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Formen der Gestaltung von Übergängen im Lebenslauf

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Präsentation zum Thema: "Formen der Gestaltung von Übergängen im Lebenslauf"—  Präsentation transkript:

1 Formen der Gestaltung von Übergängen im Lebenslauf
Antrag auf ein DFG Graduiertenkolleg Doing Transitions Formen der Gestaltung von Übergängen im Lebenslauf Ein herzliches Willkommen auch im Namen des Konsortiums, für das der heutige Tag der vorläufige Höhepunkt einer fast vierjährigen, intensiven Zusammenarbeit ist. Aus Zeitgründen würden wir gerne auf eine namentliche Vorstellung verzichten, wir haben deshalb sowohl eine Teilnehmendenliste als auch Namensschilder verteilt und werden uns gleich inhaltlich vorstellen. Technisches (Mikros) …

2 Überblick Forschungsprogramm
Ausgangspunkt und Erkenntnisinteresse Theoretischer Rahmen Forschungsfragen und Forschungsschwerpunkte Beispiele für Dissertations- und PostDoc-Projekte Qualifizierungsprogramm (inkl. Gleichstellung) Auswahl Studienprogramm Betreuung und Karriereförderung Internationalisierung Struktur Umfeld Organisation und Steuerung Beantragte Stellen Angestrebter Ertrag Zuerst ein kurzer Überblick über unsere Präsentation: Barbara Stauber wird kurz noch einmal das Forschungsprogramm skizzieren, ein paar der Kollegen und Kolleginnen werden es anhand beispielhafter Arbeiten konkretisieren. Danach werde ich auf zentrale Aspekte und Strukturen des Qualifizierungskonzeptes eingehen. Hier ziehen sich Gleichstellungsaspekte durch alle Punkte von der Auswahl über das Studienprogramm und die Betreuung Bis zur Karriereförderung und Internationalisierung 3. Punkt sind die Struktur, Organisation und Steuerung. Abschließend fassen wir noch einmal den angestrebten Ertrag des GRK zusammen. Eine Bemerkung noch vorab: Sowohl in Bezug auf das Forschungsprogramm als auch das Qualifizierungskonzept gab es in den Gutachten zum Vorantrag und im Votum des Fachkollegiums ja eine Reihe von Monita und Anregungen, die wir sehr produktiv fanden und aufgegriffen haben. Damit übergebe ich jetzt an Barbara Stauber

3 Barbara Friebertshäuser Barbara Stauber
EU-Projekte IDeA Barbara Friebertshäuser Barbara Stauber Andreas Walther Übergänge in Ausbildung, Studium, Elternschaft JUGEND JUNGE ERWACHSENE Birgit Becker Sabine Andresen Übergänge Kita-Grundschule-weiterführende Schule KINDHEIT Ringvorlesung Übergänge / Lernen im Lebenslauf Christiane Hof Familiale Übergänge, Berufswechsel MITTLERES ERWACHSENENALTER Frank Oswald Bernhard Schmidt-Hertha Übergänge in Ruhestand, Pflegeheim, Verwitwung HÖHERES ALTER Bevor wir in unser Forschungsprogramm einsteigen, möchten wir unsere Forschungsgruppe vorstellen. Sie bringt Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Disziplinen zusammen – wir kommen aus der Allgemeinen Erziehungswissenschaft, der Sozialpädagogik und der Erwachsenenbildung, sowie aus der Entwicklungspsychologie und der Bildungssoziologie, und haben uns in unserer Forschung mit verschiedenen Lebensaltern und ihren Übergängen auseinandergesetzt. mit Übergängen meinen wir dabei Zustandswechsel, Rollen- und Statuswechsel, oder Veränderungen subjektiver Selbstkonzepte und sozialer Positionierungen. Birgit Becker und Sabine Andresen haben Übergänge in der Kindheit beforscht, Birgit Becker im Kontext der empirischen Bildungsforschung, Sabine Andresen in der internationalen Well-Being-Forschung; Andreas Walther und ich haben in EU-Projekten viel zu Übergängen Jugendlicher und junger Erwachsener im Kontext von Ausbildung, Elternschaft und gesellschaftlicher Beteiligung geforscht, Hier siedeln sich auch schwerpunktmäßig die Arbeiten von Barbara Friebertshäuser im Bereich der Geschlechterforschung an, Christiane Hof fokussiert das Mittlere Erwachsenalter, Frank Oswald und Bernhard Schmidt-Hertha die Übergänge im höheren Alter. Markus Rieger-Ladich und Petra Bauer haben ein Profil, das eher quer zu den Lebensaltern liegt: Markus Rieger-Ladich, indem er Diskurse von Erfolg und Scheitern im Lebenslauf untersucht. Petra Bauer, indem sie Forschung zu Beratung und professionellen Kooperationsbeziehungen macht, beides zentrale Aspekte für die institutionelle Begleitung von Übergängen. Darüber hinaus bringen wir zum Teil langjährige Kooperationserfahrungen mit. Diese Auswahl von Publikationen sind Ergebnisse von gemeinsam organisierten Ringvorlesungen, Tagungen, oder Forschungsprojekten – wie im Rahmen des Forschungszentrums IDeA (Individual Development and Adaptative Education) oder unseren europäisch-vergleichenden Projekten zu Übergängen junger Erwachsener, mit Publikationen wie der Subjektorientierten Übergangsforschung oder dem Handbuch Übergänge. Darüber hinaus gibt es auch Erfahrungen in gemeinsamen Betreuungen von Dissertationen und Habilitationen. Nicht zuletzt hat uns die nunmehr fast 4 Jahre dauernde fruchtbare und interdisziplinäre Auseinandersetzung mit der Herstellung und Gestaltung von Übergängen zu einem Team gemacht, das intensiv, mit hoher Verbindlichkeit und großem Engagement zusammenarbeitet. Lebenslauf Markus Rieger-Ladich: Diskurse von Erfolg und Scheitern im Lebenslauf Petra Bauer: Forschung zu Beratung (Übergänge im Lebenslauf) und Kooperation (institutionelle Übergänge)

4 1. Forschungprogramm Ausgangspunkt und Erkenntnisinteresse
Übergänge sind omnipräsent: Zunehmende Thematisierung sozialer Situationen als Übergänge Zunehmende institutionelle Übergangsbearbeitung Zunehmende (interdisziplinäre) Ausdifferenzierung von Übergangsforschung Schon die Vorstellung unserer Antragsgruppe hat gezeigt, dass sich das Spektrum der ÜF enorm ausgeweitet hat – auf praktisch alle Lebensalter, und dementsprechend auch auf ein breites Feld an Themen. Inzwischen stellen wir fest, dass immer mehr soziale Situationen und Lebenslagen als Übergänge thematisiert und institutionell bearbeitet werden – und so als Exklusionsrisiken in den Blick geraten. Beispiele sind zuhauf im Bildungssystem zu finden, wo es zunehmend um das Management von Übergängen geht, und das schon bei den ganz Kleinen. So ist mit dem Ausbau der Kindertagesbetreuung die Erkenntnis gewachsen, wie relevant die Übergänge in die Kita und von dort in die Schule für die weitere Schulbildung sind, dass diese Übergänge keine Selbstverständlichkeit darstellen, sondern scheitern können und deshalb bewusst gestaltet werden müssen. Das gleiche gilt für Berufswechsel im Erwachsenenalter oder für teilweise ganz neue Übergänge im höheren Alter. Deutlich wird: Übergänge bestehen nicht einfach per se, sondern werden in spezifischen gesellschaftlichen Konstellationen jeweils unterschiedlich als Problem, als Risiko, oder als Gestaltungsaufgabe thematisiert und bearbeitet. Mit der Anforderung, diese Übergänge zu regulieren, vorzubereiten und zu begleiten, gewinnen die pädagogischen Bearbeitungsformen - Erziehung, Beratung, Unterstützung – an Bedeutung. Aus der Forschung zu Übergängen von der Schule in den Beruf wissen wir aber, dass gerade die institutionelle Bearbeitung häufig zu Stigmatisierung führt und soziale Ausgrenzungseffekte noch verstärken kann. Wir haben es also mit einem hochambivalenten Feld zu tun. Deshalb ist es aus unserer Sicht sowohl wissenschaftlich wie auch gesellschaftlich wichtig mehr darüber zu wissen, was sich an solchen Übergängen vollzieht bzw. wie sie überhaupt zustande kommen und darüber, wie man sie unterstützen kann, ohne Exklusionsrisiken zu verstärken. Und hierin liegen auch die zentralen Erträge unseres Graduiertenkollegs.

