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X. Arbeitstechnik „Stehen“

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Präsentation zum Thema: "X. Arbeitstechnik „Stehen“"—  Präsentation transkript:

1 X. Arbeitstechnik „Stehen“
mit freundlicher Genehmigung der BGN X. Arbeitstechnik „Stehen“

2 Folge einer schlechten Haltung im Stehen
mit freundlicher Genehmigung der BGN Folge einer schlechten Haltung im Stehen schlechte, passive Haltung Haltungsschwäche (Fehlbelastung der Muskulatur) Fehlhaltung (s. o. plus Fehlbelastung der passiven Strukturen) Fehlbeanspruchung des Stütz-/Bewegungssystems Unsere Körperhaltung entwickelt und verändert sich durch verschiedene Einflüsse. Hierzu zählen genetische Faktoren aber auch häufig Lebensbedingungen und Umwelteinflüsse. Zu wenig Bewegung, ungünstiges und langes Sitzen/Stehen und einseitige Belastungen führen zu einer Fehlbeanspruchung des Stütz-/Bewegungssystems. Die Folge: Muskulatur wird schwächer (schwächt ab) oder kürzer (verkürzt sich), passive Strukturen (Bänder, Bandscheiben und Wirbelgelenke) werden überlastet. Eine schlechte Haltung wird zur Haltungsschwäche und manifestiert sich in einer Fehlhaltung. Personen mit ungünstigen genetischen Voraussetzungen (Prädisposition) müssen daher gezielter vorbeugen und an ihrer Haltung „arbeiten“. Anmerkung: Man kann und braucht auch nicht immer eine ergonomische Haltung einnehmen. Aber: je öfter, desto besser, da dadurch die passiven Strukturen entlastet und die Muskel trainiert werden! Sie haben die Wahl: Bandscheiben, Gelenke und Bänder oder Muskeln beanspruchen?!

3 (Fehl)haltung im Stehen
mit freundlicher Genehmigung der BGN (Fehl)haltung im Stehen Ungünstig: starke Hohlkreuzstellung (Hyperlordose) der Lendenwirbelsäule (LWS) Rundrücken (starke Kyphose) der Brustwirbelsäule (BWS) Überstreckung der Halswirbelsäule (HWS) nach vorne (Hyperlordose) Günstig: physiologische (d. h. natürliche) Doppel-S-Form der Wirbelsäule -> Übung: passives/aktives Stehen Die günstige Haltung ist anstrengend, weil Muskulatur arbeiten muss! Man kann nicht immer so stehen! Aber möglichst oft im Tagesverlauf aktive Haltung einnehmen; dies trainiert die Muskeln und entlastet die passiven Strukturen der Wirbelsäule. Übungsvorschlag: passives/aktives Stehen Marionettenspiel Partnerübung: Stabilisierung gegen Widerstand ungünstig günstig

4 (Fehl)haltung beim vorgeneigten Stehen
mit freundlicher Genehmigung der BGN (Fehl)haltung beim vorgeneigten Stehen Ungünstig: beide Beine durchgedrückt, wodurch die Knie endgradig (d. h. Kniegelenk „im Anschlag“) belastet wird starke Kyphosierung der BWS (Rundrücken), Entlordosierung der LWS und HWS (d. h. die physiologische/natürliche Krümmung ist aufgehoben) Günstig: physiologische Doppel-S-Form der Wirbelsäule -> Übung: vorgeneigtes Stehen Die günstige Haltung ist anstrengend, weil Muskulatur arbeiten muss! Man kann nicht immer so stehen! Aber möglichst oft im Tagesverlauf aktive Haltung einnehmen; dies trainiert die Muskeln und entlastet die passiven Strukturen der Wirbelsäule. Übungsvorschlag: vorgeneigtes Stehen ungünstig günstig

5 Stehen - Entlastungshaltungen
mit freundlicher Genehmigung der BGN Stehen - Entlastungshaltungen Beim längeren Stehen kann ein sogenannter „Hyperlordoseschmerz“ auftreten. Dabei werden durch eine zu starke Lordose die Wirbelgelenke belastet und die Gelenkkapseln überdehnt; bei vorgeschädigter Bandscheibe kann ggf. auch Druck auf die Nervenwurzeln ausgeübt werden. Folgende Entlastungshaltungen sollen dem vorbeugen/entgegenwirken (praktisch üben!): Auf Tisch oder eigenen Oberschenkeln abstützen (Bandscheiben und Wirbelgelenke werden durch die Gewichtsverlagerung auf die Arme bzw. Oberschenkel entlastet) „Tresen-/Thekenstand“: ein Bein hochstellen (durch das Hochstellen eine Beines verändert sich die Beckenstellung (es kippt etwas nach hinten) und damit verringert sich die Hyperlordosierung) Gehen auf der Stelle (regt den Stoffwechsel der Bandscheiben an) Stehhilfe nutzen (s. a. eigene Folie)

