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Europa und China: Begegnung zweier Kulturen

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Präsentation zum Thema: "Europa und China: Begegnung zweier Kulturen"—  Präsentation transkript:

1 Europa und China: Begegnung zweier Kulturen
Sokrates ( ) und Platon ( ) Konfuzius ( ) und Menzius ( ) Sokrates und Platon Jesus und Paulus Konfuzius und Menzius Kiwanis Club Bremen Gingko i. Gr. 20. Juni 2011 Peter Richter

2 Grober Vergleich der Kulturen
Westen China Antike + Christentum: zwei Reiche, ein weltliches rationales und ein geistliches irrationales Oberste Werte: Wahrheit, Recht; Glaube an ein Jenseits Gleichheitskultur 平等 Konflikt/Streitkultur 争斗 Individualismus 个人主义 Schuld und Erlösung 原罪 Belehrung, Mission 教训 Konfuzianismus: nur ein Reich, an dessen Spitze der Kaiser als „Sohn des Himmels“ Oberster Wert: Stabilität und Harmonie der Gesellschaft Hierarchie als Ordnung 序 Konsenskultur 和谐 Beziehungen 关系 Scham bei Gesichtsverlust 脸面 Lernen und Üben 学习 序 xù Ordnung, Reihenfolge 平等 píngděng Gleichheit, Gleichberechtigung 和谐 héxié Harmonie 争斗 zhēngdòu streiten, kämpfen 关系 guānxì Beziehung, Verhältnis 个人主义 gèrén zhǔyì Individualismus 脸面 liǎn miàn Gesicht, Ansehen, Ruf 原罪 yuán zuì ursprüngliche Sünde 学习 xuéxí Lernen 教训 jiàoxun Lehren Diesen Vergleich verdanke ich Zhao Jun Peter Richter

3 Drei Hauptschulen im alten China
Lao-tse 老子 (6. Jh.) Legendärer Vater des Daoismus: Daodejing Dao: Weg, Vernunft Idealisierung der Einfachheit, Stille, Naturverbundenheit Antipoden: die Legalisten Konfuzius 孔子 ( ) Rückbesinnung auf alte Ordnung Regeln für Harmonie in der Gesellschaft Goldene Regel Lernen und Riten Antipoden: die Sophisten Mo-tse 墨子 (c ) Mohismus Rechtschaffenheit als zu erzwingende Tugend Hauptziel: Nutzen der Gesellschaft mehren Später (nach c. 200 v.u.Z.): Yin und Yang 阴阳: komplementäre Aspekte eines Ganzen Buddhismus: in extremer Form bekämpft, in milder akzeptiert 序 xù Ordnung, Reihenfolge 平等 píngděng Gleichheit, Gleichberechtigung 和谐 héxié Harmonie 争斗 zhēngdòu streiten, kämpfen 关系 guānxì Beziehung, Verhältnis 个人主义 gèrén zhǔyì Individualismus 脸面 liǎn miàn Gesicht, Ansehen, Ruf 原罪 yuán zuì ursprüngliche Sünde 学习 xuéxí Lernen 教训 jiàoxun Lehren Diesen Vergleich verdanke ich Zhao Jun Peter Richter

4 menschliche Elementarbeziehungen
Vater - Sohn 父子 Herrscher - Untertan 君臣 älterer - jüngerer Bruder 兄弟 Freund - Freund 朋友 für Männer Vater - Tochter 父女 Ehemann - Ehefrau 夫妻 Mutter - Sohn 母子 für Frauen Seit Mao ist die Gleichberechtigung der Frauen ein gutes Stück voran gekommen. 父子 fù zǐ 君臣 jūn chén 夫妻 fūqī 兄弟 xiōngdì 朋友 péngyou Peter Richter 4

5 3 soziale Pflichten Werte
Loyalität 忠 zhong, ursprgl. "Untertanentreue" Kindliche Pietät 孝 xiao, "Verehrung der Eltern und Ahnen" Anstand und Sitte 礼 li – umfasst alle Umgangsformen, sowohl Höflichkeit und Etikette als auch Zeremonien und Opferriten Werte Lernen: 学而时习之,不亦悦乎? xué ér shí xí zhī, bù yì yuè hu? Lernen und praktizieren – ist das nicht auch erfreulich? Weltlicher Pragmatismus: Glauben ist irrelevant, Praxis (Handeln, Tun) ist wichtig Peter Richter 5

