Institut für Sportwissenschaft Justus-Liebig-Universität Giessen Vorlesung Trainingswissenschaft WS 2005/06 Mo. 10.15-11.00 Uhr HöS Professur für Sportwissenschaft.

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Institut für Sportwissenschaft Justus-Liebig-Universität Giessen Vorlesung Trainingswissenschaft WS 2005/06 Mo Uhr HöS Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Weg zu den Folien Universitäre Einrichtungen Fachbereiche und Zentren FB 6 Psychologie und Sportwissenschaft Institut für Sportwissenschaft Arbeitsgruppen AG-Trainingswissenschaft – Prof. Neumann Lehre: Folien "Vorlesung Trainingswissenschaft" (zum downloaden oder als html)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Definition Trainingswissenschaft Die Trainingswissenschaft ist diejenige Teildisziplin der Sportwissenschaft, die das sportliche Training und die daraus resultierenden sportlichen Leistungen aus interdisziplinärer Sichtweise analysiert und Handlungsregeln bzw. Systeme von Handlungsregeln erarbeitet und überprüft. (Sportwissenschaftliches Lexikon)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Intersubjektiv Empirisch Interdisziplinär Angewandt

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Literaturhinweise zur Trainingswissenschaft (I) Carl, K.: Training und Trainingslehre in Deutschland. Schorndorf, 1983 Grosser, M.: Training der konditionellen Fähigkeiten. Schorndorf, 1989 Grosser, M./Brüggemann, P./Zintl, F.: Leistungssteuerung in Training und Wettkampf. München, 1986 Hohmann, A./Lames, M./Letzelter, M: Einführung in die Trainingswissenschaft. Limpert Verlag 2002 Letzelter, M.: Trainingsgrundlagen. Reinbeck, 1997

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Literaturhinweise zur Trainingswissenschaft (II) Martin, D. (Red.): Handbuch der Trainingslehre. Schorndorf, 2001 Schnabel, G./Harre, D./Borde, A.: Trainingswissenschaft. Berlin, 2005 Starischka, S.: Trainingsplanung. Schorndorf, 1988 Wasmund-Bodenstedt, U.: „Einführung in die Methodologie der Trainingswissenschaft“. In: Ballreich, R. u. a.: Trainingswissenschaft 1. Bad Homburg, 1982 Weineck, J.: Optimales Training. Erlangen, 2004 Werchoschanski, J. V.: Effektiv Trainieren. Berlin (DDR), 1988

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Definition Training Sportliches Training ist ein komplexer Handlungsprozess mit dem Ziel der planmäßigen und sachorientierten Einwirkung auf den sportlichen Leistungszustand. (Sportwissenschaftliches Lexikon)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Sportliche Leistung sportliche Leistung Die sportliche Leistung wird als mess- oder bewertbares Ergebnis einer sportlichen Tätigkeit bezeichnet. (Carl, 1984) sportliche Leistung Die sportliche Leistung ist als „Einheit von Vollzug und Ergebnis“ einer sportlichen Handlung zu sehen, gemessen oder bewertet an Normen. (Schnabel, 2005)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Bedingungen sportlicher Leistung A) apersonale Bedingungen (nicht in der Person liegend) B) personale Bedingungen: Darunter fallen psychische, intellektuelle und motorische Leistungskomponenten 1. Direkte Einflussgrößen (z. B. Kondition, Technik, Taktik) 2. Indirekte Einflussgrößen (z. B. Körperbau, Funktionszustand des kardio-pulmonalen Systems und des Muskelsystems, Leistungsbereitschaft)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Sportmotorische Fähigkeiten Konditionelle Fähigkeiten –Kraft –Ausdauer –Schnelligkeit –Beweglichkeit Koordinative Fähigkeiten –Rhythmisierungsfähigkeit –Differenzierungsfähigkeit –Orientierungsfähigkeit –…. Oder: –Fähigkeit zur Koordination unter Zeitdruck –Fähigkeit zur präzisen Kontrolle von Bewegungen

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Definition konditionelle Fähigkeiten Jener Komplex der sportlichen Leistungsfähigkeit, der in besonderem Maße durch Aufbau und Funktion der energieliefernden Organsysteme bestimmt ist. (Sportwissenschaftliches Lexikon)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Definition Kraft Kraft ist die Fähigkeit der Muskulatur, Widerstände zu überwinden, ihnen entgegenzuwirken bzw. sie zu halten. (Sportwissenschaftliches Lexikon) Zur Systematisierung bzw. Strukturierung der Kraftfähigkeit lassen sich folgende Betrachtungsweisen heranziehen: 1. Nach der Arbeitsweise 2. Nach der Erscheinungsform 3. Nach den hauptsächlich beanspruchten Muskelregionen