5 Gesellschaftliche Relevanz: an Übergängen…
… werden Normen und Normalitätserwartungen verhandelt … werden Unsicherheiten und Ungewissheiten bearbeitet … werden soziale Strukturen von Ungleichheit, Ein- und Ausschluss verhandelt bzw. reproduziert Seine gesellschaftliche Relevanz sehen wir darin, dass an Übergängen gesellschaftliche Normen und Normalitätserwartungen verhandelt werden – das sieht man sehr deutlich etwa an den Anforderungen, die inzwischen an Eltern adressiert werden, etwa im Rahmen von Erziehungspartnerschaften mit der Schule. An Übergängen werden individuelle und kollektive Unsicherheiten und Ungewissheiten bearbeitet, vielleicht auch neue Formen gesellschaftlicher Integration erprobt; Und: hier werden soziale Strukturen von Ungleichheit, Ein- und Ausschluss reproduziert – dies kann deutlich gemacht werden am Beispiel geflüchteter junger Menschen, bei denen die Altersfeststellung, die die Jugendämter vornehmen müssen, entscheidet, ob sie in die Obhut der Jugendhilfe genommen werden (ob sie also einen Übergang in die Jugendhilfe machen können), oder alleine auf sich gestellt in Gemeinschaftsunterkünften zurechtkommen müssen Angesichts dessen, dass Übergänge so allgegenwärtig sind, und eine hohe gesellschaftliche Relevanz mit ihnen verbunden ist, Ist es doch bemerkenswert, dass es so wenig theoretische Verständigung zu Übergängen gibt – geschweige denn eine Auseinandersetzung mit der Frage, wie Übergänge eigentlich zustande kommen… die wissenschaftliche Relevanz des Forschungsprogramms liegt für uns also darin,

6 Wissenschaftliche Relevanz:
Theoretische und empirische Erkenntnisse, wie Übergänge gestaltet und hergestellt werden; methodologische Erkenntnisse zu deren Erforschung Desiderata: Bislang keine theoretische Klärung von Übergängen über die Lebensalter hinweg dualistische Perspektive auf Struktur und Handeln greift zu kurz Übergänge werden gesetzt, kaum Forschung zur Herstellung und Gestaltung von Übergängen …. Theoretische und empirische Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Übergänge gestaltet und hergestellt werden, und damit individuelle Lebensverläufe strukturieren, koordinieren und normieren. Und dazu entsprechende methodologische Einsichten zu bekommen. Damit wollen wir drei zentralen Desiderata begegnen, die wir in der bisherigen Übergangsforschung sehen: Erstens gibt es kaum Forschung, die der theoretischen Verständigung zu Übergängen dienlich ist, etwa dadurch, dass unterschiedliche Übergänge vergleichend und lebensalterübergreifend untersucht werden; Zweitens ist die Übergangsforschung in einer tendenziell dualistischen Perspektive auf Struktur und Handeln gefangen, die zu kurz greift (dazu gleich noch mehr) Und drittens werden Übergänge in der bisherigen Forschung weitgehend als soziale Tatsachen gesetzt. Man interessiert sich zwar für Verläufe, dann aber doch wieder vor allem dafür, wo Menschen im Anschluss an Übergänge verbleiben, auf welchen Statuspositionen sie landen – zum Beispiel liegt in Studien zu Übergängen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund in die Ausbildung der Fokus darauf, wo sie unterkommen. Es gibt kaum Forschung dazu, wie diese Übergänge hergestellt und gestaltet werden. Das ist jetzt freilich etwas zugespitzt – es gibt schon auch Forschungen, an die das GRK anknüpfen kann. So etwa Studien zur Ausdifferenzierung von Lebenslagen (wie etwa der Junger Erwachsener) oder zur Neuthematisierung von Übergängen und Lebensaltern (etwa im Kontext von aktivierendem Wohlfahrtsstaat oder Lebenslangem Lernen und der Ausdifferenzierung des hohen Alters). Dennoch würden wir Wolfgang Schröer zustimmen, wenn er angesichts der genannten Desiderata von einem „Methodologischen Institutionalismus der Übergangsforschung“ spricht, weil diese sich weitgehend an institutionell konstruierten Übergängen orientiert und diese samt ihren Normalitätsannahmen und selektiven Mechanismen reproduziert ---

7 Von der Analyse von Übergangsverläufen zur Analyse der Herstellung und Gestaltung von Übergängen
Fokus bisheriger Übergangsforschung: Wohin (Verläufe, Effekte)? Zustand A Zustand B So werden bislang primär Verläufe und Effekte von Übergängen untersucht, Übergänge selbst aber eher als Tatsachen gesetzt. Damit werden die Prozesse des Hervorbringens tendenziell übergangen. Das heißt, Übergänge selbst und das, was an ihnen passiert, stellen bislang weitgehend eine black box dar. Unser Erkenntnisinteresse ist vor diesem Hintergrund: wie kommen Übergänge zustande? Dabei interessieren wir uns für das gesamte Feld, in dem die Linien, die Sie hier sehen, verlaufen – die geraden Linien, die hier für Übergänge stehen, die mit den institutionellen Vorgaben des Lebenslaufs kongruent sind, die krummen Linien, die für Abweichungen hiervon stehen (zum Beispiel bei Teenagerschwangerschaften), Die kurzen Pfeile, die für ein Herausfallen stehen (z.B. der Gruppe der älteren Menschen, die auf keinerlei Unterstützungssystem zurückgreifen kann) Wir sind uns dabei bewusst, dass die Frage nach der Gestaltung von Übergängen auf hochkomplexe Konstellationen zielt – Es gibt simultane Übergänge mit teils widersprüchlichen Anforderungen an die Akteure Es gibt Erfahrungsaufschichtungen, die von den einen in die anderen Übergänge mitgenommen werden, Bisweilen gibt es auch Kompetenzzugewinne über den Lebensverlauf hinweg…. Dieses Fragezeichen hier steht also für hochkomplexe Zusammenhänge, …… ? Fokus des Kollegs Doing Transitions: Wie (Herstellung, Gestaltung)?

8 ? Theoretischer Rahmen Übergänge als soziale Vollzugswirklichkeiten
…die wir in theoretischer Hinsicht untersuchen wollen: wie werden Übergänge als soziale Vollzugswirklichkeiten gestaltet und hergestellt? Welche Modi der Herstellung und Gestaltung lassen sich identifizieren, in welchen Wechselbezügen stehen sie? Aussichtsreich hierfür erscheint es uns zwei eingeführte theoretische Ansätze, die auch kompatibel miteinander sind, explizit zueinander in Beziehung zu setzen – einen doing difference-Ansatz auf der einen Seite mit einer praxistheoretischen Perspektive auf der anderen. Beide will ich hier kurz erläutern: Erstens: Doing Difference – ein interaktionistischer Ansatz, der zunächst in der Geschlechterforschung entwickelt wurde. Und der es ermöglicht, komplexe Wechselbeziehungen zu erforschen zwischen sozio-ökonomischen Strukturen, Institutionen, symbolischen Ordnungssystemen, sozialen Praktiken, Subjekt- und Identitätsformationen - Und dies im Hinblick darauf, wie sie Geschlecht oder generell: Differenz hervorbringen; Diese Perspektive ist vor allem als Kritik daran zu verstehen, dass soziale Phänomene immer wieder so schnell essentialisiert werden. Diesen Ansatz kombinieren wir mit einer praxistheoretischen Perspektive – also einem Verständnis von Gestaltung als Praktik, die (- als kleinste Einheit des Sozialen -) durch ein implizites Verstehen zusammengehalten wird. Diese praxistheoretische Perspektive verzichtet darauf, ein durchgängig intentional handlungsfähiges Subjekt zu unterstellen; Sie sensibilisiert vielmehr dafür, dass Praktiken immer auch kontingent, kontextabhängig und nie gänzlich verfügbar sind (wir haben unser Handeln als nie ganz unter Kontrolle), sie verweist darauf, dass Praktiken immer sozial eingebettet sind, und dass sich gesellschaftliche Ordnungen in diese Praktiken einschreiben (, bis auf die Ebene unserer Körper). Diese beiden Ansätze (den Doing difference Ansatz und den praxistheoretischen) wollen wir also aufeinander beziehen. So entsteht eine Erkenntnisperspektive, mit der wir die Gestaltung von Übergängen im Lebenslauf als Wechselspiel individueller Herstellungsleistungen und gesellschaftlicher Reproduktionsmechanismen fassen können. - Ein Wechselspiel übrigens, das historisch gewachsenen Macht- und Herrschaftsverhältnissen entspringt, die nie nur reproduziert werden, sondern sich immer auch modifizieren und potentiell transformieren. ? Doing difference Praxistheorie

9 Operationalisierung der Frage nach dem Wie der Gestaltung und Herstellung von Übergängen
Diskurse Institutionen Individuen Diese Perspektive wird auf drei Untersuchungsebenen operationalisiert: auf der Ebene der Diskurse auf der institutionellen Ebene auf der individuellen Ebene

