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Einsatz von Anwendungssystemen WS 2013/14 Prof. Dr. Herrad Schmidt

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Präsentation zum Thema: "Einsatz von Anwendungssystemen WS 2013/14 Prof. Dr. Herrad Schmidt"—  Präsentation transkript:

1 Einsatz von Anwendungssystemen WS 2013/14 Prof. Dr. Herrad Schmidt
Kapitel 4 4 Branchenspezifische Anwendungen ... 4.2 Handel

2 4.2 Handel 4.2.1 Überblick „Die Gesamtarchitektur der Anwendungssysteme im Handel wird als Handelsinformationssystem (HIS) bezeichnet [Schütte, Vering 2004, S. 43 f]. Das HIS unterstützt neben den betriebswirtschaftlichen Kernfunktionalitäten des Beschaffens, Lagerns und Verkaufens die betriebswirtschaftlich-administrativen sowie die dispositiven Aufgaben eines Handelsunternehmens.“ A. Winkelmann in: Enzyklopädie der Wirtschaftsinformatik Online-Lexikon, Stichwort: Anwendungssysteme im Handel

3 WWS s.a: Becker, J./Uhr, W./Vering, O.: Integrierte Informationssysteme in Handelsunternehmen auf der Basis von SAP-Systemen. 2000, S. 14

4 Warenwirtschaftssysteme (WWS) „Ein WWS repräsentiert die warenorientierten dispositiven, logistischen und abrechnungsbezogenen Prozesse für die Durchführung der Geschäftsprozesse eines Handelsunternehmens“. Becker, J./Schütte, R.: Handelsinformationssysteme Filialwarenwirtschaftssysteme (FWWS) Ein FWWS deckt die warenwirtschaftlichen Anforderungen der Filialen ab. Sie gibt es als autonome Systeme (mit Schnittstellen zu zentralen WWS) oder in zentrale WWS integriert. Kassensysteme System (Erfassungseinheit, Bargeldlade, Bondrucker, Software, Anbindung an FWWS bzw. WWS) für die Abwicklung am POS Betriebswirtschaftlich-administrative Systeme Buchhaltung, Kosten- und Leistungsrechnung, Personalwirtschaft Controlling, EIS, Unternehmensplanung Systeme zur Unterstützung von strategischen Aufgaben, statt EIS (Executive Information System) ist heutzutage die Bezeichnung Business Intelligence (BI) üblich.

5 WWS und ERP Beim WWS stehen Dispositions-, Bestell-, Wareneingangs-, Lagerungs-, Warenausgangs-, Kassenabwicklungs-, Inventur- und Berichtsprozesse im Vordergrund. ERP-Systeme für den Handel stellen integrierte betriebliche Standardsoftwaresysteme dar, die durch handelsspezifische Funktionalitäten ergänzt wurden. Gegenüber WWS i.e.S. enthalten sie Module zum Rechnungs- und Personalwesen. offene WWS Erfassung der Wareneingangs- oder Warenausgangsdaten geschlossene WWS Erfassung des gesamten Warenflusses: - artikelgenau, - mengen- und wertmäßig, - differenziert nach Bewegungs- und Bestandspositionen - zeitnah („real-time“)

6 Ziele des Einsatzes von WWS:
mehrstufige WWS Abbildung der warenwirtschaftlichen Prozesse über mehrere Handelsstufen (Zentrale, Großhandel, Einzelhandel, Läger, Verteilzentren, Streckengeschäft*, …) * Streckengeschäft: Warenfluss: Lieferant/Kunde Wertefluss: Lieferant/Handelsunternehmen/Kunde Ziele des Einsatzes von WWS: Kontrolle des Warenflusses durch artikelgenaue Wareneingangs- und –ausgangserfassung Nachfragegerechte Sortimentsgestaltung Beschleunigung des Verkaufs Reduzierung der Lagerbestände Rationalisierung des Bestellwesens Optimierung der Kalkulation und Preisgestaltung

7 4.2.2 Die Abbildung der Handelsprozesse im WWS
Organisationsstrukturen: Aus rechtlicher Sicht müssen die rechtlich selbständigen Unter- nehmenseinheiten im WWS abbildbar sein (Mandantenfähigkeit). Aus logistischer Sicht sind Ablade-, Empfangsstellen und Lager abzubilden. Dazu kommt oftmals die Anforderung, konzernübergreifende Strukturen einzubinden, z.B. die Einkaufs- organisationen oder Lieferanten.

