Lokale Lebensmittel und Direktvermarktung in Ungarn Anikó Juhász Research Institute of Agricultural Economics (AKI) Food Supply Chain Analysis Department.

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 Präsentation transkript:

Lokale Lebensmittel und Direktvermarktung in Ungarn Anikó Juhász Research Institute of Agricultural Economics (AKI) Food Supply Chain Analysis Department „Bäuerinnen, lokale Lebensmittel und kurze Versorgungsketten – praktische Erfahrungen, strategische Perspektiven” October 2012 Netzwerk Land | Seminar

Wer sind wir und was machen wir? Forschungsinstitut für Agrarwirtschaft (Research Institute of Agricultural Economics - AKI)  Hintergrundinstitution des Ministeriums für ländliche Entwicklung  Die Hauptaufgabe liegt in der Datensammlung (für die EU und das zentrale statistische Amt) und der Wirtschafts- und Politikanalyse Abteilung: Analyse von Lebensmittelversorgungsketten  In- und Auslandshandeslanalyse Forschung verbunden mit den Bereichen  „Direktvertrieb in der ungarischen Lebensmittelversorgungskette”  „Märkte in der ungarischen Lebensmittelversorgungskette” Weblink zur Marktdatenbank kutatás+( )

Überblick  Zahlen und Fakten des Sektors  Struktur der Forschungsprojekte  Sicht des Produzenten  Sicht des Konsumenten  Nachhaltigkeit  Zusammenfassung und Empfehlungen  Images des Sektors

ZAHLEN & FAKTEN Direktvertrieb und kurze Versorgungsketten

Bäuerliche Weiterverabeitung (und Direktvertrieb) Source: Food Chain Analysis Department (AKI) based on data from Farm Structure Survey (FSS) of Hungarian Central Statistical Office (HCSO) Anzahl der landw. Betriebe Anteil in % alleine gemein- schaftlich alleine Anteil in % Anzahl der landw. Betriebe

Source: GfK Hungária Anteil der Einzelhandelskanäle an den Verkäufen von FMCG 42% traditionell ABER Märkte sind elastisch!Bis zu 26% DiskonterMärkte Andere Unabhängig Lebensmittelgeschäfte Einheimische Ketten Supermarkt Großmarkt/Ein kaufs-zentrum Anteil in %

Source: Food Chain Analysis Department (AKI) consumers’ survey Anteil an Einzelhandelskanäle in der Konsumentenumfrage nach Produktkategorien Märkte und Direktvertrieb Obst und Gemüse Eier Fisch Fleisch Verarbeitete Fleischprodukte Milchprodukte Milch Backwaren Andere Lebensmittel Groß- und Supermärkte Fachgeschäfte Diskonter Märkte Einheimische Ketten Direktvermarktung Unabhängige Lebens- mittelgeschäfte Andere

Menge an direkten und durch kurze Versorgungs- ketten vertriebene Lebensmittel Wein Source: Food Chain Analysis Department (AKI) based on data from Supply Balance of Hungarian Central Statistical Office (HCSO) Obst Gemüse Milch Gemüse (auf Märkten, 1000t) Milch (SFSC, Million Liter) Obst (auf Märkten, 1000t) Wein (auf Märkten, 1000 hl) Kartoffel (SFSC, 1000 t)

Regionale Verteilung der Märkte Source: Food Chain Analysis Department (AKI) market database traditionelle Märkte und Markthallen Bauernmärkte Messen

Struktur der Primärforschung

Struktur der „Direktvertrieb“-Forschung Typologie Produktsektor Vertriebs- form „Treffpunkt in der Mitte” Obst und Gemüse Märkte „Bauer zieht herum” Milch und Milch- Transporter, produkte Automat „Kunde zieht herum” WeinWeinkeller  Methode −Persönliche Interviews auf dem landwirt. Betrieb, vergleichende erforschende Fallstudie, SWOT-Analyse 21 Interviews 8 Interviews 27 Interviews