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Kontraktionsformen (Arbeitsweisen) des Muskels Isometrische Kontraktion (statische Arbeitsweise) –Gleichbleibende Muskellänge –Muskelspannung (Tonus) ändert sich Isotonische Kontraktion (dynamische Arbeitsweise) –Muskellänge verändert sich –Muskelspannung bleibt gleich Auxotonische Kontraktion –Mischform bzw. Kombination von isometrischer und isotonischer Kontraktion Statt Muskelkontraktion kann man auch Muskelaktion sagen

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Unterscheidungen der dynamischen Arbeitsweise Terminologisch hat sich folgende Unterscheidung der dynamischen Arbeitsweise durchgesetzt: 1.Konzentrische Arbeitsweise (positiv-dynamisch) Dies meint die Überwindung eines Widerstandes bzw. das Bewegen einer Last durch aktive Muskelverkürzung. 2.Exzentrische Arbeitsweise (negativ-dynamisch) Dies meint, einem Widerstand nachgebend entgegenzuwirken (z. B. Niedersprünge, Bergablaufen). Eine ausschließlich nachgebende Tätigkeit kommt aber seltener vor. Sie ist Grundlage des reaktiven Trainings.

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Erscheinungsformen der Kraft Als zweite Betrachtungsweise zur Strukturierung der Kraft kann man Erscheinungsformen der Kraft heranziehen. Solche sind: Maximalkraft Schnellkraft Kraftausdauer Reaktivkraft

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Definition Maximalkraft „Maximalkraft ist die höchstmögliche Kraft, die das Nerv-Muskelsystem bei maximaler willkürlicher Kontraktion auszuüben vermag.“ (Martin, 2001)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Wenig Zeit und Geräte- Frühe Stagnation des aufwand Kraftzuwachses Überall durchführbar Kapillarisierung? Zunächst rascher Kraftzuwachs Gefahr der Pressatmung Isometrisches Training + -

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Übergeordnete Zielsetzung des Krafttrainings 1. Die Erweiterung des Energiepotentials der Muskulatur mit dem Hauptziel: Steigerung der Absolutkraft Stichwort: Hypertrophie. Eine Erweiterung des Energiepotentials hängt vor allem von der Erhöhung des Muskelquerschnitts ab. 2. Die Verbesserung der Innervationsfähigkeit der Muskulatur. Stichwort: willkürliche Aktivierungsfähigkeit. Sie schafft auch die Grundlage für Schnellkraftleistung

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Hypertrophietraining Belastungsintensität % Belastungsdauer pro Serieinnerhalb 60 sek. Wiederholungen pro Serie8 bis 20 Serien pro TE5 bis 6 Serienpause2 bis 3 Minuten Bewegungsgeschwindigkeit langsam bis zügig TE pro Woche2 - 3 Wochen

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann IK - Training Belastungsintensität % Wiederholungen pro Serie1 - 3 Serien pro TE Serienpausenbis zu 6 min TE pro Woche Wochen6 - 8

Abgestumpfte Pyramide 8 X 60% 7 X 65% 6 X 70% 5 X 75% 4 X 80%

5 X 3 X 4 X 2 X 1 X Spitze Pyramide

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Definitionen Schnellkraft Mit Schnellkraft wird die Fähigkeit des neuromuskulären Systems bezeichnet, einen möglichst hohen Kraftstoß bzw. Impuls in der zur Verfügung stehenden Zeit zu produzieren. (Sportwissenschaftliches Lexikon) Schnellkraft ist die Fähigkeit, optimal schnell Kraft zu bilden. (Martin, 2001)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Schnellkraft Die Schnellkraft hängt ab von: Der Zahl der bei Bewegungsbeginn gleichzeitig einsetzenden motorischen Einheit (Rekrutierung) Der Kontraktionsfähigkeit der aktivierten Muskelfasern (Frequenzierung)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Definition Reaktivkraft „Als reaktives Bewegungsverhalten bezeichnet man die Fähigkeit des Organismus aus einer abbremsenden (exzentrischen) Bewegung heraus, in kürzester Zeit einen möglichst hohen konzentrischen Kraftstoß realisieren zu können.“ (Schmidtbleicher, 1985) Reaktivkraftfähigkeit ist die Fähigkeit des Sportlers, im Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus eine erhöhte Schnellkraftleistung zu vollbringen. (Schnabel, 2005)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Definition Kraftausdauer „Kraftausdauer ist die Fähigkeit, bei einer bestimmten Wiederholungszahl von Kraftstößen innerhalb eines definierten Zeitraumes die Verringerung der Kraftstöße möglichst gering zu halten.“ (Martin, 2001) „Kraftausdauer ist die Fähigkeit des neuromuskulären Systems, eine möglichst hohe Impulssumme (Kraftstoßsumme) in einer gegebenen Zeit gegen höhere Lasten zu produzieren.“ ( Schmidtbleicher, 1999 )