8 Wesentliche Stammdaten (1):
Warengruppen: Artikel werden einer Gruppe eindeutig zugeordnet. Die Warengruppen werden hierarchisch aufgebaut. Sie dienen der Strukturierung und Klassifizierung des Sortiments. Über Warengruppen lassen sich Daten über Einzelartikel verdichten. Sie werden vor allem für Planungs- und Auswertungszwecke genutzt. GS1 Germany (vormals CCG) entwickelte einen Referenz- Warengruppenkatalog zur Warenklassifikation. Siehe Beispiel auf der nächsten Folie In vielen Unternehmen werden oftmals auch individuelle, historisch gewachsene Warengruppenkataloge eingesetzt. Die Änderungen von Warengruppen und Artikelzuordnungen führen in der Praxis zu vielen Problemen.

9 Wesentliche Stammdaten:
Warengruppen - Gruppierung von Artikeln (eindeutige Zuordnung) zur Strukturierung und Klassifizierung des Sortiments - dient der Verdichtung von Daten über Einzelartikel - Nutzung vor allem für Planungs- und Auswertungszwecke - Referenz-Warengruppenkatalog zur Warenklassifikation: CCG-Warengruppenkatalog (CCG ist jetzt GS1 Germany, siehe s.a.:

10 Wesentliche Stammdaten (2):
Artikel (1) Im Artikelstamm werden die identifizierenden, klassifizierenden und beschreibenden Merkmale eines Artikels erfasst. Wegen der Vielzahl der Informationen über einen Artikel wird der Artikelstamm zur Strukturierung in sog. Sichten aufgeteilt. Typische Sichten:  Grunddaten: Artikelnummer, EAN, beschreibende Attribute, Warengruppe, Verpackungseinheit, …  Einkaufsdaten: Bezugsquellen, EK-Preise und –Konditionen,…  Logistikdaten: Gewichts-, Volumendaten, Transport- und Lagerungsanforderungen, Lagerort, Bestandsdaten,…  Verkaufsdaten: Verkaufspreise, Konditionen, Aktionsdaten,…  POS-Daten: Bon-Texte, Steuerungsdaten für die POS-Schnittstelle  Listungsdaten: Listungszeitraum, Zuordnung zu Sortiments bausteinen, … Die Artikelmerkmale unterscheiden sich je nach Handelsbranche.

11 Artikel (2) Artikelnummer Artikelnummern sind entweder rein identifizierend oder klassifizierend (sprechende Artikelnummer). Artikelnummern werden unternehmens- individuell vergeben. Deshalb muss die Artikelnummer des Lieferanten und evtl. des Kunden ebenfalls verwaltet werden. Verpackungseinheiten Artikeln werden eine oder mehrere Verpackungseinheiten zugeordnet (Palette, Umkarton, Einzelstücke,…) zugeordnet und als Bestellmengen- einheit, Liefereinheit oder Verkaufsmengeneinheit gekennzeichnet. Variantenverwaltung Es gibt einen Basisartikel mit Stammsatz, zu dem Varianten gemäß einem oder mehrerer Merkmale angelegt werden können. Verwaltung strukturierter Artikel Zusammensetzung aus Einzelartikeln:  Display: Einkauf als Gesamtpaket, Verkauf als Einzelartikel  Verkaufsset: Einkauf von Einzelartikeln, Verkauf einer Zusammen- stellung von Artikeln mit Sonderpreis  Lot: Auslieferung eines Artikels in verschiedenen Varianten

12 Quelle: http://www.c-s-a.de/screen_view.php?target=1&link=stamm

13 Quelle: http://www.dotnet-erp.de/images/sceenshots/artikelstamm001.gif

14 Wesentliche Stammdaten (3):
Lieferanten Im Lieferantenstamm werden alle Informationen zu den Lieferanten des Handelsunternehmens oder für einzelne Buchungskreise gepflegt. Allgemeine Daten Dazu gehören die identifizierende Nummer, Adressangaben, Ansprechpartner, Angaben zu Kommunikationswegen, … Einkaufs- und Buchhaltungsdaten Konditionsdaten, Mindestbestellwert, Bankverbindungen, Zahlungsmodalitäten, … Lieferantenrollen bestimmen die Aufgaben des Lieferanten innerhalb eines Geschäftsprozesses: Bestellempfänger, Warenlieferant, Rechnungssteller, Konditionsgewährer, Zahlungsempfänger, Spediteur, … Lieferantenbewertung Auswertungen aus dem operativen Geschäft anhand von Kriterien wie Preis, Qualität, Liefertreue, Service,…