6 Die Gelbe Gefahr Geschenk Kaiser Wilhelms II. an den russischen Zaren
X, Britannia, Italia, Austria, Russland, Germania, Marianne – Michael Wilhelm II u. H. Knackfuß 1895: Völker Europas, wahrt Eure heiligsten Güter! Geschenk Kaiser Wilhelms II. an den russischen Zaren Erzengel Michael: in der christlichen Tradition (Offenbarung des Johannes) der Bezwinger des Satans. In der kirchlichen Tradition „Seelenwäger“ am Tag ds Jüngsten Gerichts. Seit 955 (Schlacht auf dem Lechfeld) Schutzpatron des Heiligen Römischen Reiches und später Deutschlands. Peter Richter

7 Clemens August Landsberg am 14. 12. 1897 nach Tsing-tau geschickt
Aus seinem Tagebuch Teile des Tagebuchs habe ich transkribiert. Der Rest soll noch folgen (ein separates doc-File) Peter Richter

8 Deutsches Schutzgebiet 1898 -1919
Entwicklung des deutschen Schutzgebiets Kiautschou-Tsingtau ( ): 1897 Besetzung der Kiautschou-Bucht durch das ostasiatische Geschwader unter Konteradmiral Otto von Diederichs (S.M.S. Kaiser, S.M.S. Prinzess Wilhelm, S.M.S. Cormoran, S.M.S. Irene, S.M.S. Arcona). März Pachtvertrag auf 99 Jahre. 27. April: Pachtgebiet kommt offiziell unter deutschen „Schutz“. Errichtung einer Musterkolonie mit Trinkwasseranlage und Abwasserversorgung. 1900 Anschluss an das Welttelegrafennetz durch die deutschen Kabel Schanghai-Tsingtau und Tschifu-Tsingtau 1901 erste Teilstrecke der Eisenbahn Tsingtau-Kiautschou wird eröffnet. Errichtung der Tsingtau-Germania-Brauerei 1904 Eröffnung der Mole 1 des neuen Überseehafens für Ozeandampfer 1909 deutsch-chinesische Hochschule in Tsingtau eröffnet August Japanisches Ultimatum zur bedingungslosen Übergabe Tsingtaus. Schwere Kämpfe gegen überlegene Angreifer, bis am 7. November den deutschen Truppen die Munition ausgeht. Man versenkt die deutschen Kriegsschiffe und kapituliert. 5-jährige Kriegsgefangenschaft in Japan. 1919 Versailler Vertrag: entschädigungslose Abtretung aller deutschen Rechte am Kiautschou-Gebiet an Japan, einschließlich der Eisenbahn, der Bergwerke und Unterseekabel 1922 Rückgabe der Gebiete an China Peter Richter

9 Boxeraufstand 1900 Eine große Aufgabe harrt eurer: Ihr sollt das schwere Unrecht, das geschehen ist, sühnen. Die Chinesen haben das Völkerrecht umgeworfen, sie haben in einer in der Weltgeschichte nicht erhörten Weise der Heiligkeit des Gesandten, den Pflichten des Gastrechts Hohn gesprochen. …Kommt ihr vor den Feind, so wird er geschlagen. Pardon wird nicht gegeben, Gefangene nicht gemacht. Wer euch in die Hände fällt, sei in eurer Hand. Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in der Überlieferung gewaltig erscheinen lässt, so möge der Name Deutschlands in China in einer solchen Weise bekannt werden, dass niemals wieder ein Chinese es wagt, etwa einen Deutschen auch nur scheel anzusehen! Kaiser Wilhelm II. am zur Verabschiedung seiner Truppen „Hunnenrede“, mit der deutsche Truppen (vielleicht auch mein Onkel) nach China entsandt wurden, um den „Boxeraufstand“ bekämpfen zu helfen. Peter Richter

10 Parks: für Chinesen und Hunde verboten
Ein Park am Huangpu-Fluss in Shanghai Peter Richter

11 Wie begegnen wir den Chinesen heute?
in China unsere Medien: besserwisserisch unsere Firmen: von oben herab unsere Politiker: als Missionare westlicher Werte fast alle Besucher: in der Erwartung, dass man ihre Sprache spreche in Europa Angst und Bewunderung gegenüber ihrer Wirtschaftsleistung wenig Interesse an ihrer Kultur, ihren Werten als dürften wir die Demütigungen des Kolonialismus ignorieren Peter Richter