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Training der Kraftausdauer Belastungsintensität50 – 60% Belastungsdauer pro Serie Auslastung innerhalb von 120sek. Wiederholungen pro Serie20 – 40 Serien pro TE6 – 8 Serienpause30 sek. bis 1 min.

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Krafttraining in der Schule Einschränkungen bezüglich des Krafttrainings im Schulsport (in Anlehnung an Frey): 1.Maximalkraft sollte erst nach der Reifung trainiert werden 2.Überkopfarbeit mit Hanteln ist problematisch (Wirbelsäule) 3.Keine sehr starke Fremdbelastung (z. B. Partnerübungen) 4.Länger andauernde statische Belastungen sind zu vermeiden

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Literaturhinweise zum Krafttraining (I) Bös, K./Mechling, H.: Dimensionen sportmotorischer Leistungen. Schorndorf, 1983 Bührle, M. (Hrsg.): Grundlagen des Maximal- und Schnellkrafttrainings. Schorndorf, 1985 Bührle, M./Werner, E.: „Muskelquerschnittstraining der Bodybuilder“. In: Bührle (1985) Bührle, M./Schmidtbleicher, D.: Komponenten der Maximal- und Schnellkraft. Sportwissenschaft 11 (1981) Carl, K. (Hrsg.): Krafttraining in der sportwissenschaftlichen Forschung. Köln, 1995

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Literaturhinweise zum Krafttraining (II) Carl/Starischka/Storck: Kraftausdauertraining. Köln, 1989 Deiß/Pfeiffer: Leistungsreserven im Schnellkrafttraining. Berlin, 1991 Ehlenz, H./Grosser, M./Zimmermann, E.: Krafttraining. München, 2003 Grosser, M.:Training der konditionellen Fähigkeiten. Schorndorf, 1994 Komi, P. V. (Hrsg.): Kraft und Schnellkraft im Sport. Köln (Deutscher Ärzteverlag), 1994

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Literaturhinweise zum Krafttraining (III) Letzelter, H./Letzelter, M.: Krafttraining. Reinbeck, 1990 Schmidtbleicher, D./Gollhofer, A.: „Einflußgrößen des reaktiven Bewegungsverhaltens und deren Bedeutung für die Trainingspraxis“. In: Bührle (1985) Güllich, A./Schmidtbleicher, D.: Struktur der Kraftfähigkeiten und ihre Trainingsmethoden. in: Deutsche Zeitschrift für Sportmedizin 1999 (7+8) Steinmann, W.: Krafttraining im Sportunterricht. Ahrensburg, 1988 Zatsiorsky, V.: Krafttraining. Praxis und Wissenschaft. Aachen, 1996

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Definitionen Ausdauer „Ausdauer ist die Fähigkeit eine bestimmte Leistung über einen möglichst langen Zeitraum aufrechterhalten zu können.“ (Martin, 2001) Schnabel bezieht noch Erläuterungen über die Leistung mit ein. Grosser will die Erholungsfähigkeit einbeziehen.

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Differenzierung der Ausdauerfähigkeit Umfang der beanspruchten Muskulatur Art der Energiebereitstellung Arbeitsweise der Muskulatur Zeitdauer der Beanspruchung Zusammenhang mit anderen konditionellen F. Bedeutung für eine Sportart

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Aerobe und anaerobe Ausdauer Aerobe Ausdauer: Es ist ausreichend Sauerstoff zur oxydativen Verbrennung der Energieträger vorhanden. Anaerobe Ausdauer: Die Verbrennung der Energieträger erfolgt anoxydativ, da die Sauerstoffzufuhr unzureichend ist.