15 Quelle: http://www.dotnet-erp.de/images/sceenshots/lieferanten001.gif

16 Wesentliche Stammdaten (4):
Kunden Im Großhandel nimmt der Kunde die Rolle des externen Warenbeziehers an. Es handelt sich i.d.R. um eigene Verkaufsstellen, selbständige Einzelhändler, Großabnehmer, etc. Oftmals ist ein Vertreter zugeordnet. Im Einzelhandel spielte bisher der Kunde aus Sicht der Informationsverarbeitung eine eher untergeordnete Rolle. Mit der Einführung von Kundenkarten muss auch im EH ein Kundenstamm aufgebaut werden. Firmenkunden und Konsumenten werden i.d.R. mit unterschiedlichen Merkmalen gepflegt. Kunden können in speziellen Listen für Kampagnen gruppiert werden. Viele Systeme erlauben eine Verwaltung von Interessenten (Leads).

17 Wesentliche Stammdaten (5):
Konditionen Die Vereinbarungen von Lieferanten- und Zahlungsbedingungen, Preisen, Rabatten, Boni, etc. Konditionen müssen sowohl einkaufs- als auch verkaufsseitig verwaltet werden (Konditionenverwaltung). Die Vielgestaltigkeit und Komplexität der Konditionen mit unter- schiedlichem Gültigkeitsbereich stellt eine hohe Anforderung an WWS. Konditionen müssen mittels geeigneter Regelsysteme hinterlegt werden und bei der Preisbestimmung bzw. Rechnungsprüfung berücksichtigt werden. Die verschiedenen Konditionentypen werden im Konditionenstamm hinterlegt und können dann mit Artikel-/Lieferanten-Beziehungen verknüpft werden. Ein Konditionentyp wird beschrieben durch:  Art der Kondition (Mengenrabatt, Naturalrabatt, Jahresbonus,…)  Bezugsgröße, Gültigkeitsbereich und -zeitraum  Bedingung: geschäftsvorfallabhängige oder nachträgliche Kondition  Berechnungsregeln und Zugriffsfolgen

18 Wesentliche Stammdaten (6):
Lager Hinterlegung von Lagerstrukturen von den Lagerbereichen bis zu den Lagerplätzen Angaben zu Volumen- und Gewichtsrestriktionen Quelle:

19 Der Beschaffungsprozess
Einkauf (administrativ) Disposition Warenein-gang Rechnungs-prüfung Kreditoren-buchhaltung Der Einkauf ist für die Stammdatenpflege im Beschaffungsbereich verantwortlich. Die Disposition erstellt die Lieferantenbestellung. Der Wareneingang wickelt die Warenannahme, die Warenkontrolle und die Einlagerung ab. In der Rechnungsprüfung werden anhand von Bestell-, Lieferschein-, Wareneingangs- und Rechnungsdaten der Beschaffungsvorgang überprüft. Die Kreditorenbuchhaltung ist für die Zahlungsabwicklung und die Übergabe an die Hauptbuchhaltung zuständig.

20 Einkauf Verwaltung einkaufsbezogener Stammdaten: Artikel, Lieferanten, Einkaufskonditionen Kontraktverwaltung:  Kontrakt: Vereinbarung mit einem Lieferanten über die in einem Zeitraum abzunehmenden Artikel (Mengen- oder Wertkontrakte)  Lieferpläne: Festlegung von Teilliefermengen und Terminen Kontrakte und Lieferpläne sind anzulegen und bei der Bestellung zu referenzieren. Lieferantenbeurteilung: zeitraumbezogene Bewertung der Lieferanten

21 Disposition Limitrechnung: Festlegung von Beschaffungshöchstgrenzen auf der Basis der Absatzplanung Bedarfsrechnung: Prognose auf der Basis von Modellen, Aktionen Bestellmengenrechnung: Bestimmung von Lieferanten, Artikelmenge und Zeitpunkt Dispositionsarten:  manuelle Disposition  automatische Bestellvorschläge mit manueller Freigabe  automatische Bestellvorschläge und –freigabe (Bestellpunktdisposition, rhythmische Disposition) Aufteilung: Verteilung auf Filialen oder andere Abnehmer Bestellübermittlung und –überwachung:  EDI, Fax  Überprüfung der Liefertermine

