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Institut für Kriminologie Universität zu Köln Sexuelle Viktimisierung im Jugendstrafvollzug – Erkenntnisse des Kölner Forschungsprojekts Verena Boxberg.

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Präsentation zum Thema: "Institut für Kriminologie Universität zu Köln Sexuelle Viktimisierung im Jugendstrafvollzug – Erkenntnisse des Kölner Forschungsprojekts Verena Boxberg."—  Präsentation transkript:

1 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Sexuelle Viktimisierung im Jugendstrafvollzug – Erkenntnisse des Kölner Forschungsprojekts Verena Boxberg Sarah Fehrmann Holger Schmidt

2 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Projekt Hintergrund: Vorfälle in Anstalten Studien zu Gewalt im Jugendstrafvollzug: Frage: Wie passen sich die Gefangenen dem Strafvollzug an? 2  allerdings meist reine Aktenanalysen und/ oder querschnittliche Erhebungen

3 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Methoden FragebögenInterviewsAkten Kontroll- gruppen 3 Inhaftierte

4 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Datensatz Quantitativ: Längsschnitt (m und w: 4 bzw. 6 Wellen) 1151 Befragte (m: 882, w: 269) Bundesweiter Querschnitt w: 94 (inkl. Längsschnittteilnehmer) Kontrollgruppen: Bewährungsprobanden (m, 4 Wellen) Schüler und Studenten (m und w) Qualitativ: 52 problemzentrierte Interviews (m: 36, w: 16; 82 Stunden)

5 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Befragte waren im Mittel 20 Jahre alt Wegen eines Gewaltdeliktes in Haft: –70% der Männer, 50% der Frauen Erleben von Viktimisierung in den 3 Monaten vor Befragung: 64 – 74% (je nach Messzeitpunkt) –Physische Gewalt (auch Drohung): 37 – 50% –Körperverletzung: 34 – 45% Erleben von vorsätzlicher Schädigung (z.B. Diebstahl, Sachbeschädigung): 27 – 36% Gewalt im Jugendstrafvollzug I

6 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Gewalt im Jugendstrafvollzug II -Gewalt ist ein alltägliches Erlebnis  ultima ratio-Grundsatz ernst zu nehmen -Gewalt ist facettenreich: -besonders häufig: psychische Gewalt -besonders selten: sexuelle Gewalt -Hohe Prävalenz, aber niedrige Inzidenz -Die meisten Gefangene sind Täter und Opfer.  keine statische Einteilung in Täter oder Opfer, viele Wechsel in kurzer Zeit -nur wenige Gewaltvorfälle werden der Anstalt bekannt 6

7 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Opfer von Zwang / Erpressung: 12 – 16 % Opfer sexueller Gewalt: 1,6 – 3,3% –„Ich wurde sexuell belästigt“: 1,5% - 2,9% –„Ich wurde vergewaltigt“: 0 – 0,9% Opfer sexueller Gewalt, weibliche Gefangene: 4,6% –„Ich wurde sexuell belästigt“: 2,44 – 7,94% –„Ich wurde vergewaltigt“: 0 – 2,67% Gewalt im Jugendstrafvollzug III

8 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Befragte Männer –Sexuelle Belästigung: 4% (n=31) –Vergewaltigung durch Mitgefangene: 1% (n=9) Befragte Frauen –Sexuelle Belästigung: 7% (n=16) –Vergewaltigung durch Mitgefangene: 1% (n=3) Gewalt im Jugendstrafvollzug IV

9 Institut für Kriminologie Universität zu Köln „Tatort Duschraum“ 12 von 1.022 Fälle (Aktenuntersuchung des hessischen Justizvollzugs, 2002) Hier: Dusche als Ort der Viktimisierung  häufiger von männlichen Gefangenen genannt, die sexuelle Viktimisierung erfahren haben, als jene, die Opfer von nicht-sexueller Gewalt geworden sind (28% vs. 12%) Kein Zusammenhang bei weiblichen Gefangenen Gewalt im Jugendstrafvollzug

10 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Männer n = 880 Frauen n = 269 Täter2,0% (18)3,7% (10) Opfer4,0% (35)6,7% (18) Involvierte5,3% (47)7,8% (21) Reine Opfer 61,7% (29) 52,4% (11) Reine Täter 25,5% (12) 14,3% (3) Opfer und Täter 12,8% (6) 33,3% (7) Sexuelle Gewalt im Jugendstrafvollzug