Schwellen der Energiebereitstellung Laktatschwellen V m/s Aerob - anaerober Übergang 2 4 Aerobe Schwelle Anaerobe Schwelle Laktat mmol

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Einteilung der Ausdauerfähigkeit nach der Belastungsdauer Sprint- und Schnelligkeitsausdauerunter 35s Kurzzeitausdauer35s bis 2min Mittelzeitausdauer2 – 10 Minuten LZA I10 – 35 Minuten LZA II35 – 90 Minuten LZA III90 – 360 Minuten LZA IVüber 360 Minuten

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Bestimmung des Trainingspulses Trainingspuls = HF max - (0.45 X HF Ruhe)

PD VD Km/h Hf/min. Der Conconi-Test

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Trainingsmethoden der Ausdauerfähigkeit (I) 1.Dauermethode : Belastungen, die nicht durch Pausen unterbrochen werden. Intensität eher gering, Umfang eher hoch. 2.Wechselmethode und Fahrtspiel : Überwiegend im aeroben Bereich. Durch Tempowechsel bzw. Veränderung des Geländes kommt es zu kurzen anaeroben Phasen. 3.Wiederholungsmethode : Für die Erarbeitung der speziellen Ausdauerfähigkeit. Hohe (bis maximale) Intensität und vollständige Pause.

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Trainingsmethoden der Ausdauerfähigkeit (II) 4.Intervallmethoden : kennzeichnend für das Intervallprinzip: Belastung - unvollständige (lohnende) Pause – Belastung 4.1 „Extensive“ Intervallmethode (überwiegend aerobe Ausdauerfähigkeit) Mittlere Intensität (60-80%) Belastungsdauer bei unterer Grenze: 8-15 Minuten Belastungsdauer bei oberer Grenze: 2-8 Minuten 4.2 „Intensive“ Intervallmethode (anaerobe Ausdauerfähigkeit) Submaximale Intensität (80-90%) Belastungsdauer etwa Sekunden

1 2 Übungsform LaufwegePasswege

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Literaturhinweise zur Ausdauer (I) Dickhuth/Schlicht: „Körperliche Aktivität in der Prävention von Herz-Kreislauf- Erkrankungen.“ In: Sportwissenschaft 1/1997 Heck, H.: Energiestoffwechsel und medizinische Leistungsdiagnostik. Studienbrief 8 der Trainerakademie Köln (o. J.) Neumann, G.: „Metabolische Regulation bei Langzeitausdauerleistungen“. In: Medizin und Sport 1983 (Heft 6) Reiß, M./Pfeiffer, U.: Leistungsreserven im Ausdauertraining. Berlin, 1991

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Literaturhinweise zur Ausdauer (II) Shephard, R. J./Astrand, P.-O. (Hrsg.): Ausdauer im Sport. Deutscher Ärzte-Verlag Köln, 1993 Verchoshanskij, I. V.: Ein neues Trainingssystem für zyklische Sportarten. München, 1992 Zintl, F.: Ausdauertraining. München, 2004

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Definition Schnelligkeit „Schnelligkeit bei sportlichen Bewegungen ist die Fähigkeit, auf einen Reiz bzw. ein Signal hin schnellstmöglich zu reagieren und/oder Bewegungen bei geringen Widerständen mit höchster Geschwindigkeit durchzuführen“. (Martin, 2001)

Grundschnelligkeit Handlungs- schnelligkeit Azyklische Bewegungs- schnelligkeit. Beschleunigungs - fähigkeit Zyklische Bewegungs- schnelligkeit. Reaktions- schnelligkeit Komplexschnelligkeit Koordinations - schnelligkeit Beschleunigungs- fähigkeit

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Zyklische/azyklische Bewegungsabläufe Bei zyklischen Bewegungsabläufen (z.B. Sprint) spricht man von Grundlagenschnelligkeit, maximaler Sprintschnelligkeit (manchmal auch Frequenzschnelligkeit) Bei azyklischen Bewegungsabläufen (z.B. Stoß, Sprung) spricht man von Aktionsschnelligkeit oder Bewegungsschnelligkeit

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Auffassung zur Schnelligkeit von Bauersfeld/Voss Schnell ausgeführte Bewegungen seien programmgesteuert. Es existieren jeweils zwei „Zeitprogramme“ für azyklische und zyklische Bewegungen. Nämlich ein kurzes und ein langes Zeitprogramm. Was ist unter einem Zeitprogramm zu verstehen? Bauersfeld/Voss: „Das Zeitprogramm beinhaltet die zeitlich abgestimmte neuromuskuläre (elektrische) Impulsfolge des Muskeleinsatzes der für die entsprechende Bewegung notwendigen Muskeln, die Dauer und das Anstiegsverhalten der bioelektrischen Aktivität“.