10 nicht isoliert voneinander, sondern in Wechselverhältnissen
Operationalisierung der Frage nach dem Wie der Gestaltung und Herstellung von Übergängen Herstellung und Gestaltung auf unterschiedlichen Ebenen durch spezifische Modi: Diskurse: durch Ordnen von Wissen, durch Artikulieren und Thematisieren von Übergängen Institutionen: durch Regulieren, Normieren und Koordinieren von Übergängen Individuen: durch biografisches Deuten und Bewältigen von Übergängen sowie Integrieren in den weiteren Lebensverlauf nicht isoliert voneinander, sondern in Wechselverhältnissen pädagogische Dimension Auf jeder Ebene werden Übergänge in spezifischen Modi hergestellt und gestaltet: auf der Ebene der Diskurse, durch Herstellen von Ordnungen des Wissens, durch Thematisieren und Artikulieren; auf der institutionellen Ebene als Formen des Regulierens, Normierens und Koordinierens von Übergängen (etwa als Vorgabe von Ablaufmustern oder als Vorbereitung von Individuen auf neue Anforderungen); auf der individuellen Ebene als biografisches Deuten von Übergängen, als Aneignen und Modifizieren spezifischer Praktiken, als Form des Integrierens von Übergängen in den weiteren Lebensverlauf. Dabei gehen wir erstens davon aus, dass sich dies nicht isoliert voneinander vollzieht, sondern dass Modi der Gestaltung und Herstellung auf den verschiedenen Ebenen in Wechselverhältnissen zueinander stehen, die jeweils empirisch auszuleuchten wären. Zweitens sehen wir hierin eine pädagogische Dimension, insofern es bei der Gestaltung und Herstellung von Übergängen implizit oder explizit auch um Fragen des Wissens und Könnens geht. Aus diesen drei Ebenen leiten sich somit drei Forschungsschwerpunkte des GRK ab:

11 Das Forschungsprogramm im Überblick
Forschungsschwerpunkte: Modi der Herstellung & Gestaltung von Übergängen Wie werden Übergänge durch die diskursive Artikulation von Anforderungen, Unter-scheidung von Erfolg und Scheitern sowie Markierung von Risiken gerahmt und produziert? Wie werden Übergänge auf institutioneller Ebene prozessiert und reguliert? Welche pädagogischen Aspekte sind in formellen und informellen Bearbeitungsformen enthalten? (und ich baue mit Ihnen jetzt nochmal das Schaubild auf, das sie auf S. 15 im Antrag finden) Im Zentrum stehen die gerade benannten 3 Ebenen mit den jeweiligen Forschungsfragen danach, wie durch Diskurse Übergänge gerahmt werden, wie sie durch institutionelle Bearbeitung reguliert werden, wie sie durch individuelle Aneignung gestaltet werden.. Wir gehen davon aus, dass sich entlang dieser Fragen Neue wie etablierte Übergänge erforschen lassen, dass sich Formen des Bearbeitens von Unsicherheit und Ungewissheit untersuchen lassen, und zwar in ihrer pädagogischen Dimension, wie auch die Reproduktion sozialer Ungleichheiten – nach Geschlecht, Ethnizität, sozialer Herkunft (in ihrer Verschränkung). Es sollen – vor allem auf der individuellen Ebene – auch Bezüge zwischen Gestaltungsformen und Übergangsverläufen bzw. -sequenzen erforscht werden. Dies noch stärker zu betonen, wurde in einem der Gutachten empfohlen. Das haben wir gerne aufgegriffen, denn so lässt sich auch die Anschlussfähigkeit des Kollegs an verlaufsbezogene Übergangsforschung sicherstellen. Wie werden Übergänge im Zuge individueller Lebensbewältigung, in Lern- und Bildungs- prozessen gestaltet und wie schlägt sich dies in biografische Entwicklungen und Lebens- verläufe nieder?

12 Das Forschungsprogramm im Überblick
Übergänge im Lebens(ver)lauf Forschungsschwerpunkte: Modi der Herstellung & Gestaltung von Übergängen Lebensalter und Sozialstruktur Kindheit Wie werden Übergänge durch die diskursive Artikulation von Anforderungen, Unter-scheidung von Erfolg und Scheitern sowie Markierung von Risiken gerahmt und produziert? Jugend Wie werden Übergänge auf institutioneller Ebene prozessiert und reguliert? Welche pädagogischen Aspekte sind in formellen und informellen Bearbeitungsformen enthalten? Junges Erwachsenenalter Diese Forschungsfragen beziehen sich auf die Lebensalter in der linken Spalte. Mittleres Erwachsenenalter Wie werden Übergänge im Zuge individueller Lebensbewältigung, in Lern- und Bildungs- prozessen gestaltet und wie schlägt sich dies in biografische Entwicklungen und Lebens- verläufe nieder? Höheres Alter

13 Wissenschaftliche Erträge: Gesellschaftliche Relevanz:
Das Forschungsprogramm im Überblick Übergänge im Lebens(ver)lauf Forschungsschwerpunkte: Modi der Herstellung & Gestaltung von Übergängen Relevanz und Erträge Lebensalter und Sozialstruktur Kindheit Wie werden Übergänge durch die diskursive Artikulation von Anforderungen, Unter-scheidung von Erfolg und Scheitern sowie Markierung von Risiken gerahmt und produziert? Wissenschaftliche Erträge: Entstehung Übergänge aufklären, Dualismus Struktur/Handeln überwinden, Vergleich über Lebensalter hinweg Jugend Wie werden Übergänge auf institutioneller Ebene prozessiert und reguliert? Welche pädagogischen Aspekte sind in formellen und informellen Bearbeitungsformen enthalten? Junges Erwachsenenalter Gesellschaftliche Relevanz: Reflexivität in Bezug auf Ungleichheit, Unsicherheit, Pädagogisierung, Responsibilisierung Die rechte Spalte verdeutlicht die doppelte Relevanz von Doing Transitions: Wissenschaftlich und gesellschaftlich In dieses Tableau sollen sich nun die einzelnen Qualifizierungsarbeiten einordnen: Die Dissertationen fokussieren jeweils eine Ebene der Herstellung und Gestaltung in Bezug auf eines oder mehrere Lebensalter, hier nehmen sie quasi ihren Einstieg, sollen dabei aber im Blick behalten, wo sich Wechselbezüge zu den anderen Ebenen zeigen. Die PostDoc-Arbeiten sollen sich [dagegen] explizit auf das Wechselverhältnis zwischen den drei Ebenen beziehen, und zwar theoretisch, empirisch und methodologisch. À propos Methode – wir halten im Hinblick auf die verschiedenen Ebenen unseres Gegenstands einen Methodenpluralismus für unabdingbar, weil wir davon ausgehen, dass von Fall zu Fall zu entscheiden ist, welcher forschungsmethodische Zugang gegenstandsangemessen ist. Die Integration der Befunde soll dann Inhalt spezifischer Workshops gegen Ende eines Qualifizierungszyklus‘ sein. Im Kolleg sollen alle drei Forschungsschwerpunkte und möglichst alle Lebensalter bearbeitet werden. Dies soll das Auswahlverfahren gewährleisten. Im Folgenden werden einige Kolleginnen unserer Antragsgruppe beispielhaft Ideen für mögliche Dissertationsthemen und für ein Post-Doc-Projekt vorstellen. Den Anfang macht mein Kollege Markus Rieger-Ladich mit dem ersten Forschungsschwerpunkt Mittleres Erwachsenenalter Wie werden Übergänge im Zuge individueller Lebensbewältigung, in Lern- und Bildungs- prozessen gestaltet und wie schlägt sich dies in biografische Entwicklungen und Lebens- verläufe nieder? Höheres Alter

14 Beispielhafte Dissertationsvorhaben
Diskursive Ebene (Forschungsschwerpunkt 1) Beispiel: Formierung und Regulierung von Übergängen im Kontext von aktivierendem Wohlfahrtsstaat und Lebenslangem Lernen durch unterschiedliche Diskurse: Schulfähigkeit, Ausbildungsreife, Beschäftigungsfähigkeit, Aktives Altern Fragestellung: Wie werden Lebensläufe von den genannten Diskursen formiert und reguliert? Methode: Diskursanalyse Material: Dokumente aus dem politischen und dem pädagogischen Feld, den Massenmedien und des Rechts Als ersten Forschungsschwerpunkt betrachten wir die diskursive Ebene. Wir beziehen uns dabei – und dies bei aller Wertschätzung der Frankfurter Diskurstheorie – auf Michel Foucaults Diskursbegriff. Hier könnte sich ein Dissertationsprojekt mit Kompetenzdiskursen an Übergängen im Kontext von aktivierendem Wohlfahrtsstaat und Lebenslangem Lernen auseinandersetzen – und zu diesem Zweck die Diskurse zu Schulfähigkeit, Ausbildungsreife, Beschäftigungsfähigkeit und Aktivem Altern in den Blick nehmen. Die zentrale Fragestellung lautet dabei: Wie werden Lebensläufe von diesen Diskursen formiert und reguliert? Und weiterhin: Lassen sich hier Gemeinsamkeiten identifizieren? Oder auffällige Differenzen beobachten? Methodisch ist es naheliegend, dabei auf Verfahren der Diskursanalyse zurückzugreifen. Hier gibt es kein fest definiertes Set, sondern unterschiedliche Zugänge, die mit Blick auf die Fragestellung, das Material und den Korpus gewählt werden müssen. Als Material kommen bei diesem Dissertationsprojekt unterschiedliche Textsorten in Frage: Dokumente aus dem politischen und dem pädagogischen Feld, aus den Massenmedien und der Sphäre des Rechts. Um solche Dokumente dechiffrieren zu können, sollten textanalytische Verfahren angewandt werden. Den dritten Forschungsschwerpunkt stellt nun meine Kollegin Birgit Becker vor.

