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Jean Piaget - 9 August 1896 – 16 September 1980

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Präsentation zum Thema: "Jean Piaget - 9 August 1896 – 16 September 1980"—  Präsentation transkript:

1 Jean Piaget - 9 August 1896 – 16 September 1980
- Ein Schweizer Entwicklungspsychologe und Epistemologe, der die Theorie zur Entwicklung allgemeiner kognitiver Fähigkeit des Menschen entwickelte; Er studierte Kinderpsychologie und Pädagogik an der Universität Zürich; - Piaget war ein Proffesor für Psychologie, Soziologie und Philosophie; Seine drei Kinder waren ihm unter anderem die Studienobjekte für seine Forschungen zur Entwicklung der Intelligenz von der Geburt bis zum Erstspracherwerb; In 1958 erschien sein Grundlagemwerk „Das Wachsen des logischen Denkens von der Kindheit bis zur Pubertät”.

2 Piaget –Chomsky – Debatte (Paris 1975)
Nativismus (Chomsky) vs. Konstruktivismus (Piaget) Der Gegenstand der Debatte: Bildet die Sprachfähigkeit eine autonome, kognitive Fähigkeit oder ist sie ein Ausschnitt der allgemeinen kognitiven Kapazität? Für Chomsky ist der Spracherwerb durch die Entfaltung eines artspezifischen Programms charakterisiert. Piaget lehnte eine menschliche Vorprogrammierung ab, und räumte der Sprache kein autonomen Status ein. Der Spracherwerb ist für ihn ein logischer Denkprozess (eine mit der allgemeinen menschlichen Intelligenz zu bewältigende Aufgabe). Der Erwerb linguisticher Strukturen ist eine kognitive Funktion, deshalb sollte Spracherwerb durch kognitive Funktion erklärt werden (nicht umgekehrt). Im Unterschied zu Chomskiy spielt für Piaget das Phänomen des Spracherwerbs eine untergeordnete Rolle und stellt kein autonomes System dar.

3 Piaget und Chomsky gehen methodisch unterschiedlich an die Fragestellung heran, ob und welche Fähigkeiten dem Menschen angeboren sind. Piaget vertritt einen holistischen Standpunkt. Unter dem Begriff „Holismus“ versteht man die Ansicht, dass die Entwicklung als Ganzheit betrachtet wird in fester Reihenfolge vor sich geht. Im Gegensatz zum Holismus steht ein strenger Reduktionismus, der von Chomsky repräsentiert wird und der Systeme durch die Beschreibung der ihrer Teilsysteme zu erklären versucht, wichtige Eigenschaften des Ganzen ignoriert.

4 Theorie zur Entwicklung allgemeiner kognitiver Fähigkeit des Menschen
Piaget untersuchte die Entwicklung der kindlichen Logik, er erforschte die kindlichen Vorstellungen von Raum, Zeit, Geschwindigkeit auch Kausalität, Zufall und Notwendigkeit. In seiner Theorie versuchte er beschreiben, wie sich menschliche Vernunft konstruiert ( in welcher aufeinander aufbauenden Stadien sich die geistige Reifung, die Entfaltung der Intelligenz vollzieht – von den ersten Wahrnehmungen bis zum abstrakten Denken). Der Kern der Theorie: Bestimmte kognitive Fähigkeiten werden in einer systematischen, festen, geordneten Abfolge von Entwicklungsstadien gemeistert, Begriffe und Konzepte werden in einer bestimmten Reihenfolge erworben. Das vorausgehende Entwicklungsstadium bereitet das nachfolgende vor und ermöglicht es erst.

5 Die Theorie von Piaget zur Entwicklung der allgemeinen kognitiven Fähigkeiten des Menschen hatte großen Einfluss auf die Entwicklung der Spracherwerbsforschung und führte zu neuen Fragen in zahlreichen Bereichen. Piaget betrachtet den Spracherwerb als Teil der kognitiven Gesamtentwicklung des Menschen. Die Stufen der nicht – sprachlichen kognitiven Entwicklung determinieren den Verlauf des Spracherwerbs. Das wichtigste Kennzeichen dieser Stadientheorie ist der Gedanke einer phasenhaft ablaufenden, kognitiven Entwicklung, der Rhythmus, in dem sich die menschliche Denkraft entwickelt. Piaget unterschiedet vier Hauptstadien, die in der bestimmten Abfolge durchlaufen.

6 Vier Hauptstadien der kognitiven Entwicklung
Das sensomotorische Stadium von der Ggeburt bis 1,8 Jahren; Das präoperationale Stadium von 1,8 bis 7 Jahren; Das konkret – operationale Stadium von 7 bis 11 Jahren; Das formal – operationale Stadium von 11 bis 15 Jahren.