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Literaturhinweis zu Schnelligkeit und Technik Bauersfeld, M./Voss, G.: Neue Wege im Schnelligkeitstraining. Münster, 1992 Grosser, M.: Schnelligkeitstraining. München, 1991 Mechling, H.: „Zur Theorie und Praxis des Techniktrainings“ In: Leistungssport, 1988 Munzert, J.: „Schema-Repräsentationen bei der sensumotorischen Regulation“. In: Sportwissenschaft, 1987 Neumaier, A./Krug, J.: Techniktraining. In: Handbuch Bewegungswissenschaft-Bewegungslehre (Hrsg: Mechling, H./Munzert, J.) Nitsch, J. (Hrsg.): Techniktraining. Schorndorf, 1997 Oliver, N.: Techniktraining unter konditioneller Belastung. Schorndorf, 1996

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Koordinative Fähigkeiten „Eine Klasse motorischer Fähigkeiten, die vorrangig durch die Prozesse der Bewegungsregulation bedingt sind und relativ verfestigte und generalisierte Verlaufsqualitäten dieser Prozesse darstellen.“ (Schnabel) Hohmann/Lames/Letzelter (2002): „Koordinative Fähigkeiten sind einzelne Aspekte der Bewegungssteuerung, die in der Qualitäten ihrer Ausführung als überdauernde Verhaltensdispositionen betrachtet werden.“

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Koordinative Fähigkeiten nach Hirtz Reaktionsfähigkeit Rhythmusfähigkeit Gleichgewichtsfähigkeit räumliche Orientierungsfähigkeit kinästhetische Differenzierungsfähigkeit Kopplungsfähigkeit und Umstellungsfähigkeit gibt. Generalitäts - Spezifitätsproblem

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Auffassung von Roth Kategorie 1: „Fähigkeiten zur Koordination unter Zeitdruck“ 1.Fähigkeiten zur schnellen motorischen Steuerung 2.Fähigkeiten zur schnellen motorischen Anpassung und Umstellung Kategorie 2: „Fähigkeiten zur präzisen Kontrolle von Bewegungen“ 1.Fähigkeiten zur präzisen motorischen Steuerung 2.Fähigkeiten zur präzisen motorischen Anpassung und Umstellung

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Einfache Fertigkeiten Vielfalt (efferente und afferente Anforderungen) Druckbedingungen Koordinationsschulung + +

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Literatur koordinative Fähigkeiten Hirtz, P.: Koordinative Fähigkeiten im Schulsport. Berlin 1988 Ludwig, G./Ludwig, B. (Hrsg.): Koordinative Fähigkeiten - koordinative Kompetenz. Kassel 2002 Roth, K.: Strukturanalyse koordinativer Fähigkeiten. Bad Homburg 1982 Neumaier, A.: Koordinatives Anforderungsprofil und Koordinationstraining. Köln 1999

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Trainingsprinzipien (I) Übergeordnetes Trainingsprinzip : Prinzip der optimalen Relation von Belastung und Erholung (Homöostase, Superkompensation) Prinzipien zur Auslösung der Anpassungseffekte (Belastungsprinzipien): -z.B. Prinzip der ansteigenden (progressiven) Belastung -z.B. Prinzip der variierenden Belastung. Prinzipien zur Sicherung der Anpassungseffekte (Zyklisierungsprinzipien): -z.B. Prinzip der Wiederholung -z.B. Prinzip der periodisierten Belastung Prinzipien zur Steuerung der Anpassung in eine spezifische Richtung - z. B. Prinzip der Altersgemäßheit

Anpassungsleistung Ermüdung Ausgangs- niveau 123 Trainings- zeit 1=Energieverbrauch durch Belastung 2=Wiederherstellung 3=Mehrausgleich Die Superkompensation

Veränderung von Belastung und Erholung

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Trainingsprinzipien (II) Prinzipien zur Steuerung der Anpassung in eine spezifische Richtung (Spezialisierungsprinzipien): –Prinzip der Altersgemäßheit –Prinzip der Individualität –Prinzip der dynamischen Übereinstimmung

F = funktionelle Kennwerte = Belastungen

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Definition (sportliche) Technik Die sportliche Technik ist eine spezifische Folge von Bewegungen oder Teilbewegungen beim Lösen von Bewegungsaufgaben in Sportsituationen. (Sportwissenschaftliches Lexikon)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Techniktraining (Definition) „Unter Techniktraining wird die systematische, anforderungsspezifische Optimierung der Bewegungskoordination unter Berücksichtigung der konkreten Personen-, Aufgaben- und Umweltmerkmale verstanden.“ (Nitsch/Neumaier 1997)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Systematisierung des Techniktrainings Zur Systematisierung des Techniktrainings kann man von der Anforderungsstruktur ausgehen: geschlossene und offene Fertigkeiten. Daraus lassen sich vier Fertigkeitstypen (bzw. Aufgabentypen) ableiten. Unter Berücksichtigung des Lern- und Anwendungsaspektes kann unterschieden werden in : Technikerwerbstraining Technikanwendungstraining Technikergänzungstraining

