Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Teil 3 Grammatikmodelle

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "Teil 3 Grammatikmodelle"—  Präsentation transkript:

1 Teil 3 Grammatikmodelle
Grammatiktheorien Teil 3 Grammatikmodelle

2 Inhalt der Vorlesung Begriffsklärung
Historisches zur Grammatik(-theorie) Grammatikmodelle Grundbegriffe der syntaktischen Analyse Grammatiktheorien (GB, LFG, HPSG, OT) Überblick Anwendungen Grammatiktheorien: Einführung in die Grundbegriffe und Funktionsweise der Theorien sowie praktische Anwendungen anhand ausgewählter Phänomene des Deutschen

3 Grammatikmodelle Allgemeine Grammatik Dependenzgrammatik
Funktionale Grammatik Inhaltsbezogene Grammatik Kasusgrammatik Transformationsgrammatik

4 Allgemeine Grammatik Philosophische Grammatik, Universalgrammatik
Seit der Antike bis heute Ziel: Entwicklung eines Grammatikmodells Basierend auf logischen Prinzipien Für alle Sprachen gültig Universalien s. Folien aus Grammatiktheorien, Teil 2. Universalien: Eigenschaften bzw. Hypothesen über solche Eigenschaften, die allen menschlichen S Sprachen gemeinsam sind (GREENBERG, 1966: Typologie der Universalien)

5 Dependenzgrammatik Weiterentwicklung zur Valenztheorie
Abhängigkeitsgrammatik von Lucien Tesniére (1953, 1959) entwickelt für das Französische Dependenz: Valenz bestimmter ausgezeichneter Lexeme, ihre Wertigkeit in bezug auf übrige obligatorische und/oder fakultative Lexeme oder Lexemklassen Weiterentwicklung zur Valenztheorie Ordnung der Verben nach ihrer Stelligkeit Klärung von Abhängigkeitsbeziehungen Universalien: Eigenschaften bzw. Hypothesen über solche Eigenschaften, die allen menschlichen S Sprachen gemeinsam sind (GREENBERG, 1966: Typologie der Universalien)

6 Dependenzgrammatik (2)
Erfassung der inneren Struktur eines Satzes durch Beschreibung der Dependenzstruktur Satz = Gefüge von Abhängigkeitsrelationen zwischen seinen Elementen Hierarchische Darstellung: Baumgraphen

7 Das Modell von Tesniére
Nucleus/Kern: Element des Satzes, dass in einer Abhängigkeitsbeziehung zu einem anderen steht Konnexion: Verbindung zweier Kerne, strukturelle Beziehung zwischen zwei Elementen  Abhängigkeitsbeziehung

8 Das Modell von Tesniére (2)
Nexus/Knoten: Das Verb bildet den obersten Knoten, von dem alle Konstituenten des Satzes mittelbar oder unmittelbar abhängen (Dependentien) Dependentien Aktanten: Lebewesen oder Dinge, die aktiv oder passiv an durch das Verb beschriebenen Aktionen beteiligt sind (z.B. Subjekt, Objekt) Angaben: zur näheren Bestimmung der Aktion (z.B. Adverbiale) Indices: von Aktanten und Angaben abhängig (Artikel, Adjektive, Pronomina)

9 Das Modell von Tesniére (3)
Regentien: Dependentien, die anderen Elementen übergeordnet sind Junktive: quantitative Veränderung des Satzes (z.B. durch Konjunktionen) Translative: qualitative Veränderung des Satzes durch (semantisch) „leere“ Wörter (Überführung einer Kategorie in eine andere)

10 Tesniéres Modell – Ein Beispiel
Noam plagt die Studenten mit seinen Ideen. Nuclei: Noam, plagt, die, Studenten, mit, seinen, Ideen Nexus: plagt Aktanten: Noam, (die) Studenten Angaben: (mit seinen) Ideen Indices: die, seinen, mit(?)

11 Kritik an Tesniéres Modell
nicht (immer) auf andere Sprachen übertragbar und damit nicht universell. Sprachen ohne (Hilfs-)Verben Dependentienanalyse: Aktanten werden über ihre Kasusmarkierung identifiziert Problem: Unterschiedlich viele Kasus(-markierungen) in verschiedenen Sprachen (Kasusrealisierung Dt. vs. Frz.) Einteilung Aktanten vs. Angaben (vgl. dt. Ergänzungen) Status des Verbs als Nexus Verbkongruenz mit Subjekt

