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Sprache, Denken, Wirklichkeit

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Präsentation zum Thema: "Sprache, Denken, Wirklichkeit"—  Präsentation transkript:

1 Sprache, Denken, Wirklichkeit
Theorien und Umsetzung in behandelten Lektüren

2 Wittgenstein hinweisende Definition
Beispiel: „das heißt zwei“ sagen, dabei auf zwei Nüsse zeigen kann missverstanden werden, es könnte ebenso ein Farbname, als eine bestimmte Sorte usw. missverstanden werden diesem Missverständnis KANN durch Angabe des Platzes des Begriffes in der Sprache vorgebeugt werden „Diese Zahl heißt zwei“

3 Wittgenstein jedoch auch die Überkategorie (hier: Zahl) muss wieder durch andere Wörter erklärt werden „Und wie ist es mit der letzten Erklärung der Kette? […] Das ist gerade so, als wolltest du sagen „es gibt kein letztes Haus in dieser Straße, man kann immer noch eines dazubauen“  hinweisende Erklärungen müssen also beim Erlernen einer (neuen) Sprache geraten werden

4 Kutschera Beschreibung Wittgensteins Bedeutungstheorie
„don’t look fort he meaning, look fot the use“ man soll nicht nach der Bedeutung, sondern nach dem Gebrauch eines Wortes sehen, wenn man verstehen und erklären will, was ein Wort bedeutet die Bedeutung eines Wortes ist nichts anderes als sein Gebrauch in der Sprache

5 Kutschera Ergänzung zu Wittgensteins Bedeutungstheorie
mit dem Gebrauch ist nicht ein Menge von Gebrauchsinstanzen gemeint, sondern die Art und Weise des Gebrauchs ist wichtig diese Art und Weise lässt sich bestimmen durch allgemeine Regeln für die Verwendung, die besagen, dass das Wort in Fällen der und der Art gebraucht wird  Konvention  nicht die Bedeutung ist wichtig um ein Wort zu verstehen, sondern der Gebrauch, der die Bedeutung ausmacht

6 Kamlah/Lorenzen in fremden Gebieten erkennen wir Gegenstände, Handlungen usw. wieder, weil sie uns im Allgemeinen bereits bekannt sind dort sind „Häuser“, „Straßen“, „Hunde“, „einkaufende Menschen“, ... Die Sprache mit ihren Eigennamen und Prädikatoren (beschreiben Gegenstände näher, indem sie ihnen Eigenschaften zu- oder absprechen) ist es also, die unsere Welt immer schon erschließt und immer schon bekannt und vertraut macht

7 Kamlah/Lorenzen Problem: Spielraum in der Sprache
z.B. die Unterscheidung von „Bach“, „Fluss“, „Strom“ Norden-Süden: „Sessel“/„Stuhl“)  Die Bedeutungszuweisung ist nicht zufällig, der Gebrauch ist zufällig FAZIT: Sprache ist Ausdruck kollektiver Erfahrung

8 Locke Die Wörter vertreten ihrer ursprünglichen oder unmittelbaren Bedeutung nach nur die Ideen im Geiste dessen, der sie benutzt Kind, das Gold gesehen hat fällt nur die Farbe auf  nennt alle goldenen Gegenstände „Gold“ (einfache Idee) ein anderer, der schärfer beobachtet hat, fügt zu dem glänzenden gelb das schwere Gewicht hinzu Das Laut „Gold“ was er benutzt, vertritt eine komplexe Idee jeder kann diese komplexe Idee jedoch nur auf seine Idee beziehen

9 Locke die Menschen setzen voraus, dass ihre Wörter auch Kennzeichen der Ideen im Geiste anderer sind, mit denen sie sich unterhalten sonst wäre keine Kommunikation möglich

10 Beispiel Kaspar Hauser
Kaspar Hauser fehlen jegliche Erfahrungswerte  er greift ohne zu zögern (arglos) in eine brennende Flamme und verbrennt sich Hand und Finger ðinstinktives Schreien und Weinen er empfindet keine Gefahr, als er von blanken Säbeln „bedroht“ wird

11 Beispiel Kaspar Hauser
er greift nach seinem Spiegelbild glänzende Dinge beeindrucken ihn  er beginnt zu weinen, wenn es ihm versagt wird ihm fehlt jegliche Wiedererkennungsgabe  er erkennt das Stadttor nicht wieder vor einer schwarzen Henne hat er Angst, weiße Hennen mag er

12 Beispiel Kaspar Hauser
Fazit: Kaspar weiß nicht, was gefährlich ist, da er die Dinge, die er sieht, nicht mit Ideen verknüpfen kann. Was er sieht, kann er nicht in komplexe Zusammenhänge bringen Er besitzt nur einzelne einfache Ideen von einer Sache: mit der Kerze verbindet er nicht die Hitze, nur den Schein. Die dunkle Henne erinnert ihn durch die Farbe an das Verlies, mit hellen Farben verbindet er Licht (Rettung aus Verlies)  Instinkte beherrschen Kaspars Verhaltensweisen

13 Definition Instinkt: Das Wort Instinkt, wörtlich Naturtrieb, wird oft im übertragenen Sinne für “ein sicheres Gefühl für etwas” verwendet und bezeichnet Verhaltensweisen, die ohne reflektierte Kontrolle ablaufen. Es handelt sich dabei um eine angeborene komplexe Verhaltensweise (instinktives Verhalten).