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Aufgabentypen (I) Aufgabentyp 1 : Relativ geschlossene Fertigkeiten mit stabiler Ausführungsstruktur (z.B. Laufen, Radfahren, Würfe in der Leichtathletik etc. Aufgabentyp 2 : Relativ geschlossene Fertigkeiten, die zu einer Gesamtleistung verbunden werden müssen (z.B. Wasserspringen, Turnkür etc.)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Aufgabentypen (II) Aufgabentyp 3 : Relativ „offene“ Fertigkeiten, also Bewegungen, die unter sich verändernden Bedingungen ablaufen, aber insgesamt eine stabile (konstante) Grundstruktur aufweisen. (z.B. Alpiner Skisport, Skispringen etc.) Aufgabentyp 4 : „Offene“ Fertigkeiten, die bereits isoliert beherrscht sein sollen, die aber durch die von Gegnern oder Mitspielern hervorgerufenen Situationsveränderungen variabel eingesetzt werden. (Beispiele: Zweikampfsportarten, Sportspiele)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Methodische Reihung im Techniktraining (in Anlehnung an Roth ) 1.Üben unter vereinfachten und standardisierten Realisierungsbedingungen. 2.Üben unter niedrig und hoch variablen Bedingungen, die aber beide noch vorhersehbar sind. 3.Üben unter niedrig und hoch variablen Bedingungen, die jetzt aber nicht mehr voraussehbar sind.

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Variability of Practice Hypothese Schema-Theorie „closed-loop-Modelle“ „open-loop-Modelle Generalisierte Motorische Programme (GMP)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Schema-Theorie Recall-Schema (Wiedergabe- Schema) Recognition-Schema (Wiedererkenn-Schema) Impuls-Timing-Muster

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Literatur Techniktraining Mechling, H.: „Zur Theorie und Praxis des Techniktrainings“ In: Leistungssport, 1988 Munzert, J.: „Schema-Repräsentationen bei der sensumotorischen Regulation“. In: Sportwissenschaft, 1987 Nitsch, J. (Hrsg.): Techniktraining. Schorndorf, 1997 Oliver, N.: Techniktraining unter konditioneller Belastung. Schorndorf, 1996 Schmidt, R. A/ Lee, T.D. : Motor Control and Learning. Champaign (Ill.) (1999) Roth, K.: Taktik im Sportspiel. Schorndorf (1989) Wiemeyer, J.: Motorische Kontrolle und motorisches Lernen (Sportpsychologie 1992)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Definition Taktik „Im Sport bezeichnet Taktik ein System von Handlungsplänen und Entscheidungsalternativen, das unter begrenzter Zielvorstellung einen kurzfristigen Handlungszusammenhang so zu regeln gestattet, dass ein optimaler sportlicher Erfolg gegenüber dem (den) Gegner(n) möglich wird.“ (Sportwissenschaftliches Lexikon)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Grundstruktur einer taktischen Handlung (Mahlo 1965) 1.Die Wahrnehmung und Analyse der Wettkampfsituation mit dem Ergebnis: Erkennen der Situation. (Es handelt sich dabei nicht nur um eine Photographie der Situation, sondern eben auch um eine Analyse) 2.Die gedankliche Lösung der Aufgabe mit dem Ergebnis: Vorstellung über den Lösungsweg. 3.Die motorische Lösung der taktischen Aufgabe mit dem Ergebnis: praktische Lösung

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Modell der Handlungsregulation von Stiehler/Konzag/Döbler 1.Orientierungsregulation (sensorischer Abschnitt - Wahrnehmung) 2.Antriebs- und Entscheidungsregulation 3.Ausführungs- und Kontrollregulation

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Lösung komplexer Entscheidungsprozesse Wie kann man die Fähigkeit zur Lösung komplexer Entscheidungsprozesse fördern? 1.Die Automatisation von Entscheidungsprozessen 2.Die Reduktion von Entscheidungsanforderungen (z. B. Antizipation) 3.Wahrnehmungsschulung

X X X X X Übungsform

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Methodik des Taktiktrainings (I) Bei der Methodik des Taktiktrainings sollte man von folgenden zwei Gesichtspunkten ausgehen: 1.Alle Techniken in den Sportspielen sind immer auf konkrete Spielsituationen in Angriff und Verteidigung zu beziehen. 2.Taktik ist im Grunde immer situatives Entscheidungshandeln

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Methodik des Taktiktrainings (II) Hinweise zur Methodik der Taktikschulung: Problem Teilmethode vs. Ganz-Teil-Ganz-Methode Didaktische Reduktion im Sinne von Vereinfachungen und Lernerleichterungen (z. B. Verdeutlichungsprinzip, Überzahlsituationen).