15 Individuelle Ebene (Forschungsschwerpunkt 3)
Beispiel: Elterliche Entscheidungen zu (vorverlagerten) Übergängen in eine Kita im Verhältnis zu sozialer Herkunft und Angebotsstrukturen Fragestellung: Methode: Sekundärdatenanalyse, Ereignisdatenanalyse Material: Sozio-ökonomisches Panel (SOEP), bundeslandspezifische Makrodaten aus der amtlichen Statistik Angebot an Kita-Plätzen Soziale Herkunft Zeitpunkt Übergang Kita Auf der individuelle Ebene könnte sich eine Dissertation zum Beispiel mit dem Zeitpunkt des Übergangs in eine Kita beschäftigen und untersuchen, inwiefern dieser Zeitpunkt von der sozialen Herkunft und den vorhandenen Angeboten an Kita-Plätzen abhängt. Eine Forschungsfrage wäre, ob es einen Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft der Eltern und dem Zeitpunkt des Übergangs in eine Kindertagesstätte gibt und inwieweit dieser Zusammenhang vom Angebot an Kita-Plätzen beeinflusst wird. Hierbei könnte man Unterschiede über die Zeit, z.B. im Verlauf der letzten 25 Jahre, und zwischen Bundesländern analysieren. Methodisch könnte hier eine Sekundärdatenanalyse durchgeführt werden, etwa mit den Daten des Sozio-ökonomischen Panels, verknüpft mit bundeslandspezifischen Makrodaten aus der amtlichen Statistik über die jeweilige Verfügbarkeit von Kita-Plätzen. Als konkrete Analysemethoden würden sich hier ereignisdatenanalytische Verfahren anbieten. Und damit übergebe ich wieder an Barbara Stauber, die die gerade vorgestellten Beispiele für Dissertationsvorhaben nochmal im Kontext unseres Forschungsprogramms verortet.

16 Wissenschaftliche Erträge: Gesellschaftliche Relevanz:
Das Forschungsprogramm im Überblick Übergänge im Lebens(ver)lauf Forschungsschwerpunkte: Modi der Herstellung & Gestaltung von Übergängen Relevanz und Erträge Lebensalter und Sozialstruktur Kindheit Welche Gemeinsamkeiten und Unterschieden finden sich in Kompetenzdiskursen an Übergängen: Schulfähigkeit, Ausbildungsreife, Beschäftigungsfähigkeit, Aktives Altern? Wissenschaftliche Erträge: Entstehung Übergänge aufklären, Dualismus Struktur/Handeln überwinden, Vergleich über Lebensalter hinweg Jugend Wie werden in Beratungsgesprächen im institutionellen Kontext der Jugendhilfe Übergänge interaktiv konstruiert? Wir sehen also schon anhand von 2 Beispielen, wie unsere zentralen Forschungsfragen bearbeitet werden können, in Bezug auf die verschiedenen Lebensalter. Dabei nimmt ein Thema wie das der Kompetenzdiskurse schon umfassend alle Lebensalter in den Blick und fragt ja gerade nach dem lebensalter-übergreifenden Modus, in dem derzeit an Übergängen Verantwortung an die Individuen übertragen wird, Während sich ein Thema wie das, das wir jetzt nicht ausgeführt haben – nämlich die Konstruktion von Übergängen durch Beratung in der Jugendhilfe – oder das zuletzt genannte schwerpunktmäßig auf ein Lebensalter (Jugend bzw. Kindheit) beziehen. Wir haben es dabei mit Fragestellungen von hoher gesellschaftlicher Relevanz zu tun – alle diese Übergangsfragen „brennen“ derzeit, und dies auch international; an allen geht es um Fragen von Inklusion oder Exklusion, um Fragen der Aufrechterhaltung oder Modifikation von sozialer Ungleichheit und des Umgangs mit Unsicherheit. Gleichzeitig versprechen solche Untersuchungen einen hohen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn für unsere Fragestellung: Sie setzen „Übergänge“ nicht einfach, sondern fragen systematisch danach, wie sich diese herstellen – diskursiv, institutionell, wie auch durch individuelle Bewältigungsformen. Der Gewinn liegt dabei eben nicht nur auf der Ebene des einzelnen Projekts, sondern gerade auch in der Zusammenschau der 3 unterschiedlichen Ebenen und ihrer Wechselbeziehungen: Also zum Beispiel auszuloten, inwieweit Kompetenz- und andere Diskurse in unterschiedlichste institutionelle Settings hineinreichen und auch auf der individuellen Ebene wirksam werden; Inwieweit es Wechselbeziehungen zwischen der individuellen Ebene und institutionellen Rahmenbedingungen gibt, oder wie diese auf die diskursive Ebene zurückwirken – zum Beispiel in Form von Normalitätsannahmen bezüglich des „richtigen“ Alters für den Übergang in die Kita. Diese empirischen und theoretischen Wechselbezüge sollen noch expliziter Gegenstand der PostDocProjekte sein Und hierfür wird Frank Oswald eine beispielhafte Idee vorstellen: Junges Erwachsenenalter Gesellschaftliche Relevanz: Reflexivität in Bezug auf Ungleichheit, Unsicherheit, Pädagogisierung, Responsibilisierung Mittleres Erwachsenenalter Gibt es einen Zusammenhang zwischen der sozialen Herkunft der Eltern, dem Angebot an Kita-Plätzen sowie dem Zeitpunkt des individuellen Übergangs in eine Kita? Höheres Alter

17 Beispielhaftes Postdoc-Projekt
Analyse der Wechselbeziehungen zwischen den drei Ebenen (quer zu Forschungsschwerpunkten) Methodisch und theoretisch innovativer Beitrag Beispiel: Ausdifferenzierung der Übergänge im sogenannten III. und IV. Alter (z.B. Renteneintritt, Heimeinzug, Pflegebedürftigkeit, Demenz) Exemplarische Fragestellung: Wie wird Verantwortung für den Übergang ins gemeinschaftliche Wohnen ausgehandelt? Empirische Zugänge: Diskursanalyse (z.B. Medien, Wissenschaft), Mehrebenenanalyse (z.B. epidemiologische Daten der Vorsorge und Versorgung), Rekonstruktion (z.B. Interviews mit Beteiligten, Experten) In den geplanten Postdoc-Projekten rücken die Wechselbezüge zwischen unterschiedlichen Ebenen der Gestaltung und Herstellung von Übergängen ins Blickfeld. Dies soll auf methodisch und theoretisch innovative und integrative Weise geschehen. Zum Beispiel könnte sich ein Projekt dem Themenfeld der Übergänge im ressourcenreichen III. und im ressourcenarmen IV. Alter widmen. Keine Lebensphase erfährt derzeit eine vergleichbare zeitliche Ausdehnung und inhaltliche Differenzierung. So gibt es hier auch Bedarf nach mehr Kenntnis zur Übergangsgestaltung. Neben klassischen Übergängen wie Renteneintritt und Heimeinzug kommen neue Übergänge ins Blickfeld, wie jenem in die Demenz. Die Herstellung dieser neuen Übergänge erfolgt diskursiv zwischen Medien, Politik und Wissenschaft, institutionell über die Regulierung veränderter Bedarfe des Wohnens, Pflegens oder der Beratung und individuell im Sinne von Ausprobieren und Prüfen neuer Lebensformen im höheren und sehr hohen Alter. Eine exemplarisch zugespitzte Fragestellung könnte sich damit beschäftigen wie Übergänge ins gemeinschaftliche Wohnen gestaltet werden und wie die Verantwortung für diesen Übergang auf den Ebenen des Individuums, des Wohnprojekts und der Kommune bzw. der Gesellschaft neu ausgehandelt wird. Geeignete empirische Zugänge wären Diskursanalysen medialer und wissenschaftlicher Verantwortlichkeitszuschreibungen, Mehrebenenanalysen zur Auswertung epidemiologische Daten der Vorsorge und Versorgung oder rekonstruktive Analysen von Interviews mit Beteiligten und Experten. Der erwartete Mehrwert von Postdoc-Projekten ist dreigeteilt. Sie dienen (1) der Profilierung der Postdocs, (2) dem Graduiertenkolleg als Forschungs- und Qualifizierungszusammenhang und (3) der Übergangsforschung insgesamt, da nur so zu belegen ist, wie das Zusammenspiel der Gestaltungsebenen funktioniert.

18 2. Qualifizierungskonzept
Ziel: Etablierung von Doing Transitions als Querschnittsperspektive – nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für Politik und Praxis. Leitfragen: „How to get the best students for the programme?” “How to make them benefit from the programme?” “How to bring them on track after the programme?” Gestaltung von Übergängen in und durch das Kolleg (in Promotion- und Postdoc-Phase) Damit kommen wir zum 2. Teil der Präsentation. Welche Anforderungen ergeben sich aus dem Ziel des Kollegs, „Doing Transitions“ als transdisziplinäre Querschnittsperspektive zu entwickeln, für das Qualifizierungskonzept? Dieses Ziel ist ja nicht nur wissenschaftlich, sondern auch für gesellschaftliche Handlungsfelder relevant, in denen Übergänge zunehmend durch soziale und pädagogische Professionen mitgestaltet werden, Erreichen wollen wir das sowohl durch die Forschungsarbeiten als auch durch die Ausbildung der Nachwuchswissenschaftler/innen. (Richard Settersten), ein critical friend, hat diese Anforderungen im Laufe des Antragsprozesses in drei Fragen auf den Punkt gebracht: „How to get the best students for the programme?”  als Frage der Auswahl geeigneter Kollegiat/innen “How to make them benefit from the programme?”  als Frage der Gestaltung von Studienprogramm und Betreuung, und schließlich “How to bring them on track after the programme?”  als Frage der Karriereförderung Das Qualifizierungskonzept soll also einerseits wissenschaftliche Exzellenz sicherstellen und gestaltet andererseits selbst Übergänge mit, und zwar der Nachwuchswissenschaftler/innen, sowohl in den Status als Promovierende als auch in die Postdoc-Phase oder eine Berufslaufbahn außerhalb der Wissenschaft.