Struktur der „Märkte” Forschung  Datensammlung auf den Märkten und Messen in Ungarn –Vorschriften durch lokale Behörden –Register –Webpages der Märkte –Webpages der Niederlassungen –Und unzählige Telefonanrufe und s……  Produzentenumfrage basierend auf einer Kontaktliste (ca. 500) –Onlinefragebogen –Strukturierte Interviews  Konsumentenumfrage basierend auf Sozialen Netzwerken (ca. 1500) –Onlinefragebogen –Fragebogen  Methode –Hauptsächlich beschreibende Statistik, Aussagen, Likert Skala (1-5), Cluster Analyse and Servqual modell 202 Antworten 851 Antworten

Sicht und Meinung des Produzenten

wirtschaftlicher Status (Anzahl der Angestellten, Nettoverkäufe, bewirtschaft. Land) Typen von VertriebskanälenDurchschnitt Anzahl der Rückmeldungen Direktvertrieb-0, Direktvertrieb und kurze Versorgungsketten -0, Konventionell (dazwischen)0, gemischt0, Total0, Ist es das wert? Vergleich Vertriebskanäle Source: Food Chain Analysis Department (AKI) producers’ survey

Ist es das wert? Schwächen und Risiken des Direktvertriebs WeinO & GMilch (n=26)(n=21)(n=8) Schwä chen Investitonsbeschränkungen und Risiken+++*0+++ Zeit- und arbeitsintensive Tätigkeit Misstrauen gegen Kooperationen++00 Limitierte Verkaufsmenge0+0 Risiken Steigende Konkurrenz und Nachfragelimit Weiterer industrieller Rückgang und steigende Integration+++ Hohe und steigende Einstandspreise Kostspielige Befolgung der Regeln+++ Schwierigkeiten durch Generationswechsel+00 * 0 = no mention; += 1-25 % mention; ++= % mention; +++= 75 % mention Source: Food Chain Analysis Department (AKI) producers’ survey O & G... Obst & Gemüse

Ist es das wert? Stärken und Chancen des Direktvertriebs WeinO&GMilch (n=26)(n=21)(n=8) Stärken rasches Einkommen und höhere Preise+++*+++ Direkte Vertrauensbeziehung zu den Konsumenten Sinkende Abhängigkeit des Käufers Eigenständige Verkaufs- und Preisent- scheidungen Breites Angebot und einzigartige Produkte Chancen Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle+++0+ Kooperationen zwischen Produzenten+++00 Straker Trend nach lokalen und gesunden Lebensmittel0+++ Konsumentenorientierte Produkt- und Serviceentwicklungen+++0 * 0 = no mention; += 1-25 % mention; ++= % mention; +++= 75 % mention Source: Food Chain Analysis Department (AKI) producers’ survey

Wie? Entwicklungsphasen eines Direktvertriebs  Bevor landwirt. Betriebe mit einem Direktvertrieb starten, sollten die zukünftigen Entwicklungsszenarien durchgespielt werden. Auch sollen Investitionen in die Infrastruktur keine Hindernisse für spätere Diversifikationen darstellen. landw. Produkte -> Großhändler,Verarbeiter Niedriger Einkaufspreis, unangemessene Menge landw. Produkte -> Konsument Mehrwert- produkte Weiterver- arbeitungsservice -> Konsument Nachfrage- fluktuation, unangemessenes Einkommen I. Phase II. Phase 1. Herausforderung 2. Herausforderung III. Phase Source: Food Chain Analysis Department (AKI) producers’ survey

Sicht und Meinung des Konsumenten

Die top-3 Argumente der Konsumenten über Märkte Gründe auf Märkte zu gehen - Qualität der Produkte - Persönliche Beziehung zum Verkäufer - Zuverlässigkeit Gründe nicht auf Märkte zu gehen - unpraktisch - Misstrauen gegenüber den Produkten und dem Verkäufer - Fehlende Produktgruppen (Sortiment) Source: Food Chain Analysis Department (AKI) market survey