12 Funktionale Grammatik
Entwicklung durch Admoni und Meier (60er Jahre) Weiterentwickelt bei Dik (1978) Geht zurück auf die Funktionale Linguistik begründet in der Prager Schule Verhältnis von Form und Funktion („Je mehr Funktion desto weniger Form“) Funktion: durch sprachliche Äußerung hervorgerufene außersprachliche Wirkung  Kommunikative Funktion von Sprache

13 Funktionale Grammatik (2)
Beschreibung und Erklärung sprachlicher Phänomene durch deren Funktion Topik vs. Prädikation Thema vs. Rhema Definitheit/Belebtheit Syntaktische Funktionen (LFG/Relationale Grammatik) Semantische Rollen (Kasusgrammatik) Vorteil gegenüber strukturalistischem Ansatz: Funktionen sind universell Unabhängigkeit von morphosyntaktischen Eigenschaften

14 Inhaltsbezogene Grammatik
Sprachinhaltsforschung (Neuromantik, energetische Sprachauffassung) Auf der Basis von Humboldts Sprachphilosophie  Sprache als gestaltende Tätigkeit des menschlichen Geistes Vertreter: Weisgerber, Brinkmann, Trier, Porzig, Gipper, Sapir, Whorf Sapir-Whorf-Hypothese Die Sprache determiniert das Denken des Menschen durch ein Raster, um die Wirklichkeit erfassen zu können.

15 Inhaltsbezogene Grammatik (2)
Begründet durch Leo Weisgerber (1899 – 1985) Kein direkter Bezug zwischen Sprache und Objekt (vgl. Zuordnung von Sternbildern) Vier Erscheinungsformen von Sprache Das Sprechen Der Sprachbesitz des Einzelnen Sprache als Kulturbesitz Das allgemeinmenschliche Prinzip Sprache in Sinne der für die Menschheit kennzeichnenden Sprachfähigkeit Sprache als Spiegelbild eines Volkes (stark ideologisch geprägt)  sprachlicher Idealismus

16 Inhaltsbezogene Grammatik (3)
Ganzheitliches Grammatikkonzept Erforschung der sprachlichen Zwischenwelt Vermittlungsinstanz zwischen der ungeordneten Realität der Dinge und der jeweiligen Sprachgemeinschaft Kritik: Sprache nicht als Kommunikationsmittel

17 Kasusgrammatik Auch Kasustheorie
Vgl. Funktionale Grammatik, Valenztheorie Tiefenkasus (semantische/thematische/theta Rollen) als zentrales Beschreibungsmittel … … für Bedeutung … für syntaktische Struktur Nicht traditioneller Kasusbegriff Semantische Rollen Vom Verb regiert (Selektion, Rektion) Anzahl und Art je nach Ansatz umstritten

18 Kasusgrammatik (2) Abhängig vom theoretischen Ansatz
Kasuskonzeption Funktion der Tiefenkasus in der Grammatik (Zusammenspiel zwischen Kasusstruktur, Bedeutungsstruktur und syntaktischer Struktur) Einfluss der Kasusgrammatik auf … … Relationale Grammatik … Funktionale Grammatik …Theta-Theorie (Generative Transformationsgrammatik)

19 Kasusgrammatik - Fillmore
Weiterentwicklung durch S.C.Dik (1978) in seiner Funktionalen Grammatik Semantische Rollen: Agens: der belebte Urheber/Verursacher einer Handlung Instrumental: der unbelebte Verursacher/Objekt als Mittel zur Handlung (Hammer) Objektiv (Patiens, Ziel): unbelebtes, von der Handlung direkt betroffenes Objekt Weitere Rollen: Dativ (Rezipient, Benefaktiv, Experiencer), Lokativ etc.

20 Kasusgrammatik – Fillmore (2)
Tiefenkasus-Selektion durch das Verb  Kasusrahmen Kasusstrukturen als Basis für syntaktische Regeln Beschränkungen Z.B. Vorkommen von Tiefenkasus im Satz (vgl. Theta-Kriterium der Theta-Theorie) Realisierungsregeln zur Überführung der Tiefenkasus in syntaktische Funktionen

21 Kasusgrammatik – Fillmore (3)
Universelle Definition von syntaktischen Funktionen auf der Basis von Tiefenkasus Tiefenkasus-Hierarchie Agens  Instrumental  Objektiv  Wenn in einem Kasusrahmen mehrere Rollen vorkommen, dann wird diejenige in der Grunddiathese des Verbs als Subjekt realisiert, die in der Hierarchie am höchsten rangiert.