11 Institut für Kriminologie Universität zu Köln 2,0% Täter (18/880) 4,0% Opfer (35/880) –Reine Opfer: 61,7% (29/47) –Reine Täter: 25,5% (12/47) –Opfer und Täter: 12,8% (6/47) Insgesamt sind 5,3% der Gefangenen Opfer, Täter oder Opfer und Täter sexueller Gewalt (47/880) Sexuelle Gewalt im männlichen Jugendstrafvollzug

12 Institut für Kriminologie Universität zu Köln 3,7% Täterinnen (10/269) 6,7% Opfer (18/269) –Reine Opfer: 52,4% (11/21) –Reine Täter: 14,3% (3/21) –Opfer und Täter: 33,3% (7/21) Insgesamt sind 7,8% der Gefangenen Opfer, Täterin oder Opfer und Täterin sexueller Gewalt (21/269) Sexuelle Gewalt im weiblichen Jugendstrafvollzug

13 Institut für Kriminologie Universität zu Köln –Psychische Gewalt –Physische Gewalt –Materielle Gewalt –Sexuelle Gewalt –Zwang/Erpressung –Gesamteinschätzung Einschätzung der Schwere der Gewalt

14 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Mittelwert Sexuelle Gewalt 2,39Schwere Gewalt Physische Gewalt 1,65Mittelschwere Gewalt Zwang/Erpressung 1,22Leichte Gewalt Materielle Gewalt 1,13Leichte Gewalt Psychische Gewalt 0,97Leichte Gewalt Gesamteinschätzung 1,28 Einschätzung der Schwere der Gewalt (Männer, n = 231)

15 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Mittelwert Sexuelle Gewalt 2,46Schwere Gewalt Physische Gewalt 1,74Mittelschwere Gewalt Materielle Gewalt 1,30Leichte Gewalt Zwang/Erpressung 1,26Leichte Gewalt Psychische Gewalt 1,03Leichte Gewalt Gesamteinschätzung 1,36 Einschätzung der Schwere der Gewalt (Frauen, n = 49)

16 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Beobachtete Gewalt in den letzten 3 Monaten (Männer, n = 102) Mittelwert Materielle Gewalt 1,16Selten Physische Gewalt 1,11Selten Zwang/Erpressung 0,52 Nie Sexuelle Gewalt 0,06Nie Gesamteinschätzung 0,68 Jemals beobachtet: sexuelle Belästigung: 8,8% (9) Vergewaltigung: 12,7% (13)

17 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Beobachtete Gewalt in den letzten 3 Monaten (Frauen, n = 53) Mittelwert Physische Gewalt 0,59 Nie Materielle Gewalt 0,47 Nie Zwang/Erpressung 0,29 Nie Sexuelle Gewalt 0,06 Nie Gesamteinschätzung 0,36 Jemals beobachtet: sexuelle Belästigung: 7,6% (4) Vergewaltigung: 1,9% (1)

18 Viktimisierte Gefangene 18

19 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Keine Unterschiede zwischen Viktimisierten und Nicht-Viktimisierten (m, w) hinsichtlich: –Geschlecht –Alter –Inhaftierungsdauer –Migrationshintergrund Gegenüberstellung –Viktimisierung vor Inhaftierung –Sexualdelikt –Drogenkonsum in Haft

20 Institut für Kriminologie Universität zu Köln binäre Unterschiede zwischen –eigenen sexualisierten Übergriffen –Tötungsdelikt (Eingangsdelikt) –Viktimisierungen -materielle Schädigung -physische Gewalt -Zwang und Erpressung Gegenüberstellung II

21 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Wie lassen sich die Gruppen differenzieren?