19 Auswahlverfahren Ausschreibung Auswahlkriterien:
National/international; v.a. Erziehungswissenschaft, Soziologie, Psychologie Auswahlkriterien: Profil/Kompetenzen der Bewerber/innen Qualität/Passung der Exposés (Forschungsschwerpunkte, Lebensalter) Chancengleichheit Der erste Übergang wird durch das Auswahlverfahren markiert. Mit einer breiten nationalen und internationalen Werbung und Ausschreibung möchten wir AbsolventInnen vor allem der Erziehungswissenschaften, Soziologie oder Psychologie erreichen. Natürlich können sich auch andere einschlägig interessierte und qualifizierte KandidatInnen bewerben, solange sie sich auf eine Promotion in einer der drei Disziplinen und auf die Auflagen der Promotionsordnungen an den Standorten einlassen (Qualifikationsstipendien). Kriterien für die Auswahl sind 1. die fachlichen und forschungsmethodischen Kompetenzen und Profile der BewerberInnen, 2. die Qualität und Passung ihres Exposées in Bezug auf das Forschungsprogramm. Die Auswahl soll ja sicherstellen, dass alle Forschungsschwerpunkte und Lebensalter abgedeckt sind. 3. Kriterium sind Gleichstellungsaspekte in Bezug auf Geschlecht, aber auch andere Aspekte von Diversität. Hier orientieren wir uns bei gleicher Qualifikation und Passung der Kandidat/innen am Kaskadenmodell. Ein expliziter Hinweis auf die Gleichstellungsmaßnahmen in der Ausschreibung soll dazu beitragen, dass sich Frauen auch mindestens entsprechend ihres Anteils an den Absolvent/innen bewerben.

20 Studienprogramm Kompetenzbereiche Formate
1 Theoretische Grundlagen und Forschungsstand 2 Methodologie und Methoden 3 Reflexion und Begleitung der individuellen Forschungsprojekte 4 Internationalisierung, Vernetzung und Ertragssicherung 5 Wissenschaftliche und berufliche Schlüsselqualifikationen Formate Pflicht- und Wahl(pflicht)veranstaltungen Standortbezogen und standortübergreifend Vermittlung und Begleitung/Reflexion Professoral begleitet und DocAGs (z.B. Lebensalter, Schwerpunkte, Methoden)  Partizipation der Kollegiat/innen bei der Planung Maßgebliches Strukturelement für die Zeit im Kolleg ist das Studienprogramm. Es soll eine Wissens- und Methodengrundlage für die Einzelarbeiten sowie den Austausch über die Einzelarbeiten hinweg ermöglichen (ohne dabei die Qualifikationsphase zu verschulen). Sie sehen hier die sicher nicht überraschend formulierten fünf Kompetenzbereiche (die sie schon aus dem Antrag kennen). Zu einem großen Teil können wir diese selbst mit unseren empirischen Vorarbeiten, theoretischen und methodologischen Expertisen und Betreuungserfahrungen bestreiten. Ergänzt werden sollen sie durch Beiträge von Gästen. X Die Veranstaltungsformate des Programms unterscheiden sich nach für alle verpflichtenden und individuell wählbaren Veranstaltungen. So wollen wir die Theoretischen Grundlagen und den Forschungsstand zu einem großen Teil verpflichtend organisieren, bei der Methodenausbildung sollen sich Pflicht- und Wahlpflichtelemente eher die Waage halten. Dann gibt es standortübergreifende und standortbezogene Veranstaltungen. In manchen Formaten steht die Vermittlung von Inhalten im Vordergrund, in anderen die Begleitung und Reflexion der Forschungsarbeiten. Und es gibt Veranstaltungen unter unserer Beteiligung und peer-bezogene Arbeitsformen, die DocAGs. Hier schließen sich die Kollegiat/innen selbstorganisiert entsprechend ihrer Bedarfe, etwa nach Lebensaltern, Forschungsschwerpunkten oder methodischen Zugängen zusammen. Mit zunehmendem Verlauf werden die Kollegiat/innen generell immer mehr an der Planung der Veranstaltungen entsprechend ihrer Bedarfe beteiligt.

21 eKolleg Webseite, Lernplattform, Videokonferenzen
Standort- und veranstaltungsübergreifende Kommunikation Internationaler Austausch Wissenstransfer im Kolleg über Kohorten hinweg (z.B. Glossar) Gewährleistet durch: Ressourcen zur Pflege (Hilfskräfte/Koordinationsstellen) Zeit zur Qualifizierung der Mitglieder Neben den Veranstaltungen ist gerade für das Arbeiten an zwei Standorten eine wichtige Infrastruktur für das Qualifikationskonzept das eKolleg, bestehend aus Webseite, Lernplattform und deren Verknüpfung sowie Videokonferenzen, die wir im Prozess der Antragstellung schon effektiv genutzt haben. Das eKolleg ersetzt standortübergreifende Treffen natürlich nicht, aber ergänzt sie. Es ermöglicht einen internationalen Austausch auch jenseits von Veranstaltungen und dient dem Wissenstransfer im Kolleg, etwa durch ein Wiki-Glossar zur Übergangsforschung. (Deshalb haben wir dafür auch genug Mittel und Zeit für die Einführung der Kollegsmitglieder in die Nutzung eingeplant.)

22 130 100 70 290 160 150 Workshops und Tagungen
Insgesamt ist der Umfang des Studienprogramms über die 3 Jahre mit ca. 900 Stunden geplant, das entspricht ca. 1/6 eines Vollzeitäquivalents oder dem workload von 30 Credit Points. Letztere gelten nur als Anhaltspunkt; (wie gesagt:) wir wollen keine Verschulung der Qualifikationsphase, sondern ein qualitativ hochwertiges, bedarfsbezogenes Angebot schaffen. Das Motto ist „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“, damit die Kollegiat/innen den Großteil der Zeit für die Arbeit an den eigenen Projekten haben. Wichtig ist, dass die Intensität des Programms vom ersten zum dritten Jahr hin abnimmt (und zwar sowohl was den Umfang als auch die Zahl standortübergreifender Pflichtanteile betrifft). Im ersten Jahr stehen die für das Forschungsprogramm notwendigen theoretischen, methodischen und empirischen Grundlagen im Mittelpunkt; Im zweiten Jahr konzeptuelle und forschungsbezogene Fragen der einzelnen Arbeiten. Im dritten Jahr hat deren Fertigstellung oberste Priorität. Dazu kommen die Theoretisierung der Forschungsergebnisse (in Bezug auf die Wechselbeziehungen zwischen den verschiedenen Gestaltungsmodi) über die Projekte hinweg sowie die Präsentation erster Ergebnisse. Workshops und Tagungen Standortübergreifende Kolloquien Standortbezogene Kolloquien

23 Betreuung Betreuungskonzept Verbindlichkeit in Balance mit Spielräumen
Individuelle und kollektive Betreuung Standortübergreifende Betreuungstandems Kollektive Verantwortung aller Betreuenden Gegenstand der Betreuung Begleitung der Forschungsarbeiten Qualifizierungsprogramm (Wahlpflichtanteile) Karriereförderung Dritter Aspekt des Qualifizierungskonzeptes ist die Betreuung - sowohl individuell als auch im Gesamtkolleg über die Standorte hinweg. Hier ist unser Ziel, eine Balance zwischen einer hohen Verbindlichkeit und dem Offenhalten von Spielräumen Mit der Auswahl werden die Kollegiaten/innen einem fachlich einschlägigen und standortübergreifenden Betreuungstandem zugewiesen. Das vorher vorgestellte Postdoc-Projekt zur Gestaltung von Wohnübergängen im höheren Alter wäre bei Frank Oswald und Bernhard Schmidt-Hertha gut aufgehoben, die in unterschiedlichen Kontexten zu Fragen des Alterns gearbeitet haben. Das Dissertationsbeispiel zu Kompetenzdiskursen an Übergängen könnten Markus Rieger-Ladich als Diskursexperte und ich aufgrund meiner Forschung zu arbeitsmarktbezogenen Übergängen betreuen. Expertise zur Betreuung eines Projektes zur Gestaltung von Übergängen durch Beratung läge etwa bei Christiane Hof und Petra Bauer. Für das Projekt zum Übergang in die Kita wären Sabine Andresen und Birgit Becker besonders einschlägig. Hier würden wir ausnahmsweise auf ein standortübergreifendes Tandem verzichten. Die Zusammensetzung und Passung des Tandems wird im Zuge einer Betreuungsvereinbarung (nach einem halben Jahr, aber auch gegen Ende der Förderung) noch einmal gemeinsam mit der Kollegiatin/dem Kollegiaten überprüft. (Im Sinne einer geteilten Verantwortung unterschreiben dann aber alle ProfessorInnen die Betreuungsvereinbarung) Zentrale Gegenstände der Betreuung sind natürlich die Reflexion der Forschungsarbeit, die Planung der Wahlpflichtanteile des individuellen Studienprogramms sowie die Vorbereitung einer exzellenten wissenschaftlichen Laufbahn (Karriereförderung).

