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Fängt Stress im Kopf an? Ulrike Ehlert

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Präsentation zum Thema: "Fängt Stress im Kopf an? Ulrike Ehlert"—  Präsentation transkript:

1 Fängt Stress im Kopf an? Ulrike Ehlert
Psychologisches Institut und Zentrum für Neurowissenschaften Universität Zürich

2 Wir sind gesund, wenn wir psychisch und körperlich im Gleichgewicht sind
Es besteht eine Homöostase Verändert sich dieses Gleichgewicht, kommt es zu einem Wechsel von Homöostase zu Allostase, d.h. Anpassungsleistungen an Belastungen Homöostase und Allostase werden von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst z.B. sozio-ökologische Lebensbedingungen erlebte soziale Unterstützung genetische Faktoren Stress Was ist Stress?

3 Primärbewertung (Bedrohungsausmass) Sekundärbewertung (Ressourcen)
Situation Primärbewertung (Bedrohungsausmass) Sekundärbewertung (Ressourcen) Kognitionen Verhaltensreaktion Emotionale Reaktion Somatische Reaktion Neubewertung nach Lazarus & Folkman, 1984; Abb. aus Fischer, 2004

4 Stressbewältigung (Coping)
Akuter oder chronischer Stressor Kritische Lebensereignisse Trauma (Subjektiv erlebte Lebensgefahr, die mit intensiver Furcht, Entsetzen und Hilflosigkeit einhergeht) Situation / Stressor Primärbewertung (Bedrohungsausmass) Sekundärbewertung (Ressourcen) Kognitionen Verhaltensreaktion Emotionale Reaktion Somatische Reaktion Stressbewältigung (Coping) Neubewertung

5 Stress ist KEIN spezifisches Merkmal unserer Zeit
Stress gab es zu ALLEN Zeiten ABER die Stressoren haben sich geändert FRÜHER z.B. Hungersnöte, körperliche Überbeanspruchung durch Landarbeit HEUTE z.B. Informationsüberflutung, Selbstverwirklichungsbestreben Stress wird häufig dann erlebt, wenn folgende Merkmale vorliegen Neuartigkeit Unvorhersagbarkeit Unkontrollierbarkeit Gedankliche Vorwegnahme der möglichen Konsequenzen Hohes persönliches Interesse

6 Stress am Beispiel Arbeitsplatz
Hauptstressursache bei 900 befragten berufstätigen Frauen und Männern Arbeit ,0% Arbeit & Privatleben 37,5% Privatleben 4,5% Keine unterschiedliche Einschätzung zwischen Männern und Frauen Warum ist die Berufstätigkeit „stressig“? Arbeit ist oft/sehr oft hektisch, unruhig 40,0% Arbeit ist oft/sehr oft psychisch belastend 30,0% Gefahr des Arbeitsplatzverlustes 20,0% Konflikte Zuhause oder am Arbeitsplatz 16,0% Größere Lohneinbußen in letzten 12 Mon. 12,0% Mobbing ,0% Ramaciotti & Perriard, 2000

7 Die Berufstätigen beschreiben sich wie folgt
82,6% fühlen sich gestresst 70,0% beherrschen ihren Stress und sind bei guter Gesundheit 26,6% fühlen sich oft oder sehr oft gestresst 12,2% gelten als „Hochstress“-Population Sie geben zusätzlich zum häufigen Stress an ihren Stress nicht bewältigen zu können ihre Gesundheit als schlecht zu empfinden und sich deshalb gezwungen sehen, Medikamente einzunehmen medizinische Hilfe zu beanspruchen und ihre beruflichen und privaten Tätigkeiten einzuschränken

8 Stressverarbeitung Alltagsbelastungen Kritische Lebensereignisse
Chronische Belastungen Traumata Stress Erfahrung Genetik Frühere Erfahrungen Entwicklungsprozesse Psychologische Merkmale Körperliche Voraussetzungen Körperliche Reaktionen Erfolgreiche Anpassung Fehlanpassung Krankheiten Verhalten Ehlert, in press

9 Stress Körperliche Reaktionen Alltagsbelastungen
Kritische Lebensereignisse Chronische Belastungen Traumata Stress Genetik Frühere Erfahrungen Entwicklungsprozesse Psychologische Merkmale Körperliche Voraussetzungen Körperliche Reaktionen Erfolgreiche Anpassung Fehlanpassung Krankheiten Verhalten

10 Akuter Stress Freisetzung von Stresshormonen im Gehirn
Aktivierung des Herz-Kreislaufsystems Unter Verwendung von Freisetzung der Stresshormone Cortisol Adrenalin Noradrenalin u.a. Beeinflussung des Immunsystems

