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Prävention durch frühe Förderung

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Präsentation zum Thema: "Prävention durch frühe Förderung"—  Präsentation transkript:

1 Prävention durch frühe Förderung
Sinnvolle Begleitung oder gefährliche Einmischung? Dr. T. Jungmann & Dipl. päd. S. Hartmann KFN-Vortragsreihe „Kriminalität und Gesellschaft“

2 Risikokindheit in Deutschland
Teenagerschwangerschaften Alkohol Kriminalität Missbrauch Armut Rauchen - In Deutschland lebt jedes 10. Kind in relativer Armut ( 1,5 Mill. Kinder und Jugendliche < 18 Jahren). Zum Vergleich: in Dänemark lebt nur jedes 2. Kind in Armut, in Schweden jedes 4. Kind. - Stärkerer Anstieg der relativen Kinderarmut seit 1990 in Deutschland (2,7 Prozentpunkte  Platz 18 von 24 Industrienationen.) - Haushalt mit alleinerziehenden Eltern: 40% der Kind lebt in relativer, längerfristiger Armut. Zum Vergleich: Würden diese Kinder in Schweden leben, wären nur 19% von ihnen arm und das kurzfristiger. Könnten sich Kinder ihr Geburtsland aussuchen, Deutschland wäre vermutlich nicht ihre 1. Wahl! [Drei Schlüsselfaktoren – Sozialpolitik, soziale Trends und Arbeitsmarkt – bestimmen maßgeblich, wie viele Kinder in einem reichen Land von relativer Armut betroffen sind.] - Arme Kinder sind kränker, weil oft auch ihre eigenen Eltern nicht besonders gesund leben: aktives und passives Rauchen besonders während der Schwangerschaft, Alkohol- und Drogenkonsum können zu schweren Schädigungen des Kindes schon im Mutterleib führen. - Arme Kinder erleben häufiger häusliche Gewalt und soziale Isolation als andere Kinder. Jugendliche, die in Armut leben, werden häufiger ungewollt schwanger. Laut UNICEF sind es weltweit 15 Millionen Teenagerschwangerschaften (Prävalenzen: USA: 55:1.000; Deutschland: 16:1.000, Tendenz steigend!). Häusliche Gewalt keine Perspektiven Soziale Isolation

3 „Pro Kind Niedersachsen“
Projektphase I: Pränatale Intervention Projektphase II: Frühkindliche Intervention Mutter/Vater Säugling/ Kleinkind Vorschulkind Jugendlicher pränatales Gesundheits- verhalten Entwicklungs- neurologie Langzeitfolgen Schulreife und Integration Förderung der kognitiven Entwicklung Förderung der kognitiven Entwicklung Schulerfolg Verbesserung des Pflegeverhaltens positives Sozialverhalten erfolgreiche Regulation von Emotion & Verhalten erfolgreiche Regulation von Emotion & Verhalten Leben ohne Drogen Lebensplanung Nachholen von Schul-/ Berufsabschluss Positive Einflüsse auf die Entwicklung der Mutter-Kind-Bindung Wunschkind; problemlose Schwangerschaft und Geburt. Gefühl der Mutter, durch den Vater unterstützt zu werden. Wissen darüber, wie man mit Säuglingen umgeht, sei es durch eine intensive Vorbereitung während der Schwangerschaft oder durch anderweitige Erfahrungen mit Kinderpflege. Negative Einflüsse Kein Wunschkind: Mütter, die ihr Kind eigentlich (noch) nicht wollten, die selbst als Persönlichkeiten noch nicht voll ausgereift sind Eigene Erfahrungen von zu wenig Zuwendung Keine Unterstützung durch den Partner. Depressionen der Mutter und Drogenmissbrauch schränken das Bonding ein. Diesen Müttern bzw. Paaren kann jedoch geholfen werden, indem man ihnen zeigt, wie man Verhaltensanzeichen ihres Kindes erkennt und wie man darauf reagiert. Reduktion von Suchtverhalten Familienplanung „Pro Kind Niedersachsen“ „Pro Kind Bremen“

4 Drei Hauptziele Verbesserung der mütterlichen Gesundheit während der Schwangerschaft & Geburt eines gesunden Kindes. Verbesserung der kindlichen Gesundheit und Entwicklung. Verbesserung der ökono-mischen Unabhängigkeit der Familien.

