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Der Teufel von Mailand (2007)

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Präsentation zum Thema: "Der Teufel von Mailand (2007)"—  Präsentation transkript:

1 Der Teufel von Mailand (2007)
Vorlesung 3 Erster Roman: 11. – 18.– Der Teufel von Mailand (2007) von Martin Suter

2 Zu Martin Suter Aussagekräftiges Interview von „persoenlich.com“ über seine Art zu schreiben: Darin u.a.: Wie gibt man einer literarischen Figur einen Charakter? “Man muss sich eine solche Figur physisch vorstellen. Dazu genügen oftmals sehr wenige Andeutungen. Zum Beispiel, wie sie sich kleidet oder spricht. Als Mittel, sie einzuführen, benutze ich auch Rückblenden in die Vergangenheit. Ich verlasse mich darauf, dass ich die Figur allmählich gern gewinne. Das ist die Magie der Sprache: Aus etwas so Abstraktem wie Buchstaben entwickelt sich mit der Zeit etwas Lebendiges.” Zum Schreiben: Wie läuft Ihr Schreibprozess ab? “Ich kenne die Geschichte und ihr Ende bereits bei Schreibbeginn. Je genauer man das Drehbuch kennt, desto leichter kann man seinen Pfad verlassen, denn man hat immer im Hinterkopf, wohin man wieder zurückkehren muss.” Zum Plan der Erzählung: Wie entsteht ein Plot? “Man sollte die Handlung eines Buches in wenigen Sätzen, höchstens auf einer Seite beschreiben können. Am Anfang steht die Grundfrage: Was wäre wenn? Was wäre beispielsweise, wenn ein junger Kellner in einer alten Schublade ein Buchmanuskript entdecken und dieses als sein eigenes ausgeben würde? Was wäre, wenn ein alter Mann Alzheimer bekommen und immer mehr in die eigene Kindheit zurückgeworfen würde? Diese Frage ist der Ausgangspunkt jedes Plots. Und die Antwort darauf sollte mich als Leser manchmal bestätigen und manchmal überraschen.” 1948 in Zürich geboren, lebt und schreibt abwechselnd auf Ibiza und in Guatemala Vielfältige Beschäftigungen: Reporter, Werbe- und Liedtexter (Zusammenarbeit mit Stephan Eicher), Kolumnist (Weltwoche und NZZ Folio, Autor von Drehbüchern und Komödien für das Theater am Neumarkt, Zürich. Seit 1996: Romane, Kriminalromane einer besonderen Art, „am Rande“ der Gattung. International bekannter und auch anerkannter Schweizer Erzähler der Gegenwart – was nicht für alle Schweizer Autoren gilt!

3 Bisher erschienene Romane
Grundthematik, wie M. Suter sie selbst sieht: Gibt es bei Ihren Büchern einen gemeinsamen Nenner, ein Grundthema, das Sie ausdrücken wollen? „Es geht immer um die Identität. Was bin ich und was könnte ich auch sein? Da mir diese Frage schon einige Male gestellt wurde, habe ich keine improvisierte Antwort parat. In all meinen Büchern, Filmen wie auch Kolumnen geht es immer um das Eine: Schein und Sein.” Small World (Roman); Zürich (Diogenes), 1997 Die dunkle Seite des Mondes (Roman); Zürich (Diogenes), 2000 Ein perfekter Freund (Roman); Zürich (Diogenes), 2002 Lila, Lila (Roman); Zürich (Diogenes), 2004 Der Teufel von Mailand (Roman); Zürich (Diogenes), 2006

4 Der Roman und die Ausgangslage
10 Kapitel, die „szenisch“ in Abschnitte gegliedert sind; 290 Seiten. Nicht genauer benannte Stadt zu Beginn, vermutlich Zürich, dort wird die Hauptfigur, Sonia Frey, eingeführt, die gerade einen massiven „Trip“ mit LSD hinter sich hat. LSD gibt mit einem Zitat seines Erfinders Dr. Albert Hofmann dem Roman sein Motto: „Jenseits des Erscheinungsbildes der Aussenwelt, welches unsere Wirklichkeit darstellt, verbirgt sich eine transzendentale Wirklichkeit, deren wahres Wesen ein Geheimnis bleibt.“ Erzählerisches Grundprinzip Suter also wieder präsent: die Duplizität von Mensch, Sein und Wirklichkeit, das Fehlen von Eindeutigkeit. Der Roman baut – vor Sonia Frey, der Hauptfigur – eine Kulisse auf, hinter der sich eine zweite, eigentliche (?) Realität verbirgt, der gegen Schluss langsam sichtbar wird. Ausgangslage: Sonia erwacht nach ihrem Trip, entledigt sich der Männer, die sie zu diesem LSD-Rausch verführt haben und begibt sich nach Hause. Das Erwachen aus dem Rausch ist Ausgangspunkt für Erinnerungen an Vergangenes.

