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DER KALTE KRIEG ALS EPOCHE IN GESCHICHTE UND ERINNERUNG Vorlesung – Teil 4 HS 2014 Prof. tit. Dr. Markus Furrer.

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1 DER KALTE KRIEG ALS EPOCHE IN GESCHICHTE UND ERINNERUNG Vorlesung – Teil 4 HS 2014 Prof. tit. Dr. Markus Furrer

2 Eskalation und abruptes Ende in Europa (1953-1961)

3 Ziele Eskalation und abruptes Ende in Europa (1953-1961) Phasen der Eskalation einordnen können Ursachen der Aufstände hinter dem Eisernen Vorhang darlegen können Doppelkrise in Ungarn und am Suezkanal erfassen – Aufzeigen der Interdependenz zwischen den beiden Krisen Hintergründe der 2. Berlin-Krise kennen und aufzeigen können, inwiefern der Mauerbau zu einer Stilllegung des Kalten Krieges in Europa führte

4 Quellen

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6 Interpretationen DDR-Sicht, 1975 Agenten der imperialistischen Geheimdienste Aufgepeitschte Horden krimineller Subjekte Konterrevolutionärer Putsch Faschistischer Terror Sowjetarmee interveniert an Seite der Schutz- und Sicherheitsorgane der DDR sowie klassenbewusster Werktätiger im Geiste des proletarischen Internationalismus

7 Historiker (Alexander Gallus), 1993 Wandel in der Darstellung von Reden zu den so genannten „Juniereignissen“ Die Beteuerung, es sei damals um die Selbstbestimmung der Deutschen gegangen, wird im Verlaufe der Jahre zunehmend zur Pflichtübung

8 Historiker (Michael Gehler), 1993 Nutzen für beide Seiten und Zementierung der Blockbildung Historiker (Fritz Stern), 1987 Der 17. Juni als Vorbote von Aufständen und Reformen für ein besseres und freieres Leben

9 Programm 1. Die Einbindung in den Ostblock 2. Aufstände im Ostblock 1953-1956 3. Die Doppelkrise in Ungarn und Suez 4. Die Zäsur – die Zweite Berlinkrise und der Mauerbau 1958-1961 5. Bilanz

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11 1. Die Einbindung in den Ostblock a) Allgemeine Einordnung b) Entstalinisierung c) Disziplinierung

12 a) Allgemeine Einordnung Das sowjetische Modell als Vorbild Die Stalinisierung Der Wettlauf mit dem Westen

13 b) Entstalinisierung in Osteuropa Verunsicherungen ⇒ Okt. 1952 erstmals Parteitag der KPdSU – Stalin rückt ins Zentrum der Entscheidungen – Säuberungswelle ⇒ Tod Stalins (5. März 1953) – Machtkampf in der Regierung – Georgi Malenkow Vorsitzender des Ministerrates ⇒ Ära der Koexistenz mit dem Westen? – Amnestie der Gefangenen

14 Verantwortung des Westens - Rollback-Strategie - Vertriebenenverbände in der Bundesrepublik - Nach Ausbruch Einfluss der westlichen Radiostationen und Befreiungsorganisationen Gemeinsame Vorgeschichte der Unruhen - Starke vorhergehende Sowjetisierung - Wirtschafts- und Versorgungsprobleme (akute Versorgungskrise)

15 c) Disziplinierung Die Stationierung sowjetischer Truppen in Osteuropa als eines der dornigsten Probleme für die UdSSR Wiederherstellung der Ordnung und Erhaltung der Hegemonie Die Volksdemokratien musst sich über spezifische Merkmale ausweisen: Kontrolle der politischen Macht durch die Arbeiterklasse Bündnis dieser Arbeiterschaft mit der Bauernschaft und anderen „Schichten der Werktätigen“ Liquidierung des kapitalistischen Eigentums an Produktionsmitteln und Einführung einer zentralisierten Planwirtschaft (deutlicher Wink an Ungarn) entschiedene Verteidigung der Errungenschaften der sozialistischen Revolution gegen die Anschläge der ehemaligen Ausbeuterklasse (nach: Gasteyger, 1997)

16 Folgen: Verbindliche Richtlinien lassen keine anderen Formen zu Propagierung eines „proletarischen Internationalismus“ der einem Nationalkommunismus entgegen steht Beziehungs- und Kontrollnetz läuft über die Partei

17 2. Aufstände im Ostblock 1953-1956

18 Pilsener Aufstand (ČSR) Juni 1953 Verschärfte Industrialisierung und Aufrüstung hohes Haushaltsdefizit Währungsreform frisst angesparte Vermögen