11 Ein Beispiel körperlicher Reaktion auf Stress
Elektrische Aktivität von Makrophagen

12 Kübler, Sakai, Wirtz, Stemmer & Ehlert, submitted

13 Das Zusammenspiel zwischen Umwelt und Körper am Beispiel der endokrinologischer Prozesse
nach Rosenzweig et al., 2001

14 Lässt sich Stress zuverlässig auslösen?
Standardisierter Stresstest Trier Social Stress Test (TSST) Öffentliche Rede (8 min.) und Kopfrechnen (5 min.) Kirschbaum, Pirke & Hellhammer, 1993 Dickerson & Kemeny, 2004

15 Cortisolfreisetzung vor und nach dem TSST bei gesunden Probanden
Nater, Rohleder, Gaab, Berger, Jud, Kirschbaum & Ehlert, 2005

16 Kognitive Bewertung und physiologische Stressreaktivität
Die kognitive Bewertung des Stressors korreliert mit der Cortisolfreisetzung nach Stress (n=81, gesunde Männer) Stress Index (Interaktion aus Primary und Secondary Appraisal) aus dem PASA-Fragebogen Gaab, Nater, Rohleder & Ehlert, 2005 Campbell & Ehlert, in press

17 Die biologische „Power“ psychosozialer Stressprovokation Gastroenterologische Untersuchungen mit und ohne TSST bei gesunden jungen Männern (n = 20) Suarez, Tutuian, Fried & Ehlert, in prep.

18

19 Beeinflussung der Stressantwort durch Oxytocinapplikation und soziale Unterstützung bei gesunden Männern (n= 37) -50 min Applikation von Oxytocin vs. Placebo Intro TSST Fragebogen allein (n=26) Soziale U. (n=26) vs. = Speichel = Katheter = Blutprobe Zeit in Minuten Debriefing/ Honorar Vorbereitung allein Phase Heinrichs, Baumgartner, Kirschbaum & Ehlert, 2003

20

21 Die Beeinflussung von Stress durch soziale Unterstützung oder eine Entspannungsmassage bei gesunden jungen Frauen (n=77) Circa 1 Woche vorher die Entspannungs-massage Einführung in Intro TSST Fragebogen Massage (n=26) Allein (n=26) Soziale U. (n=26) = Speichel = Katheter = Blutprobe Zeit in Minuten Debriefing/ Honorar Vorbereitungszeit Phase Ditzen, Neumann, Bodenmann, Ehlert & Heinrichs, 2007

22

23 Schützt dunkle Schokolade vor Stress?
Falls ja, dann durch Flavanole, die in hoher Konzentration in Schokolade mit sehr hohem Kakaogehalt enthalten sind Wirtz, Meister, Arpagaus, von Känel & Ehlert, in prep.

24 Cortisol im Speichel nmol/l
Gesunde Männer, Jahre, Nichtraucher, medikationsfrei, keine Flavanol-haltigen Substanzen 48h vor Experiment, Rekrutierung via Blutspendedienst SRK

25 Einflussfaktoren auf die (Fehl)-Anpassung an Stress/Traumata bei berufsbedingten Hochrisikogruppen
Prävalenz (%) der Posttraumatischen Belastungsstörung Wagner, Heinrichs & Ehlert, 1998; Sommer & Ehlert, 2004

26 Charakteristika der Traumaerfahrungen und die Auswirkungen
10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Mindestens eine traumatische Erfahrung gemäss DSM-IV Kriterien Traumatische Erfahrung gemäss DSM-IV Kriterien und Selbstbericht von intensiver Furcht, Hilflosigkeit und Entsetzen PTBS Symptome subsyndromale PTBS Häufigkeiten in % Sommer & Ehlert, 2004

27 Kohärenzsinn (Sense of Coherence)
Überdauerndes und dennoch dynamisches Gefühl des Vertrauens, dass 1. die internale oder externale Umwelt strukturiert, vorhersagbar und erklärbar ist Lebensereignisse/Traumata bewältigbar sind die Anforderungen des Lebens Herausforderungen sind, die Investitionen und Engagement verdienen Menschen mit einem hohen Kohärenzgefühl reagieren auf Belastungen insofern positiv, als sie versuchen, diesen Belastungsfaktoren einen Sinn zu geben und Bewältigungsmechanismen zu aktivieren Antonovsky, 1987

28 ** Fragebogenergebnisse – Kohärenzsinn und GHQ Mittelwerte
SOC Gesamtwert GHQ Gesamtwert 20 40 60 80 100 120 140 160 180 Keine PTBS Vollbild der PTBS ** Mittelwerte

