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Mediengeschichte des Theaters 4:

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Präsentation zum Thema: "Mediengeschichte des Theaters 4:"—  Präsentation transkript:

1 Mediengeschichte des Theaters 4:
Das Theater der frühen Neuzeit

2 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
die Anfänge des neuzeitl. Theaters im Zusammenhang der ‚Wiederentdeckung‘ des antiken – röm. und gr. – Dramas und Theaters kultur- und geistesgeschichtl. Kontext: HUMANISMUS: weltl. Bildungsbewegung des Jh.s, erwachsen aus der ‚Wiederentdeckung‘, Pflege und Nachahmung der klass. lat,. (und gr.) Sprache und Lit. studia humanitatis statt studia divinitatis Ideal des vir humanus et doctissimus in der Auseinandersetzung mit der röm. (und gr.) Antike Entwicklung neuer, in die Zukunft weisender (‚neuzeitl.‘) Denk- und Lebensformen

3 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
RENAISSANCE : eine alle kulturellen Bereiche (Staat und Politik; Architektur und Kunst, Musik und Tanz, Literatur und Theater) erfassende Bewegung, die den Übergang vom MA zur Neuzeit markiert angeregt durch den Humanismus an der Antike orientiert Zentrum der Bewegung Italien (14. Jh.) gesamteurop. Ausstrahlung Widerstände: Beharrlichkeit ma. Traditionen und REFORMATION und GEGENREFORMATION

4 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
(1) das antike Drama und Theater im Mittelalter das lat. MA kennt lediglich die ‚Klassiker‘ des röm. Theaters: Plautus – 2o Komödien, von denen jedoch nur 8 (Bd 1 einer spätantiken Schulausg. häufiger abgeschrieben werden) Terenz – 6 Komödien Seneca – 1o Tragödien die spätantike Komödie Querolus (Der Griesgram) die Stücke (v.a. Terenz) Schullektüre / vage Vorstellungen von der antiken Aufführungspraxis: die Bühne als universitäres Auditorium Rezitation durch den Calliopius + Pantomime

5 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit

6 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
gelehrte literar. Rezeption: Hrotsvit von Gandersheim (1o. Jh.): 6 Legendendramen sollen die schlüpfrigen und erot. Terenz-Komödien als Schullektüre ablösen Themen: Martyrium und Bekehrung; standhafte Wahrung der Virginität bis zum Märtyrertod: „Triumph der Keuschheit über die Unzucht“ im MA nur spärlich rezipiert Wiederentdeckung durch Conrad Celtis (Ausg. 15o1) seitdem und bis heute im Bewusstsein der literar. Öffentlichkeit präsent im 2o. Jh. Vereinzelte Aufführungen Bedeutung für die frühe Frauenbewegung

7 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit

8 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
die ‚eleg.‘ / ‚ep.‘ Komödien des 12. Jh.s: Teil der ‚Renaissance des 12. Jh.s‘ / der fr. Ovid-Rezeption des Hochmittelalters hochkultivierte, diesseitig orientierte lat. Dichtung gepflegt v.a. an den geistl. Höfen des Loire-Kreises ‚Lesedramen‘ stoffl. Rückgriff auf Plautus und Terenz ep.-dramat. Mischform: erzählende und dialog. Partien (bei Dominanz des Dialogs) eleg. Distichen Vitalis von Blois: Geta; Aulularia Wilhelm von Blois: Alda

9 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
(2) die ‚Wiederentdeckung‘ der Seneca-Tragödien im Rahmen des ‚Trecento-Humanismus‘ Nicolaus Treveth (engl. Dominikaner; + nach 1334): Kommentar zu den Tragödien des Seneca im Auftrag des Kurienkardinals Nicolò Albertino von Prato Lovato die Lovati (Jurist in Padua; + 13o9): Analyse der Vers- und Strophenformen in den Senaca-Tragödien; sein Schüler Albertino Mussato ( ) Autor der Tragoedia Ec(c)erinis

10 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
Tragoedia Ec(c)erinis: erste modellhafte ‚Humanistentragödie‘ nach dem Vorbild Senecas fünf Akte Aktgliederung durch Chorlieder begrenzte Anzahl der dramatis personae Drei-Personen-Regel Ständeklausel pyramidale Bauform: Exposition / steigende Handlung / Höhepunkt / fallende Handlung / ‚Katastrophe‘ erregendes Moment / Krisis / Peripetie / Katastase

11 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
Wechsel zwischen ‚ep.‘ Passagen (Botenbericht) und dramatisch zugespitzten Szenen in den Chorliedern Kommentierung und Reflexion der Handlung genus grande Dialog-Partien: iamb. Trimeter Chorlieder: antike Strophenmaße was fehlt, ist die ‚Einheit von Ort und Zeit‘ lange Nachwirkung – bis zu Albert Camus: Caligula und Le Malentendu

