1)Lehrpersonen in der Beratungsrolle 2)Beratungsqualität 3)Drei Modelle der Beratung 4)Kollegiale Beratung Gesund & wirksam im Lehrberuf 1. Vorlesung,

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 Präsentation transkript:

1)Lehrpersonen in der Beratungsrolle 2)Beratungsqualität 3)Drei Modelle der Beratung 4)Kollegiale Beratung Gesund & wirksam im Lehrberuf 1. Vorlesung, Beratungskompetenz

1)Lehrpersonen in der Beratungsrolle 2)Beratungsqualität 3)Drei Modelle der Beratung 4)Kollegiale Beratung BW03.02 „Lehrerin-/Lehrer-Sein“ Rolle, Team, Psychohygiene

1) Lehrpersonen in der Beratungsrolle aktiv Lernprozessberatung Persönliche Beratung von Schülerinnen und Schülern Beratung von Eltern in Erziehungsfragen Kollegiale Beratung passiv Beratung beanspruchen (kollegial, Schulberatung…)

«Beratung» Der Berater kann seinem Klienten Wissen bereitstellen – oder helfen, es zu organisieren. Er ist jedoch fundamental auf die Selbstorganisation des Wissens seiner Klientel angewiesen, da Ratschläge erst angenommen und in die Tat umgesetzt werden müssen, um Wirksamkeit zu erlangen.SelbstorganisationKlientel Berater können daher zwar die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Wissenstransfer beeinflussen, garantieren können sie ihn nicht. Was aus Beratung wird, entscheiden letztlich die Beratenen. Aus: Wikipedia > Stichwort: Beratung

PHLU, VL Lehrer/in-sein, Hans Bächler Beratung zw. Manipulation & «Gleichgültigkeit» Gleichgültigkeit, Vernachlässigung Unterstützung nach Bedarf z. Kenntnis nehmen Beratung (frei-willig) BeRatung, i. S. von Empfehlungen Instruktion, Befehl Manipulation Autonomie Heteronomie

2) Beratungsqualität Zuhören!!! Als erste Qualität Bild folgt

Exkurs A. I.: «Eliza», J. Weizenbaum (1966) Zuhören!!! Als erste Qualität Bild folgt

Exkurs A. I.: «Turingtest», (1950)

PHLU, VL Lehrer/in-sein, Hans Bächler Merkmale einer guten Beratung ■Unbedingte Wertschätzung der Person d. h. ohne Bedingungen !! ■Interesse für verfügbare Ressourcen beim Ratsuchenden ■Lösungsorientierung vor Problemorientierung ■Bescheidenheit

 Und… zuhören!!!

3) Drei Grundmodelle der Beratung

Beobachtung & Reflexion Beobachten Sie bitte die 3 kurzen Spielszenen Wo befindet sich während der Beratung das Problem? Woher kommt die Lösung? Welche Bedeutung hat dies für den Klienten? … die Beraterin?  Autonomie, Kompetenz-erleben & Selbstwert Drei Grundmodelle der Beratung

PHLU, VL Lehrer/in-sein, Hans Bächler [1] Klassisches „Arzt-Patient-Modell“ Klient BeraterIn ?

PHLU, VL Lehrer/in-sein, Hans Bächler [1] Beratung im „Arzt-Patient-Modell“ Klient ■leidet unter bestimmten Unzulänglichkeiten oder Problemen, deren Ursache sowie Lösungsansätze sind ihm unbekannt ■ist abhängig von Beratungsprozess bis zur Lösungsfindung BeraterIn ■übernimmt die Verantwortung für eine richtige Diagnose des Problems und dessen angemessene Lösung Risiko der Abhängigkeit

PHLU, VL Lehrer/in-sein, Hans Bächler [2] Experten-Modell Klient BeraterIn ?