X2X1 X3 X4 X

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Literatur Taktik Mahlo, F.: Theoretische Probleme der taktischen Ausbildung in den Sportspielen. In: Theorie und Praxis der Körperkultur, 1965/1966 Roth, K.: Taktik im Sportspiel. Schorndorf, 1989 Schmidt, G.: Wahrnehmungs- und Reaktionsleistungen von Sportspielern. Ahrensburg, 1987 Stiehler, G./Konzag, I./Döbler, H.: Sportspiele. Berlin, 1988 Wessels, M. G.: Kognitive Psychologie. München, 1990 Westphal, G./Gasse, M./Richtering, G.: Entscheiden und Handeln im Sportspiel. Münster, 1987 (Trainerbibliothek Bd. 25)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Definition Trainingssteuerung Trainingssteuerung bezeichnet zusammenfassend die gezielte (kurz- oder längerfristige) Abstimmung aller Maßnahmen der Trainingsplanung, des Trainingsvollzugs (Durchführung), der Wettkampf- und Trainingskontrollen und der Trainings- und Wettkampfauswertung zur Veränderung des sportlichen Leistungszustandes im Hinblick auf das Erreichen sportlicher Leistungen und Erfolge. (Sportwissenschaftliches Lexikon)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Sportartenanalyse (I) Für eine Trainingssteuerung muss man wissen, wie der innere Aufbau einer sportlichen Leistung ist und wie es um die Wechselbeziehungen ihrer Elemente steht. Im Grunde geht es dabei um folgende Punkte: 1. Das Herausfinden leistungsbestimmender Einflussgrößen 2. Die Gewichtung dieser leistungsbestimmenden Einflussgrößen

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Sportartenanalyse (II) Letzelter/Letzelter haben in der Zeitschrift „Leistungssport“ (1982) hierzu einen Dreischritt vorgelegt, wie eine solche Analyse aussehen kann. A)Hierarchisierung von Merkmalsgruppen, die für die Leistung wichtig sind. B) Ordnung interner Beziehungen. Diese interne Ordnung der Leistungsstruktur zeigt einerseits auf, welche „Feinstziele“ einem „Feinziel“ unterzuordnen sind und welche Qualifikationen (zumindest teilweise) simultan trainiert werden können und welche nur isoliert. C) Priorisierung nach der Einflusshöhe. Bei dieser Priorisierung geht es auch um die sehr wichtige Identifikation solcher Merkmale, die maximiert werden müssen und um solche, die nur optimiert werden müssen.

Flussdiagramm Trainingsplanung Zielplanung Sportartenanalyse AnforderungsprofilBelastungsprofil Struktur- planung Ablaufplan Trainingsplan

Mehrjahrestrainingsplan Jahrestrainingsplan Makrozyklusplan Wochentrainingsplan Trainingseinheitenplan langfristig kurzfristig allgemein speziell Plantypen zur Trainingsplanung

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Phasen des Trainingsprozesses im Jahresverlauf Vorbereitungsperiode Wettkampfperiode Übergangsperiode

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Periodisierungsmodell ( Werchoshanskij, 1988) Werchoschanski geht von einer Blockstruktur des Trainings aus. Dieses Modell ist zunächst einmal geprägt von einer relativ langen Vorbereitungsperiode ( Wochen). Innerhalb dieser Vorbereitungphase sollen inhaltlich verschieden pointierte - sogenannte „monogerichtete“ Belastungsblöcke - verknüpfend aneinandergereiht werden. Monogerichtet meint hier eine eng spezialisierte Belastung auf ein einzelnes Element der Trainingsstruktur. Grundgedanke dabei ist, dass man für die Ausbildung einzelner Schwerpunkte optimale Bedingungen schaffen will. Dies soll so erfolgen, dass die Anpassungsreserven vertieft und längerandauernd ausgeschöpft werden.