19 Aufstand in der DDR vom 17. Juni 1953 Ab Sommer 1952 “beschleunigter Aufbau des Sozialismus” durch Walter Ulbricht Verschärfte Industrialisierung und Aufrüstung Förderung der Schwerindustrie auf Kosten der Konsumgüter Erhöhung der Leistungsnormen ohne Lohnanpassung Politischer Druck Währungsreform frisst angesparte Vermögen

20 Eingriff der sowjetischen Truppen → 40 Tote, 400 Verletzte Ulbricht kommt den Arbeitern entgegen Probleme der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands → UdSSR realisiert instabile Lage des kommunistischen Einflusses Einfluss des Westens nur verbale Unterstützung Radiostationen (RIAS) → Bekanntgabe der Treffpunkte Private Befreiungsorganisationen → Flugblattaktionen Der Link: Der Aufstand des 17. Juni 1953 http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-einheit/der-aufstand-des-17- juni-1953/

21 3. Die Doppelkrise in Ungarn und Suez

22 Aufstand in Posen (Polen) Juni 1956 Signal: Entstalinisierung der UdSSR am XX. Parteitag durch Chruschtschow → Tauwetter; Rede über Mossad an CIA → Produktion von Flugblättern für den Osten Beginn des Aufstandes → klassische Arbeiterdemonstrationen → Auslöser: Lohnkürzungen und Verschlechterung der Arbeitsbedingungen → Radikalisierung: Proteste gegen Regierung Niederschlagung → Polnische Einheiten: 74 Tote, rund 300 Verletzte → Wladyslaw Gomułka als Reformer → Eingreifen Chruschtschows 19. Okt. 1956 – russ. Truppen → Rückzug der Truppen → Wladyslaw Gomułka wird Erster Sekretär der Partei

23 Ungarnaufstand 1956 Forderungskatalog der Bevölkerung Ernennung des Reformers Imre Nagy zum Ministerpräsidenten, Überprüfung der Arbeits- und Ablieferungsnormen, ein Mehrparteiensystem, freie Wahlen, bürgerliche Freiheiten, die Wiederherstellung der nationalen Unabhängigkeit der Wirtschaft sowie die Wiedereinführung der ungarischen Nationalsymbole und Feiertage.

24 Ungarnaufstand 1956 24. Okt. 1956 Sympathiekundgebung der Studenten für Polen Hilfegesuch des Ministerpräsidenten Ernö Gerös an UdSSR mit Beginn der Suez-Krise hartes Durchgreifen der UdSSR Zurückgekehrter Imre Nagy erklärt Neutralität Sowjetische Truppen greifen ein (4.11.) – Kampf bis 11.11: viele Tote und Verletzte → Exodus der Intelligenz János Kádár gründet Sozialistische Arbeiterpartei – neue Regierung Massenexodus von gegen 200‘000 Ungarn in den Westen (Tonbeispiel)

25 Blick auf die Suezkrise: Pulverfass Naher Osten Nassers Abwendung vom Westen (Austritt Ägyptens aus dem gegen den Osten gerichteten Bagdad Pakt, worauf der Westen Gelder für das Assuan-Staudammprojekt strich) Angriff Israels Hoffnung der Briten und Franzosen, Nasser stürzen zu können und die Verstaatlichung des Suezkanals rückgängig zu machen Debakel für Briten und Franzosen (müssen Offensive abbrechen) Die Region wurde zum Schauplatz des Kalten Krieges – der arabische Nationalismus erhofft sich Unterstützung von der UdSSR Eisenhower-Doktrin vom 5. Januar 1957: Intervention der USA im Nahen Osten, falls lebenswichtige Interessen bedroht sind

26 3. Die Zäsur – die Zweite Berlinkrise und der Mauerbau 1958-1961

27 Hintergründe der Zweiten Berlinkrise 1958-1961 Westberlin als Problem für das Bestehen der DDR – Schlupfloch Erneuter Versuch Chrutschows – in Überzeugung, dass der Westen wegen einer halben Stadt keinen Nuklearkrieg riskieren würde Forderung der DDR-Regierung nach Stopfen des Schlupflochs (Ablehnung der Sowjetunion wegen befürchteten psychologischen Konsequenzen) Unnachgiebigkeit der Westmächte, die ihre Präsenz in den Westsektoren der Stadt keinesfalls aufgeben wollten

28 Kennedys Three Essentials: - Freiheitsgarantie für die Bewohner Westberlins - westliche Truppenpräsenz - gesicherte Zugang

29 Kennedy betonte nicht nur seinen Willen, sondern bekräftigte auch, im Notfall Nuklearwaffen einzusetzen Am 12. auf den 13. August 1961: provisorischer Mauerbau, da keine westalliierte Zugangsrechte tangiert wurden, erübrigte sich auch ein Eingreifen

