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Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 4.2

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Präsentation zum Thema: "Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 4.2"—  Präsentation transkript:

1 Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 4.2
Kapitel 4.2 Gliederung 1. Übersicht über dogmengeschichtliche Zusammenhänge 2. Vorläufer der Ökonomie in Antike und Mittelalter 3. Merkantilismus und Kameralismus 4. Physiokratie und Tableau Economique 5. Klassik 6. Gegenbewegungen zur Klassik 7. Neoklassik Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 4.2

2 Tableau Economique Eigentümer Pächter (classe productive) Gewerbe
(Kreislaufdarstellung der Zahlungsströme) Eigentümer (classe proprietaire) 1 Mrd. 1 Mrd. 2 Mrd. 2 Mrd. Pächter (classe productive) Gewerbe (classe steril) 1 Mrd. 2 Mrd. Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 4.2

3 Interpretation als Input-Output-Tabelle (1)
a) Input-Output-Tabelle in physiokratischer Interpretation Lieferung von … an Landwirtschaft Handwerk Endnachfrage Gesamt-produktion 2000 1000 5000 Wertschöpfung Summe Nur Ausgaben der Eigentümer werden als Endnachfrage (Konsum) aufgefasst. Sämtliche Ausgaben der anderen Klassen gelten als Vorleistungen (Reproduktion der Arbeitskraft, keine Wertschöpfung). => da Einkommen der Eigentümer allein aus Pacht stammt, schafft nur die Landwirtschaft Wertschöpfung bzw. produit net. Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 4.2

4 Interpretation als Input-Output-Tabelle (2)
b) Input-Output-Tabelle in moderner Interpretation Lieferung von … an Landwirt-schaft Handwerk Eigen-tümer Hand-werker Landwirte Summe Produktion 1000 5000 500 2000 Wert-schöpfung 3500 Summe Annahme hier: nur jeweils 50% der gegenseitigen Käufe von Handwerk und Landwirtschaft sind Vorleistungen, die andere Hälfte ist Konsum. Das Volksein-kommen (produit net) beträgt jetzt bei gleichem Bruttoproduktionswert und gleichen Zahlungsströmen 4500 statt 2000! Die Wertschöpfung der Landwirt-schaft fließt zu 2000 den Eigentümern, zu 1500 den Landwirten selbst zu. Die Wertschöpfung der Handwerker von 1000 verbleibt bei diesen und wird zum Konsum von Agrargütern verwendet. Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 4.2

5 Exkurs: Input-Output-Tabelle (Deutschland 2004)
Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 4.2

6 Zusammenhang der Größen:(2004)
Produktionswert zu Herstellungs- Kosten 3977,9 AN-Entgelt 1137,5 Bruttowertschöpfung1993,0 Produktionswert zu Marktpreisen 4029,9 Gewinne 509,7 Abschreibungen 326,9 Sonst. Prod. Steuern – sonst. Sub. 18,9 Vorleistungen zu Herstellungskosten 1984,9 Vorleistungen zu Anschaffungspreisen 2036,8 Gütersteuern – Gütersubventionen 51,9 Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 4.2

7 Exkurs: Entwicklung der VGR:
Weiterentwicklung der Kreislaufsystematik: Karl Marx ( ), J. M. Keynes ( ) Grundlage des System of National Accounts (SNA) von der OECD und der UN entwickelt Weiterentwicklung der VGR durch Richard Stone ( ), 1984 Nobelpreis. Deutschland: erste Schätzungen der Produktion Beginn des 19. Jahrhunderts. Zunächst auf Ebene einzelner Länder, nach Erstem Weltkrieg auf Reichsebene Nach dem Zweiten Weltkrieg wiederum zunächst auf Länderebene Seit Beginn der 1960er Jahre gesamtdeutsche VGR ; Vorreiter DIW Berlin. Heute VGR beim Statistischen Bundesamt und 14 Statistischen Landesämtern Seit 1996 Europäisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 95). Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 4.2

8 Zig-Zag-Schema des Tableau Economique
4.2 Physiokratie (Tableau Economique) Zig-Zag-Schema des Tableau Economique Erste Darstellung eines Multiplikatorprozesses Sollte natürliche Ordnung im Sinne allgemeinen Gleichgewichts zeigen Gutes Beispiel für Fragwürdigkeit mechanistischer Multiplikatormodelle Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 4.2