6 Arbeitsmittel: Stehhilfen
mit freundlicher Genehmigung der BGN Arbeitsmittel: Stehhilfen Stehhilfen eignen sich insbesondere an Arbeitsplätzen, an denen Kontrolltätigkeiten ausgeführt werden. Sie sollten jedoch nicht als Stuhl-Ersatz genutzt werden, da sie für längeres Sitzen nicht geeignet sind. Gummimatten können an solchen Arbeitsplätzen ebenfalls für eine Entlastung sorgen. An solchen Arbeitsplätzen gilt: möglichst oft die Haltung (Stehen – Sitzen auf Stehhilfe – Gehen) wechseln! Eine Stehhilfe unterstützt den Stand, ist aber kein Stuhl.

7 Stehen am Bandarbeitsplatz
mit freundlicher Genehmigung der BGN Stehen am Bandarbeitsplatz Bei der Bandarbeit ist häufig ein vorgeneigtes Stehen erforderlich, wodurch die Rückenmuskulatur und Bandscheiben belastet werden. Manchmal kommt hinzu, dass kleinere Personen mit einer geringeren Reichweite auf den Vorfuß gehen müssen, um die Bandmitte zu erreichen. Dadurch ist die Standsicherheit verringert und die Wadenmuskulatur wird stärker beansprucht. Im Bildbeispiel wird zusätzlich die Schulter-Nackenmuskulatur durch das häufige Vorhalten der Arme beim Aussortieren von Bruchware beansprucht. vorgeneigtes Stehen u. fehlender Bodenkontakt

8 XI. Arbeitstechnik „Sitzen“
mit freundlicher Genehmigung der BGN XI. Arbeitstechnik „Sitzen“

9 (Fehl)haltung im Sitzen (2)
mit freundlicher Genehmigung der BGN (Fehl)haltung im Sitzen (2) Ungünstig: keine physiologische Lordose in LWS, Rundrücken (BWS) -> Rückenmuskulatur nicht aktiviert, daher keine Stabilität im Rumpf! Überstreckung der HWS -> Kopf muss von Nackenmuskulatur ständig gehalten werden -> Verspannungen Schultern nach vorne gefallen -> Brustmuskulatur verkürzt, Fehlstellung im Schultergelenk Günstig: physiologische Doppel-S-Form der Wirbelsäule durch Ausnutzung der gesamten Sitzfläche und Kontakt zur (ergonomischen) Rücklehne Ansonsten: wie freies Sitzen (Folie zuvor) Ideal: Bewegliche Rückenlehne, um dynamisches Sitzen zu ermöglichen, ggf. Armlehnen zur Entlastung der Schulter-Nacken-Muskulatur ungünstig günstig

10 Sitzen am Bildschirmarbeitsplatz – Stuhl- und Tischhöhe (1)
mit freundlicher Genehmigung der BGN Sitzen am Bildschirmarbeitsplatz – Stuhl- und Tischhöhe (1) Bei höhenverstellbaren Schreibtischen stellt man zunächst den Stuhl so ein, dass der Kniewinkel 90° oder etwas mehr beträgt, wenn die Füße mit ganzer Sohle den Boden berühren. Ein zu geringer Kniewinkel behindert die Durchblutung der Beine; bei längerandauerndem Sitzen in dieser Position können Bein-Thrombosen und langfristig Krampfadern entstehen. Krampfadern erhöhen wiederum das Risiko von Thrombosen. Anschließend wird die Höhe des Schreibtischs so angepasst, dass der Armwinkel 90° oder etwas mehr beträgt, wobei die Hände flach auf dem Tisch aufliegen und Schultern/Oberarme locker herabhängen. Eine zu hohe Arbeitsfläche bedingt ein Hochziehen der Schultern (Haltearbeit), welches zu Verspannungen im Schulter-Nackenbereich führt. Bei höhenverstellbarem Tisch: 1. Stuhlhöhe: Kniewinkel ≥ 90° Tischhöhe: Armwinkel ≥ 90°

