N. Th. Grabowski und G. Klein Institut für Lebensmittelqualität und –sicherheit der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Einführung Material und.

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Dies ist ein wissenschaftliches Poster – Im Format DIN A0 hoch.
 Präsentation transkript:

N. Th. Grabowski und G. Klein Institut für Lebensmittelqualität und –sicherheit der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover Einführung Material und Methoden Ergebnisse und Diskussion Getrocknete Saturniiden-Raupen (SR) stellen ein weltweit genutztes Lebensmittel dar. In Afrika ist ihre Ernte, Verarbeitung und Vermarktung zeitweise mit größeren ökonomischen Vorteilen als die traditionelle Landwirtschaft verbunden. In Deutschland ist die Entomophagie aufgrund kultureller Gegebenheiten unüblich. Die Einwanderung von Menschen aus traditionell entomophagen Völkern nach Deutschland hat hier zu einem begrenzten Markt für dieses Lebensmittel geführt. Die europäische Lebensmittelgesetzgebung verlangt sichere und hochwertige Lebensmittel. Die vorliegende Fallstudie untersucht, inwiefern SR diesen Anforderungen gerecht werden. Zu diesem Zweck wurden SR in einem Afro-Shop angekauft. Die Inhaber beziehen als Ghanaer einen Großteil ihrer Lebensmittel aus ihrem Heimatland bzw. aus Westafrika, so auch die SR. Es handelte sich dabei um eine Stichprobe (200 g) aus einer Sendung aus Westafrika. Die Probe wurde auf Nämlichkeit, Identität der Raupen, chemisch (Vollanalyse) sowie mikrobiologisch (Methoden nach § 64 LFBG) untersucht. Die SR wurden in einer Klarsicht-Kunststofftüte ohne Kennzeichnung verkauft. Das steht im Konflikt zur RL 2000/13/EU zur Kennzeichnung von Lebensmitteln. Die Bestimmung über das Senckenbergmuseum Frankfurt ergab, dass es sich bei den Raupen um Cirina forda (Lepidoptera: Saturniidae) handelt, die in Westafrika „Kanni“ genannt werden (Abb. 1) Die Ergebnisse der chemischen und mikrobiologischen Untersuchungen sind in den Tab. 1 bzw. 2 zusammengefasst. Vergleiche mit der Literatur ergaben, dass die Zusammensetzung von SR stark variieren kann, selbst innerhalb der Spezies (z.B. Gesamtfett: 4 – 22 %). Unterschiedliche Instare, deren Ernährungszustand und Verarbeitungstechniken können dafür der Grund sein. Mikrobiologisch ergeben sich keine größeren Bedenken, da Kanni traditionell als Suppeneinlage verwendet wird. Rechtlich gesehen allerdings stellt die nichtvorhandene Kennzeichnung ein Problem dar. Kontakt: Zusammensetzung und mikrobiologische Befunde getrockneter, aus Westafrika nach Deutschland importierter Saturniiden-Raupen (Lepidoptera: Saturniidae: Cirina forda) Parameter% Trockenmasse94,50 Gesamtwasser5,50 Asche5,00 Gesamtfett18,60 Gesamteiweiß54,10 Kohlenhydrate16,80 NPN4,80 Fleischprotein49,60 Hydroxyprolin0,04 Bindegewebseiweiß0,32 BEFFE19,30 Gesamtphosphor0,90 Tab. 1: Chemische Zusammensetzung getrockneter Cirina-forda-Raupen Tab. 2: Ergebnisse der mikrobiologischen Untersuchungen der getrockneten Cirina-forda-Raupen Parameterlg KbE/g bzw. Nachweis Gesamtkeimzahl6,08 Enterobacteriaceae1,30 Escherichia colin.n* (25 g) Stapyhlokokken1,30 Salmonellenn.n (25 g) Bacillus spp.nachgewiesen Bacillus cereusn.n (15 g) Hefen und Pilzen.n (15 g) Abb. 1 getrocknete Cirina-forda-Raupen (Kanni) *n.n. = nicht nachgewiesen