12 Wie sollte Kulturaustausch aussehen?
Bemühen um gegenseitiges Verstehen Menschen kennen lernen Sprache Kultur Werte Geschichte voneinander Lernen „Aufklärung“ durch Vergleich und Beurteilung der Unterschiede ein positives Beispiel: die Jesuiten im 17./18. Jahrhundert Peter Richter

13 Jesuiten und die Kalenderreform
Matteo Ricci Xu Guangqi 利玛窦 徐光启 Johannes Schreck 邓玉函 Kaiser Kangxi 康熙帝 Adam Schall 汤若望 Christoph Clavius 克里斯托佛·克拉乌 Papst Gregor 格里高教皇 Christopher Clavius: Kelisitufuo Kelawu ( ) Papst Gregor: Geligao Jiao huang Matteo Ricci: Li Madu ( ) Xu Guangqi ( ) Johannes Schreck (Terrentius): Deng Yuhan ( ) Adam Schall: Tang Ruowang ( ) 1633: Chongzhen Almanach 崇祯历 1645: Kalender nach der westlichen Methode 西洋新法历书 Peter Richter

14 Jesuiten und die Aufklärung
Wer waren die Jesuiten und warum gingen sie nach China? erstklassig ausgebildete Wissenschaftler, die in Europa keine Perspektive sahen (Heiliges Offizium, 30-jähriger Krieg). Missionsauftrag: die geistige Elite des Landes zum christlichen Glauben zu bekehren. Was brachten sie nach China und was brachten sie zurück? Mathematik und Naturwissenschaften von West nach Ost Philosophie und Sozialethik (Konfuzius) von Ost nach West Mit welchen Schwierigkeiten hatten sie zu kämpfen? in China: mit der Beamtenhierarchie und kaiserlicher Geheimhaltung in Rom: mit dem Vorwurf der Akkomodation (→ Ritenstreit) Wie ging es weiter? nach 100 Jahren fruchtbaren Austauschs 100 Jahre Abschottung, danach 100 Jahre traumatische Erfahrungen mit westlichem Imperialismus Nach Matteo Riccis Tod 1610 brachte sein Ordensbruder Trigault dessen Tagebücher nach Europa und publizierte sie – mit großer Resonanz unter den dortigen jungen Wissenschaftlern. Zusammen mit Johannes Schreck, einem ehemaligen Freund von Galilei, besuchte er Europas Universitäten, um talentierte Wissenschaftler für China anzuwerben, die Matteo Riccis Erbe weiterführen konnten. In Rom war der Altmeister Clavius gestorben und Intrigen der Dominikaner und Franziskaner hatten Galilei unter Druck gesetzt – bis hin zur Verurteilung des kopernikanischen Weltbildes, das man nicht mehr behaupten durfte. In Europa warf der 30-jährige Krieg seine Schatten voraus, während Ricci von einem hoch zivilisierten China schwärmte. Also machte man sich auf den Weg, im Gepäck eine Bibliothek mit 2000 Bänden und ein Galileisches Fernrohr. Den Missionsauftrag musste man als Jesuit wohl oder übel auf sich nehmen, denn dafür war der Jesuitenorden gegründet worden: mit Hilfe hoher Bildung die Eliten fremder Länder für das katholische Christentum zu rekrutieren. Tatsächlich gab es in China einige Erfolge, Xu Guangqi war der prominenteste unter ihnen, der sich als „Paul“ taufen ließ und auch seine Familie mitzog. Die katholische Kirche in Shanghai wurde von einer Nachfahrin gebaut, und ein ganzer Stadtteil – Xujiahui – ist nach ihm benannt. Im Übrigen gab es nicht viel zu vermelden. Nach Rom schrieb man, dass Adam Schall, als er persönlicher Erzieher eines Thronfolgers geworden war, diesen beinahe zum Christentum bekehrt hätte, aber ich vermute, dass dies mehr in den Bereich der Legenden gehört, mit denen sie ihr wahres Treiben in China verschleierten. Dort nämlich waren sie einerseits aktiv als Vermittler der westlichen Natur- und Ingenieurwissenschaften, von Mathematik und Astronomie, Medizin und Agrikultur (sie haben darüber in China viele Bücher publiziert); andererseits aber übersetzten sie chinesische Texte und schickten die nach Europa. Insbesondere faszinierte sie die Beobachtung, dass China eine funktionierende Gesellschaft ohne religiöse Fundamentierung war, ohne einen dauernden Konflikt zwischen religiösen Führern, die für Seele und Geist der Menschen zuständig waren, und weltlichen Herrschern, denen die Körper mit ihrer Arbeits- und Wehrkraft gehörten. In China war der Kaiser als „Sohn des Himmels“ zuständig für alles. Er konnte sich deshalb nicht den Luxus der Irrationalität leisten, der ja in allen Religionen gegen jede