30 Grosse Enttäuschung bei den Westberlinern (Bürgermeister Willy Brandt) Letztlich Entschärfung der Krise Trotzdem dramatische Konfrontation amerikanischer und sowjetischer Panzer beim „Checkpoint Charlie“

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32 Quelle: Kennedys Friedensrede, 1963 Einordnung: Zeitraum, Redner, Adressatenkreis, Arte der Quelle … (3) «Sinnlosigkeit» eines totalen Krieges (9) «Milliarden von Dollars» (18) vom Frieden als dem zwangsläufig vernünftigen Ziel» (28) Frage nach der «Haltung» der sowjetischen Führung (30) überprüfen der «eigenen Haltung» (66) nicht nur ein «verzweifeltes und verzerrtes Bild» von der anderen Seite (74) «nicht bar jeder Tugend» (84) «beiderseitige Abscheu vor dem Krieg»

33 (91) in der grössten Gefahr einer Zerstörung (USA und UdSSR) (100) Beiträge besser für den Kampf gegen Unwissenheit, Armut und Krankheiten … (108) ein gemeinsames Interesse an einem wirklichen Frieden (117) «… die Welt trotz Meinungsverschiedenheiten sicher …»

34 4. Bilanz

35 a) Konfliktverlauf Weitgehendes Ende der Illusionen über die Wiedervereinigung (wie Willy Brandt damals notierte) Geostrategischer Perspektivenwechsel der USA (in Europa war kein direkter Konflikt mehr zu erwarten, hingen intensivierte sich die Auseinandersetzung in der Dritten Welt) Höhepunkt Kubakrise 1962 Strategie des Friedens (Kennedy am 10. Juni 1963) – eine der folgenreichsten Leitlinien für den Kalten Krieg (Quelle zu Kubakrise)

36 Wandel durch Annäherung (Egon Bahr, 1963 für Deutschland) – Ostpolitik der BRD Die Konsequenz und der Preis für die Stilllegung des Kalten Kriegs in Europa war die Ausdehnung des Konflikts in der Dritten Welt.

37 b) Analyse Mark Mazower, Der dunkle Kontinent. Europa im 20. Jahrhundert, Berlin 2000. Grenzen der Totalitarismustheorie (problematische Vergleichbarkeit von Nationalsozialismus und Kommunismus) NationalsozialismusKommunismus Eroberung und Besetzung bestimmt durch deutsche Interessen Sicherung des Imperiums - Kontrolle über Osteuropa Rassistischer Nationalismus Philosophie eine sozioökonomischen Wandels (= Kommunismus) Ausgrenzend (rassistisch) Einschliessend (Kooperation mit regionalen Eliten) Hitlers Vision von Osteuropa als einer feudalen, ethnisch gesäuberten Kornkammer Urbanisiertes, industrielles Utopia KurzfristigDauerhaftigkeit der sowjetischen Herrschaft

38 Die sowjetischen Ziele waren eher politisch als militärisch Dem Aufstieg der kommunistischen Parteien nach 1945 lag auch eine Begeisterung zugrunde Traditionelle Ängste vor einer deutschen Aggression wirkten weiter Es existierte nach der Katastrophe des Krieges ein tiefgreifendes Bedürfnis nach einem ökonomischen Wandel Die Sowjetunion galt vielen als Hoffnungsträger Soziale Gerechtigkeit und ökonomische Effizienz war für viele wichtiger als die Rückkehr zur bürgerlichen Demokratie In Polen wie auch Rumänien versuchte die Sowjetunion die Politiker mit internationalen Grenzverschiebungen zu bestechen Die Volksdemokratisierung und Stalinisierung erfolgte in mehreren Schritten (Koalitionsregierung – schwache Sozialdemokratie – Marginalisierung der Oppositionsparteien – offene Unterdrückung – gelenkte Wahlen) Schauprozesse in den Satellitenstaaten galten als sichtbares Zeichen der Loyalität gegenüber der Partei

39 Ein Schritt war die Übernahme von Fünfjahresplänen – Wirtschaftsplanung nach dem Krieg war zudem verbreitet Nach der Gründung der Kominform und der Ablehnung der Teilnahme am Marshallplan gewann die stalinistische Orthodoxie die Oberhand Die forcierte Industrialisierung schuf weitere «Klassenfeinde» Zweideutig im kommunistischen System war die Haltung zum Nationalismus (Zwangsumsiedlungen ethnischer Gruppen wie der Deutschen und «Russifizierung» im Baltikum «Arbeitsarmeen» in Form von Zwangsarbeite spielten eine wichtige Rolle Die Übernahme des arbeitsintensiveren sowjetischen Modells war in Osteuropa folgerichtig, da es an Kapital, nicht aber an Arbeitskräften mangelte


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