22 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Wie lassen sich die Gruppen differenzieren? Viktimisierte Nicht-Viktimisierte

23 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Wer wird viktimisiert? (Männer) OR eigene sexualisierte Übergriffe5.18* Opfer: materielle Schädigung2.87* Opfer: physische Gewalt2.87* Opfer: Zwang und Erpressung4.16*** Tötungsdelikt (Eingangsdelikt)2.00 N = 875; χ 2 (5) =60.39***; McFadden’s Pseudo R 2 =.21

24 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Wer wird viktimisiert? (Frauen) OR eigene sexualisierte Übergriffe59.76*** Opfer: materielle Schädigung0.54 Opfer: physische Gewalt3.22 Opfer: Zwang und Erpressung3.30 Tötungsdelikt (Eingangsdelikt)5.39** N = 234; χ 2 (5) = 31.00***; McFadden’s Pseudo R 2 =.29

25 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Wie lassen sich die Gruppen differenzieren? Männer: - Viktimisierungen - eigene Übergriffe Frauen: - eigene Übergriffe - Tötungsdelikt

26 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Kleine Stichprobe  Kein Vorher-Nachher Vergleich Vergleich mit einer Kontrollgruppe  Propensity Score Matching Folgen sexualisierter Gewalt

27 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Finden einer möglichst ähnlichen Kontrollgruppe

28 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Finden einer möglichst ähnlichen Kontrollgruppe

29 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Finden einer möglichst ähnlichen Kontrollgruppe

30 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Finden einer möglichst ähnlichen Kontrollgruppe 10 zu 10 weibliche Gefangene 35 zu 35 männliche Gefangene

31 Institut für Kriminologie Universität zu Köln vergleichbar hinsichtlich: –eigene sexualisierte Übergriffe –Opfer: materielle Schädigung –Opfer: physische Gewalt –Opfer: Zwang und Erpressung –Tötungsdelikt (Eingangsdelikt) alle anderen Variablen: nicht vergleichbar Propensity Score Matching

32 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Wie unterscheiden sich die Belastung der Gefangenen, die sexualisierte Gewalt erfahren haben, von vergleichbaren Gefangenen, die keine sexualisierte Gewalt erfahren haben? Folgen

33 Institut für Kriminologie Universität zu Köln keine Unterschiede hinsichtlich –Hoffnungslosigkeit –somatische Beschwerden –ängstlich-depressiv –gefühlte Unsicherheit –Bedürfnis nach Isolierung Kontrollgruppenvergleich

34 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Ausgewählte Gefangene sind eine Gruppe mit häufigen Viktimisierungs- erfahrungen

35 Institut für Kriminologie Universität zu Köln These: Die ausgewählten Gefangenen unterscheiden sich Ausgewählte Gefangene sind eine Gruppe mit häufigen Viktimisierungs- erfahrungen

36 Institut für Kriminologie Universität zu Köln These: Die ausgewählten Gefangenen unterscheiden sich Ausgewählte Gefangene sind eine Gruppe mit häufigen Viktimisierungs- erfahrungen

37 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Unterscheiden sich die ausgewählten Gefangenen von nicht ausgewählten Gefangenen hinsichtlich ihrer Belastung? Folgen von Viktimisierung

38 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Unterschiede hinsichtlich –Hoffnungslosigkeit + –somatische Beschwerden* –ängstlich-depressiv* –gefühlte Unsicherheit* –Bedürfnis nach Isolierung* Vergleich Matchingauswahl / Nichtauswahl

39 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Die sexualisierte Gewalt ist nicht per se belastender als andere erlebte intraprisonäre Viktimisierungen intraprisonäre Viktimisierungen führt zu erheblichen Beeinträchtigungen Schlussfolgerung aus PSM

40 Sexuelle Viktimisierung – qualitativ 40

41 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Geschlechterdifferenzen –Meist unreflektiert –Voraussetzungsvoll Doing gender, doing masculinity In einer interaktionistisch-ethnomethodologischen Perspektive wird deutlich, „[…] dass Geschlecht nicht etwas ist, was wir haben oder sind, sondern etwas, was wir tun. Geschlecht wird somit nicht als Eigenschaft einer Person, ‚sondern als interaktive Hervorbringung, als emergentes Ergebnis sozialer Situationen‘ betrachtet (Meißner 2008: 9). Geschlechterdifferenz ist somit kulturell erzeugt“. (Neuber 2011: 10) Sexuelle Viktimisierung – qualitativ

42 Institut für Kriminologie Universität zu Köln In Sprache und Handlung wirksam kulturelle Konstruktionen von Männlichkeit und Weiblichkeit und deren individuelle Aneignung Sexuelle Viktimisierung – qualitativ

43 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Sexuelle Viktimisierung – qualitativ Gemeinsamkeiten –Ähnliche Qualität der Gewaltausübung –Ähnliche Gründe der Gewaltausübung -Kampf um Anerkennung -Gewalt als Ausdruck von Macht und Selbstbestimmung 43