Evidenz gepflegt wird, sondern er musste rationale Entscheidungen treffen und diese möglichst rational begründen. Dazu verhalf ihm ein Beamtenapparat, dessen Hierarchie im Wesentlichen auf einem System von Prüfungen aufgebaut war, wobei soziale Herkunft keine Rolle spielte. Die Berichte der Jesuiten über diese Zustände, wenn auch sicherlich idealisiert, wurden in Europa von den Philosophen der frühen Aufklärung verschlungen und gepriesen. Leibniz war einer der großen China-Verehrer: Zitat Wulff: In seiner Schrift "Novissima Sinica" faßte er 1697 den Wissensstand über China zusammen. Er schrieb:..."scheint mir die Lage unserer hiesigen Verhältnisse angesichts des ins Unermeßliche wachsenden moralischen Verfalls so zu sein, daß es beinahe notwendig erscheint, daß man Missionare der Chinesen zu uns schickt, die uns Anwendung und Praxis einer natürlichen Theologie lehren könnten."...(22) Andererseits äußerte sich der Politiker Leibniz in seinen Briefen an die Jesuiten immer wieder besorgt, man möge den Chinesen nicht zuviel an europäischer Wissenschaft und Technologie vermitteln, um nicht den europäischen Vorsprung auf diesen Gebieten zu vergeben. Zitat Ende Der Leibniz-Schüler Christian von Wolff hielt 1721 als Prorektor der Universität Halle dort eine Rede über "De Sinarum Philosophia Practica"(25), in der er die konfuzianische Ethik mit der christlichen verglich und darlegte, daß eine so hoch entwickelte Morallehre nicht nur als Folge göttlicher Offenbarung sondern auch auf dem Boden menschlicher Rationalität entstehen konnte. Wolff schloß daraus, daß der Mensch, ob Christ oder nicht, von Natur aus immer tugendhaft handeln würde. Besonders faszinierte ihn, wie viele seiner Zeitgenossen, das konfuzianische Ideal der Erziehung zur Tugend. In seiner Rede vertrat er die Auffassung, daß die konfuzianische Ethik von der christlichen nicht sehr stark abweiche. Wolff wurde daraufhin seitens der evangelisch-theologischen Fakultät seiner Universität beim preussischen König des Atheismus beschuldigt und mußte 1723 Halle und Preußen verlassen. Durch Friedrich II wurde er 1740 wieder zurückgeholt. Der wohl einflussreichste China-Freund in Europa wurde Voltaire, Es war besonders das dem konfuzianischen Staat systemimmanente Ideal der Tugendhaftigkeit, das ihn faszinierte. Voltaire sah in China den auf religiösem Rationalismus basierenden Musterstaat. Ich habe hier nicht die Zeit, dem weiter nachzugehen, aber es liegt nahe und wird in vielen Aufsätzen über diese Epoche bestätigt, dass die chinesische Philosophie in der Vermittlung durch die Jesuiten einen nicht unbedeutenden Einfluss auf die Prinzipien der amerikanischen und französischen Revolution hatte, eben auch auf die Menschenrechte, soweit sie die Trennung von Staat und Religion, also auch die Freiheit von Religion betreffen. Natürlich war der Papst „not amused“ über derartiges Treiben. Er ließ die Jesuiten von ihren innerkirchlichen Widersachen observieren und denunzieren, es kam zum sogenannten Ritenstreit, in dem den Jesuiten unter dem Stichwort „Akkomodationsmethode“ die Toleranz gegenüber der chinesischen Tradition vorgeworfen wurde. Auch das kann hier nicht ausgeführt werden. Es kam zu einer päpstlichen Bulle 1715, in der chinesischen Christen jedes Zugeständnis an die Tradition verboten wurde. Daraufhin ließ Kaiser Kangxi wissen Zitat aus Wikipedia „Chinese Rites Controversy“ Reading this proclamation, I have concluded that the Westerners are petty indeed. It is impossible to reason with them because they do not understand larger issues as we understand them in China. There is not a single Westerner versed in Chinese works, and their remarks are often incredible and ridiculous. To judge from this proclamation, their religion is no different from other small, bigoted sects of Buddhism or Taoism. I have never seen a document which contains so much nonsense. From now on, Westerners should not be allowed to preach in China, to avoid further trouble Peter Richter