9 Multiplikator-Interpretation des Tableau Economique (1)
Symbole: q = Anteil der Ausgaben für Agrargüter Y1 = Einkommen der Klasse 1 (= produit net) C12 = Konsumausgaben der Klasse 1 für Güter der Klasse 2 1 = classe proprietaire (Grundbesitzer) 2 = classe productive (Landwirtschaft) 3 = classe sterile (Handwerk, Gewerbe) (1) Konsumfunktion der Grundeigentümer C12 = q Y1 C13 = (1 – q)Y1 (Agrargüterkäufe) (Käufe handwerklicher Waren) Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 4.2

10 Multiplikator-Interpretation des Tableau Economique (2)
(2) Ausgaben Landwirte für handwerkliche Produkte C23 = (1 – q)(C32 + C12) (als Einkommen gelten hier nur die Ausgaben der anderen Klassen, nicht der Eigenverbrauch jeder Klasse ihres Produktes!) (3) Ausgaben Handwerker für Agrarprodukte C32 = q(C13 + C23) (es gilt das unter (2) gesagte analog) Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 4.2

11 Multiplikator-Interpretation des Tableau Economique (3)
(4) Gesamtkonsum Agrarprodukte (soweit nicht Eigenverbrauch) C2 = C12 + C32 = qY1 + q(1 – q)Y1 + qC23 (durch Einsetzen von (1) und (2)) (5) Gesamtkonsum Handwerksgüter (soweit nicht Eigenverbrauch) C3 = C13 + C23 = (1 – q)Y1 + (1 – q)qY1 + (1 – q)C32 (durch Einsetzen von (1) und (3)) Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 4.2

12 Multiplikator-Interpretation des Tableau Economique (4)
Durch weiteres Einsetzen erhält man Ausgaben Landwirte für Handwerksgüter (6) (7) Ausgaben Handwerker für Agrargüter Daraus errechnen sich die Gesamtkonsummengen wie folgt Ausgaben für Agrargüter (8) Ausgaben für Handwerksgüter (9) Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 4.2

13 Multiplikator-Interpretation des Tableau Economique (5)
Der Gesamtkonsum C = C2 + C3 soll durch geeignete Wahl von q maximiert werden (kurzfristig, d.h. bei gegebenem produit net Y1): Anwendung der Quotientenregel liefert als Lösung q = 0,5, also genau den von Quesnay unterstellten bzw. angestrebten Wert! Für Y1 (produit net) = 2000 und q = 0,5 ergibt sich C = C2 + C3 = = 4000. Für q = 0 oder q = 1 würde sich dagegen z.B. jeweils nur C = 2000 ergeben. Nur für q = 0,5 oder q = 1 ergibt sich darüber hinaus ein Kreislaufgleichgewicht, d.h. Reproduktion des produit net in jeder 10. Periode (10) Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 4.2

14 Kurzfristiger Zusammenhang
(mit konstantem produit net) q = 0,5 maximiert C q = 30,5 – 1 maximiert C2 (und damit produit net) q = ,5 maximiert C3 Literatur zu dieser Multiplikator- Interpretation: Hans Peter, Zur Geschichte, Theorie und Anwendung der Kreislaufbetrachtung. In: Antonio Montaner (Hg.), Geschichte der Volkswirtschaftslehre, Köln/Berlin 1967, S. 374 – 410. Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 4.2

15 Langfristig zu bedenken:
Die Wahl von q beeinflußt auch Y1 und somit den Ausgangswert für die neue Periode q < 0,5 => Kreislauf schrumpft, da nur Landwirtschaft produit net schafft q = 0,5 => Kreislauf bleibt stabil, natürliches Gleichgewicht (stationäre Wirtschaft) q > 0,5 => Kreislauf expandiert, wachsende Wirtschaft q sinkt von 0,5 auf 0,4 q steigt von 0,5 auf 0,6 Geschichte der ökonomischen Theorie, Prof. Dr. van Suntum, Kap. 4.2


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