PHLU, VL Lehrer/in-sein, Hans Bächler [2] Expertenmodell: Beratung als Beschaffung von Information und Professionalität Klient weiss, ■was das Problem ist ■welche Lösung benötigt wird ■woher die Lösung kommen kann ■Ist Experte für das Problem BeraterIn ■Beschafft die benötigten Informatio- nen und erarbeitet die Lösung - auf der Basis der Diagnose des Klienten ■Ist Experte für die Lösung Hohe Autonomie, Kompetenz und Selbstverantwortung auf Seite des Klienten…

PHLU, VL Lehrer/in-sein, Hans Bächler [3] Prozess-Beratung Klient BeraterIn ? ? ! ? ?

PHLU, VL Lehrer/in-sein, Hans Bächler [3] Prozess-Beratungs-Modell Klient ■hat das Problem und behält die volle Verantwortung dafür ■ist letztlich der Einzige, der – im Grunde genommen - weiss, welche Interventionsform für ihn jetzt hilfreich ist ■Kontrolliert die Situation BeraterIn ■hilft dem Klienten, die prozesshaften Ereignisse seiner Umwelt wahrzunehmen, richtig zu interpretieren und zu verstehen und ihnen angemessen zu begegnen. Vergleichbar mit „Prinzip der minimalen Hilfe“

Beispiele aus der Praxis

Beispiel aus der Praxis 2015 (!) …Letzte Woche arbeiteten sie ruhig in jenen Arbeitsphasen, in denen ich Ruhe verlangt habe. Doch ich merke immer mehr, wie sie ausprobieren und mich testen. Wird es mir zu laut, ermahne ich sie, ruhiger zu arbeiten (teils benutze ich dazu ein akustisches Signal). Oft hilft das aber nur einige Minuten. Nach einer Verwarnung spreche ich ein Sprechverbot aus. Bei einigen Schülern muss ich aber Polizist spielen und die Ruhe richtig erkämpfen. Ich habe das Gefühl, wenn ich nicht handle und mich konsequenter durchsetze, wird die Klasse immer lauter und bald nicht mehr zu kontrollieren sein. Habt ihr Tricks und Tipps für mich, wie ich strenger sein kann? Und zwar so, dass die Schüler es mir auch glauben…

4) Kollegiale Beratung

Kollegiale Beratung Definition nach Wahl, D. (1991)

Grundmuster einer kollegialen Beratung PhaseInhaltVorgehen 1. An- fangs- phase  Vertrauen ausbauen  Situation kennen Zuhören Reflektieren (wiederholen, zusammenfassen) Sondieren Konkretisieren 2. Mittel- phase  Situation verstehen (Perspektiven- erweiterung) Spiegeln, Feedback Herausfordern (konfrontieren) 3. End- phase  Situation verändern Ziele setzen Handlungsmöglich- keiten sammeln Entscheiden

Abgrenzung der Begriffe Kollegiale Beratung, Intervision, kollegiale Fallbesprechung Gruppensupervision Supervision, Einzelsupervision Coaching Mentoring

PHLU, VL Lehrer/in-sein, Hans Bächler Verwendete Literatur & Link ■Fatzer, G. (2003) Supervision und Beratung. Ed. Humanistische Psychologie (EHP), 10. Aufl. ■Hellrung, M. (2011): Lehrerhandeln im individualisierten Unterricht. Opladen. ■Rogers, Carl (1972) Die nicht direktive Beratung. Kindler Studienausgabe. ■Bastian, J. & Hellrung, M. (2011) Schüler beim Lernen beraten. In: Zeitschrift PÄDAGOGIK 2/11. S ■Tietze, K.O. (2003) Kollegiale Beratung. Rororo. ■Wahl, D. (1991). Handeln unter Druck. Der weite Weg vom Wissen zum Handeln bei Lehrern, Hoch-schullehrern und Erwachsenen- bildnern. Weinheim: Deutscher Studien Verlag. ■

Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Die nächste Vorlesung am :

2) Beratungsqualität Zuhören!!! Als erste Qualität Bild folgt