15 Demütigungen Opiumkriege 1839-1842 und 1856-1860
Abtretung Hongkongs, Öffnung der Häfen für Ausländer und Opiumhandel, „Reparationen“ Plünderung Pekings, Zulassung christlicher Mission Taiping-Aufstand Bürgerkrieg mit 20 Millionen Opfern, durch mystisch-christlich-religiösen Fanatismus angeheizt (Hong Xiuquan, Karl Gützlaff) „Ungleiche Verträge“ „Boxer-Aufstand“ : 义和团运动 „Bewegung der Organisation für Gerechtigkeit und Harmonie“ „No dogs and Chinese allowed“ 义和团运动 Yìhétuán Yùndòng „Bewegung der Verbände für Gerechtigkeit und Harmonie“ Peter Richter

16 Das 20. Jahrhundert Zusammenbruch des Kaiserreichs 1911
Republik unter Sun Yatsen  孙逸仙 Sūn Yìxiān, Zerfall des Reichs in Nord und Süd ab 1927 Bürgerkrieg zwischen Kuomintang und Kommunisten 1934 Langer Marsch nach Yan‘an japanische Besetzung; Massaker von Nanjing Mao Zedong 毛泽东 besiegt Chiang Kai-shek 蒋介石 Ausrufung der Volksrepublik China 中华人民共和国 Koreakrieg 1956/57 Hundert-Blumen-Bewegung (gegen Intellektuelle) „Großer Sprung nach vorn“: Hungersnot, Mio Tote Kulturrevolution 1976 Tod Maos, 1977 Deng Xiaoping rehabilitiert 义和团运动 Yìhétuán Yùndòng „Bewegung der Verbände für Gerechtigkeit und Harmonie“ Peter Richter

17 Noch ein positives Beispiel
Peter Richter

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19 Leibniz 1697 in Novissima Sinica
… scheint mir die Lage unserer heutigen Verhältnisse angesichts des ins Unermessliche wachsenden moralischen Verfalls so zu sein, das es beinahe notwendig erscheint, dass man Missionare der Chinesen zu uns schickt, die uns Anwendung und Praxis einer natürlichen Theologie lehren könnten. Christian von Wolff 1721 als Prorektor der Universität Halle Rede „De Sinarum Philosophia Practica“ Voltaire sah in China einen auf Rationalismus basierenden Musterstaat Peter Richter

20 1742 bestätigt Papst Benedikt XIV. die Bulle von 1715.
Kaiser Kangxis Antwort 1721 auf die Bulle Ex illa die von Papst Clemens XI. Reading this proclamation, I have concluded that the Westerners are petty indeed. It is impossible to reason with them because they do not understand larger issues as we understand them in China. There is not a single Westerner versed in Chinese works, and their remarks are often incredible and ridiculous. To judge from this proclamation, their religion is no different from other small, bigoted sects of Buddhism or Taoism. I have never seen a document which contains so much nonsense. From now on, Westerners should not be allowed to preach in China, to avoid further trouble 1742 bestätigt Papst Benedikt XIV. die Bulle von 1715. ZG Permalink: Benedikt XVI. würdigt Chinamissionar Matteo Ricci ( ) Eine Seelsorge, die auf Freundschaft und Respekt aufbaut ROM, 18. Mai 2009 (ZENIT.org).- Eine „Pastoralstrategie“, die in der Freundschaft und der Achtung einer edlen und fernen Kultur wie der chinesischen gründet und mit einer derartigen Intelligenz verwirklicht wurde, dass sie als „prophetisch“ bezeichnet werden könnte: Diesen Grundgedanken bringt Papst Benedikt XVI. in seinem Schreiben an den Bischof von Macerata, Claudio Giuliodori, zum Ausdruck, in dessen Diözese der große Jesuit Matteo Ricci am 6. Oktober 1452 geboren wurde. Der Papst übersandte seine Botschaft in die Stadt in der italienischen Region Marken im Rahmen der Vorbereitung der Feierlichkeiten zum 400. Todestag des Chinamissionars, der am 11. Mai 1610 in Peking verstarb. In seinem Schreiben, das heute veröffentlich wurde, bringt Benedikt XVI. seine höchste Wertschätzung für Ricci zum Ausdruck, der einer der bemerkenswertesten Bewerkstelliger der Inkulturation unter den Chinesen gewesen sei. Die weit blickende Arbeit dieses „unerschrockenen und intelligenten Botschafters des Evangeliums Christi“ sei aufgrund „der neuen und besonderen Fähigkeit“ beeindruckend, die Ricci zeigte, als er sich mit allem Respekt den kulturellen und geistlichen Traditionen Chinas näherte. Dabei habe er so gehandelt, wie dies bereits die Kirchenväter in der Begegnung des Evangeliums mit der griechisch-römischen Kultur getan hätten. In besonderer Weise betont der Heilige Vater den Aspekt der Freundschaft: „Das, was sein Apostolat originell und, so könnten wir sagen, prophetisch gemacht hat, war gewiss die tiefe Sympathie, die er gegenüber den Chinesen hegte, gegenüber ihrer Geschichte, ihren Kulturen und religiösen Traditionen“. Als „Vorbild des Dialogs und des Respekts des Glaubens von anderen“ habe Ricci die Freundschaft „während der 28 Jahre seines Aufenthalts in China zum Stil seines Apostolats gemacht“. Seine Freundschaft sei von der Bevölkerung erwidert worden und habe es Ricci gestattet, Schwierigkeiten und Missverständnisse zu überwinden. Dieser Freundschaft habe der Jesuit bis zu seinem Tod treu bleiben wollen. Mit einem derartigen Stil der Evangelisierung, so Benedikt XVI. abschließend, habe Ricci „eine wissenschaftliche Methodologie und eine Pastoralstrategie verwirklicht“, die einerseits auf der Achtung gegenüber den gesunden lokalen Bräuchen beruhten, welche die neu bekehrten Chinesen nicht aufgeben sollten. Andererseits wären Methode und Strategie auf dem Bewusstsein gegründet gewesen, dass die Offenbarung diese Bräuche noch mehr in ihrem Wert hervortreten und sie vervollkommnen lässt. Matteo Ricci entstammte einer vornehmen Familie aus Macerata. Er besuchte zunächst das Jesuitenkolleg seiner Vaterstadt und studierte dann Rechtswissenschaft, Philosophie und Theologie in Rom, wo er 1571 in den Jesuitenorden eintrat. Die größte Gabe des Mathematikers und Astronomen Ricci war sein Gedächtnis, mit dem er seine Umwelt verblüffte: 400 nicht in einem logischen Zusammenhang stehende Schriftzeichen wiederholte er, vor- und rückwärts, nachdem er sie nur einmal gelesen hatte. Er verfasste Abhandlungen über die Gedächtniskunst, die Freundschaft und den wahren Herrn des Himmels. Seine Weltkarte machte ebenso die Runde wie seine Uhren, die eine genaue Zeit anzeigten. Ricci begründete die China-Mission der katholischen Kirche und wurde somit einer der bedeutendsten Vermittler von Ideen der europäischen Renaissance in China. Gleichzeit vermittelte Ricci in Europa zum ersten Mal in der Geschichte systematische Kenntnisse über Gesellschaft, Geschichte und Kultur der Chinesen in der späten Ming-Zeit wurde Ricci nach Macao, dem portugiesischen Handelsstützpunkt und Eingangstor zum chinesischen Reich, entsandt. Zusammen mit seinem Mitbruder Michele Ruggieri gelang es ihm erstmals, eine christliche Niederlassung im Inneren des abgeschotteten Reiches zu gründen. Zwölf Jahre verbrachte Ricci in der Verwaltungsstadt Zhaoqing im Südwesten Chinas, in denen er den Schlüssel zum Erfolg der Jesuiten-Mission fand: Da der Kaiserhof in Peking zunächst für ihn unerreichbar war, wollte er die meist atheistischen Gelehrten für sich gewinnen. In China galten die konfuzianischen Gelehrten als der angesehendste Stand. Ricci und seine Nachfolger übersetzten zahlreiche wissenschaftliche und religiöse Werke ins Chinesische, verfassten eigene Werke in chinesischer Sprache und übersetzten umgekehrt konfuzianische Klassiker ins Lateinische. Außerdem unterrichteten sie Mathematik, Astronomie und andere westliche Wissenschaften. Die neue westliche Wissenschaft sollte zu dem Ort werden, an dem sich die antike chinesische Kultur mit den europäischen christlichen Fremden treffen konnte und es somit auch dem Christentum ermöglicht werden konnte, auf diesem Weg in China Fuß zu fassen. Diese Art der Mission ist unter dem Begriff „Akkommodationsmethode“ bekannt. Durch ihre Arbeit als Astronomen, Kartographen, Mathematiker, Künstler und Techniker konnten Ricci und die anderen Jesuitenmissionare das Vertrauen des Kaisers gewinnen und ihn 1692 dazu bewegen, das Christentum als Religion in China offiziell anzuerkennen. Aufgrund ihrer wissenschaftlichen Qualifikation leiteten Jesuiten über Jahre das „Astronomische Amt” in Peking und reformierten den chinesischen Kalender, an dem sich das staatliche und bürgerliche Leben orientierten. Dadurch konnten sie angesehene Chinesen für das Christentum gewinnen und bei Verfolgungen manches Unheil von Gläubigen abwenden (vgl. Johann Hoffmann-Herreros, Matteo Ricci. Den Chinesen Chinese sein – ein Missionar sucht neue Wege, Mainz 1990). Am 19. Mai 2009 lobt Benedikt XVI. Matteo Ricci für die Weitsicht seiner Pastoralstrategie nach der Akkomodationsmethode Peter Richter