11 Sitzen am Bildschirmarbeitsplatz – Stuhl- und Tischhöhe (2)
mit freundlicher Genehmigung der BGN Sitzen am Bildschirmarbeitsplatz – Stuhl- und Tischhöhe (2) Bei nicht höhenverstellbaren Tischen stellt man die Höhe des Stuhls so ein, dass der Armwinkel 90° oder etwas mehr beträgt, wobei die Hände flach auf dem Tisch aufliegen und Schultern/Oberarme locker herabhängen. Anschließend kontrolliert man den Kniewinkel, der 90° oder etwas mehr betragen sollte, wobei die Füße mit ganzer Sohle den Boden berühren. Bei sehr großen Personen kann es vorkommen, dass der Kniewinkel nicht ausreicht. Diese Personen benötigen einen höheren Tisch. Bei kleinen Personen kann es vorkommen, dass sie den Boden nicht mit voller Sohle erreichen > nächste Folie Bei nicht höhenverstellbarem Tisch: 1. Tischhöhe: Armwinkel ≥ 90° Stuhlhöhe: Kniewinkel ≥ 90°

12 Sitzen am Bildschirmarbeitsplatz – Fußstütze
mit freundlicher Genehmigung der BGN Sitzen am Bildschirmarbeitsplatz – Fußstütze Wenn Sie den Boden nicht mit voller Fußsohle erreichen, ist die Durchblutung der Beine behindert. Dies kann langfristig zur Entstehung von Krampfadern führen. Fußsohle komplett auf Boden? Ggf. Fußstütze anschaffen

13 Sitzen am Bildschirmarbeitsplatz – Rücken- und Armlehne
mit freundlicher Genehmigung der BGN Sitzen am Bildschirmarbeitsplatz – Rücken- und Armlehne Eine anatomisch geformte Rückenlehne unterstützt bei richtiger Einstellung/Anwendung mit dem sogenannten Lendenwulst die physiologische Form der Wirbelsäule (Lendenlordose). Armlehnen sollten kurz und in der Höhe verstellbar sein. Sie dürfen nicht behindern und sind nicht für jede Tätigkeit geeignet. Bei der Einstellung ist auch hier auf die richtige Höhe zu achten (Armwinkel >=90°), so dass beim entspannten Sitzen die Schulter-Nacken-Muskulatur entlastet wird. Eine weitere wichtige Funktion haben die Armstützen beim Hinsetzen und Aufstehen. Durch das Abstützen auf den Armlehnen wird ein ergonomischen Hinsetzen u. Aufstehen unterstützt. Rückenlehne unterstützt die Lendenwirbelsäule Armlehnen sollen nicht behindern sondern unterstützen; Armwinkel ≥ 90°

14 Sitzen am Bildschirmarbeitsplatz – Sitzfläche und -tiefe
mit freundlicher Genehmigung der BGN Sitzen am Bildschirmarbeitsplatz – Sitzfläche und -tiefe Die Sitzfläche sollte leicht nach vorne geneigt sein (3-5°), um einen optimalen Hüftwinkel zu gewährleisten. Der sog. offene Sitzwinkel ermöglicht die Aufrichtung der Wirbelsäule. Eine abgerundete Vorderkante nimmt Druck von den Oberschenkeln und verhindert gemeinsam mit der richtigen Sitztiefe das Abdrücken der Blutgefäße. Sitzfläche: leicht nach vorne geneigt und abgerundet Sitztiefe: zwischen Kniekehle und Vorderkante ist eine Handbreit Platz

15 Sitzen am Bildschirmarbeitsplatz - Beinfreiheit
mit freundlicher Genehmigung der BGN Sitzen am Bildschirmarbeitsplatz - Beinfreiheit Eine ausreichende Beinfreiheit ist Voraussetzung für eine ergonomische Körperhaltung! Wenn die Beine nicht frei unter dem Schreibtisch bewegt werden können, ist häufig die Einnahme einer optimalen Bein-/Hüftstellung nicht möglich. Dadurch kann die Wirbelsäule nicht aufgerichtet werden. ausreichende Beinfreiheit Hindernisse (z. B. Papierkorb, Kabel etc.) entfernen