7 Sensomotorisches Stadium
Kinder beginnen ihre intelektuelle Entwicklkung dadurch, dass sie auf der Grundlage ihrer angeborenen Reflexe mit Obkekten ihrer Umwelt umgehen. Die kognitive Leistungen sind in diesem Stadium nur auf die Interaktion mit der Umwelt beschränkt. Kinder erarbeiten die kognitiven Strukturen, welche ihm als Ausgangspunkte seiner Wahrnehmung und Intelligenz auch einer Anzahl elementarer Reaktionen dienen. Das typische Verhalten ist die Handlung („Organisation, Sequenzilität, Repetibilität, Generalisation, Tendenz zur Koordination und hierarchischen Integration”). Auf Basis der Handlung werden die allgemeinen Kategorien wie Objektpermanenz (die Erkenntnis des Kindes, dass Gegenstände, die es nicht mehr wahrnehmen kann, weiterhin existieren), Zeit, Raum und Kausalität, auch die Symbolischen Schemata und die operationalen Strukturen konstruiert.

8 Zeit, Raum usw. sind immer ein Produkt des eigenen Handels und Wahrnehmens. Gegenstände existieren für das Kind in diesem Alter nur im Kontext seiner direkten Wahrnehmung, d.h. ein Objekt verliert seine Existenz sobald es nicht mehr wahrgenommen wird. Im Alter von sieben Monaten beginnt es, den Gehenstand dort zu suchen, wo er versteckt wurde. In diesem Alter sucht es also dort, wo es den Gegenstand vorher gefunden hatbals ob die Position des Gegenstandes von seiner vorhergehenden Handlung abhängig wäre. Mit neun, zehn Monaten ist das Kind fäig, den Gegenstand in Funktion seiner Plazierung zu suchen. Damit hat es das Schema des permanenten Gegenstandes erworben. Das Suchen erfolgt im Rahmen einer Handlungsabfolge (wahrnehmen – nicht mehr wahrnehmen – suchen). Die ersten Wörter des Kindes in dieser Phase sind als Handlungsschemata aufzufassen. Się haben keine repräsentative Funktion ( Wenn sich Wörter auf Situationen oder Gegenstände beziehen, kann ihnen Symbolwert zugeschrieben werden ).

9 Präoperationales Stadium
Mit dem Beginn dieser Phase setzt der Erwerb der Muttersprache ein. Kognitive Voraussetzungen für das Erlernen von Sprache sind die Fähigkeit anzusehen, Symbolfunktionen zu erkennen und zu verarbeiten. Charakteristisch ist die Objektpermanenz, die Fähigkeit zum Werkzeuggebrauch, die zeitversetzte Imitation und das symbolische Spiel. Das Kind ist in der Lage Handlungen und Objekte kognitiv zu trennen. Zeitversetzen bedeutet verscgobene Imitation (Piaget beschreibt Imitation als Entwicklung, welche in den ersten Monaten beginnt und ihren Höhenpunkt in der Nachahmung, der geistigen Vorstellung erreicht). Die zeitversetzte und verinnerlichten Nachahmung sind aber zu unterschieden. Das Kind ist nicht mehr daran gebunden, die Realität direkt zu kopieren, seine Handlung löst sich vom Kontext. Am Ende des zweiten Lebensjahres wird die Nachahmung verinnerlicht. Das Spiel gilt als Mittel zur Bewältigung von kognitiven Funktionen, besonders aufschlussreich sind die „Als-ob-Spiele” im Hinblick auf die Entwicklung der symbolischen Funktion. Mit etwa zwei Jahren ist das Kind fähig, das Spiel vor dessen Ausführung zu planen.

10 Die Symbolspiel – und Sprachentwicklung können als gemeinsame Entwicklungslinie dargestellt werden. Sowohl Sprache als auch Symbolspiel entwickeln sich von Einheiten zu deren Kombinationen. Im Spiel zeigen sich symbolische Handlungssequenzen; in der Sprache finden sich Wortkombinationen.

11 Konkret-operationales Stadium
Das Kind lert in dieser Phase erstmals logische Relationen zu erkennen. Er erwirbt die Begriffe von Zahl, Gewicht, Substanz und Volumen und es ist in der Lage verschiedene Dimensionen zueinander in Beziehung zu setzen. Alle mentalen Operationen sind immer noch auf konkrete Handlungen, Gegenstände und Ereignisse bezogen.

12 Formal-operationales Stadium
Dieses Stadium ist durch die Fähigkeit zu abstrakten Überlegungen bestimmt. Der Heranwachsende ist imstande auch über Potentielles oder Vorstellbares zu reflektieren. Es werden Eventualitäten erwogen und Hypothesen gebildet. Die Beziehung „wenn…dann” wird hier zu einer bevorzugten Denkfigur. Die Sprache wird unter Zuhilfenahme von explizit vorgegebenen Regeln gelernt (Der Lernvorgang wird bewusst gemacht). Mit der Herausbildung formal-logischer Operationen entwickelt sich einerseits die Fähigkeit zur Selbstbeobachtung und Introspektion ( mentale sprachliche Prozesse werden bewusst wahrgenommen ), andererseits wird metasprachliches Wissen aufgebaut und kann beim Spracherwerb eingesetzt werden.