22 Wareneingang (1) Wareneingangsplanung:  Rampenbelegungsplanung  Torbelegungsvorschläge Warenannahme:  ein- oder zweistufiger Wareneingang mit Bestellbezug (s. nächste Folie)  WE ohne Bezug zu einer Bestellung  Umlieferungen  Rücklieferungen von Retouren und Mehrwegtransportverpackungen (auch Leergut) Warenkontrolle:  Mengenprüfung  qualitative Prüfung des Zustands

23 Bestellung Wareneingang Grob-WE Fein-WE einstufiger Wareneingang
zweistufiger Wareneingang Wareneingang Grob-WE Erfassen Lieferscheinkopfdaten Erfassen Lieferscheinkopfdaten Packstückkontrolle Packstückkontrolle Buchen der Sollmengen in WE-Prüfbestand Ausdruck von WE-Prüfunterlagen Ausdruck von WE-Prüfunterlagen quantitative WE-Prüfung Fein-WE qualitative WE-Prüfung quantitative WE-Prüfung Wareneingangserfassung qualitative WE-Prüfung Buchung der korrigierten WE-Mengen Wareneingangserfassung Umbuchung der korrigierten WE-Mengen Einstufiger und zweistufiger Wareneingang mit Bestellbezug Quelle: In Anlehnung an Schütte/Vering/Wiese 2000, S. 185

24 Wareneingang (2) Wareneingangserfassung:  Erfassung der Mengen  evtl. Erfassung von Mindesthaltbarkeitsdatum, Warentemperatur, Herkunftsland, Handelsklasse,… Rückstandsauflösung:  vorwiegend im GH  Kundenrückstände werden direkt bearbeitet und kommissioniert Wareneinlagerung:  Lagerplatzbestimmung  Kommissionierung für Filialen  Regalplatzierung in Filialen

25 Rechnungsprüfung Rechnungsempfang: bei elektronischen Rechnungen (zunehmende Tendenz) entfällt die Eingabe und es entstehen keine Erfassungsfehler Rechnungserfassung: zunächst nur Rechnungssummen, nur bei Unstimmigkeiten Positionen Rechnungskontrolle:  Abgleich mit den bewerteten Wareneingängen  evtl. im Stichprobenverfahren  evtl. werden Toleranzen zugelassen  Rechnungsfreigabe und Weitergabe an die Kreditorenbuchhaltung Nachträgliche Vergütungen: Verfolgung der laufenden Bonusansprüche

26 Lagerprozesse Ein WWS unterstützt die Lagerfunktionen durch
die mengen- und wertmäßige Abbildung der Lagerbestände, die Erfassung bestandsverändernder Vorgänge, die Anwendung unterschiedlicher Bewertungsverfahren, Belegerstellung für die Inventur, Hinterlegung von Lagerhaltungsstrategien, die Anbindung von Lagersteuerungssystemen.

27 Lager (1) Bestandsführung:  mengen-/wert- oder nur wertmäßige Bestandsführung  Ermittlung der Bestandshöhe durch Inventur  Fortschreibung der Bestände oder Schätzung  verschiedene Bewertungsverfahren  Pflege verschiedener Bestandsarten (frei verwendbar, Prüfbestand, Kundensonderbe- stand, Aktionsbestand, Chargen,…)  Mengen- und wertmäßige Auswertung  Anzeige der Warenbewegungen Inventur:  Unterstützung verschiedener Verfahren  Erstellung von Inventuraufnahmeliste oder Schnittstellen zu MDE-Geräten

28 Lager (2) Umlagerung: Änderung des Lagerorts intern oder extern (Verteilzentrum, Filiale) Lagersteuerung:  Anbindung von Systemen zur Steuerung von Flurförderfahrzeugen  im WWS wird die logische Lagerstruktur abgebildet, im Lagersteuerungssystem die physische, Kopplung über Schnittstellen  Bestimmung des Lagerplatzes (Systemvorschlag),  beim Wareneingang Erzeugung eines automatischen Transportauftrag

29 Debitoren-buchhaltung
Der Distributionsprozess operatives Marketing Verkauf Warenaus-gang Fakturie-rung Debitoren-buchhaltung Zu den Aufgaben im Rahmen des Distributionsprozesses gehören:  der Verkauf der Waren an bekannte oder anonyme Kunden  Sortimentsplanung und -steuerung  Zuordnung von Artikeln zu Abnehmern  Aufgaben der Distributionslogistik Das Marketing ist für die Sortimentsgestaltung sowie die Preis- und Rabattpolitik zuständig. Der Kundenkontakt wird vom Verkauf abgewickelt. Dem Warenausgang obliegt die logistische Abwicklung. Die Fakturierung beinhaltet die Rechnungserstellung. Für die Zahlungseingänge ist die Debitorenbuchhaltung zuständig.