5 Rahmenbedingungen des Programms
Sorgfältige Ausbildung der Familienbegleiterinnen Workshops Leitfäden für jeden Hausbesuch als Orientierung regelmäßige Teambesprechungen kollegiale Intervision (Fallbesprechungen)

6 Rahmenbedingungen des Programms
Frühestmöglicher Beginn der Hausbesuche (16. SSW) Hausbesuche bis zum 2. bzw. 3. Geburtstag des Kindes Hausbesuche zu Beginn der Familienbegleitung (vorgeburtlich) 1 x wöchentlich  Beziehungsaufbau zwischen Mutter und Familienbegleiterin im Fokus! Danach finden Hausbesuche im 14tägigen Rhythmus statt (pränatale Intervention). Hausbesuche nach der Geburt des Kindes wieder wöchentlich  Beziehungsaufbau zwischen Mutter und Kind im Fokus! Im Anschluss daran wieder 14tägiger Turnus zur Durchführung der frühkindlichen Intervention. Zum Ende der Betreuungszeit: Besuchshäufigkeit 1 x monatlich Die Besuchszeit endet in der Projektvariante „Pro Kind Bremen“ mit dem 2. Geburtstag des Kindes, in der Projektvariante „Pro Kind Niedersachsen“ mit dem 3. Geburtstag des Kindes.

7 Rahmenbedingungen des Programms
Erstgebärende und bis einschließlich 28. Schwangerschaftswoche und besondere finanzielle Problemlage und Bezug von ALG II bzw. Sozialhilfe oder Überschuldung/private Insolvenz besondere soziale/persönliche Faktoren z.B. Minderjährigkeit z.B. keine abgeschlossene Ausbildung z.B. soziale Isolation z.B. Gewalt- bzw. Missbrauchserfahrungen z.B. Alkohol- bzw. Drogenproblematik z.B. chronische körperliche oder psychische Erkrankung

8 Rahmenbedingungen des Programms
Aufbau von tragfähigen Beziehungen zu den Familien Ziele der Mütter/Familien im Fokus 6 Inhaltsbereiche/Domänen Persönliche Gesundheit Gesundheitsförderliche Umgebung Lebensplanung und –gestaltung Mutterrolle/Vaterrolle/Elternrolle Familie, Bekannte und Freunde Soziale Dienste und Gesundheitsversorgung wissenschaftliche Begleitforschung

9 Evidenzbasiertes Programm – Die Standorte in Niedersachsen
Hannover Braunschweig Celle N = 84 N = 35 N = 12 Göttingen Wolfsburg N = 17 N = 20

10 Evidenzbasiertes Programm – Die Standorte in den USA
Elmira, NY – ‘77 Memphis, TN -‘87 Denver, CO – ‘96 N = 400 N = 1,138 N = 735 Kaukasier, niedriges Einkommen Kleinstadt Afroamerikaner, niedriges Einkommen Stadt hoher Anteil spanischer Einwanderer Nurses vs. Semi-professionelle

11 Stabile Programmeffekte
Verbesserung der mütterlichen und kindlichen Gesundheit während der Schwangerschaft weniger Verletzungen der Kinder weniger weitere Schwangerschaften längere Intervalle zwischen den Schwangerschaften höhere Raten mütterlicher Berufstätigkeit

12 Langfristige Programmeffekte (ELMIRA) Mütter
weniger Verurteilungen 72% weniger im Gefängnis verbrachte Tage 98% weniger Verhaftungen 61% 15-Jahres FOLLOW-UP

13 Langfristige Programmeffekte (ELMIRA) Kinder
Misshandlung & Vernachlässigung 48% Verhaftungen 59% geschlossene Unterbringung (wg. Nichterreichbarkeit durch pädagogische Maßnahmen) 90% 15-Jahres FOLLOW-UP

14 Effekte auf die kindliche Entwicklung
(nach 6 Jahren) höherer IQ bessere Sprach- entwicklung bessere Erzählstruktur weniger geistige/ psychische Probleme

15 Nutzen/Kosten-Verhältnis Staatliche Maßnahmen vs. Hausbesuchsprogramme
kindzentrierte Programme Haus- besuchs- Progr. Fam. zentr. Therapie NFP Ganzheitl. Interv.- ansätze Family Preserv. Programs

16 Langfristige, kumulative Einsparungen (Hausbesuche in Elmira)
Dollars pro Kind kumulative Kosten Alter des Kindes (in Jahren)

17 Diskussion Wie sieht die bisherige Praxis früher Hilfen aus? Wie passt „Pro Kind“ in die Gesamtstruktur der Hilfen? Ist durch frühe Förderung im Allgemeinen und „Pro Kind“ im Besonderen ein Durchbrechen des Teufelskreises aus Verunsicherung, Überforderung, innerfamiliärer Gewalt und Erziehungsschwierigkeiten zu erwarten? Dringen wir durch die Identifikation von Risikogruppen und Förderung von Kindern schon vor der Geburt in einen Bereich vor, der zutiefst persönliche Angelegenheit der Familien ist und frei von staatlicher Kontrolle bleiben sollte?


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