13 "Piaget kam zu der Schlussfolgerung, dass für kleine Kinder vor dem sechsten Lebensjahr das geistige Leben überhaupt nicht existiert. Im Hinblick auf psychologische Phänomene sind sie Realisten, sagt er. Sie unterscheiden nicht zwischen geistigen Gebilden, wie Gedanken und Träumen, und realen physischen Dingen" (Astington 2000, S. 17). Kleinkinder seien egozentrisch, hätten also noch nicht ein Bewusstsein ihrer selbst (und über die Subjektivität der eigenen Erfahrung) entwickelt und könnten dementsprechend noch nicht die Welt objektiv sehen. So erhielten geistige Gebilde physische Eigenschaften (z.B. kämen Träume aus dem Himmel, befänden sich im Zimmer), und umgekehrt physische Objekte psychische Eigenschaften (z.B. verfolge der Mond das Kind beim Gehen).

14 Spracherwerb Die Theorie Piagets ist von der Annahme geleitet, dass die Entwicklung des Denkens der Entwicklung der Sprache vorausgeht. Der Spracherwerb setzt mit dem präoperationalen Stadium ein. In dieser Phase erfolgt Beherrschung der symbolischen Funktion, was bedeutet, dass das Kind Vorstellungen und Worte an die Stelle nicht vorhandener oder nicht gegenwärtiger Gegenstände stellen kann. Die wirklichen Objekte werden seit dieser Zeit im Gedächtnis mental repräsentiert und dort verfügbar gehalten, was als Voraussetzung für den Beginn des Spracherwerbs betrachtet wird. In dieser Entwicklungstheorie ist der Zusammenhang von Denken und Handeln Grundlegend. Durch Handeln mit Gegenständen entstehen sowohl Erkenntnis als auch Denkstrukturen (Schemata). Dabei spielen zwei Prozesse eine wichtige Rolle: Assimilation und Akkomodation.

15 Laut Piaget wird jeder Mensch mit zwei fundamentalen Tendenzen geboren:
1. Zum einen ist dies die Tendenz zur Adaptation, zur Anpassung an die Umgebung. Sie umfasst zwei komplementäre Prozesse:

16 die Assimilation (die Veränderung der Umwelt, um diese den eigenen Bedürfnissen, Wünschen usw. anzupassen) und die Akkomodation (die Veränderung des eigenen Verhaltens, um sich selbst den Umweltbedingungen anzupassen).

17 2.Zum anderen ist dies die Tendenz zur Organisation, zur Integration der eigenen Prozesse in kohärente Systeme. Beispielsweise kann ein Baby zunächst etwas entweder greifen oder anschauen. Wenn es dann die Augen-Hand-Koordination gelernt hat, kann es Beobachtung und Handlung in ein System integrieren.

18 Äquilibrium= Gleichgewichtszustand
Jeder Mensch ist bestrebt, durch Adaption und Assimilation immer wieder ein Äquilibrium herzustellen, also einen Gleichgewichtszustand d.h. Er möchte "in Harmonie" mit sich und seiner Umgebung leben. Beispielsweise verspüren Menschen eine gewisse Spannung, wenn sie etwas nicht verstehen oder nicht wissen, und trachten dann danach, dieses Disäquilibrium durch Lernen zu überkommen.

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20 Radikaler Konstruktivismus
Die Radikalität dieser Theorie besteht darin, dass: eine Wahrnehming niemals als ein Abbild der Realität liefert, sondern immer eine Konstruktion aus Sinnesreizen und Gedächtnisleistung eines Individuums ist (Wahrnehmung und Erkenntnis sind konstruktive, nicht abbildende Tätigkeiten), das gesamte Wissen existiert nur in den Köpfen von Individuen und ein Individuum kann sein Wissen auf der Grundlage der eigenen Erfahrung über seine Körpersinne zusammenfügen, die Objektivität im Sinne einer Übereinstimmung von wahrgenommenem Bild und Realität unmöglich ist (Kein Individuum kann die Grenzen seiner persönlichen Erfahrung überschreiten. Die Erkenntnis eines objektiven Wissens, der Wahrheit, der Realität ist daher nicht möglich), jede Wahrnehmung subjektiv ist (Erkenntnis liefert kein Bild der realen Welt, sie liefert nur eine subjektive Konstruktion, die zur Welt „passt“ - wie ein Schlüssel zum Schloss passt). Als Begründer des radikalen Konstruktivismus gilt Ernst von Glaserfeld.

21 Grundprinzipien Glasersfeld prägt den Begriff Variabilität. Mit diesem Begriff wird zwischen „einer ikonischen Beziehung der Übereinstimmung oder Widerspiegelung“ und einer „Beziehung des Passens“ unterschieden. Damit sei die Illusion überwunden, dass die „empirische Bestätigung einer Hypothese oder der Erfolg einer Handlungsweise Erkenntnis einer objektiven Welt bedeuten”. Wissen wird nicht passiv aufgenommen, weder durch die Sinnesorgane noch durch Kommunikation. Wissen wird vom denkenden Subjekt aktiv aufgebaut. Die Funktion der Kognition ist adaptiver Art, und zwar im biologischen Sinn des Wortes, und zielt auf Passung oder Variabilität. Kognition dient der Organisation der Erfahrungswelt des Subjekts und nicht der Erkenntnis einer objektiven, ontologischen Realität.


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