5 Erster Teil des Romans: Kap. 1 und 2
Kap. 1 (7 - 30): Einführung und Aufbau der weiblichen Hauptfigur Sonia Frey durch „Erinnern“ ihrer Vergangenheit (erste weibliche Hauptfigur in Suters Romanen!) Nahtstelle zwischen Kap. 1 und 2: Stelleninserat und Begegnung mit Barbara Peters Kap. 2 ( ): Die Reise über Chur nach Val Grisch und Einleben im Hotel: Einführung von Personen des Hotels und des kleinen Ortes

6 Aufbau einer Figur durch Zuweisung einer Vergangenheit (1. und 2. Tag)
Anlagen seit der Schulzeit zu starker Synästhesie, nun verstärkt durch den LSD-Genuss … Erinnerungs“inseln“ an Frédéric verbunden mit Farbeindrücken („Kobaltgrün“), sein Telefonanruf, das zugegipste Einschlagloch der Kugel in der Wand (S. 30) Entfaltung der Ehe und ihres Scheiterns (S. 15 – 16), Frédéric‘s „Ich.Kill.Dich“ = unauffällige Projektion für das Kommende, eine Bedrohung der Hauptfigur. Post vom Anwalt ihres Mannes, der wegen Gewalttätigkeit Sonia gegenüber inhaftiert ist, mit der Aufforderung an Sonia, mit einer Einstellung des Verfahrens einverstanden zu sein. Erinnerungen an die Ehe allgemein. Dann: Entschluss zu verschwinden, gewissermassen um sich der Vergangenheit zu entziehen. Zufällige Lektüre eines Stellenangebots: Physiotherapie in einem Wellness Hotel; Treffen mit Barbara Peters: Sonia erhält die Stelle (S. 23 Sonias vollständiger Name erscheint erstmals). Treffen mit Malu, eig. Vreni, ihrer Freundin, und Gespräche über die zerbrochene Ehe (S. 26ff.)

7 Interessante Erzählerintervention:
Genereller Hinweis: Multifokalisierendes Erzählen mit einer gewissen Dominanz von Sonias Perspektive (interne Fokalisierung) Neutrale Landschaftsbeschreibung und Beschreibung des Hotels Gamander in Kap. 2 (Aussensicht: Das verregnete Val Grisch und das Dorf) durch den Erzähler vermittelt (S. 38: Beschreibung der fiktiven Topografie) Der Erzähler verrät andeutungsweise sein Wissen S. 26: „Wenig hätte gefehlt, und Pavarotti hätte den Lauf der Dinge verändert.“ Barbara Peters ist – nach einigem Zögern – einverstanden, dass Sonia ihren Wellensittich mit ins Hotel bringt. „Der Lauf der Dinge“ verweist auf die Realität hinter der Welt des Scheins.

8 Vage Angaben zu Sonias Fahrt ins „Val Grisch“ mit der Rhätischen Bahn, ein Übergang von authentischen zu fiktiven Angaben … Bahnstation Storta, von dort aus geht‘s im Postauto in ein Seitental nach Grisch????

9 Kap. 2: Einführung von Personen
46 Ankunft des Landauers am „Gamander“: Michelle Kaiser 41 Igor holt Sonia mit einem Landauer an der Postautostation ab. 45 Gian Sprecher ist trotz seiner Behinderung zu Fuss im Dorf unterwegs. 42 Anna Bruhin unterhält ein Lädeli im Dorf und wartet auf Kundschaft. Vorbeifahrt des Landauers 45 Sandro winkt Curdin Josty, dem Kutscher des Landauers zu. 43 Peder Bezzola ist Wirt und Koch des „Steinbocks“. 44 Sandro Burger ist Sigrist und macht seine Runde in der Kirche. 43 Peder sieht Luzi Bazzell zum Kartenspiel kommen.

10 Weitere Personen Ihre Arbeitskollegen:
Frau Felix, die auf dem Dorf stammt (50), Manuel, schwul, der erst zwei Tage hier ist. Reto Bazzel, der als Milchsammler tätig ist, und mit seinem Pajero zwischen Höfen unterwegs ist. Er beobachtet Sonia bei ihrem ersten Spaziergang auf einem Alpweg. Sonia bei ihrem Spaziergang Richtung „Steinbock“ und später den Hang hinauf: Erinnerung an die Forster-Traditionen, mit denen sie gebrochen hat. Wahrnehmung einer weiteren Regenbogenfarbe nach dem Rot! Sie denkt über die „Trugbilder“ nach, die sie verfolgen (S. 62ff).

11 Zeiträume und Zeitangaben
Ehegeschichte und Trennungsdrama: Dezember vergangenen Jahres (S. 22) LSD-Abenteuer und Treffen mit Malu: April (S. 26) Val Grisch und Hotel „Gamander“: Anna Bruhin denkt über Wetter und Jahreszeit nach, S. 42): „Anfang Juni“ Temporalität: „Springendes Erzählen“, Sprungraffungen ohne präzise Zeitangaben.


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