29 Chronischer Stress Fehlregulierte Freisetzung von Stresshormonen
im Gehirn Überaktivierung des Herz-Kreislaufsystems Fehlregulierte Freisetzung der Nebennierenrinden - Stresshormone u.a. Unterdrückung gesund erhaltender Aufgaben des Immunsystems

30 Psychologische Merkmale beeinflussen die Auftretenswahrscheinlichkeit der PTBS-Symptome bei Berufsanfängern der Feuerwehr 42% Varianzaufklärung für PTBS-Symptome durch Feindseligkeit und niedrige Selbstwirksamkeit Heinrichs, Wagner, Schoch, Soravia, Hellhammer & Ehlert, 2005

31 TSST-Reaktivität bei Männern mit und ohne Hypertonie
Cortisol Adrenalin Noradrenalin TSST TSST TSST HR SBP DBP TSST TSST TSST Wirtz, von Känel, Emini, Rüdisüli, Groessbauer & Ehlert, 2006

32 TSST-Reaktivität bei Männern mit und ohne Hypertonie
Cortisol Adrenalin Noradrenalin TSST TSST TSST HR SBP DBP TSST TSST TSST Wirtz, von Känel, Emini, Rüdisüli, Groessbauer & Ehlert, 2006

33 Hedonistische Emotionsregulation
Die Fähigkeit einer Person zur Intensivierung oder Aufrechterhaltung positiver Affekte und die Fähigkeit zur Stimmungsverbesserung bei vorliegender negativer Affektivität. Gross, 1998

34 Der Einfluss hedonistischer Emotionsregulation auf die biologische Stressverarbeitung

35 Der Einfluss erlebter sozialer Unterstützung auf die biologische Stressverarbeitung

36 Kritische Lebensereignisse Chronische Belastungen Traumata
Alltagsbelastungen Kritische Lebensereignisse Chronische Belastungen Traumata Stress Erfahrung Genetik Psychologische Traits Frühere Erfahrungen Entwicklungsprozesse Physische Voraussetzungen Physiologische Reaktionen Erfolgreiche Anpassung Fehlanpassung Krankheiten Verhalten

37 Die biologische Anpassung an Stress in der Schwangerschaft
Physiologisches Cortisol Cortison Ehlert, Sieber & Hebisch, 2003 Drake et al., 2007

38 Cortisolspiegel 10-jhr. Kinder als Reaktion auf den TSST-C
T & GC T oB Time in minutes 50 Kinder mit pränataler Tokolyse & Glucocorticoidexposition (T & GC) 38 Kinder mit pränataler Tokolyse (T) 46 Kinder mit unauffälliger Schwangerschaft (oB) Erni, Shaqiri, La Marca, Zimmermann & Ehlert, submitted

39 Child Behavior Check-List
Väterliches Urteil bzgl. Problemverhalten des Kindes Kontrollerwartung der Kinder vor dem Stresstest T&G T oB T&G T oB

40 Selbsteinschätzungen der Kinder, TSST-unabhängig
Eigenschaftswörterliste für Kinder, Subskala Ängstlichkeit Spence Children’s Anxiety Scale (SCAS-D) Subskala Trennungsangst T & GC T oB T & GC T oB Keine signifikanten Unterschiede fanden sich für APGAR 1/2/3, Geschlecht, Alter zum Erhebungszeitpunkt, BMI, Sozioökonomischer Status, BSI Mutter/ Vater, jedoch für Geburtsgewicht und Gestationsdauer (mindesten 34 SSW) Erni, Shaqiri, Landolt, Zimmermann & Ehlert, submitted

41 Derzeitige und frühere Doktorand(inn)en und Post Docs meines Lehrstuhls
E Abbruzzese  S Berger  A Bratsikas  M Bösch  R Brönnimann  J Campbell  S Dainese  B Ditzen  S Drobnjak  B Durrer  K Erni  S Fischbacher  J Gaab  P Ghaemmaghami  K Hammerfald  N Heimgartner  M Heinrichs  N Kaiser  B Kleim  I Knafla  U Kübler  R La Marca  A Maercker  U Nater  A Nierop  T Perini  U Rimmele  K Rink  S Sieber  I Sommer  L Soravia  C Spörri  K Suarez-Hitz  M Thoma  B Thomann  H Thörn  S Trulec  A von Klinkenberg  L Shaqiri-Emini  P Wirtz Drittmittelgeber Eidgenössische Sportkommission und Bundesamt für Sport  Else Kröner Fresenius Stiftung  Jacobs Foundation  Müller Hartmann Stiftung  Oncosuisse  Schweizerische Anorexiestiftung  Schweizerischer Nationalfonds  Schweizerische Stiftung der Kakao- und Schokoladewirtschaft  Stiftung für Wissenschaftliche Forschung  Swiss Network for International Studies  Zürcher Universitätsverein


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