12 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
im Quattrocento und Cinquecento erneute und vertiefte Hinwendung zur röm. Komödie (und Tragödie) seit dem 14. Jh. gezielte Suche nach ‚verlorenen‘ Werken der antiken Lit. vgl. Conrad Ferdinand Meyer: Plautus im Nonnenkloster 1429 Nicolaus Cusanus (+ 1464; Kurienkardinal; Wissenschaftstheoretiker, Begründer des Neuplatonismus) entdeckt den ‚verschollenen‘ 2. Band der Plautus-Komödien(Abschrift des 11. Jh.s) 1433 Giovanni Aurispa (päpstl. Sekretär; ) entdeckt den Terenz-Kommentar des Aelius Donatus (4. Jh.) 1456 erste Terenz-Vorlesung an der Universität Wien

13 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
es folgen humanistische Prunkhandschriften erste Drucke erste Übersetzungen erste Drucke: erste dt. Übersetzungen: Terenz Straßburg 147o Hans Nithart: Eunuchus; Ulm 1486 Lyon Straßburg 1496 (ill. Dürer) Venedig 1497 Plautus Venedig Albrecht von Eyb 1474; gedr. 1511 Seneca Martin Opitz

14 Mediengeschichte des Theaters 1: Das Theater der frühen Neuzeit

15 Mediengeschichte des Theaters 1: Das Theater der frühen Neuzeit

16 Mediengeschichte des Theaters 1: Das Theater der frühen Neuzeit

17 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
seit dem 14. Jh. einzelne Versuche einer ‚produktiven Rezeption‘ ‚Durchbruch‘ im 15. Jh. zunächst in lat. Sprache seit dem 16. Jh. Auch in der Nationalsprache lat. Humanistendrama it. Renaissancedrama: 1518 Niccolò Macchiavelli: Mandragola 1524 Giangiorgio Trissino: Sofonisba

18 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
Erschließung der gr. Tragödie seit dem 14. Jh. wachsendes Interesse der it. Humanisten an gr. Studien im Vorfeld der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen Kontakte it. Humanisten zu byzantin. Gelehrten ‚Handschriftenreisen‘ humanist. Gelehrter nach Griechenland byzantin. Gelehrte ‚retten‘ ihre Bibliotheken nach Italien 1397 Manuel Chrysoloras nimmt in Florenz seine Lehrtätigkeit als Lehrer des Griechischen auf 1413 und 1411 ‚Handschriftenreisen‘ des Giovanni Aurispa 1459 auf Anregung von Basileios Bessiarion (EB von Nikaia) gründet Cosimo dei Medici in Florenz die Academia Platonica 1468 Bessarion vermacht seine Handschriftensammlung (428 g. und 264 lat. Hss.) der Republik Venedig: Bibliotheca Marciana

19 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
im 16. Jh. gr. Studien auch nördl. der Alpen: Erasmus von Rotterdam Johannes Reuchlin Philippus Melanchthon Drucke und Übersetzungen der gr. Tragödie (und der Aristophanes-Komödien) seit dem ausgehenden 15. Jh. bedeutendster Verleger: Aldus Manutius (Aldo Manuccio) in Venedig – ein „Editor und Verleger, wie die Welt nur wenige gehabt hat“ (Jacob Burckhardt)

20 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
erste lat. erste dt. erste Drucke: Übersetzungen Übersetzungen: Euripides Florenz 1496 Erasmus 15o6/o7 Michel Bapst 1584 Venedig 15o3 Sophokles Venedig 15o2 Melanchthon Martin Opitz 1646 ~1525 Naogeorg 1552 Äschylus Venedig seit dem späten 18. Jh. Aristophanes Venedig Plutus Parma 15o1 Plutus 1517 und 1518

21 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
(5) Anknüpfung an die antike Theaterpraxis seit dem 15. Jh. Auseinandersetzung mit Vitruv: M. Vitruvius Pollio (röm. Ingenieur und Architekt der augusteischen Zeit): De Architectura (1o Bücher, ~ 25 v.Chr.) Leone Battista Alberti (14o4-72): De re aedificatoria (gedr. 1485) erste Vitruv-Ausg.: Rom 1487 erste dt. Vitruv-Übersetzung: Walther Hermenius Ryff (Rivius): Vitruvius deutsch (1548) Revision der ma. Vorstellungen von der antiken Theaterpraxis Experimente mit verschiedenen Bühnenformen bei Aufführungen antiker Komödien seit Mitte des 15. Jh.s