22 Kasusgrammatik – Jackendoff
Tiefenkasus Ursache (Agens) Ziel (Dativ bzw. Rezipienten, Ziel- und Richtungsangaben bei Bewegungsverben) Thema (Patiens, Experiencer, erstes Argument bei Positionsverben) Hierarchiegesetze (Jackendoff, 1972 und Dik, 1980) mit an ihre Rollen angepasster Hierarchie zur Erklärung verschiedener universeller Phänomene Z.B. Verbkongruenz, Passiv, Reflexivierung

23 Kasusgrammatik – Andere Ausprägungen
Dik (1978, 1983): Rollen relativ zur Aktionsart des Verbs bestimmt (z.B. muss der Experiencer nicht mehr Rezipient sein Sven hat Angst) Lokalistische Hypothese (Gruber, Anderson, Jackendoff) Wenige lokale Rollen Übertragung auf „abstraktere“ Handlungen (z.B. Besitzwechsel)

24 Transformationsgrammatik
Oberbegriff für jede Grammatik, die Transformationen verwendet Im engeren Sinn: Chomskys Generative Transformationsgrammatik Transformationen Zur Überführung der Tiefenstruktur in die Oberflächenstruktur Je nach Ansatz verschiedene (Zwischen-)Ebenen, Beschränkungen, Typen etc.

25 Chomskys generative Transformationsgrammatik
Ziel: Abbildung des dem aktuellen Sprachgebrauch zugrunde liegenden impliziten Wissens durch ein System expliziter Regeln Grundlage: von kompetenten Sprechern bewertete Daten (Intuitionen) Durch Lexikonregeln erzeugte Tiefenstruktur Durch Transformationen erzeugte Oberflächenstruktur

26 Wichtige Begriffe Lexikon: Liste aller lexikalischen Formative Lexikonregeln: Einfügung der Formative in die Tiefenstruktur Theta-Theorie: Theoriekomponente in der UG zur Vermittlung zwischen thematischen Relationen und ihren syntaktischen Realisierungen als bestimmte Argumente eines Prädikats Logische Form (LF): Repräsentation der Skopusverhältnisse, Semantische Disambiguierung Phonetische Form (PF): Phonologische Realisierung der Oberflächenstruktur eines Satzes

27 D-Struktur und S-Struktur
D-Struktur (deep structure): Tiefenstruktur als abstrakte Basisstruktur Spezifizierung der grammatischen Relationen und Funktionen Mit allen zur Bedeutung des Satzes beitragenden lexikalischen Elementen S-Struktur (surface-structure): Oberflächenstruktur als Resultat eines Transformationsprozesses Eingabe für phonologische Komponente

28 Move- Move-: Allegmeine Bewegungsregel
In der neueren Transformationsgrammatik nicht mehr konstruktionsspezifisch (vgl. Passiv-Transformation, Fragesatzbildung, Relativsatzbildung etc.) Konstruktionsspezifische Eigenschaften werden erfasst durch Lexikalische Eigenschaften der beteiligten lexikalischen Kategorien Allgemeine Beschränkungen für die Anwendungen von Bewegungsregeln Unterscheidung von verschiedenen Bewegungstypen (s. GB-Theorie)

29 Head (Kopf) Kopfprinzip: Jede Phrase hat genau einen Kopf.
Kopf-Vererbungsprinzip: Die morphologischen Merkmale einer Phrase werden beim Kopf der Phrase realisiert. Die Merkmale des Kopfes werden entlang der Projektionslinie nach oben projiziert. Die maximale Projektion ist die Phrase.

30 Exkurs: X-Bar-Theorie
Entwickelt von Chomsky (1970), Jackendoff (1977) und Stowell (1981) Prämissen Aufbau aller syntaktisch komplexen Kategorien nach allgemeinen universellen Strukturprinzipien Definition aller lexikalischen Kategorien durch begrenztes Inventar universeller syntaktischer Merkmale Unterscheidung verschiedener Komplexitätsebenen Maximale Expansion: NP, VP, PP etc. Minimale Expansion: lexikalische Kategorien N, V, PP

31 Exkurs: X-Bar-Schema Die Verzweigungen jeder (unkoordinierten) Phrase genügen dem Schema Xn  … Xn-1 …. Dabei ist X = A, N, V, P, oder evtl. anderes. „ …“ steht für eine Folge von beliebig vielen maximalen Projektionen. „“ steht für die Beziehung der unmittelbaren Dominanz in einem Baum. Später werden nur noch binär verzweigte Bäume zugelassen

32 Exkurs: X-Bar-Theorie
X-Bar-Schema XP maximale Projektion Adjunkt X‘ YP X° Komplement Kopf

33 Bäume Kasusgrammatik Phrasenstrukturgrammatik Generative Grammatik
Dependenzgrammatik


Herunterladen ppt "Teil 3 Grammatikmodelle"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen