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Alter und Armut – Schuld und Herausforderung

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Präsentation zum Thema: "Alter und Armut – Schuld und Herausforderung"—  Präsentation transkript:

1 Alter und Armut – Schuld und Herausforderung
Programmierte Frauenarmut? Armutsrisiken von Frauen im Lebensverlauf0 Workshop zum LageS-Prälaturtag , Tübingen

2 Alter und Armut – Schuld und Herausforderung
1. Die Schuldfrage: Alterssicherung ist ein Ergebnis – keine Überraschung. Beruht auf gesellschaftlichem Konsens: Familie als dauerhafte Bedarfsgemeinschaft Familie und Gesellschaft organisieren sich geschlechtsspezifisch in die entlohnte Vollerwerbstätigkeit des Mannes (Wirtschaft & Verwaltung) die unbezahlte Fürsorgearbeit der Frau (Soziales) Existenzsicherung von Frauen im Alter leitet sich aus dem Erwerbsvolumen des Mannes ab (Konsequenz Bedarfsgemeinschaft)

3 Alter und Armut – Schuld und Herausforderung
Die Schuldfrage: Alterssicherung ist ein Ergebnis – keine Überraschung. Mit Konsequenzen für Frauen: Frauen leben im existentiellen Abhängigkeitsverhältnis. Frauen, die sich aus dem Abhängigkeitsverhältnis lösen, treffen auf Schutzmechanismen, die zunehmend unzureichend greifen keine Rahmenbedingungen für eine Vollerwerbstätigkeit von Frauen wenig Einkommen = wenig Rente = mangelnde Alterssicherung = ggf. Armut

4 Alter und Armut – Schuld und Herausforderung
1. Die Schuldfrage: Modell der Bedarfsgemeinschaft entwickelt heikle Einkommens- und Erwerbsmodelle für Frauen: Das Zuverdienerin-Modell: Frauen unterstützen das Familieneinkommen durch unsichere Arbeitsverhältnisse: Schwarzarbeit – Minijob – Midijob - (kleine) Teilzeit [Der Bedarfsgemeinschaft steht kurzfristig mehr Geld zur Verfügung.] Entgeltungleichheit und fehlende Aufstiegsmöglichkeiten Frauen verdienen bei gleicher Qualifikation und Arbeit weniger (BW, Gender Pay Gap: 28,5%)1 erreichen seltener höhere Lohnniveaus Lohntechnische Höherwertigkeit von Dienstleistung an Sachen - Abwertung personenbezogener Dienstleistungen Working Poor: 14 % der vollerwerbstätigen Frauen mit abgeschlossener Lehre verdienen netto < € 900,-- (4% der Männer)2 Rentenungleichheit Frauen beziehen entsprechend weniger Rente aus eigenen Bezügen (Pension Gap BW: > 60%)2

5 Alter und Armut – Schuld und Herausforderung
2. Die Verschärfung der Situation: Demographie, gesellschaftlicher Umbau & die Folgen für die Frauen absolut mehr Frauen im Rentenbezug – prozentual mehr Frauen in der Erwerbstätigkeit (aber häufig prekär) Paradigmenwechsel in der Rentenversicherung Lebensstandardsicherung Beitragsstabilität (Absenken des Rentenniveaus) Umbau der Alterssicherung: das 3-Säulen-Modell Die Lebensstandardsicherung speist sich aus Bezügen der GRV, der betrieblichen und privaten Altersvorsorge schleichender Systemwechsel zum Individualeinkommen (Bsp: Urteil Alleinerziehende, Infragestellen der Hinterbliebenenrenten als versicherungs- fremde Leistung)

6 Alter und Armut – Schuld und Herausforderung
2. Die Verschärfung der Situation: Demographie, gesellschaftlicher Umbau & die Folgen für die Frauen Frauen arbeiten häufiger, erwirtschaften aber immer noch minimale oder unzureichende Rentenbezüge. Die fortlaufende Rentenabsenkung verschärft dies zusätzlich. Die GRV sinkt selbst bei Vollzeiterwerbstätigkeit und reicht nicht mehr zur Lebensstandardsicherung. Frauen weisen unzureichende ergänzende Bezüge aus betrieblicher und privater Altersvorsorge (steigende Versorgungslücke von Frauen)3 38% der Frauen verfügen über eine betriebliche 52 % der Frauen über eine private Altersvorsorge unzureichende Lebensarbeitszeit aufgrund schlechter Rahmenbedingungen zur Vollzeitberufstätigkeit von Frauen Elementar- und Schulsektor Pflegeangebote

7 Alter und Armut – Schuld und Herausforderung
3. Die Herausforderung 1: Realität wahrnehmen - Altersarmut von Frauen ist Fakt Durchschnittsrente westdeutscher Frauen aus eigenen Bezügen: ~ € 500,--4 Armutsgrenze liegt bei ~ € 900,-- (< 60% Durchschnitteinkommen) 1/3 der Rentnerinnen haben eine Eigenrente < € 300,-- 1/3 eine Eigenrente zw. € 300 – 600,-- 3% der Rentnerinnen > € 1.200,-- 75 % der heute 30-59jährigen wird die Rente nicht ausreichen, um den Lebensstandard zu halten -> Altersvorsorge ist Frauensache3 Rentenanspruch umso niedriger, je mehr Kinder erzogen werden was Frauen wichtig war, gereicht ihnen zum Nachteil: Einlassen auf die Abhängigkeit in Bedarfsgemeinschaften (Annahme eines gerechten Ausgleichs) Zurückstellen der Selbstfürsorge (Vorrang der Interessen der Bedarfsgemeinschaft) Delegation der Eigenverantwortung (Verlust wirtschaftlicher Kompetenz & Fehlen von Vorbildern)

8 Alter und Armut – Schuld und Herausforderung
Gesprächsgruppe 1: Armut mindern – Würde ermöglichen [Leben gestalten für Frauen, die jetzt davon betroffen sind] Inhaltliche Anregungen: persönlicher Entscheidungshorizont & Bildungsfragen Kenntnis der eigenen Möglichkeiten und der eigenen Lebensbedürfnisse (was hab ich – was brauch ich – was will ich) Entwicklung von Lebensmodellen im Alter (Szenarien durchspielen) Kostenfaktor: Wohnen! – Wohnvorstellungen entwickeln (Welches Modell ist mir was wert? Welche Einschränkung ist am besten zu ertragen?) partnerunabhängiges Denken entwickeln Herausforderung sozialer Nahraum – Armut lindern Segregation entgegenwirken – Vereinsamung vermeiden kostengünstige und integrierende Wohnmodelle vorhalten Quartierskonzepte: Gemeinwesen orientierte Versorgungsangebote (Gesundheit, Infrastruktur, Kultur) sozialraumorientierte Netzwerke (präventive Aktivierung: altersgruppenspezifisch + -übergreifend) Leitfragen zum Gesprächsverlauf: Welche Aspekte sind für Frauen von besonderer Bedeutung? (bedarfs- und kompetenzbezogen) Was macht Lust/setzt Kräfte frei? fällt schwer + warum? macht Angst? Ideenwerkstatt: Was geht wo? Wer macht mit? Was fehlt mir?

9 Alter und Armut – Schuld und Herausforderung
Gesprächsgruppe 2: Armut vermeiden – Gesellschaft verändern [Helfen, dass Frauen zukünftig nicht in die gleiche Situation geraten] Inhaltliche Anregungen: kommunale Herausforderungen Zugang beider Eltern zur Erwerbstätigkeit bedarfsgerechte Gestaltung des Bildungssystems gesellschaftspolitische Diskurse & Forderungen Frauen-, Mütter-, Partnerschafts- und Familienbilder reflektieren neue und verlässliche Ausgleichsarrangements in Partnerschaft und im familiären Kontext (stellv. Pflege) entwickeln neue Solidaritätsmodelle entwickeln Lohngleichheitsgesetz + Quotierung in allen Erwerbsbezügen neuer gesellschaftlicher Konsens zur Arbeitsteilung Neubewertung personenbezogener Dienstleistung Generationendialog: Voneinander lernen – Modelle entwickeln Bildung von Frauen für Frauen: Frauenarmut von morgen gemeinsam verhindern - Lust auf eigenverantwortliches Wirtschaften wecken - Abhängigkeiten aus Liebe hinterfragen, Konsequenzen kennen - Wünsche formulieren, Vorstellungen entwickeln, im Lebens- verlauf angleichen Leitfragen zum Gesprächsverlauf: Welche Aspekte sind für Frauen von besonderer Bedeutung? (bedarfs- und kompetenzbezogen) Was macht Lust/setzt Kräfte frei? fällt schwer + warum? macht Angst? Ideenwerkstatt: Was geht wo? Wer macht mit? Was fehlt mir?

10 Alter und Armut – Schuld und Herausforderung
3. Das Ziel: Altersarmut von Frauen vermeiden Programmierte Altersarmut im Lebensverlauf von Frauen: Berufswahlverhalten und Verdienstniveau Verzichten auf Bildungsqualifikationen (-> Schulabschluss -> höhere Schule -> Ausbildung -> Studium -> Promotion -> Habilitation) Entscheidung zur Familiengründung & Ausstieg aus Ausbildung und/oder Erwerbsleben Langzeiterziehung Wiedereinstieg über unsichere Beschäftigungsverhältnisse oder kleine Teilzeit & Verbleib Übernahme von Pflegeverantwortung & Ausstieg aus dem Erwerbsleben „Einkommen ist ein zentrale Faktor für die Gestaltung eines würdigen Lebensabend“ (Hanesch et.al. 1994) „(1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin. (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ (Grundgesetz Artikel 3)  „Die mangelnde Heranziehung von Frauen zu öffentlichen Ämtern und ihre geringe Beteiligung in den Parlamenten ist doch schlicht Verfassungsbruch in Permanenz.“ (Elisabeth Selbert, 1981) Dies gilt auch für einen gleichberechtigten Zugang zum Erwerbsleben und zur Alterssicherung.

11 Alter und Armut – Schuld und Herausforderung
Quellen & Literaturhinweise 0: Titel entlehnt: Fachtagung der Bremischen Bürgerschaft , Dokumentation der Tagung unter: 1: u.a. (Gender Pay Gap BRD 23%, EU-Durchschnitt 17%) 2: 3: Bezugnahme auf eine Studie des Deutschen Instituts für Altersfürsorge ( bzw. Bezugnahme auf eine Befragung der Prognos AG 2006 ( ) 4: s. „Spektrum“, Zsft. Deutsche Rentenversicherung BW, Ausgabe 2/2012, S. 26/34 „Neue Wege – Gleiche Chancen. Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebensverlauf. Erster Gleichstellungsbereicht“, Drucksache 17/6240, Deutscher Bundestag, Hrsg. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Lektüre nicht scheuen! Lesenswert!!!


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