16 Sitzen am Bildschirmarbeitsplatz – Blickrichtung und Abstände
mit freundlicher Genehmigung der BGN Sitzen am Bildschirmarbeitsplatz – Blickrichtung und Abstände >50 cm Bei überwiegender Bildschirmarbeit sollte der Bildschirm frontal in einem Abstand von mind. 50 cm (bei großen Geräten bis zu 80 cm) stehen. Die Blickrichtung ist hierbei leicht nach unten, wobei der Bezugspunkt die oberste Textzeile ist. Der Abstand zwischen den Augen und der Tastatur, Bildschirm und Vorlage sollte gleich groß sein, um ein ständiges Anpassen der Augen an unterschiedliche Abstände zu vermeiden (Ermüdung). Zwischen Tischkante und Tastatur sollte ca. 15 cm Platz sein, um ein Auflegen der Hände/Handgelenke zu ermöglichen (Entlastung der Schulter-/Nackenmuskulatur). Auflagen für Handballen können für zusätzliche Entlastung sorgen. 15 cm Bildschirm frontal in Abstand von mind. 50 cm, Blickrichtung leicht nach unten, gleich große Abstände zw. Augen und Bild- schirm-Tastatur-Vorlage; Abstand Tischkante-Tastatur ca. 15 cm

17 Sitzen am Bildschirmarbeitsplatz – Spiegelungen und Gegenlicht
mit freundlicher Genehmigung der BGN Sitzen am Bildschirmarbeitsplatz – Spiegelungen und Gegenlicht Spiegelungen führen zu ungewollten Ausweichbewegungen; daher Lichtquellen möglichst parallel zur Blickrichtung Gegenlicht belastet Augen; hinter dem Bildschirm sollte sich keine Lichtquelle (Fenster, Leuchte) befinden Spiegelungen führen dazu, dass man ungewollt eine Ausweichbewegung/-haltung einnimmt; z. B. zur Seite neigen des Rumpfes oder Kopfes. Um Spiegelungen zu vermeiden sollten Lichtquellen (z. B. Leuchtröhren) immer parallel zur Blickrichtung liegen. Seitlich einfallendes Licht (Außenlicht durch Fenster) kann durch Jalousien reguliert werden. Gegenlicht durch eine Lichtquelle hinter dem Bildschirm (z. B. Fenster) erhöht den Kontrast und belastet die Augen. Generell sollten große Kontrastunterschiede im Blickfeld vermieden werden.

18 Fehlbeanspruchungen beim Sitzen am Bandarbeitsplatz (1)
mit freundlicher Genehmigung der BGN Fehlbeanspruchungen beim Sitzen am Bandarbeitsplatz (1) Frage an Teilnehmer: Was ist ungünstig an den Bildbeispielen? (Text später einblenden!) Negativbeispiel 1: Oberschenkel sind aufgrund der Bandhöhe eingeklemmt -> Mangeldurchblutung Sitzhöhe ist zu tief -> Kniewinkel <90°, wenn man Sitz erhöht, wird der Oberschenkel noch mehr eingeklemmt! Bei ausgestreckten Beinen fehlt der Bodenkontakt -> Beckenstellung nach hinten gekippt, Entlordosierung der LWS, fehlende Muskelpumpe in Waden Rückenlehne kann nicht genutzt werden, da sonst Beine nicht unter das Band passen fehlender Bodenkontakt mit Füßen Rückenlehne kann nicht genutzt werden eingeklemmte Oberschenkel Kniewinkel < 900

19 Fehlbeanspruchungen beim Sitzen am Bandarbeitsplatz (2)
mit freundlicher Genehmigung der BGN Fehlbeanspruchungen beim Sitzen am Bandarbeitsplatz (2) eingeklemmte Oberschenkel fehlender Bodenkontakt mit Füßen Rückenlehne kann nicht genutzt werden. Frage an Teilnehmer: Was ist ungünstig am Bildbeispiel? (Text später einblenden!) Negativbeispiel 2: Oberschenkel sind eingeklemmt -> Mangeldurchblutung Fehlender Bodenkontakt der Füße; Fußring ist nicht ausreichend -> fehlende Muskelpumpe in Waden Rückenlehne kann nicht genutzt werden, da sonst Beine nicht unter das Band passen bzw. Reichweite der Arme nicht ausreicht

20 Ergonomisches Sitzen am Bandarbeitsplatz
mit freundlicher Genehmigung der BGN Ergonomisches Sitzen am Bandarbeitsplatz Ergonomische Gestaltung des Bandarbeitsplatzes: Stuhl so einstellen, dass Armwinkel 90° oder etwas mehr ist, Kniewinkel sollte nach Möglichkeit auch 90° oder etwas mehr betragen, wobei beide Füße vollen Bodenkontakt haben; ggf. Fußstütze nutzen Rückenlehne auf richtige Höhe einstellen, so dass LWS durch Lordosestütze abgestützt wird (rechtes Bild) Sitzfläche leicht nach vorne geneigt Beinfreiheit beachten; Oberschenkel sollen nicht durch Bandunterkante eingeklemmt werden! Arm- und Kniewinkel ≥ 90° Bodenkontakt mit Füßen und Beinfreiheit! Rückenlehne auf richtige Höhe einstellen Sitzfläche leicht nach vorne geneigt

21 XII. Arbeitstechniken „Heben und Tragen“
mit freundlicher Genehmigung der BGN XII. Arbeitstechniken „Heben und Tragen“

22 Folge einer schlechten Haltung beim Heben
mit freundlicher Genehmigung der BGN Folge einer schlechten Haltung beim Heben schlechte Haltung mit rundem Rücken u./o. körperfernes Heben vermehrte, einseitige Druckbelastung der Bandscheiben vermehrte Zugbelastung auf Bänder und Wirbelgelenke Fehlbeanspruchung des Stütz-/Bewegungssystems Unsere Körperhaltung entwickelt und verändert sich durch verschiedene Einflüsse. Hierzu zählen genetische Faktoren aber auch häufig Lebensbedingungen und Umwelteinflüsse. Zu wenig Bewegung, falsches Heben und einseitige Belastungen führen zu einer Fehlbeanspruchung des Stütz-/Bewegungssystems. Die Folge: Muskulatur wird schwächer (schwächt ab) oder kürzer (verkürzt), passive Strukturen (Bänder, Bandscheiben und Wirbelgelenke) werden überlastet. Personen mit ungünstigen genetischen Voraussetzungen (Prädisposition) müssen daher gezielter vorbeugen und an ihrer Haltung „arbeiten“. Anmerkung: Man kann und braucht auch nicht immer eine ergonomische Haltung einnehmen. Aber: je öfter, desto besser, da dadurch die passiven Strukturen entlastet und die Muskel trainiert werden! Sie haben die Wahl: Bandscheiben, Gelenke und Bänder oder Muskeln beanspruchen?!

23 Heben und Bücken - Hebelgesetze (1)
* * 3 : 1 4 : 1 Dies und die nachfolgenden Folien zu den Hebelgesetzen sind optional und dienen der inhaltlichen Vertiefung Das Dreieck mit Punkt stellt einen Drehpunkt zwischen dem „Lasthebel“ (violet) und „Muskelhebel“ (grün) dar. Der „Muskelhebel“ ist anatomisch vorgegeben und unabhängig von der Hebetechnik immer gleich lang (in der Grafik mit „1“ angenommen). Der „Lasthebel“ ist jedoch abhängig von der Hebetechnik und ist beim ergonomischen Heben vergleichsweise kürzer (=„3“) als beim Heben mit rundem Rücken und gestreckten Beinen (=„4“). Ein langer „Lasthebel“ erfordert beim „Muskelhebel“ mehr Kraft (rechte, gestrichelte Pfeile). Die ausführliche Erläuterung der Hebelgesetze erfolgt auf den beiden nachfolgenden Folien. *Anmerkung: in der Realität sind die Hebel durchaus noch ungünstiger (im Extremfall bis zu 10:1); für eine einfachere Skalierung und Darstellung der Kräfte wurde der Krafthebel der Rückenmuskeln mit 10 cm angenommen (in Wahrheit eher 5 cm).

24 Heben und Bücken - Hebelgesetze (2a)
1 : 1 3 : 1 FM = FLx3 = 600 N 4 : 1 erfordert deutlich mehr Kraft! FM = FLx4 = 800 N FL = 200 N (ca. 20 kg) FM = FL = 200 N Erläuterung der Hebelgesetze (Teil 1): Das Dreieck mit Punkt stellt einen Drehpunkt dar. In 3 Grafiken wird die Wirkung von unterschiedlichen Hebeln erläutert (Die Grafiken bauen sich animiert von links nach rechts auf) 1.Grafik: Bei einem Hebel von 1:1 wirkt auf beiden Hebelseiten die gleiche Kraft, d. h. die Lastkraft FL (linke Seite) ist gleich groß wie die zum Heben benötigte Muskelkraft FM (rechte Seite). Im menschlichen Körper wirken jedoch beim Heben (je nach Technik) weitaus ungünstigere Hebel. 2. Grafik: vergrößert sich der Lasthebel, z. B. auf 3:1 gegenüber dem Krafthebel, dann erhöht sich die Kraft, die auf der rechten Seite benötigt wird um den Faktor 3. D. h. statt 200 N müssen nun 600 N vom Muskel geleistet werden. Dieses Hebelverhältnis entspricht einer ergonomischen Hebetechnik! 3.Grafik: wird der Lasthebel noch größer, etwa 4:1 wie bei einer Hebetechnik mit krummen Rücken und durchgedrückten Beinen, dann erhöht sich die benötigte Muskelkraft weiter (auf 800 N), d. h. der Kraftaufwand erhöht sich um 33% gegenüber dem rückengerechten Heben! Anmerkung: in der Realität sind die Hebel durchaus noch ungünstiger (im Extremfall bis zu 10:1); für eine einfachere Skalierung und Darstellung der Kräfte wurde der Krafthebel der Rückenmuskeln mit 10 cm angenommen (in Wahrheit eher 5 cm).