24 Karriereförderung Chancengleichheit
Positionierung in Forschungs- und Handlungsfeldern Publikationsplan Theorie-Praxis-Dialog Anschubförderung Career services der Universitäten Chancengleichheit Prinzip bei Studienprogramm und Betreuung Vereinbarkeit Familienfreundliche Zeitgestaltung Umfangreiche Kinderbetreuungsangebote Ermutigung der Nutzung von Angeboten (z.B. Ausland, Anschubförderung) Coaching v.a. von Kollegiatinnen mit Blick auf Postdoc-Phase Karriereförderung beinhaltet für uns einen Reflexions- und Orientierungsprozess, die eigene Arbeit als Positionierung in einem Forschungs-, aber auch in einem Handlungsfeld zu sehen und zu steuern. Das heißt eine wissenschaftliche Expertise für bestimmte Übergänge (und Aspekte von Übergängen) zu entwickeln, ohne zu früh eine Weichenstellung zwischen Wissenschaft und Praxis zu erzwingen. Zu diesem Prozess gehört zum einen die Unterstützung bei der Gewinnung von Sichtbarkeit durch eine individuelle Publikationsplanung, zum anderen die Vermittlung von Kontakten und Kompetenzen für einen Theorie-Praxis-Dialog, der für wissenschaftliche und praxisnahe Karrieren im Bereich der Übergangsforschung gleichermaßen wichtig ist. In der Karriereförderung können wir auf spezialisierte Career Service-Angebote der beiden Universitäten zurückgreifen. Dazu kommen Anschubförderungen für diejenigen, die auf jeden Fall in der Wissenschaft bleiben wollen. X Nicht nur in der Besetzung der Stellen, sondern auch in der Betreuung und Karriereförderung sind Gleichstellungsprinzipien und die Unterstützung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zentral. Erstens die Ermöglichung einer bedarfsbezogenen Nutzung von Angeboten des Studienprogramms durch eine familienfreundliche Zeitplanung (und Flexibilität bezüglich Präsenzpflichten) Zweitens durch umfangreiche und flexible Kinderbetreuung Und drittens durch die ausdrückliche Ermutigung von Kollegiatinnen Angebote wie Auslandsaufenthalte oder Anschubförderung auch wahrzunehmen. Zusätzlich zu den umfassenden Gleichstellungsangeboten der beiden Hochschulen haben wir (deshalb) außerdem auch Mittel für Coaching für Kollegiatinnen beantragt. (Zusätzlich: Flexibilität bezüglich Präsenz)

25 Internationalisierung
Inter- und Transnationalität des Gegenstands Übergangsforschung als internationales Forschungsfeld Transnationale Diskurse und Governance Internationaler Vergleich als Zugang zu unterschiedlichen (nationalen) Herstellungs- und Gestaltungsweisen Internationale Beiträge zum Kolleg Gastreferenten/innen Mercator Fellows Internationale Orientierung der Kollegiaten/innen Auslandsaufenthalte Austausch von Kollegiaten/innen Gewinnung internationaler Kollegiaten/innen Eine Querschnittsaufgabe des Kollegs ist die Internationalisierung, nicht nur, weil dies zu exzellenten wissenschaftlichen Laufbahnen gehört, sondern auch, weil es der Gegenstand erfordert. So hat sich die Übergangsforschung seit den 90er Jahren sehr stark international entwickelt. Zweitens (Gleichzeitig) sind Übergänge im Lebenslauf durch transnationale bildungs- und sozialpolitische Diskurse wie Lebenslanges Lernen, New Governance oder den aktivierenden Wohlfahrtsstaat gerahmt. Drittens ist der internationale Vergleich ein guter Zugang zur Analyse institutioneller Modi der Gestaltung und Herstellung von Übergängen (und ihres Zusammenhangs mit Übergangsverläufen). Aus unserer Forschungserfahrungen verfügen wir über weit verzweigte internationale Kontakte und Netzwerke, die wir für das Kolleg nutzen werden. Erstens wollen wir natürlich internationale Referent/innen einladen (wobei wir hier auch über bisherige Kontakte hinausgehen wollen, um unsere eigene Expertise sinnvoll zu ergänzen). Zweitens wollen wir vorrangig internationale Kolleg/innen, die an einer für das Kolleg relevanten Frage arbeiten, für eine Zeit lang als Mercator Fellows einladen. Auch hier werden die Kollegiat/innen an der Auswahl und Planung beteiligt. Diese haben drittens die Möglichkeit zu Auslandsaufenthalten. Mit ausgewählten Partnern haben wir auch Möglichkeiten des Austauschs von Kollegiat/innen vereinbart. Last not least wollen wir auch internationale Kollegiat/innen gewinnen. Hier sind die speziellen Unterstützungsangebote der beiden Universitäten eine wichtige Ressource. Und um eine ausgezeichnete Kommunikation im Kolleg sicherzustellen, sind mindestens gute Englischkenntnisse ein Auswahlkriterium für alle Kollegiaten/innen.

26 3. Struktur - Umfeld Forschungsstarke Universitäten und Fachbereiche/Institute, leistungsfähige Infrastrukturen und Kooperationen Umfangreiche Unterstützung beider Universitäten (Forschungs- und Nachwuchsförderung, Gleichstellung, Anschubförderung, Zusagen) Tübingen Frankfurt Graduiertenakademie Tübingen Goethe Graduate Academy GRADE Graduiertenschule Learning, Educational Achievement and Life Course Development (LEAD) Forschungszentrum Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk (IDeA) QualiNet / QuantiNet der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) Arbeitsstelle Beratungsforschung Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und Erforschung der Geschlechterverhältnisse Forschungsschwerpunkt Biografische Übergangsforschung Forschungsstelle Bildung und Bewältigung im Lebenslauf Arbeitsstelle Kindheits- und Familienpädagogische Forschung Frankfurter Forum Interdisziplinäre Alternswissenschaft wir kommen zum dritten Teil der Präsentation, der Struktur des Graduiertenkollegs Sein Umfeld ist durch zwei sehr forschungsstarke Universitäten sowie Fachbereiche und Institute geprägt, an denen die Übergangsforschung hervorragend etabliert ist. Beide Universitäten haben sowohl ihre Forschungs- und Nachwuchsförderung als auch Maßnahmen zur Gleichstellung in den letzten Jahren erheblich ausgebaut Der Antrag für das Graduiertenkolleg Doing Transitions wurde von beiden Universitäten mit Anschubmitteln unterstützt, für den Bewilligungsfall sind weitere Leistungen in Aussicht gestellt worden, etwa Mittel für die Abschlussphase der Promovierenden und Postdocs. Daneben zeichnen sich beide Standorte durch Infrastrukturen und Kooperationen aus, die Synergieeffekte versprechen. Wir haben sie hier noch einmal aufgelistet Das sind - Strukturen der Nachwuchsförderung, die Kollegiat/innen für ihre Qualifizierung nutzen können, - das sind Forschungszusammenhänge, an die sie sich bei Bedarf, Interesse und inhaltlicher Passung mit ihren Projekten andocken können. Und in manchen dieser Strukturen mischt sich auch beides. ( und dort hinten/drüben finden Sie auch noch einiges an Informationsmaterial.)