30 Marketing (1) Kundenmanagement: Pflege der Vertreter- und Kundenstammdaten, Festlegung von Kundengruppen Sortimentspolitik und -planung:  Sortimentsplanung auf der Basis von vergangenen Kaufprozessen  Zuordnung der Artikel zu Verteilzentren  Zuordnung zu Kunden und Filialen (Artikellistung) für einen bestimmten Zeitraum, manuell oder mit automatischen Listungsregeln, evtl. mit Zuordnung zu Sortimentsbausteinen  Mengen und Umsatzplanungen erfolgen nach unterschiedlichen Gruppierungen (Waren- , Kunden- gruppe, artikelbezogen, nach Region, Vertreter). Teils werden Prognoseverfahren eingesetzt.

31 Marketing (2) Konditionspolitik: Definition der Preise für die Abnehmer:  Definition der Artikelpreise erfolgt meist über die Vertriebslinie  Definition von Staffelpreisen und Rabatten im GH  Überschreibung dieser Preise bzw. Konditionen für Kunden oder -gruppen, Artikel,…  Festlegung von Gültigkeitszeiträumen  Erstellung kundenspezifischer Preislisten  Hinterlegung und Berücksichtigung von Rahmen- verträgen Provisionspolitik: Provisionsplanung und –abrechnung für Vertriebsmitarbeiter

32 Verkauf (1) Angebotsbearbeitung: Aufgrund der Anfrage eines Kunden werden Artikel und Konditionen verbindlich i.d.R. unter Verwendung einer Kalkulationsfunktion angeboten:  mündlich, schriftlich, in Ausschreibungen (überwiegend im technischen GH)  hinterlegt und  auf Wiedervorlage gesetzt. Ordersatzerstellung:  Die Listung (gültige Bezugswege für Kunden- Artikel-Kombinationen) wird angelegt.  Über die Funktion Ordersatzerstellung werden Bestellunterlagen generiert.  Der Ordersatz kann ausgedruckt, per EDI oder direkt auf MDE-Geräte geschickt werden. Alternative: elektronische Kataloge

33 Verkauf (2) Auftragsbearbeitung: Einzelhandel: Verarbeitung der Daten der POS-Abwicklung (Abverkäufe) Großhandel:  Erfassung des Auftrags (Kopf, Positionen)  Zugriff auf Artikelstamm  automatische Preisfindung durch hinterlegtes Kalkulationsschema  Überschreibung möglich  Verfügbarkeitsprüfung  Bonitätsprüfung  Folgefunktionen: Kommissionierung, Lieferung, Faktura  Dabei Berücksichtigung der Auftragsarten: Terminauftrag, Sofortauftrag, Barverkauf,…

34 Verkauf (3) Reklamationsbearbeitung: Retouren- und Gutschriftenabwicklung mit Verknüpfung zum ursprünglichen Auftrag Außendienstunterstützung  Online-Anbindung an Laptops  Offline: Datenaustausch von Kundeninformationen, Angeboten und Aufträgen über Datenreplikation  Kopplung mit CRM-Modul oder CRM-System CRM = Customer-Relationship-Management zur Verwaltung der Kundeninformationen und Aktivitäten

35 Warenausgang (1) Tourenplanung:  Verteilung der Lieferungen auf Transportmittel zur termingerechten Anlieferung meist nach festen Rhythmus  Tourenplan: Transportmittel, geographische Route, Abfahrtstermin  Lieferungen werden einem Tourenplan zugeordnet und die Anfahrreihenfolge festgelegt. Kommissionierplanung/Kommissionierung:  Zusammenstellung der auszuliefernden Artikel für einen Abnehmer  Planung zur Optimierung des Ressourceneinsatzes in Kommissionierwellen, ein- oder zweistufige Kommissionierung (erst Artikel, dann Aufteilung auf Kundenaufträge) oder parallele Aufträge  Datengrundlage: Lieferschein, Kommissionierbelege, evtl. MHD