25 Heben und Bücken - Hebelgesetze (2b)
3 : 1 4 : 1 FOK = 450 N FL = 200 N (ca. 20 kg) FM = FLx3 + FOKx2 = 1500 N FM = FLx4 + FOKx3 = 2150 N Erläuterung der Hebelgesetze (Teil 2): Berücksichtigt man zusätzlich das Gewicht des Oberkörpers, der bei einem 75 kg schweren Mann ca. 45 kg beträgt, dann ist von einer deutlich höheren Kräften auszugehen. Das Oberkörpergewicht (FOK) wirkt mit einem kleineren Hebel als die Last, was in der Berechnung der Beispiele berücksichtigt wurde. Die Kräfte, die für das Heben der Last und das Heben des eigenen Oberkörpers benötigt werden, addieren sich (schwarzer und grauer Pfeil auf der rechten Hebelseite). Vergleicht man die Kräfte bei der ergonomischen und unergonomischen Hebe-/Bücktechnik, so zeigt sich im Beispiel, dass man durch eine rückenschonende Technik ca. 43% Muskelkraft sparen kann! Anmerkung: in der Realität sind die Hebel durchaus noch ungünstiger (im Extremfall bis zu 10:1); für eine einfachere Skalierung und Darstellung der Kräfte wurde der Krafthebel der Rückenmuskeln mit 10 cm angenommen (in Wahrheit eher 5 cm). erfordert 43% mehr Kraft!

26 (Fehl)haltung beim Heben (1)
mit freundlicher Genehmigung der BGN (Fehl)haltung beim Heben (1) Ungünstig: Anheben mit durchgestreckten Kniegelenken und Rundrücken Ruckartiges, körperfernes Heben oder Heben mit verdrehtem Oberkörper Günstig: Dicht und frontal an Last herantreten, Füße hüftbreit auseinander Beim Bücken Gesäß nach hinten schieben, Knie beugen (nicht über 90°), Oberkörper mit geradem Rücken (Doppel-S-Form) durch Kippung des Beckens nach vorne und nach unten bewegen Last umfassen und Gewicht prüfen! Kann es alleine gehoben werden? Körper auf Last einstellen und Rumpf durch Anspannen der Muskulatur stabilisieren (nächste Folie) die Last gleichmäßig und körpernah anheben, indem die Hüft- und Kniegelenke gestreckt werden Beim Anheben, Umsetzen und Absetzen der Last niemals die Wirbelsäule verdrehen. Richtungsänderungen durch Umsetzen der Beine vornehmen. Beim Absetzen die gleichen Regeln beachten! Immer die Rumpfspannung halten, auch wenn Last nur gehalten wird! ungünstig günstig

27 (Fehl)haltung beim Heben (2)
mit freundlicher Genehmigung der BGN (Fehl)haltung beim Heben (2) Ungünstig: Anheben mit durchgestreckten Kniegelenken und Rundrücken Ruckartiges, körperfernes oder Heben mit verdrehtem Oberkörper Günstig: Dicht und frontal an Last herantreten, Füße hüftbreit auseinander Beim Bücken Gesäß nach hinten schieben, Knie beugen (nicht über 90°), Oberkörper mit geradem Rücken (Doppel-S-Form) durch Kippung des Beckens nach vorne und nach unten bewegen Last umfassen und Gewicht prüfen! Kann es alleine gehoben werden? Körper auf Last einstellen und Rumpf durch Anspannen der Muskulatur stabilisieren die Last gleichmäßig und körpernah anheben, indem die Hüft- und Kniegelenke gestreckt werden (nächste Folie) Beim Anheben, Umsetzen und Absetzen der Last niemals die Wirbelsäule verdrehen. Richtungsänderungen durch Umsetzen der Beine vornehmen. Beim Absetzen die gleichen Regeln beachten! Immer die Rumpfspannung halten, auch wenn Last nur gehalten wird! günstig ungünstig