Dimensionen Erwartet (N=648) Erfahren (N=517) Lücke ( erwartet- erfahren ) Produkt4,513,98-0,63 Bequemlichkeit3,913,80-0,11 Umwelt3,433,29-0,14 Service1,981,72-0,26 Total3,463,20-0,26 Konsumentenzufriedenheit mit Märkten? Servicequalitätsmodell - (ServQual) modell Höchste Erwartung und Größte Lücke „Enttäuschungsfaktor“ Source: Food Chain Analysis Department (AKI) market survey

Differenzen in der Konsumentenzufriedenheit? Cluster Analyse N=178 ProdukteBequem- lichkeit UmweltServices Contra Märkte ---- Umweltzu- friedenheit -++- Inhaltszu- friedenheit +--+ Pro Märkte ++++ Source: Food Chain Analysis Department (AKI) market survey

Leistungsüberschätzung der landwirt. Betriebe  Von den 26 Aussagen überschätzten 23 Landwirte ihre eigene Leistung oder die Marktleistung  Einige von den Wichtigsten (over 3,5): –Qualität –Zuverlässige Herkunft –Preis –Sortiment –Saubere Umwelt –Möglichkeit mit Bankkarte zu bezahlen  Das wichtigste (Frische) wird nicht überschätzt Source: Food Chain Analysis Department (AKI) market survey

Nachhaltigkeit Beförderungsart

Transport der Produkte durch den Produzenten jährlicher Transport (1000 km) Anzahl der Rückmeldungen Direktvertrieb14,416 Direktvertrieb und kurze Versorgungsketten 24,98 konventionell (dazwischen) 9,229 gemischt16,926 gmeinsam14,479 Source: Food Chain Analysis Department (AKI) market survey

Transport der Proukte durch Konsumenten (großer Wocheneinkauf, N=599) Source: Food Chain Analysis Department (AKI) market survey 57%

Zusammenfassung  Konsument: – Der Direktvertriebskanal ist elastisch un umweltfreundlich – Es gibt noch immer eine beträchtliche Anzahl an Konsumenten, die überzeugt werden müssen – Die Konsumentenerfahrung liegt unter der -erwartung  Produzent: – Die Entwicklung von kurzen Versorgungsketten vollzieht sich in Schritten – sektorunabhängige Schlüsselfaktoren und Engpässe – Landwirte überschätzen ihre Leistung  Kompetenzen und Fähigkeiten aufbessern: – strategische Planung, Betriebsführung und Marketing – Selbsteinschätzung, Kontrolle, Kundenbeziehung Forrás: AKI, Élelmiszerlánc Elemzési Osztály

Empfehlungen  Regulierungsbehörde: – weitere Harmonisierung der Regeln (zum anwenden und zu einander) – Standardisierung des institutionellen Gebrauchs von Regeln (raumzeitlich) – Stärkung der Servicleistung (Workshops für Landwirte, Hotlines)  Unterstützungssystem: – Steigerung der Flexibilität von Unterstützungsmechanismen – Reformierung des Evaluierungsmechanismus von Applikationen und Konformität – Steigerung der Rolle von kleinen, einfacheren vorfinanzierten Untertützungssystemen  Arbeitsnetzwerk von assistierenden Organisationen: – freie, proaktive und persönliche regionale Beratung – ergänzt durch einen Beratungs-Scheck – Trainersystem für regionale Berater –Trainings für nicht-agrarische Themen (Marketing, Sprachen) – Geschäftspartnertreffen

Weitere Forschung zu kurzen Versorgungsketten  Bereits begonnen: –Competition mapping of SFSC forms – PhD –Trust as key factor of cooperation – OTKA  Pläne für das kommende Jahr: –The role of internet – either as an independent or as a supporter activity –Cost and revenue analysis of SFSC

Stauder Márta Retail trade Szabó Dorottya Markets, research methods Wagner Hartmut Foreign trade Jankuné Kürthy Gyöngyi International agreements, organic markets Györe Dániel Direct sales, wine market Thank you for your attention! Food Supply Chain Analysis Department Research Institute of Agricultural Economics (AKI) Juhász Anikó Supply Chain Analysis Darvasné Ördög Edit Quality schemes Vajdicsné Bélteki Beáta Assistant Bürger Béláné Databases