44 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Sexuelle Viktimisierung – qualitativ Unterschiede (u.a.) –Familie -Geschlechtsspezifische Erwartungen an junge Frauen -Geschlechtsspezifische Erziehungspraktiken (u.a. Parentifizierung) -Deutlichere familiale Viktimisierungserfahrungen bei Frauen –Gewalt -Auch geschlechtsspezifische Deutungen -Geringere Gewaltprävalenz im Vollzug 44

45 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Sexualisierte Gewalt in Haft –Berichte von sexualisierten Beleidigungen und Androhungen –Sexualisierte Gewalt grundsätzlich negiert –Unterschiedliche Begründungen und Anknüpfungspunkte Sexuelle Viktimisierung – qualitativ

46 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Sexualisierte Gewalt im männlichen Jugendstrafvollzug B: Achso, nee. Also ich habe es noch nicht erlebt. Ich bin jetzt seit zwei Jahren im Knast. Ab seit ab [Monat] für zwei Jahre. Ich habe es noch nie erlebt, dass irgendwie sowas passiert ist. (.) Hier gibt es eine äh (..) eine (..) Tra/ Transe. (lachen) Äh [Name] und jetzt nennt er sich [Name] oder sowas. Die sieht sich halt als F/ die oder das. Die sieht sich halt als Frau aber hat ein Penis. Und (.) die wird, was heißt sexuell belästigt? Sprüche, aber nur halt, um die fertig zu machen. Nicht, um irgendwelche Sachen so zu/. Ja aber sonst gibt es da keine sexuelle Belästigung oder sowas. I: Ja, okay. Ja. B: Kommt nicht vor. Sexuelle Viktimisierung – qualitativ

47 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Sexualisierte Gewalt im männlichen Jugendstrafvollzug B: Hier ist eigentlich nur üblich Schlägerei, wegen wenn jetzt hier ein hier bisschen muskulöser Typ hier oder (.) ein Gewaltstraftäter ein Opfer vergewaltigt, damit macht er sich selber zum Opfer, dann gehört er zu den Schwulen. Hier gibt es ja auch Schwule, hier gibt es/ alles gibt es hier. Und wird der fertig gemacht. Da würde hier niemals einer hier auf die blöde Idee kommen, hier einen Typ zu (hustet) zu vergewaltigen. Sexuelle Viktimisierung – qualitativ

48 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Sexualisierte Gewalt im weiblichen Jugendstrafvollzug I: wenn man so Filme über das Knastleben anguckt, gibt es ja auch immer so sexuelle Gewalt. //Würden Sie sagen, gibt es das auch hier?// B: //Mhm (bejahend), aber (druckst).// Mir wurde das auch am Anfang erzählt, von einem Mädchen, was auch jetzt im anderen Haus ist, die wurde au/ Die hat auch gesagt "ja freu dich drauf, wenn du erstmal Vaseline und Deo da unten rein kriegst", da dachte ich mir auch erstmal (.) "toll", also so "was wird da passieren?" Aber: NICHTS. NICHTS. Die/ die labern einfach nur Kacke. Ich meine, es gibt auch Lesben hier und so, aber ich glaube nicht, dass jetzt eine kommen wird und sagen wird "ja komm, wir machen mal was. Ich zwinge dich jetzt dazu." Also HIER nicht, bei uns im Haus. I: Oder meinen Sie, wird nur nicht drüber gesprochen? B: (.) Also ich habe nichts mitbekommen. Bei mir hat das auch keiner versucht oder so, sonst/ Ich glaube, ich würde den boah/ ich würde voll ausrasten. Sexuelle Viktimisierung – qualitativ