28 (Fehl)haltung beim Heben (3)
mit freundlicher Genehmigung der BGN (Fehl)haltung beim Heben (3) Ungünstig: Anheben mit durchgestreckten Kniegelenken und Rundrücken Ruckartiges, körperfernes oder Heben mit verdrehtem Oberkörper Günstig: Dicht und frontal an Last herantreten, Füße hüftbreit auseinander Beim Bücken Gesäß nach hinten schieben, Knie beugen (nicht über 90°), Oberkörper mit geradem Rücken (Doppel-S-Form) durch Kippung des Beckens nach vorne und nach unten bewegen Last umfassen und Gewicht prüfen! Kann es alleine gehoben werden? Körper auf Last einstellen und Rumpf durch Anspannen der Muskulatur stabilisieren die Last gleichmäßig und körpernah anheben, indem die Hüft- und Kniegelenke gestreckt werden Beim Anheben, Umsetzen und Absetzen der Last niemals die Wirbelsäule verdrehen. Richtungsänderungen durch Umsetzen der Beine vornehmen. Beim Absetzen die gleichen Regeln beachten! Immer die Rumpfspannung halten, auch wenn Last nur gehalten wird! Übungsvorschlag: Partnerübung: Hebetechnik (Kontrolle mit Stab) Gruppenübung: „Brett“ heben/tragen ungünstig günstig

29 Folge einer schlechten Haltung beim Tragen
mit freundlicher Genehmigung der BGN Folge einer schlechten Haltung beim Tragen schlechte Haltung mit rundem Rücken u./o. körperfernes Halten vermehrte, einseitige Druckbelastung der Bandscheiben vermehrte Zugbelastung auf Bänder und Wirbelgelenke Fehlbeanspruchung des Stütz-/Bewegungssystems Unsere Körperhaltung entwickelt und verändert sich durch verschiedene Einflüsse. Hierzu zählen genetische Faktoren aber auch häufig Lebensbedingungen und Umwelteinflüsse. Zu wenig Bewegung, falsches Heben/Tragen und einseitige Belastungen führen zu einer Fehlbeanspruchung des Stütz-/Bewegungssystems. Die Folge: Muskulatur wird schwächer (schwächt ab) oder kürzer (verkürzt), passive Strukturen (Bänder, Bandscheiben und Wirbelgelenke) werden überlastet. Personen mit ungünstigen genetischen Voraussetzungen (Prädisposition) müssen daher gezielter vorbeugen und an ihrer Haltung „arbeiten“. Anmerkung: Man kann und braucht auch nicht immer eine ergonomische Haltung einnehmen. Aber: je öfter, desto besser, da dadurch die passiven Strukturen entlastet und die Muskel trainiert werden! Sie haben die Wahl: Bandscheiben, Gelenke und Bänder oder Muskeln beanspruchen?!

30 (Fehl)haltung beim Tragen vor dem Körper
mit freundlicher Genehmigung der BGN (Fehl)haltung beim Tragen vor dem Körper Ungünstig: Hohlkreuzstellung beim Transportieren der Last Günstig: Aufrechter Gang durch Anspannung der Rumpfmuskulatur, Last wird körpernah getragen (z. B. auch auf Rücken oder Schulter) Bei beidhändigem Tragen: Ellenbogen nach Möglichkeit im rechten Winkel ungünstig günstig

31 (Fehl)haltung beim einhändigen Tragen
mit freundlicher Genehmigung der BGN (Fehl)haltung beim einhändigen Tragen Ungünstig: Einseitige Lastenverteilung führt zu einer Verdrehung u./o. Seitneigung der Wirbelsäule und damit zu einer ungleichmäßigen Belastung der Muskulatur und passiven Strukturen (Bandscheiben, Bänder und Gelenke) Günstig: Last nach Möglichkeit symmetrisch verteilen, dadurch Beibehaltung der physiologischen Wirbelsäulenform und gleichmäßige Belastung der Muskulatur, Bandscheiben, Bänder und Gelenke günstig ungünstig

32 (Fehl)haltung beim Tragen in Gruppen
mit freundlicher Genehmigung der BGN (Fehl)haltung beim Tragen in Gruppen Ungünstig: Keine Abstimmung der Lastenverteilung in Bezug auf die Körpergröße u. -kraft der Lastenträger. Folge: Haltearbeit für die vordere und hintere Person erschwert durch Überkopf-Haltearbeit. Günstig: Hebe- und Tragevorgang vorher kurz abstimmen, damit es nicht zu Missverständnissen und gegenseitiger Behinderung kommt Eine Person übernimmt das Kommando Last immer gleichzeitig anheben/absetzen Möglichst viele Träger einsetzen und nach Körpergröße und -kraft anordnen Pausenzeiten richten sich nach dem schwächsten Träger Last kann ggf. gleichmäßig bei allen Trägern auf Schulter (seitengleich, falls abgeworfen werden muss!) platziert werden, damit Erleichterung der Haltearbeit. ungünstig günstig