27 Organisation und Steuerung
Externe Evaluation Sprecher/ Sprecherin Koordinations- stelle Koordinations- stelle Steuerungsgruppe Qualitätsdialog Mitglieder Vorschläge Beschlüsse Mitglieder Dieses Schaubild soll verdeutlichen, wie wir uns die Organisation und Steuerung des Kollegs vorstellen. Das zentrale Gremium, in dem die wesentlichen Entscheidungen getroffen werden, ist die Steuerungsgruppe. Sie besteht aus 3 Kollegiat/innen und 4 ProfessorInnen. Zu diesen 4 gehören auch Sprecher und Sprecherin, die die Steuerungsgruppe koordinieren und das Kolleg nach außen vertreten. Unterstützt werden sie von jeweils einer Koordinationsstelle an den Standorten. Im Plenum, im Professorium und im Kollegium werden zentrale organisatorische und inhaltliche Fragen diskutiert, Selbstorgansiation und Mitbestimmung ermöglicht. Insgesamt streben wir ein Maximum an Partizipation der Kollegiat/innen an, ohne dass dies jedoch zu einer Überlastung führen darf. Hier ist eine gute Balance zwischen top down und bottom up gefordert X Zur Steuerung gehört (deshalb) auch die Frage der Qualitätssicherung bzw. ein Qualitätsdialog. Das heißt, dass in den oben beschriebenen Gremien mindestens einmal jährlich Fragen zur Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität diskutiert werden. X Nach drei Jahren soll das Kolleg außerdem extern aus unterschiedlichen Perspektiven und in Bezug auf unterschiedliche Dimensionen hin evaluiert werden, vor allem auf wissenschaftliche Qualität, die Qualität der Unterstützung und die Möglichkeiten zur Partizipation. Plenum Kollegium Professorium Externe Evaluation

28 Umfang beantragter Stellen/Plätze
6 12 Stellen (65%) für Promovierende 1 2 Stellen (100%) für Postdocs 2 4 Plätze (40h/Monat) für Forschungsstudierende 4 Qualifikationsstipendien 4 8 Plätze für anderweitig finanzierte Kollegiat/innen 2 Stellen (50%) für Koordination Hier noch einmal der beantragte Stellenumfang: Das Kolleg soll 12 Stellen für Promovierende und 2 Postdoc-Stellen umfassen. Dazu kommen 4 Plätze für Forschungsstudierende, 4 Qualifikationsstipendien (hier denken wir in erster Linie an BewerberInnen aus anderen Disziplinen, die entsprechend der Promotionsordnungen Auflagen zu erfüllen hätten) 8 Plätze für anderweitig finanzierte Kollegiat/innen, sowie zwei halbe Stellen für die Koordination. Da wir davon ausgehen, dass unsere Stärke die thematische Ergänzung unserer Profile ist, werden die Stellen bzw. Plätze zu gleichen Teilen auf die Standorte verteilt

29 4. Angestrebter Ertrag Erweiterte Wissensgrundlagen zum Zustandekommen von Übergängen – über die Lebensalter hinweg Beitrag zur Theorieentwicklung Methodenintegration in der Übergangsforschung Gesellschaftliche Relevanz: Übergangsdynamiken und daraus resultierende Ungleichheiten verstehen Karriereentwicklung an Schnittstellen und in Wachstumsbereichen der Gestaltung von Übergängen (inter)disziplinäre Weiterentwicklung (z.B. Inklusion) Professionalisierung in Handlungs- und Berufsfeldern (z.B. Übergangsberatung) Zum Schluss noch einmal die aus unserer Sicht wesentlichen Erträge des GRK im Überblick: Zuerst einmal sind das natürlich erweiterte Erkenntnisse, WIE Übergänge im Lebenslauf zustande kommen und über unterschiedliche Lebensalter hinweg diskursiv, institutionell und individuell hergestellt und gestaltet werden. Zweitens wollen wir einen Beitrag zur Theorieentwicklung quer zu den Disziplinen leisten, indem wir durch die Doing-Perspektive und ihre praxistheoretische Fundierung die bisherige Sicht auf Übergänge erweitern. Über die Analyse der Wechselverhältnisse zwischen verschiedenen Ebenen der Gestaltung trägt das Kolleg 3. zu einer Weiterentwicklung der Methodenintegration in der Übergangsforschung bei. 4. Leistet das GRK auch einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Das Verständnis, wie Übergänge hergestellt und gestaltet werden, trägt auch zu einem besseren Verständnis dazu bei, wie gesellschaftliche Ungleichheiten und Ausschlüsse zustande kommen und sich fortschreiben. Das zeigt sich an der fortdauernden Aktualität des Themas Übergänge in Arbeit, und zwar nicht nur im Jugend-, sondern auch im mittleren und höheren Erwachsenenalter. Das zeigt sich aber auch an neuen (transdisziplinären) Themen wie dem der Inklusion, das an beiden beteiligten Universitäten aktuell quer zu den Disziplinen ausgebaut wird. Hier geht es ja um die Vermeidung von Ausgrenzungen in Bildungs- und Lebensverläufen durch eine Sensibilisierung für Prozesse des Besonderns und Aussonderns. Ein reflexives Verständnis von Übergängen erscheint uns dafür genauso unverzichtbar wie für den gesellschaftlichen Umgang mit Prozessen des Alterns oder der Flucht oder Migration. 5. markieren Übergänge nicht nur Schnittstellen zwischen Lebensaltern bzw. Statuspositionen, sondern auch zwischen Disziplinen und Forschungsfeldern. Damit gehen der Beitrag des Kollegs und die Karriereoptionen der Kollegiaten/innen deutlich über die Übergangsforschung hinaus Mit ihren Forschungsarbeiten qualifizieren sie sich ja erstens in Bezug auf das Thema Übergänge, zweitens auf ein spezifisches Lebensalter, drittens auf die Analyse von Diskursen, Institutionen oder Individuen und viertens auf ein spezifisches Handlungsfeld bzw. einen Teilaspekt von Lebensverläufen. Damit stehen ihnen sowohl Stellen im Wissenschaftsbetrieb offen, in denen Übergänge explizit im Fokus stehen, als auch solche, in denen sie ein relevantes Querschnittsthema darstellen. Sie können aber genauso einen Beitrag zur Differenzierung der gesellschaftlichen Handlungsfelder leisten, in denen Übergänge von der frühen Kindheit bis zum hohen Alter zu einer drängenden Frage der Gestaltung und der Professionalisierung für soziale und pädagogische Berufe geworden sind, etwa in neuen Formen von Übergangsberatung. Insofern verspricht das Kolleg einen klaren wissenschaftlichen wie gesellschaftlichen Ertrag.

30 Folien für Nachfragen

31 Ablauf der 1. Förderphase der Graduiertenkollegs Doing Transitions

32 Auswahlverfahren und –kriterien (Promovierende):
Profil/Kompetenzen der Bewerber/innen Mindeststandards: thematisch passendes Profil, überdurchschnittlicher Studienabschluss (bestes Drittel, besser als „gut“), gute Englischkenntnisse und Methodenkenntnisse Qualität/Passung der Exposés (Forschungsschwerpunkte, Lebensalter) Hohe Qualität des Exposés ist Voraussetzung Mindestanforderung zur Passung: mindestens 2 Stipendien pro Lebensalter und Schwerpunkt Chancengleichheit (Kaskadenmodell) Auswahlverfahren: Aussortierung derer, die Mindestanforderungen nicht genügen Aussortierung derer, deren Exposé qualitativ nicht ausreicht Einladung der Besten zu Auswahlgesprächen Auswahlkommission Einbezug externer Vertrauensperson bei Entscheidungskonflikten Zu Fragen zu 3. 4

33 Auswahlverfahren und –kriterien (Postdocs):
Profil/Kompetenzen der Bewerber/innen Mindeststandards: thematisch passendes Profil, Promotion mit magna cum laude, sehr gute Englischkenntnisse und Methodenkenntnisse Qualität/Passung der Exposés (Forschungsschwerpunkte, Lebensalter) Hohe Qualität des Exposés ist Voraussetzung (Einbeziehung aller drei Ebenen) Chancengleichheit (Kaskadenmodell) Auswahlverfahren: Aussortierung derer, die Mindestanforderungen nicht genügen Aussortierung derer, deren Exposé qualitativ nicht ausreicht Einladung der Besten zu Auswahlgesprächen Auswahlkommission Einbezug externer Vertrauensperson bei Entscheidungskonflikten Zu Fragen zu 3. 4

34 Kostenplan 2017 2018 2019 2020 2021 (50%) Summe Modul Graduiertenkolleg Promovierende ,00 ,00 ,00 Postdocs ,00 66.600,00 ,00 Hilfskräfte 27.840,00 13.920,00 ,00 Qualif.stipendien 9.600,00 19.200,00 38.400,00 Kl. Geräte, Software, Verbrauchsmaterial 21.020,00 7.000,00 16.950,00 5.750,00 57.720,00 Reisen 45.210,00 61.210,00 41.410,00 ,00 Gäste 49.330,00 14.824,00 35.877,00 7.412,00 ,00 Sonstiges 24.655,00 36.430,00 33.455,00 23.155,00 25.615,00 ,00 Publikationen 4.500,00 9.500,00 18.500,00 Modul Koordinierung 60.600,00 30.300,00 ,00 Modul Mercator 10.000,00 20.000,00 80.000,00 Modul Projspz. Works.hops 65.316,00 37.624,00 40.790,00 25.424,00 ,00 Modul Anschubf. 78.780,00 Modul Chancen-gleichheit 15.000,00 7.500,00 67.500,00 ,00 ,00 ,00 ,00 ,00 ,00 Für Fragen zu Punkt 7

35 Kalkulation der Zeitanteile des Qualifikationskonzeptes
Jahr 1 Jahr 2 Jahr 3 Gesamt 0 Kick-Off Pflicht 48 1 Grundlagen 60 84 Wahl 24 2 Methoden 72 120 32 16 3 Begleitung 90 142 104 336 444 40 36 108 4 Vernetzung, Internationalisierung 144 96 5 Schlüssel-qualifikationen 20 12 8 290 158 152 600 900 132 100 68 292 422 258 220 In 0-2 ist bei Pflicht 2/3 Vor- und Nachbereitung In 3 sind die Kolloquien Pflicht (40*2 Stunden / Jahr lokal, standortübergeifend jeweils 12 Stunden, 1 mal im 1., 5mal im 2. und 2mal im 3. Jahr), die DocAgs und Kolleg-Workshops Wahl