36 Warenausgang (2) Warenausgangserfassung:  Rückmeldung der kommissionierten Mengen  Buchung des Warenausgangs führt zur Bestandsänderung  Fakturaauslösung  Folgebuchungen in der FiBu und Kostenrechnung Filiale:  Import der Abverkaufsdaten aus dem Kassensystem (POS-Upload) Versandabwicklung:  Zuordnung der Lieferpositionen zu Versandelementen (Kartons, Paletten,…)  Erstellung von Versandpapieren  evtl. Integration der UPS-Sendungsverfolgung

37 Fakturierung Lieferscheinbewertung: automatisierte Bewertung der Einzelpositionen unter Beachtung der Konditionenzusagen und des Gültigkeitszeitraums Rechnungserstellung:  Einzelrechnung  Sammelrechnung: zeitraum- oder wertbezogen Gut-/Lastschriftenerstellung:  Korrektur der Rechnung durch eine Stornobuchung  Gut- oder Lastschriften aufgrund von Retouren Berechnung nachträglicher Vergütung für Kunden (Boni): automatische Berechnung auf der Basis der Rechnungsdaten bezogen auf vereinbarte Zeiträume

38 Filialmanagement Filiale:
selbständige Einheit innerhalb einer Vertriebsschiene eines mehrstufigen Handelsunternehmens eingebunden in die Administration und die Logistik der Zentrale erfordert zusätzliche warenwirtschaftlichen Funktionen im Rahmen des Filialmanagement und deren Integration an das zentrale WWS Implementierungsalternativen:  Komponente des WWS (z.B. SAP Retail Store als Teil von SAP Retail)  eigenständiges Filialwarenwirtschaftssystem mit Schnittstellen zum zentralen WWS (z.B. DEWAS)

39 Filialmanagement (1) Bestandsführung: Sofern die Kassensysteme nicht artikelgenau rückmelden, erfolgt die Fortschreibung der Bestände auf wertmäßiger Basis, häufig auf Warengruppenebene Disposition: Die Artikeldisposition erfolgt auf der Basis von Ordersätzen (gelistete Artikel, Bestellmengeneinheiten, Lieferantendaten, Bezugswege, …) Dispositionsprinzipien:  dezentral (manuell oder automatische Bedarfsermittlung)  zentral (Voraussetzung: mengenmäßige Bestandsführung) Umlagerungen:  Bestandsbuchungen zwischen den Lagerorten Zentrale und Filiale  rechnungswesenrelevant bei rechtlich selbständigen Unternehmen

40 Filialmanagement (2) Verkauf, Warenausgang, Faktura:  fällt am POS zusammen  artikelgenaue oder wertmäßige Erfassung über Datenkassen  Zahlungsabwicklung  Erfassung von Transaktionen mittels Kundenkarte Gutscheinabwicklung: rechnungswesenrelevante Kundenvorauszahlung Anbindung Kassensystem:  Datenkassensysteme sind üblicherweise kein Bestandteil von WWS, aber über Schnittstellen mit diesem verbunden.  download WWS an Kassensystem: Artikel- und Preisinformation (Preis-Look-Up)  upload Kassensystem an WWS: Verkaufsvorgänge in verdichteter oder unverdichteter Form  Geldbewegungen

41 Elektronischer Handel (E-Commerce):
"Electronic Commerce ist der Einsatz von Kommunikationsproto- kollen, Sicherheitsinfrastrukturen, digitalem Geld, Electronic Shopping-Malls, elektronischen Datenaustausch, Smart Cards, mobilen und/ oder intelligenten Agenten, Verhandlungsproto- kollen und –strategien, elektronischen Notaren, Zertifizierungs- autoritäten, interorganisationalem Workflow Management, elektronischen Verträgen und vielen weiteren Technologien zur Anbahnung und Durchführung von Handelstransaktionen im Internet.„ (Michael Merz, 1999) zitiert aus Competence Site, Wissenspool, Grundlagen Beispiele: Manufactum, shopping24, etc.