22 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
Terenz- oder Badezellenbühne Quelle : Illustrationen in den frühen Terenz-Drucken (daher ‚Terenz-Bühne‘) Bühnenpodest nach rückwärts durch eine Reihe von Pfeilern begrenzt zwischen den Pfeilern Vorhänge gespannt markieren die an die Straße angrenzenden ‚Häuser‘ durch die Vorhänge = Türen Auftritt und Abgang der Schauspieler bei Öffnung der Vorhänge Blick in das Innere der ‚Häuser‘: zusätzl. Schauplätze Bez. ‚Badezellenbühne‘ durch Ludwig Erich Schmidt aufgrund der Ähnlichkeit des Arrangements mit einer Reihe von Badekabinen

23 Mediengeschichte des Theaters 1: Das Theater der frühen Neuzeit

24 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
seit ca. 153o setzt sich in Italien die Bild- und Architekturbühne durch: an Stelle der rückwärtigen Schauwand mit ihrem Wechsel von Pilastern du Vorhängen tritt die Darstellung des Schauplatzes mit den Mitteln der Malerei, des Reliefs (Stuck oder Holz) und der Architektur Ausgangspunkt der neuzeitl. Bildbühne

25 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
im 16. Jh. wiederholt Experimente mit antikisierenden Theaterbauten in Anlehnung an Vitruv 158o-84 Teatro Olimpico in Vicenza im Auftrag der humanist. Academia Olimpica in Vicenza Entwurf: Andrea Palladio (15o8-9o) Ausführung: Vincenzo Scamozzi Eröffnung 1585 mit dem Oedipus Rex des Sophokles (in lat. Sprache) verkleinerte und in einen Innenraum verlegte Nachbildung eines röm. Theaters der Kaiserzeit „ein Theater der Alten, im Kleinen realisiert und unaussprechlich schön“ (Goethe)

26 Mediengeschichte des Theaters 1: Das Theater der frühen Neuzeit

27 Mediengeschichte des Theaters 1: Das Theater der frühen Neuzeit

28 Mediengeschichte des Theaters 1: Das Theater der frühen Neuzeit

29 Mediengeschichte des Theaters 1: Das Theater der frühen Neuzeit

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31 Mediengeschichte des Theaters 1: Das Theater der frühen Neuzeit

32 Mediengeschichte des Theaters 1: Das Theater der frühen Neuzeit

33 Mediengeschichte des Theaters 1: Das Theater der frühen Neuzeit

34 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
im späten 16. Jh. setzt sich die Erkenntnis durch, dass das antike Theater nicht ‘Sprechtheater‘ im damals üblichen (und heutigen) Sinn war; statt dessen Rezitative der Schauspieler die Chorlieder gesungen Instrumentalbegleitung entsprechende Experimente in der Florentiner Camerata: Kreis von humanist. Gelehrten, Dichtern und Komponisten um Giovanni Graf Bardi (leitet seit 1589 die Theateraufführungen am Hofe der Medici) 1594 Dafne – „dramma per musica“ ; Text: Ottavio Rinuccini; Musik: Jacopo Peri ~ Anfänge der Oper

35 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
(6) Entwicklung eines theoret. Fundaments seit der 2. Hälfte des 15. Jh.s Auseinandersetzung mit der Poetik des Horaz (Epistola ad Pisones / Ars poetica): erste Horaz-Ausgabe: Mailand oder Venedig zw. 147o und 1473 (?) erste Einzelausgabe der Poetik: Rom 1472 erster Kommentar: Cristoforo Landino (1482) im 16. Jh. Horaz durch Aristoteles (Poetik) ‚verdrängt‘: erste Ausg.: Venedig 15o8 erste zweisprachige gr.-lat. Ausg.: Alessandro de‘ Pazzi (1536; Standardausg. der Neuzeit) grundlegende Kommentare: Francesco Robortello (1548) und Vincenzo Maggi (155o); in it. Sprache: Antonio Minturno (1563) und Ludovico Castelvetro (157o)

36 Mediengeschichte des Theaters 4: Das Theater der frühen Neuzeit
an Robortello und Maggi knüpft das zentrale Werk der europ. Renaissance-Poetik an: Iulius Caesar Scaliger ( ): Poetices libri VII (1561) starke Wirkung auf Pierre Ronsard (Frankreich), Daniel Heinsius (Niederlande) und Martin Opitz (Deutschland; Buch von der deutschen Poeterey; 1624) mimesis als imitatio (Nachahmung) mustergültiger (näml. Antiker) Autoren „Furcht und Mitleid“ ‚drei Einheiten‘: Einheit des Orts, der Zeit und der Handlung Fünfaktigkeit der Tragödie / pyramidale Bauform Ständeklausel / stilus materiae damit die Grundlagen des neuzeitl. Theaters gelegt


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