Zweifachperiodisierung (Blockstruktur)

Blockstruktur Handball

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Klassifikation der Trainingsübungen: Allgemeine Trainingsübungen Spezialübungen Wettkampfübungen

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Trainingsformen und Energiebereitstellung 1.Trainingsformen mit aerober Energiebereitstellung und einer Energiegewinnung überwiegend aus Fetten 2.Trainingsformen mit aerober Energiebereitstellung und einer Energiegewinnung überwiegend aus Kohlenhydraten 3.Trainingsformen mit aerob/anaerob gemischter Energiebereitstellung 4.Trainingsformen mit anaerob-alaktazider Energiebereitstellung 5.Trainingsformen mit anaerob-laktazider Energiebereitstellung

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Unter Leistungskontrolle versteht man Methoden, mit denen man Informationen über den aktuellen Leistungszustand der Sportlerinnen und Sportler und/oder die Trainingsdurchführung zum Zwecke der Trainingssteuerung gewinnt. Die Leistungskontrolle (Analyse des Leistungszustandes) erfolgt mit standardisierten Verfahren, mit denen man die aktuelle Ausprägung individueller aber auch disziplinspezifischer konditioneller, technischer und taktischer Qualifikationen feststellen kann. Kontrollverfahren

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Der sportmotorische Test Der sportmotorische Test ist ein standardisiertes Verfahren, bei dem ein konkreter Bewegungsvollzug zum Zweck der Leistungsregistrierung dient. Die schriftlich gebundene Spielbeobachtung (die auch Tonbandaufzeichnungen mit einschließt) Die graphisch gebundene Spielbeobachtung Die filmisch gebundene oder videogestützte Spielbeobachtung Die video- und computergestützte Spielbeobachtung

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Literaturhinweise zu Kontrollverfahren Bös, K.: Handbuch sportmotorischer Tests. Göttingen, 1987 (hier auch Angaben zu den Gütekriterien häufig verwendeter Tests) Grosser, M./Starischka: Konditionstests. München, 1986 Grosser, M./Neumaier, A.: Kontrollverfahren zur Leistungsoptimierung. Schorndorf, 1988 Martin, D. u.a.: Handbuch Trainingslehre. Schorndorf, 2001 Neumaier, A.: Sportmotorische Tests im Unterricht und Training. Schorndorf, 1988

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Hauptgütekriterien eines Tests 1.Objektivität Grad der Unabhängigkeit des Untersuchungsergebnisses vom Untersucher oder situativen Bedingungen. 2.Reliabilität Meint den Grad der Genauigkeit, mit dem ein Verfahren ein Merkmal misst. (Test-Retest-Methode, Paralleltestmethode, Testhalbierungsmethode) 3.Validität Grad der Genauigkeit, mit dem ein Verfahren tatsächlich das Merkmal erfasst, das es erfassen soll. (Inhaltliche Validität, kriteriumsbezogene Validität, Konstruktvalidität)

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Fragen bzw. Aspekte, die im Zusammenhang mit Training und Schulsport relevant sind 1.Warum sollen Schüler überhaupt trainieren? 2.Was soll trainiert werden? 3.Nach welchen Gesetzmäßigkeiten vollzieht sich das Training? 4.Wie soll trainiert werden? 5.Was muss aus der Sicht der kindlichen und jugendlichen Entwicklung beachtet werden? 6.Welche Einschränkungen sind aufgrund der speziellen Situation in der Schule (oder einer entsprechenden Altersgruppe im Verein) auch im Bezug zur Entwicklung zu machen?

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann EEine sensible Phase wäre ein Zeitraum in der Ontogenese, in dem äußere Einwirkungen (hier: Trainingsreize) intensiver und mit höheren Entwicklungseffekten wirken als davor oder danach. EEine kritische Phase wäre ein begrenzter Zeitraum, in dem äußere Einwirkungen unbedingt erfolgen müssen, um in einem bestimmten bereich Entwicklungseffekte zu erreichen. Sensible Phasen ???

A a B C Entwicklungsniveau Alter A, B, C = Entwicklungsstufen a, b, c = betonte Einschnitte („Krisenhafte“ Übergänge) b c

Arbeitsbereich Trainingswissenschaft Professur für Sportwissenschaft Schwerpunkt Trainingswissenschaft Univ.-Prof. Dr. Hannes Neumann Literatur zu Training im Schulsport Baur, J./Bös, K./Singer, R.: Motorische Entwicklung. Ein Handbuch. Schorndorf, 1994 Frey, G.: Training im Schulsport. Schorndorf, 1981 Frey,G./Hildenbrandt, E.: Einführung in die Trainingslehre, Teil 2: Anwendungsfelder (Sport und Sportunterricht). Schorndorf, 1995 Martin, D.: Handbuch Kinder- und Jugendtraining. Schorndorf, 1999