42 Allgemeine Architektur und Technologien von Electronic Commerce-Systemen (Quelle: Scholz)

43 Systeme für Business to Consumer (B2C)-E-Commerce:
Der Internet-Handel erfolgt über die Web-Präsenz eines Unternehmens, die Beteiligung an Portalen (gemeinsames Angebot mehrerer Unternehmen), Malls (virtuelle Einkaufszentren) oder Börsen. Zur Präsentation der Produkte und für den Bestellvorgang werden Shopsysteme eingesetzt. Diese können gekauft, selbst entwickelt oder auch gemietet werden (Mietshops). Beim Mietshop wird der Shop zentral auf dem Server des Providers betrieben. Funktionalität einfacher Shopsysteme und Mietshops: Präsentation der Artikel Suchfunktion Warenkorb- und Bestellfunktion Orderbenachrichtigung über (Mietshop) Einstellen und Pflege der Artikeldaten evtl. Anbindung an Warenwirtschaftssysteme siehe z.B. z.B. cosmoshop

44 Funktionalität umfangreicherer Shopsysteme (1):
Präsentation und Marketingaspekte Präsentation der Artikel mit Text und Bild, Information über Lieferbereitschaft, Darstellung von Varianten Katalogfunktionen Kategorisierung und Einteilung der Artikel in Warengruppen Kampagnen/Sonderaktion und Suchfunktionen, Newsletterversand Kundenspezifische Marketingfunktionen (Personalisierung) Registrierung des Users, Anpassung des Angebots an den Kunden, kundenspezifischer Rabatt, Einblick in das Kundenkonto Designhilfen (Anpassung an Corporate Identity, Gestaltung des „Verkaufsraums“)

45 Funktionalität umfangreicherer Shopsysteme (2):
Bestellablauf virtueller Warenkorb, Kundenbenachrichtigung, Datenübergabe an das WWS, Bestellstatistiken Zahlungssysteme und Sicherheit Absicherung der Transaktion auf der Basis von Secure Socket Layer (SSL). Internationalisierbarkeit Auswertungs- und Analysefunktionen Analyse der Umsätze und Aktivitäten, Click-Stream-Analysen Administrationskomponenten Anbindung an das WWS

46 Anbieter von WWS-Systemen:
Quellen: Marktspiegel Software-Marktplatz (Handel) SoftGuide Einzelne Anbieter (Auswahl ohne Wertung): ABAS Software intelliPos Shop-Anbieter (Auswahl ohne Wertung): Intershop Mietshop: cosmoshop

47 4.2.3 RFID im Handel Radio Frequency Identification (RFID) ist eine Autoidentifikationstechnik zur berührungslosen Erkennung und Identfizierung von Objekten über Funk-Erkennung. Ein Chip (Transponder, RFID-Tag) empfängt Funksignale von einem Schreib-/Lesegerät und reagiert mit der Übermittlung der gespeicherten Daten. Ein Sichtkontakt zwischen Tag und Lesegerät ist nicht notwendig. Das Lese-/Schreibgerät (Reader) empfängt das Signal, entschlüsselt es und überträgt die Daten an das WWS (oder ein anderes System). Quelle:

48 Komponenten (1): Transponder (RFID-Tag)  Mikrochip mit Antenne/Spule und Datenspeicher  eindeutige Seriennummer  verschiedene Formen (Klebeetikett, Glaszylinder, Plastikscheiben,…), Größen (ab Stecknadelkopfgröße) Bauarten (Glas-Injektat, Plastikgehäuse, Smart-Label, untrennbare Verbindung mit dem Objekt, ...)  Speicherzugriff: read-only oder wiederbeschreibbar  Energieversorgung: passiv (aus den empfangenen Funkwellen) aktiv (batteriebetrieben)  Speicherkapazität: 1 bit bis mehrere KBytes  Verschiedene Frequenzbereiche und Reichweiten (paar cm bis zu 1 km) ERROR!

49 Komponenten (2): EPC-Code  weltweit eindeutige Nummer zur Identifikation von Objekten  Speicherung auf dem RFID-Tag (96 Bit)  Voraussetzung für die Verwendung: Mitgliedschaft als Anwender im EPCglobal-Netzwerk  Bestandteile: Datenkopf mit Steuerdaten und die EPC-Identitäten: EPC-Manager: Inverkehrbringer des EPC Object Class: Artikelnummer zur Produktkennzeichnung serialisierter Nummernteil zur Identifizierung einzelner Objekte  Im Handel: Codierung nach dem Nummernsystem der GTIN (Global Trade Item Number), s.a. gtin-sgtin/ Quelle:

50 Komponenten (3): Lese- bzw. Schreib-/Lesegerät (Reader)  Gerät mit Antenne, Sende- und Empfangsteil, Schnittstelle zu Anwendungssystemen  erzeugt elektromagnetisches Feld, versorgt damit den RFID-Tag mit Energie und empfängt dessen Daten  kein Berührungs- oder Sichtkontakt nötig  Pulkerkennung, wenn mehrere Tags gleichzeitig in das Feld eingebracht werden  hohe Leserate: bis 100 Tags pro Sekunde, in Abhängigkeit von der Frequenz auch mehr  kann ggfs. Daten auf einen Transponder schreiben  Aufbereitung der Daten für die Auswertung im Anwendungssystem

51 Komponenten (4): Typen von Readern:
Gate Reader Montage an Verladetoren oder Durchfahrten, i.d.R. mit mehreren Antennen Compact Reader Antenne und Reader sind in einem kompakten Gehäuse Mobile Reader Handgeräte, Übertragung der Daten über Funk oder temporäre Speicherung

52 Einsatz von RFID im Handel:
im Verkauf bei der Etikettierung der Artikel  unmittelbare Erfassung bei Entnahme mit Anzeige am Warenkorb  Gesamterfassung eines Warenkorbs an der Kasse  Data Mining in Kombination mit Kundenkarte, die einen Transponder enthält, s.a. Rücknahme bei METRO im Jahr  Hör- und Sehproben bei CDs und DVDs  Warensicherung  Deaktivator zum Löschen der gespeicherten Informationen mit Ausnahme der Seriennummer des Chips  „Kill Command“ führt zur Zerstörung aller Informationen  IBM-Entwicklung von Clipped Tags (Trennung der Antenne durch den Kunden)  Blocker-Tag verhindert das Auslesen von Transpondern

53 Nutztierkennzeichnung  eindeutige Herkunftsbestimmung von Fleisch
in der Logistik bei der Etikettierung von Verpackungen  automatisierte Erfassung von Paletten am Warenein- und –ausgang  Lesegeräte am Regal zur Erfassung von Einlagerung, Entnahme und Ablauf des Verfallsdatums  Nach- und Rückverfolgung (Tracking & Tracing) entlang der Lieferkette Voraussetzung: alle Stationen der Lieferkette verfügen über die nötige Technik und Anbindung entsprechender Systeme  Kommissionierung s.a.  Überwachung der Kühlkette mit sensorischen Transpondern  dauerhafte Behälterkennzeichnung zur Kontrolle des Umlaufs von Mehrwegsystemen  Beispiel: METRO Group Future Store Initiative Nutztierkennzeichnung  eindeutige Herkunftsbestimmung von Fleisch RFID-Kommissionier-wagen

54 Stärken, Schwächen und Risiken der RFID-Technik (1): s. a. http://www
Stärken  Hohe Resistenz und Lebensdauer von passiven Transpondern  Pulkerfassung  Lesbarkeit durch verschiedene Materialien hindurch  Identifizierung ohne Sichtkontakt  ggfs. Wiederbeschreibbarkeit (z.B. für das Tracking & Tracing)  z.T. große Lesedistanzen Schwächen  Fehlerrate bei der Ablesung  z.T. zu hohe Auslesezeiten  z.T. geringe Lesedistanz  Funk-Interferenzeffekte  Beeinflussung der Lesbarkeit durch Metall oder Flüssigkeiten  höhere Kosten der Technologie im Vergleich zu Barcodes  Gesundheitsgefährdung durch elektromagnetische Strahlung ungeklärt

55 Stärken, Schwächen und Risiken der RFID-Technik (2):
Risiken  Kostenrisiken s.a.  Sicherheitsrisiken s.a. Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI): Risiken und Chancen des Einsatzes von RFID-Systemen  Datenschutz s.a. FoeBuD e.V.  

56 4.2.4 Near Field Communication (NFC)
NFC ist ein internationaler Übertragungsstandard zum kontaktlosen Austausch von Daten über kurze Entfernungen (wenige Zentimeter). NFC ist ein Peer-to-Peer-Protokoll, d.h., dass nur 2 Geräte zugleich miteinander kommunizieren können. NFC gilt als relativ sichere Lösung für mobile Payment-, Ticketing- und Identifikationsanwendungen und eignet sich für das mobile Marketing (Pull-Dienst). NFC wird integraler Bestandteil von Mobiltelefonen. s.a. Quelle:


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