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Veröffentlicht von:Linus Franke Geändert vor über 7 Jahren
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1 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Wenn Traurigkeit krank macht - Wege aus der Depression Dr. med. Stefan Bilger, Allgemeinarzt, Dossenheim
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5 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Übersicht Depression und Trauer – was ist der Unterschied? Depressionen erkennen Vorkommen und Häufigkeit Beratung und Behandlung Einige Tipps
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6 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Depression und Trauer Trauer: normale Reaktion bei Verlust oder Schicksalsschlag Abnorme Trauerreaktion: unverhältnismäßig lange oder intensive Trauer Depression: „traurige“ Stimmung und Verhalten ohne äußere Ursache
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7 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Depression erkennen Sind Sie oft niedergeschlagen oder traurig bzw. können Sie sich nicht mehr so richtig freuen? Haben Sie das Interesse verloren an Dingen, die Ihnen früher angenehm waren? Fühlen Sie sich antriebslos oder sind Sie vermehrt müde und erschöpft?
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8 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Depression erkennen Verlust des Selbstvertrauens oder des Selbstwertgefühls unbegründete Selbstvorwürfe oder ausgeprägte, unangemessene Schuldgefühle wiederkehrende Gedanken an den Tod oder an Suizid; suizidales Verhalten vermindertes Denk- oder Konzentrationsvermögen, Unschlüssigkeit oder Unentschlossenheit Psychomotorische Agitiertheit oder Hemmung (subjektiv oder objektiv) Schlafstörungen jeder Art Appetitverlust oder gesteigerter Appetit mit entsprechender Gewichtsveränderung
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9 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Schwierigkeit der Diagnostik Krankheitsverhalten der Patienten somatische Beschwerden im Vordergrund Fassadenverhalten („smiling depression“) diagnostische Kompetenz der Ärzte Zeitdruck mangelnde Rentabilität
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10 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Frühsymptome Schmerzsyndrome Kraftlosigkeit Schlafstörungen Angst/Panikattacken Innere Unruhe Appetitstörungen Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen Schwindel Konzentrationsstörungen
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11 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Diagnostik „Wenn wir uns den Knöchel verstauchen oder der Blutdruck erhöht ist, so können wir das objektiv, wie von außen als Erkrankung erkennen, weil unser Erleben und Denken hiervon nicht unmittelbar betroffen wird. Bei der Depression aber kommt es zu Störungen in Gehirnbereichen, die unmittelbar das Denken und Fühlen beeinflussen. Gegenüber diesen Veränderungen des eigenen Erlebens können wir dann nur schwer eine objektive Haltung einnehmen.“ Prof. Dr. Ulrich Hegerl
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14 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Formen der Depression Depressive Episode Melancholische Depression
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15 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Häufigkeit der Depression Lebensrisiko für depressive Erkrankrankungen etwa 20 % Häufigkeit in der Praxis 8,6 bis 11,2 % Hausarzt behandelt 70 bis 90 % aller Depressionen ca. 10 % werden zum FA überwiesen Ebel/Beichert, Dtsch Arztebl 2002; 99
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16 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Häufigkeit (2) Nur 50 bis 75 % richtig diagnostiziert 50 bis 75 % unbehandelt Nur in 15 % medikamentöse Behandlung, bei der Hälfte davon inadäquate Dosierung
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17 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Suizid Vergleich der Anzahl von Suiziden und Verkehrstoten in Deutschland 1994-1997
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18 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Risikofaktoren höheres Alter, weibliches Geschlecht persönliche Vorgeschichte oder FA ernste körperliche Erkrankung psychosoziale Belastung mangelnde soziale Unterstützung Substanzmissbrauch
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19 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Stress und Depression Suizidraten für England und Wales (Reg.Gen. 1961)
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21 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Entstehungsmodell Psychodynamisches Modell: Aggressionshemmung / Unfähigkeit, aggressive Impulse wahrzunehmen Wendung gegen die eigene Person Ratlosigkeit, Ärger und Wut infolge der Gegenübertragung
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23 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Behandlung Gesamtkonzept Kombination von Pharmako- und Psychotherapie Aufbau eines Arbeitsbündnisses Therapeutische Beziehung Einbeziehung der Angehörigen
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24 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Behandlung aktuelle Lebenssituation und individuelle Präferenz des Patienten Abschätzung der Suizidalität Erläuterung der Diagnose Erklärung zur Therapie Überweisung oder Einweisung ins Krankenhaus
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25 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Behandlung: Antidepressiva Auswahl des Antidepressivums: nach den Leitsymptomen nach dem zu erwartenden Wirkungseintritt nach den zu erwartenden Nebenwirkungen
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26 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Behandlung Prinzipien der Behandlung mit Antidepressiva einschleichende Dosierung Beachtung des Tagesrhythmus Nebenwirkungen beachten Therapieeffekt erst nach einigen Wochen
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27 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Behandlung Bevorzugte Medikamente: Amitryptilin - sedierend Trimipramin - schlafanstoßend (Doxepin, Maprotilin) Sulpirid – aktivierend, rasche Wirkung SSRI – besonders gut verträglich
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29 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Überweisung (2) abhängig vom Krankheitsverständnis der Patienten („Ich bin doch nicht verrückt.“) ... der Erreichbarkeit des Facharztes ... den bisherigen Erfahrungen mit der Kooperation ... der persönlichen Toleranz ... dem zu erwartenden Nutzen
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30 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Tipps Eigene Grenzen wahrnehmen und akzeptieren Verzicht auf „guten Ratschläge“ Kranken brauchen Verständnis, aber keine Entmündigung Frühzeitig fachmännische Hilfe holen Medikamente nach Vorschrift einnehmen Selbsthilfegruppen einbeziehen
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32 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Ratgeber: Depression als Lebenschance, Frederic F. Flach, Rororo-Taschenbuch, 2000, 8,90 €
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33 von 33 22. Januar 2004Dossenheimer Gesundheitsrunde Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Internet:www.bilger.de e-mail:info@bilger.de
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