21 Peter Richter

22 Kalendergeschichte II
Xu Guangqi und Andere erkannten die Notwendigkeit einer weiteren Reform. Matteo Ricci,ein Schüler des Clavius, zeigte ihm die Stärke der westlichen Methoden. Sabbathin de Ursis, Johannes Schreck und Adam Schall überzeugten die Kaiser mit präzisen Finsternis-Vorhersagen 1610, 1629 und 1644. Mit den Daten des Tycho Brahe (und Keplers?) entstand 1634 der Chongzhen-Almanach und 1645 das Xiyang Xinfa Lishu – ganz im Sinne der traditionellen Vorgaben. So wie die Gregorianische Reform die Prinzipien des julianischen Kalenders nicht veränderte, sondern nur einige Zahlenwerte korrigierte, respektierten die Jesuiten die Vorgaben der chinesischen Tradition. Hier könnte die Geschichte zu Ende sein. Aber sie ist nicht zu Ende. Adam Schall wurde Leiter der kaiserlichen Sternwarte, deren Direktoren bis gegen 1830 immer Jesuiten waren – selbst als der Papst den Orden zeitweilig aufgelöst hatte. Noch heute kann man die alte Sternwarte und die Gräber der Jesuiten in Beijing sehen. Peter Richter

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24 The heavenly stems and their associations in astrology
1 jia3 mu4 wood fir Jupiter blue/green 2 yi3 bamboo 3 bing3 huo3 fire flame Mars red 4 ding1 lamp 5 wu4 tu3 earth hill Saturn yellow 6 ji3 plane 7 geng1 jin1 metal weapon Venus white 8 xin1 kettle 9 ren2 shui3 water waves Mercury black 10 gui3 brook The button B leads back to the slide from which this one was called. Peter Richter

25 The 12 earthly branches of the counting cycle
3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 zi3 chou3 yin2 mao3 chen2 si4 wu3 wei3 shen1 you3 xu1 hai4 shu3 niu2 hu3 tu4 long2 she2 ma3 yang2 hou2 ji1 gou3 zhu1 Rat Ox Tiger Rabbit Dragon Snake Horse Sheep Monkey Chick Dog Pig Aries Taurus Gemini Cancer Leo Virgo Libra Scorpio Sagittar Caprico Aquariu Pisces The button B leads back to the slide from which this one was called. Peter Richter

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