36 Beitrag der Universitäten
Frankfurt Tübingen Arbeitsplätze Zusicherung ausreichender und angemessener Arbeitsplätze Qualifikationsangebote Zugang zu Angeboten von GRADE und DIPF für alle Kollegiat/innen Graduiertenakademie der Universität, Methodenausbildung der Fakultät und LEAD Sprecher/Co-Sprecherin Jeweils 2 SWS Lehrdeputatsreduktion Abschluss Abschlusstipendien 24 Monate für Postdoc 20 Personenmonate für Promovierende (insgesamt) 18 Monate für Postdoc Gleichstellung Kinderbetreuung (auch flexibel), Coaching (siehe separate Folie) Für Fragen zu 4.8 und 6.4

37 Gleichstellung an beiden Standorten:
Förderung von Chancengleichheit im Leitbild verankert (Ziel- und Zeitvorgaben, umfangreiche Maßnahmen) Spitzenbewertungen bei der Umsetzung der forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der DFG 2011 und 2013 Familiengerechte Hochschule: Tübingen: 2014 Zertifikat „Familiengerechte Hochschule“; Familienbüro Frankfurt: seit 2005 Zertifikat der Beruf&Familie GmbH; 2008 u Professorinnenprogramm des Bundes und der Länder; 2012 „Total E- Quality-Prädikat“; Best Practice Club „Familie in der Hochschule“; Familien-Service

38 Gleichstellung an beiden Standorten:
Dual-Career Service Familien-Service Gender&Diversity Controlling Mentoring, Training, Coaching Gender- und Diversity-Kompetenz Flexible und ausreichende Kinderbetreuungsmöglichkeiten Beratung und Unterstützung in der Schwangerschaft sehr engagierte Gleichstellungsbüros, die den Antrag aktiv unterstützen

39 Beitrag des Kollegs zur Chancengleichheit:
Kooperation mit den Gleichstellungsbüros beider Standorte und Nutzung der Coaching- und Mentoringprogramme Hohe Sensibilität des Professoriums für Gleichstellungsaspekte qua Profil Potentielle Role-Models: 6 Frauen, 4 Männer im Professorium, 14 Frauen, 15 Männer bei Gastwissenschaftler/innen Achtsamkeit im Hinblick auf die gleichberechtigte Beteiligung aller Kollegiat/innen am Qualifizierungsprogramm (z.B. gendergerechte Inanspruchnahme von Angeboten) Kaskadenmodell im Hinblick auf die Stellenbesetzungen: Das Auswahlverfahren markiert den ersten Übergang. Es folgt einer sowohl bundesweiten als auch internationalen Ausschreibung, die sich vor allem an AbsolventInnen der Erziehungswissenschaften, Soziologie oder Psychologie richtet. Natürlich können sich auch einschlägig interessierte und qualifizierte KandidatInnen aus Kultur-, Wirtschafts- oder Politikwissenschaften bewerben, wenn sie sich auf eine Promotion in einer der drei Disziplinen und die entsprechenden Bedingungen der jeweiligen Promotionsordnungen einlassen. Kriterien für die Auswahl sind erstens die Kompetenzen und das Profil der BewerberInnen, zweitens die Qualität und Passung ihres Exposées in Bezug auf das Forschungsprogramm. Die Auswahl soll ja sicherstellen, dass alle Forschungsschwerpunkte und Lebensalter abgedeckt sind. Drittens sind Gleichstellungsaspekte wichtig. Entsprechend des Kaskadenmodells müssten 80% der Stellen mit Frauen besetzt werden. Angesichts der Tatsache, dass Frauen v.a. nach der Promotion in der Fortführung einer akademischen Karriere nach wie vor höhere Barrieren zu überwinden haben, wäre u.E. eine vollständige Besetzung der Postdoc-Stellen mit Frauen ein angemessener Beitrag zur Chancengleichheit (vor allem in Verbindung mit umfangreichen Angeboten zur Erleichterung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf). Bei den Promovierenden orientieren wir uns dagegen an einer Relation von 1 zu 3. Für Fragen zu 7.4 Kollegiatinnen und Kollegiaten % Zielsetzung (ca.) männlich weiblich Doktorandinnen und Doktoranden 25 75 Postdoktorandinnen 100

40

41 Akteure und Strukturen
Komplementäre Expertisen der Antragstellenden und Standorte Lebensalter Ebenen der Gestaltung Forschungsmethoden Kollegiat/innen als Community of Practice von Selbst- und Peer Learning Gastwissenschaftler/innen Referent/innen bei Tagungen, Workshops und Kolloquien Mercator-Fellows Austausch von Kollegiat/innen mit internationalen Partnern Auf welchen Akteuren, Strukturen und Kompetenzen basiert das Programm? Das sind zuerst einmal natürlich unsere Forschungs- und Betreuungskompetenzen, -expertisen und -erfahrungen. Auf S. 25 im Antrag haben wir grafisch dargestellt, wie sich unsere Profile über verschiedene Lebensalter, über die verschiedenen Ebenen der Gestaltung von Übergängen und auch über verschiedene forschungsmethodische Kompetenzen hinweg ergänzen. sind das die Kollegiat/innen selbst. Sie sind Mitglieder einer Community of Practice, in deren Rahmen sie mit- und von einander lernen. spielen Gäste eine wichtige Rolle als Referent/innen oder als Mercator Fellows während längerer Forschungsaufenthalte. Sie leisten eigene Beiträge zur Arbeit des Kollegs und sind für die Kollegiat/innen aber auch wichtige Diskussionspartner außerhalb des Betreuungszusammenhanges. Zusätzlich haben wir mit ausgewählten internationalen Partnern die Möglichkeit eines Austauschs von Kollegiat/innen vereinbart. Fragen zu 5.3

42 Synergien mit Infrastrukturen und durch Kooperationen:
eKolleg: Webseite, Lernplattform, Videokonferenzen Ressourcen zur Pflege (Hilfskräfte/Koordinationsstellen) Zeit zur Qualifizierung der Mitglieder Tübingen Frankfurt Graduiertenakademie Tübingen Goethe Graduate Academy GRADE Graduiertenschule Learning, Educational Achievement and Life Course Development (LEAD) Forschungszentrum Individual Development and Adaptive Education of Children at Risk (IDeA) QualiNet / QuantiNet der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) Arbeitsstelle Beratungsforschung Cornelia Goethe Centrum für Frauenstudien und Erforschung der Geschlechterverhältnisse Forschungsschwerpunkt Biografische Übergangsforschung Forschungsstelle Bildung und Bewältigung im Lebenslauf Arbeitsstelle Kindheits- und Familienpädagogische Forschung Frankfurter Forum Interdisziplinäre Alternswissenschaft 4. bestehen an beiden Standorten Infrastrukturen und Kooperationen, die Synergieeffekte versprechen. Wir haben sie hier noch einmal aufgelistet ( und dort hinten/drüben finden Sie auch einiges an Informationsmaterial. ) Das sind Strukturen der Nachwuchsförderung, die Kollegiat/innen für ihre Qualfizierung nutzen können, das sind Forschungszusammenhänge, an die sie sich bei Bedarf, Interesse und inhaltlicher Passung mit ihren Projekten andocken können, und dies sind Strukturen, in denen sich beides mischt. 5. ist gerade für das Arbeiten an zwei Standorten das eKolleg eine wichtige Infrastruktur. Es soll aus einer funktionalen Webseite und einer Lernplattform bestehen, die auch intern verknüpft sind, sowie aus Möglichkeiten für Videokonferenzen, die wir im Prozess der Antragstellung schon effektiv genutzt haben. Online-Tools ersetzen standortübergreifende Treffen natürlich nicht, aber ergänzen sie. Und sie ermöglichen den internationalen Austausch auch jenseits von Veranstaltungen. Deshalb haben wir dafür auch genug Ressourcen und Zeit für die Einführung der Kollegsmitglieder in die Nutzung eingeplant. Für Fragen zu 6

43 Perspektiven für Promovierende und Postdocs
Berufungschancen in der Erziehungswissenschaft: : Ø 22 Habilitationen/Jahr (Tendenz sinkend) : Ø 29 Professuren/Jahr altersbedingt neu zu besetzen Fazit aus Datenreport 2016: „Die Chancen des wissenschaftlichen Nachwuchses auf eine Professur sind somit zumindest auch in den nächsten Jahren noch weiter günstig.“ (Krüger et al., in Druck)

44 Geplante Publikationen:
1.) Buch-Publikation zu methodologischen Fragen der Übergangsforschung 2.) Buch-Publikation zur Ergebnissicherung des Workshops Doing transitions II 3.) Buch-Publikation zur Ergebnissicherung der internationalen Konferenz Doing transitions III (englischsprachig) 4.) Eröffnung einer eigenen Publikationsreihe „Doing transitions“ als Ort für die Veröffentlichung der Qualifikationsprojekte 5.) evtl. Gründung eines internationalen Journals zu Übergängen im Lebenslauf in Förderperiode 2 - Neben den freilich fortlaufenden Veröffntlichungen in Journals


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