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Geschichtsbewusstsein
Grundlagen Aspekte des Geschichtsbewusstseins Dimensionen Stufenmodell der Entwicklung des Geschichtsbewusstseins Konsequenzen für den Unterricht
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Grundlagen Definitionen:
Geschichtsbewusstsein ist das individuelle Konstrukt einer Person von Geschichte (vgl. Sauer, Geschichte unterrichten, S. 9ff.). Geschichtskultur ist das gemeinsame und übergreifende Denken einer Gesellschaft im Umgang mit Geschichte. Sie umfasst die Dimensionen Kognition, Politik und Ästhetik (vgl. Rüsen, Handbuch der Geschichtsdidaktik, S.39f.). Das Geschichtsbewusstsein eines Menschen verändert sich. Durch die Auseinandersetzung mit Historischem und durch das Lernen über Geschichte reflektiert der Mensch sein Geschichtsbewusstsein. Im GU erfolgt die Reflexion auf zwei Ebenen: Durch das tendenziell passive Kennenlernen von Geschichte und die aktive Auseinandersetzung mit Geschichtlichem Historische Arbeitsweise: Sachanalyse – Sachurteil - Werturteil
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Grundlagen Aufgabe 1. Denken Sie an Ihre eigenen Vorstellungen von Geschichte. Finden Sie konkrete Beispiele, wie sich Ihr Geschichtsbewusstsein im Laufe der Zeit veränderte. 2. Wie kam es zu diesen Veränderungen? Welche Einflussfaktoren / Aspekte spielten dabei eine Rolle?
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Einflussfaktoren und Aspekte des Geschichtsbewusstseins
Rezeptionsvoraussetzungen des Individuums Vermittlungsinstanzen (schulisch und außerschulisch) Reichweiten, Ebenen, Kommunikationsgemeinschaften Wissen über Inhalte Zusammenschluss verschiedenster Wissensbestandteile, Vorstellungen, Identifikationen, Deutungen, Urteile usw. Dimensionen und dimensionale Ausprägungen
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Einflussfaktoren und Aspekte des Geschichtsbewusstseins
Aufgabe Laut Sauer (Geschichte unterrichten, S. 17) ist die Förderung der einzelnen Dimensionen des Geschichtsbewusstseins eine wichtige Aufgabe des Geschichtsunterrichts. Arbeiten Sie paarweise und schauen Sie nicht in Ihre Unterlagen: Welche Dimensionen gibt es? Welche Bedeutung haben die einzelnen Dimensionen?
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Dimensionen des Geschichtsbewusstseins
Zeitbewusstsein Wirklichkeitsbewusstsein Historizitätsbewusstsein Identitätsbewusstsein Politisches Bewusstsein Ökonomisch-soziales Bewusstsein Moralisches Bewusstsein (Perspektivbewusstsein) Aufgabe: Finden Sie in Ihren Unterrichtsmaterialien Beispiele, in denen einzelne Dimensionen angesprochen und gezielt gefördert werden
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Stufenmodell der Entwicklung des Geschichtsbewusstseins
Christian Noack, 1994: Stufe Charakteristik 1: Intuitiv-projektiv Alter: 2-6 Jahre Verinnerlichung wichtiger Eindrücke, emotionale und phantasievolle Bindung an historische Personen und Symbole 2: Konkret-narrativ Alter: 6-12/13 Jahre Dominanz historischer Erzählungen, Orientierung an Superlativen und großen historischen Personen 3: konventionell-affirmativ Alter: Pubertät Ausbildung von Gruppenidentität, Nutzanwendung von Geschichte, weiterhin Orientierung an Superlativen und großen historischen Personen 4: kritisch-reflektierend Alter: Erwachsenenalter Kritische Reflexion von Geschichtsbildern, historische Einordnung der eigenen Lebenssituation, Wahrnehmung fremder Identität, Wahrnehmung gesellschaftlicher und sozialer Prozesse, Reflexion von Veränderung 5: selbstreflektiv-verbindend Wahrnehmung von Perspektivität in der Sicht auf Geschichte, Fremdverstehen
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Stufenmodell der Entwicklung des Geschichtsbewusstseins
Aufgaben Wie hilft Ihnen das Modell bei der Einschätzung Ihrer SuS in Bezug auf die Lerngruppenanalyse und das Kompetenzraster zur Analyse der Lernausgangslage? Wie hilft Ihnen das Modell … bei der Unterrichtsgestaltung? … bei der Förderung von Geschichtsbewusstsein?
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Konsequenzen für den Unterricht
Passung von Inhalt und Lebensalter bzw. Erfahrungshorizont der SuS Inhalte sollen Fremdverstehen fördern. Inhalte sollen einen exemplarischen Charakter ausweisen Perspektiven und Sichtweisen (politisch, sozial, …) sollen deutlich werden. Einsichten über das Denken und Handeln von Menschen muss möglich sein. Die SuS sollen angeleitet werden, selbstständig Fragen an einen Sachverhalt zu richten und diese Fragen durch geschulte Arbeitstechniken selbstständig zu beantworten. Inhalte müssen die Verknüpfung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft deutlich machen.
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Konsequenzen für den Unterricht
Ein reflektiertes Bewusstsein von und über Geschichte wird vom Schüler erreicht, wenn er „Narrative Kompetenz“ besitzt. Dies wird erreicht durch den Unterrichtsdreischritt Sachanalyse – Sachurteil – Werturteil oder durch die Förderung der Bereiche Wahrnehmungskompetenz, Analysekompetenz, Urteilskompetenz und Orientierungskompetenz Aufgabe 1. Wie setzen Sie die o.g. Konsequenzen im Unterrichtsalltag um. Geben Sie konkrete Beispiele. 2. Schätzen Sie das folgende Video ein. Ist das Verhalten legitim? Würden Sie das Video im Unterricht einsetzen? ..\Geschichtsmodul A - Herbst 2012\I will survive Auschwitz.mp4
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Literatur Bergmann et. al.: Handbuch der Geschichtsdidaktik. Kallmeyersche Verlagsbuchhandlung 1997 HKM: Bildungsstandards für Geschichte Haupt- und Realschule. 2012 Sauer: Geschichte unterrichten. Kallmeyersche Verlagsbuchhandlung 2001
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