Evangelische Akademie Tutzing, 11. September 2005 "Nein, meine Suppe ess' ich nicht!" – Ess-Störungen Monika Gerlinghoff Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Ess-Störungen Binge-Eating- Störung Bulimia nervosa Untergewicht Normalgewicht Übergewicht Anorexia nervosa
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Anorexia nervosa Diagnosekriterien nach DSM-IV (gekürzt) Niedriges Körpergewicht (BMI < 17,5 kg/m²) Große Angst vor Gewichtszunahme Körperschemastörung Übertriebener Einfluss des Gewichts auf die Selbstbewertung Krankheitsverleugnung Amenorrhoe Subtypen:Restriktiver Typ Binge/purging Typ
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Bulimia nervosa Diagnosekriterien nach DSM-IV (gekürzt) Heißhungerattacken Kompensatorische Maßnahmen zur Vermeidung einer Gewichtszunahme Frequenz der Heißhungerattacken und der kompensatorischen Maßnahmen mindestens zweimal pro Woche über drei Monate Ausgeprägte Abhängigkeit des Selbstwertgefühls von Körpergewicht und Figur Störung tritt nicht ausschließlich bei einer Episode von Anorexia nervosa auf Subtypen:Purging-Typ Non-Purging-Typ
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Binge-Eating-Störung (BED) Heißhungerattacken Keine kompensatorischen Maßnahmen Gewichtszunahme (Übergewicht)
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Binge-Eating-Störung Unterschiede zur Bulimie Geringere Häufigkeit von Essanfällen Höheres Gewicht Mehr männliche Patienten Patienten sind älter Nach KRÜGER 2001
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Mangelnde Impulskontrolle Nikotin- Drogen- Alkoholmissbrauch Selbstverletzungen Suizidversuche Schulden Stehlen Promiskuität Verwahrlosung
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Ursächliche Faktoren Biologische Faktoren Persönlichkeit Familiäre Einflüsse Soziokulturelle Faktoren
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Beispiele für Auslöser Pubertät Abitur Auslandsaufenthalt Umzug/Schulwechsel Verlust von Bezugspersonen Diäten
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Individuelle Risikofaktoren (Persönlichkeit) Niedriges Selbstwertgefühl Niedrige Frustrationstoleranz Angst vor dem Erwachsenwerden Gestörte Beziehungsfähigkeit Gefühl der Insuffizienz und Inkompetenz Hohe Anspruchshaltung
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Familiäre Risikofaktoren Ess-Störungen Alkoholabhängigkeit Körperliche Misshandlung Sexueller Missbrauch Abnorme intrafamiliäre Beziehungsmuster Als feindlich erlebtes Umfeld Hohes Leistungsstreben Familiengeheimnisse
Verhaltenstherapeutisch orientiertes Gruppentherapiemodell Zeitlich und inhaltlich strukturiert
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Therapiemodell TCE Motivationsphase Trainingsphase: Essstruktur Psychoedukation Sozialisation Selbstmanagement-Phase Nachsorgephase
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Therapiebausteine Esstraining Verhaltenstherapie (u. a. Psychoeduktion) Kreative Therapie Körpertherapie Entspannungstraining Therapeutische Arbeitskreise (Ressourcen) Therapeutisches Wohnen
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Verhaltenstherapeutische Interventionen Verhaltens- und Bedingungsanalysen Angsthierarchien Problemlösetraining Lernen am Modell Rollenspiele Konfrontationsverfahren Themenzentriertes Schreiben Schriftliche Selbstbeobachtung und -beurteilung
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Therapieziele Normalisierung des Essverhaltens Verbesserung der Körperwahrnehmung Verbesserung der Beziehungsfähigkeit Verbesserung des Selbstwertgefühls Förderung der Lebenskompetenz
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Therapieprogramm Wohnen Essprogramm einschließlich Zubereitung Gemeinsames Essen Symptom-Transparenz Rückfallprophylaxe Haushaltsführung Training von sozialen Kompetenzen
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Therapieprogramm Wohnen Training von sozialen Kompetenzen Selbstbehauptung Abgrenzung Toleranz Gegenseitige soziale Unterstützung Gegenseitige Hilfe in Krisensituationen Konfliktbewältigung
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Therapieprogramm Wohnen Effektive und kostengünstige Alternative zu einer stationären Behandlung Geeignet zur Nachsorge
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Ernährungsprogramm 8.30 Uhr Frühstück(30 Min.) UhrZwischenmahlzeit(10 Min.) UhrMittagessen(30 Min.) UhrZwischenmahlzeit(10 Min.) UhrKaffeemahlzeit(30 Min.) UhrAbendessen(30 Min.) Spätmahlzeit(10 Min.)
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Schülerbefragung Teilnehmer gesamt: n = 647; davon 425 Schülerinnen und 222 Schüler Alter zwischen 9 und 13 Jahren Durchschnittsalter: 10,8 Jahre 4 Gymnasien München Stadt und 2 Gymnasien München Land
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Zusammenfassung Wunsch dünner zu sein:49 % der Mädchen 34 % der Jungen Diätversuche:36 % der Mädchen 30 % der Jungen Einflussfaktoren: Eigene Diät Unzufriedenheit mit dem Gewicht Aktuelles Gewicht Diätverhalten der Mutter Diätverhalten des Vaters Akzeptanz von Freunden Fernsehkonsum Wissens- und Einstellungsveränderung
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Wolltest Du jemals dünner sein? Vier-Länder-Vergleich Australien, n = 244 Deutschland, n = 737 USA, n = 318 Israel, n = 186
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Hast Du jemals versucht abzunehmen? Vier-Länder-Vergleich Australien, n = 244 Deutschland, n = 737 USA, n = 318 Israel, n = 186
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Wanderausstellung "Is(s) was?!" Eröffnung im Januar 2001 im Kulturzentrum Gasteig in München Ausstellungsorte: Schulen ca. 60 in ganz Bayern Universitäre Einrichtungen insg. 7 (u. a. Würzburg, Regensburg, Berlin, Basel) Gesundheitsämter/Landratsämter ca. 15 in ganz Bayern Krankenhäuser insg. 6 (z. B. Dritter Orden München, Wilhelmsstift Hamburg, Klinikum Aalen) Fachtagungen
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Wanderausstellung "Is(s) was?!" "Essstörungen erkennen, bewältigen, verhindern" Information über Essstörungen, über ihre medizinischen Komplikationen, Therapiemöglichkeiten
TCE Therapie-Centrum für Ess-Störungen, München Wanderausstellung "Is(s) was?!" "Essstörungen erkennen, bewältigen, verhindern" Bildliche Darstellung des Krankheitserlebens der Patientinnen Medium, um besonders mit jungen Menschen über die Thematik ins Gespräch zu kommen