33 XIII. Arbeitstechniken „Ziehen und Schieben “
mit freundlicher Genehmigung der BGN XIII. Arbeitstechniken „Ziehen und Schieben “

34 Folge einer schlechten Haltung beim Ziehen/Schieben
mit freundlicher Genehmigung der BGN Folge einer schlechten Haltung beim Ziehen/Schieben schlechte Haltung mit rundem Rücken u./o. verdrehtem Rumpf vermehrte Rotations- und Scherkräfte auf den Bandscheiben vermehrte Zugbelastung auf Bänder und Wirbelgelenke Fehlbeanspruchung des Stütz-/Bewegungssystems Unsere Körperhaltung entwickelt und verändert sich durch verschiedene Einflüsse. Hierzu zählen genetische Faktoren aber auch häufig Lebensbedingungen und Umwelteinflüsse. Zu wenig Bewegung, falsches Heben und einseitige Belastungen führen zu einer Fehlbeanspruchung des Stütz-/Bewegungssystems. Die Folge: Muskulatur wird schwächer (schwächt ab) oder kürzer (verkürzt), passive Strukturen (Bänder, Bandscheiben und Wirbelgelenke) werden überlastet. Personen mit ungünstigen genetischen Voraussetzungen (Prädisposition) müssen daher gezielter vorbeugen und an ihrer Haltung „arbeiten“. Anmerkung: Man kann und braucht auch nicht immer eine ergonomische Haltung einnehmen. Aber: je öfter, desto besser, da dadurch die passiven Strukturen entlastet und die Muskel trainiert werden! Sie haben die Wahl: Bandscheiben, Gelenke und Bänder oder Muskeln beanspruchen?!

35 (Fehl)haltung beim Ziehen
mit freundlicher Genehmigung der BGN (Fehl)haltung beim Ziehen Ungünstig: Last wird einhändig mit überstreckten Arm und verdrehtem Rumpf bewegt, dadurch unphysiologische Muskel-, Gelenk- (auch Schulter- und Ellenbogengelenk!) und Wirbelsäulenbelastung Günstig: mit gerade eingestelltem Rücken (Doppel-S-Form) an die Last herantreten, dabei frontal zur Last stehen und leichte Schrittstellung einnehmen der Oberkörper ist unter Beibehaltung der Doppel-S-Form aufrecht Griffposition möglichst beidhändig, symmetrisch in Brusthöhe wählen; die Ellenbogen bleiben leicht gebeugt (NICHT durchdrücken!) Prüfe das Lastgewicht! - kann es allein gezogen werden? Körper auf Last einstellen und durch Anspannung der Rumpfmuskulatur stabilisieren. die Last mit gleichmäßigem Tempo (NICHT ruckartig) durch Einsatz der Beine in Bewegung bringen. Beachten: beim Rückwärtslaufen besteht erhöhte Sturz-/Stolpergefahr! ungünstig günstig

36 (Fehl)haltung beim Schieben
mit freundlicher Genehmigung der BGN (Fehl)haltung beim Schieben Ungünstig: Arme durchgestreckt, Schultern hochgezogen (Verspannungsbeschwerden im Bereich der Schulter-Nacken-Muskulatur möglich) Rücken rund (verstärkte Kyphose der BWS, Entlordosierung der LWS) Günstig: mit gerade eingestelltem Rücken (Doppel-S-Form) an die Last herantreten, dabei frontal zur Last stehen und leichte Schrittstellung einnehmen den Oberkörper unter Beibehaltung der Doppel-S-Form leicht nach vorne neigen, wobei Oberkörper und hinteres Bein eine Linie bilden sollten Griffposition möglichst beidhändig, symmetrisch in Brusthöhe wählen; die Ellenbogen bleiben leicht gebeugt (NICHT durchdrücken!) Prüfe das Lastgewicht! - kann es allein geschoben/gezogen werden? Körper auf Last einstellen und durch Anspannung der Rumpfmuskulatur stabilisieren. die Last mit gleichmäßigem Tempo (NICHT ruckartig) durch Einsatz der Beine in Bewegung bringen. ungünstig günstig


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