49 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Sexualisierte Gewalt im weiblichen Jugendstrafvollzug B: Das ist, das spielt hier überhaupt gar keine Rolle, weil die werden sowieso alle Lesben. Wirklich. Die stehen draußen nicht auf Frauen und kommen hier rein und dann auf einmal "Oh, ich habe mich in eine Frau verliebt." und so. Und/ Also bei uns oben jetzt nicht. Es gibt hier ein Pärchen und so, aber das ist halt nicht so schlimm. Das/ die kennen sich auch schon von draußen. Und ähm/ Aber die unten, da hatte wirklich schon jeder mit jedem was. Ungelogen, wirklich. Die eine mit dem zu/ mit der zusammen, die andere mit der zusammen und dies uns das. Mein Gott, Kindergarten. Wirklich. Hier braucht man gar keine sexuelle Gewalt, die machen es sich schon selber. I: Okay, ja ja. Was meinen Sie, wie, wie kommt das? B: Ich weiß nicht, weil die halt einfach diese Aufmerksamkeit brauchen, glaube ich mal. Vielleicht sind die draußen irgendwelche, keine Ahnung, billigen Bitches oder so, wo dann hier drin halt irgendwas brauchen. Oder halt Liebe und Nähe und so, weil die sich einsam fühlen. Aber ich kann das halt nicht so wirklich nachvollziehen. Ich weiß nicht. Sexuelle Viktimisierung – qualitativ

50 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Sexuelle Viktimisierung – qualitativ Ausblick –Weitere rekonstruktiven Analysen –Weiterführende Frage: -Wenn Gewalt doing masculinity sein soll, was ist dann weibliche Gewalt? ›doing femininity? ›doing masculinity als emanzipatorisches Mittel? (Kritik vgl. Bereswill 2006, Neuber 2011) 50

51 Institut für Kriminologie Universität zu Köln wird als schwerste Form der Gewalt empfunden wird vergleichsweise selten berichtet Täter-/Opferüberschneidung starker Zusammenhang mit anderen Viktimisierungen Zusammenhang mit kulturellen Bildern von Geschlechtlichkeit und sexueller Identität Fazit: sexuelle Viktimisierung

52 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Prävention sexualisierter Gewalt - keine Priorität im Bildungssystem? sexuelle Gewalt ist nicht als zwangsläufige Begleiterscheinung von Inhaftierung hinzunehmen Fazit

53 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Welche weiterführenden Fragen haben Sie zum Thema sexuelle Viktimisierung im Strafvollzug? gewusst@uni-koeln.de www.gewaltundsuizid.uni-koeln.de

54 Institut für Kriminologie Universität zu Köln Boxberg, V./Wolter, D./Neubacher, F. (2013). Gewalt und Suizid im Jugendstrafvollzug – Erste Ergebnisse einer Längsschnittstudie, in: Dessecker, A. / Egg, R. (Hrsg.), Justizvollzug in Bewegung, Wiesbaden, S. 87-125 Boxberg, V./ Bögelein, N. (2015). Junge Inhaftierte als Täter und Opfer von Gewalt – Subkulturelle Bedingungsfaktoren, in: Zeitschrift für Jugendkriminalrecht und Jugendhilfe 26, Heft 3, 241-247 Ernst, A./Neubacher, F. (2014). Kontinuität oder Diskontinuität? – Was erklärt Gewaltverhalten im Jugendstrafvollzug?, in: Niggli, M.A./Marty, L. (Hrsg.), Risiken der Sicherheitsgesellschaft – Sicherheit, Risiko und Kriminalpolitik, Neue Kriminologische Schriftenreihe der Kriminologischen Gesellschaft, Band 115, Mönchengladbach, S. 170-182 Häufle, J./Schmidt, H./Neubacher, F. (2013). Gewaltopfer im Jugendstrafvollzug – Zu Viktimisierungs- und Tätererfahrungen junger Strafgefangener, in: Bewährungshilfe 60, Heft 1, S. 20-38 Häufle, J./Wolter, D. (2014). The interrelation between victimization and bullying inside young offender institutions. Aggressive Behavior. doi: 10.1002/ab.21545 Schmidt, H. (2015). „Das war auch immer Abhärtung“ – (gewaltförmige) Erziehungspraktiken aus der Sicht männlicher Jugendstrafgefangener, in: Zeitschrift für Soziologie der Erziehung und Sozialisation 34, Heft 3, S. 285-301. Schmidt, Holger (2013). „Er war halt der Meinung, er kann mich vollquatschen“ – Gewaltkarrieren junger Strafgefangener vor und während des Freiheitsentzuges, in: Soziale Probleme 24, Heft 2, S. 175-212. Wolter, D./Boxberg, V. (2016). The Perception of Imprisonment and its Effect on Inmate Violence, in Reeves, C. (Hrsg.), Experiencing Imprisonment: Research on the Experience of living and working in Carceral Institutions, London; New York: Routledge Literatur


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