14 Von Holsts Experiment „Das Weltbild des Hahns“ Versuch:
einem Hahn werden Elektroden ins Gehirn eingepflanzt über diese Elektroden werden ihm Reize ins Gehirn geleitet, die bei ihm bestimmte Verhaltensweisen auslösen z.B.: es wird der Reiz ausgelöst, der zur Abwehr eines Bodenfeindes führt  der Hahn nimmt einen imaginären Feind wahr, als dieser verschwindet, glaubt der Hahn, er hätte ihn verjagt Beweis: Wissen kann vor Erfahrung existieren

15 Von Holsts Experiment Erfahrungen der ganzen Art, nicht eines einzelnen Individuums bestimmen das Wissen  Sprache entsteht aus der kollektiven Erfahrung der Gesellschaft Sprache = Resultat der Evolution Sprache wird also nicht nur erlernt, gewisse Assoziationen sind bereits angeboren  manche Wörter gibt es nur in einer Sprache, sie sind nicht übersetzbar Sprache ist an selektierende Umweltbedingungen gebunden: z.B. Bergvölker: viele verschiedene Wörter für Schnee z.B. Wüstenvölker: viele verschiedene Wörter für Sand

16 Umsetzung der Theorien
Roman eines Schicksallosen S.120 Z.21f. „zum Glück in dieser Fabrik nicht arbeiten“ ·        instinktives Verhalten Z.23f. „Typhus, Ruhr, sonst eine Epidemie“ ·        selektierende Umweltbedingungen

17 Roman eines Schicksallosen
Z.2&7 „hineinpräpariert, eintätowiert“ ·        Suche nach Synonymen, Erlernen eines neuen Begriffs Z.11&15 „himmlische Telefonnummer“ ·        Seltsame Erscheinung  Suche nach Bedeutung Z.28ff. „Schornstein“ ·        Neue Konvention des Begriffs

18 Roman eines Schicksallosen
Z.26ff. „Krematorium“ ·        Kreation einer kollektiven Erfahrung S.122 Z.1 „Erfurcht“ ·        Erfahrung evoziert Gefühle Z.8 „Schornsteine“ ·        Wiedererkennungswert

19 Roman eines Schicksallosen
Z. 22 „Löcher in der Örtlichkeit“ ·        Das Gemeinsame, Einordnung in eine Kategorie  Zunahme der Sprach- und Denkanteile Gyurkas durch Entwicklung von Ideen

20 Umsetzung der Theorien
Woyzeck sagt „Sie“  höfliche Distanz Doktor - sagt „du“  abwertende Distanz

21 Restringierter Sprachcode
Woyzeck Restringierter Sprachcode - sprachliches & intellektuelles Unvermögen kurze, unvollständige Sätze (Ellipsen) unterwürfiges Sprachverhalten (lässt sich vom Doktor unterbrechen) Elaborierter Sprachcode kann sich differenziert und korrekt ausdrücken Fachsprache zeigt Selbstbewusstsein und Bildung - - Sprache zeigt Machtverhältnis -         soziale Dominanz überträgt sich auf die Sprache -         beide sprechen ihrem Stand entsprechend  Kollektivität der Sprache nur innerhalb einer Schicht

22 Umsetzung in Romanen Die Liebhaberinnen Wittgenstein: erfüllt
-         Brigitte und Susi haben beide eine Sprache erlernt -         PROBLEM: ·        Brigitte kennt die Bedeutung von Wörtern Susis nicht ·        „brigitte versteht wenig von dem, was susi sagt“ (S.125,17)  Sprache Susis pars pro toto höheres Milieu

23 Die Liebhaberinnen Kutschera: erfüllt
-         Brigitte und Susi haben nicht die gleiche Konvention von Wörtern ·        Beispiel Liebe  Konventionen zwischen verschiedenen Milieus unterschiedlich

24 Die Liebhaberinnen Locke: erfüllt
-         Brigitte und Susi haben unterschiedliche Ideen ·        Susi hat allgemein komplexere Ideen ·        Brigitte hat im Bezug auf Heinz komplexere Ideen Brigitte -         Leben -         Geld -         Mann -         Zukunft -         Geschäft  Komplexität der Ideen auch interessenabhängig

25 Die Liebhaberinnen Von Holst: erfüllt
Brigitte und Susi haben angeborene Grundideen, die sie von ihrem Müttern im jeweiligen Sozialkontext erhalten haben


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