussteuergrenzen Reduktion der durch Pumpnetzwerks- Streukapazitäten bedingten Schaltverluste auf die Hälfte
J. Knorr Überblick Kenndaten, Wandlertypen Theorie des Dickson-Wandlers Stationäre Theorie: Wirkungsgrad, Ersatzschaltbild Dynamisches Verhalten EMV Ausgangsspannungswelligkeit, Versorgungsstromwelligkeit, Substratstörungen Realisierung Schaltventile Ansteuerung Regelung Sonderformen Schaltungsbeispiel
J. Knorr Schaltungsbeispiel Wandler mit Ansteuerung durch Stromspiegelbrücke V IN = 3.3 V (+/- 10 %) V OUT = 12 V (Frequenzregler) I OUT,max = 90 μA C = 3.2 pF N = 16 (symmetrisch) => Diodensperrspannung 2.2V => η C nur 24 % Prinzipschaltung der Brücke sowie Simulation von Generatorspannung V Φ, Generatorstrom I G und Steuerstrom I C
J. Knorr Schaltungsbeispiel Wandler mit Ansteuerung durch Stromspiegelbrücke V IN = 3.3 V (+/- 10 %) V OUT = 12 V (Frequenzregler) I OUT,max = 90 μA C = 3.2 pF N = 16 (symmetrisch) => Diodensperrspannung 2.2V => η C nur 24 % Chipgröße: 0.45 x 0.9 mm 2
J. Knorr Schaltungsbeispiel Wandler mit Ansteuerung durch Stromspiegelbrücke Pumpfrequenz 1/T steigt linear mit I OUT bis zum Einsatz der Strombegrenzung I IN steigt praktisch linear mit 1/T (a)V OUT und I IN, dazu Pumpfrequenz 1/T und η für 3.3V (b)V OUT vergrößert
J. Knorr Schaltungsbeispiel Wandler mit Ansteuerung durch Stromspiegelbrücke Spektrum der Ausgangsspannung V OUT,n Spektralen bei 1/T und 2/T Störpegel steigen mit I OUT an „Reglerrauschen“ unterhalb der Strombegrenzung (100 μA) => Regleroptimierung nötig
J. Knorr Schaltungsbeispiel Wandler mit Ansteuerung durch Stromspiegelbrücke Spektrum des Versorgungsstroms I IN,n Spektralen bei 1/T und 2/T Störpegel steigen mit I OUT an „Reglerrauschen“ unterhalb der Strombegrenzung (100 μA) => Regleroptimierung nötig
J. Knorr Zusammenfassung / Ausblick Modelle für stationäres und dynamisches Verhalten Schaltventile, Reglertypen Sonderformen Brücke mit Kreuzschalter folgt