Viel erreicht wenig gewonnen. Ein realistischer Blick auf das Ruhrgebiet.

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 Präsentation transkript:

Viel erreicht wenig gewonnen. Ein realistischer Blick auf das Ruhrgebiet.

Ruhrgebiet aus dem Weltraum

Regionalverband Ruhrgebiet

Viel erreicht Neue Arbeitsplätze in Zukunftsfelder: z.B. Logistik, Informationstechnologien, Gesundheitswirtschaft IBA Emscherpark Kulturhauptstadt Ruhr 2010 Wissenschaftsregion: starke Hochschul- und Forschungslandschaft: von 0 auf Studierende (WS 12) bemerkenswerte ökologische Entwicklung

Wenig gewonnen immer noch überdurchschnittliche Arbeitslosigkeit (Verlust von Arbeitsplätzen allein im Bergbau seit 1958) keine tragfähige Arbeits- und Funktionsteilung (u.a. Folge des Gießkannenprinzip) starker demografischer Wandel Unterstadt und neue Unterschicht Kommunale Finanznot immer noch Kirchturmdenken

Bevölkerungsentwicklung bis 2030

Sozialäquator A 40

Unterstadt und neue Unterschicht sozial, ethnisch und demografisch zunehmend segregierter Ballungsraum, im Vergleich zu anderen Städten leben mehr Menschen in der „Unterstadt“ wachsende sozialräumliche Polarisierung von Lebenslagen und Lebenschancen: Zerfall zivilgesellschaftlicher Strukturen in abgehängten Problemstadtteilen (vor allem nördlich der A 40) kein Migrationsproblem, sondern ein Problem einer „neuen Unterschicht der Dienstleistungsgesellschaft“ mit Bildungsarmut und prekären Beschäftigung Gefährdung des Humanvermögens durch Perspektivlosigkeit, Armut und soziale Exklusion: „Was aus einem Kind im Ruhrgebiet wird, hängt in erster Linie von seiner Adresse ab“ „Es gibt Quartiere, in denen Kinder keinen Erwachsenen mehr kennen, der regelmäßig zur Arbeit geht“ „Wer nicht mehr will, hat kein Motiv zu lernen“

Kassenkredite je Einwohner im Bundesländervergleich

Entwicklung der Kassenkredite je Einwohner im Ruhrgebiet und NRW

NRW Kommunen mit den höchsten Kassenkreditschulden am Oktober 2010Seite 12

Interkommunale Kooperation im Ruhrgebiet Alte Wege: Kirchturmdenken, Ruhrstadt oder Ruhrbezirk Stattdessen: Ausbau interkommunaler Kooperation, aber in Teilbereichen ist die Kooperationsbereitschaft immer noch unterentwickelt. Wesentliche Ursachen liegen in der Größe des Ruhrgebietes, in der Polyzentralität und in den lokalen Animositäten. Gute und schlechte Beispiele: Regionalplanung, ÖPNV, regionale Wirtschaftsförderung, Tourismusmanagement, Kulturpolitik, Abfall- und Abwasserentsorgung Regionalplan, Regionaler Flächennutzungsplan, Masterpläne: welche Pläne haben Konsequenzen bzw. Steuerungspotential? Sinnvoll ist keine einheitliche Lösung, sondern eine von den Aufgaben abhängige variable räumliche Abgrenzung Expertise, Anreize und Druck können helfen, interkommunale Kooperation voranzubringen

Kirchturmdenken: Stadtbahninseln im Ruhrgebiet

Perspektiven Profilbildung durch funktionale Differenzierung: Nicht jeder macht das Gleiche Zukunftsfelder sind z.B. Energieeffizienz, Gesundheitswirtschaft, Wohnen im Alter weiterer Ausbau der Wissenschaftsregion, UAMR als Beispiel gelungener „Kooperation im Wettbewerb“, Hochschulen als „Innovationsmotoren“ Bildungsoffensive für die Kinder der Unterstadt: „Ungleiches Ungleich behandeln“, keine Förderung gegen die Familie und den Sozialraum Bessere interkommunale Kooperation statt Kirchturmdenken oder Ruhrstadt: nach Aufgaben abhängige variable räumliche Abgrenzung, externe Hilfe durch Anreize und Druck Stärkung der urbanen Lebensqualität (auch als Standortpolitik) stärkere Einbeziehung der Zivilgesellschaft