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3.1 Grundlagen Klassische/neoklassische Theorie

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Präsentation zum Thema: "3.1 Grundlagen Klassische/neoklassische Theorie"—  Präsentation transkript:

1 3.1 Grundlagen Klassische/neoklassische Theorie
Leon Walras ( ) Adam Smith (1723 – 1790) Jean-Baptiste Say ( ) Mikroökonomisch fundiert: HH maximieren Nutzen, Unternehmen maximieren Gewinn Sparen wird zu Investitionen, diese schaffen Arbeitsplätze Luxuskonsum mindert das Sparen => negative Bewertung Staatsverschuldung absorbiert Ersparnisse => negative Bewertung U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1

2 Annahmen Klassik/Neoklassik zum Geld
Geld hat nur Tauschmittel- und Recheneinheitsfunktion, wird nicht als Vermögen gehalten (gehortet) Geldmenge beeinflußt nur nominale Größen (Löhne, Preise), nicht reale Größen (Gütermengen, Faktoreinsatz) => klassische Dichotomie des Geldes, Geldschleier-These Zins ist real bestimmt durch I(i) = S(i), unabhängig von Geldmenge M (Zins = Preis der Zeit, nicht des Geldes!) U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1

3 in der klassischen/neoklassischen Theorie
Sektoren und Märkte in der klassischen/neoklassischen Theorie Unternehmen Arbeitsmarkt Kapitalmarkt Gütermarkt w/p p i S Ns Ys Yd Nd I Nd, Ns I, S Yd,Ys Private Haushalte U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1

4 Sind von n Märkten (n-1) Märkte im Gleichgewicht, so ist es auch der
Gesetz von Walras Sind von n Märkten (n-1) Märkte im Gleichgewicht, so ist es auch der n-te Markt. (Hier: n = 3; s = supply, d = demand; Y=Wert der Gütermenge;N=Arbeit) FSU = Ys – w Nd – i K – I (geplanter Finanzierungssaldo Unternehmen) FSHH = w Ns + i K – C (geplanter Finanzierungssaldo private Haushalte) FSHH = S (geplantes Kapitalangebot private Haushalte) (4) - FSU = I (geplante Kapitalnachfrage Unternehmen) U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1

5 Gesetz von Walras Auflösen aller Gleichungen nach Null ergibt die sektoralen Budgetgleichungen: (1a) FSU – Ys + w Nd + i K + I = 0 (2a) FSHH – wNs – i K + C = 0 (3a) S – FSHH = 0 (4a) – FSU – I = 0 Addition der vier Gleichungen ergibt: FSU – Ys + w Nd + i K + I + FSHH – w Ns – i K + C + S – FSHH – FSU – I = 0 => – Ys + w Nd + I – w Ns + C + S – I = 0 VWL III, Foliensatz 3.1 U van Suntum U van Suntum 5

6 Daraus folgt wegen C + I = Yd (gesamte Güternachfrage) schließlich das
Gesetz von Walras: (Yd – Ys) + w (Nd – Ns) + (S – I) = 0 Es handelt sich um jeweils geplante (ex ante-) Größen! Sind zwei der drei Klammern gleich Null, d.h. sind die betreffenden Märkte im Gleichgewicht, so gilt dies mithin auch für den dritten Markt. U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1

7 Interdependenz der Märkte:
Nachfrageüberschuß auf dem Gütermarkt (Yd > Ys ) impliziert Angebotsüberschuß auf d. Arbeitsmarkt (Nd < Ns) und/oder Nachfrageüberschuß auf d. Kapitalmarkt (S < I). Interpretation: Die HH wollen mehr Güter kaufen und bieten deshalb mehr Arbeit an und/oder reduzieren ihre Ersparnis. Angebotsüberschuß auf dem Arbeitsmarkt (Nd < Ns) impliziert Nachfrageüberschuß auf dem Gütermarkt (Yd > Ys) und/oder Angebotsüberschuß auf dem Kapitalmarkt (S > I). Interpretation: Die HH wollen mehr arbeiten, um mehr Güter zu kaufen oder um mehr zu sparen. U van Suntum U van Suntum VWL III, WS 2008/ Foliensatz 3.1 VWL III, Foliensatz 3.1 7

8 Say´sches Theorem (Jean Baptiste Say, 1767-1832)
„Jedes Angebot schafft sich selbst seine Nachfrage“ => gesamtwirtschaftliche Überproduktion bzw. Arbeitslosigkeit aus Nachfragemangel ist nicht möglich. Beruft sich auf das Gesetz von Walras: Wer mehr Arbeit anbietet, will letztlich mehr Güter kaufen und/oder mehr sparen (s.o.). Im ersten Fall steigt (auch wegen fallender Preise) die Konsumgüternachfrage, im zweiten Fall (über sinkende Zinsen) die Investitionsgüternachfrage, in beiden Fällen (auch wegen sinkender Löhne) die Beschäftigung. VWL III, Foliensatz 3.1 U van Suntum U van Suntum 8

9 (Noch: Say´sches Theorem)
Letztlich sorgen also flexible Preise, Löhne und Zinsen über die Interdependenz der Märkte für deren Ausgleich. Während also Walras nur sagt: wenn ein Markt im Ungleichgewicht ist, sind es die anderen (mindestens einer von ihnen) auch. ... geht Say einen Schritt weiter: Die Ungleichgewichte tendieren über entsprechende Preisreaktionen( Preise, Löhne, Zinsen) tatsächlich dazu, sich gegenseitig aufzuheben. VWL III, Foliensatz 3.1 U van Suntum U van Suntum 9

10 Kritik des Say´schen Theorems:
Methodische Kritik: Aus komparativ-statischer Bedingung für ein Gleichgewicht (Walras) wird eine dynamische Aussage über dessen tatsächliche Erreichung abgeleitet. Ist unerlaubt: Aus den Aussagen „Wenn das Pferd Wasser hätte, würde es stärker ziehen“ und „Wenn das Pferd stärker ziehen würde, käme es zur Wasserstelle“ kann man nicht schließen, dass das Pferd niemals verdursten kann! Ebenso folgt aus „Wenn die Arbeiter mehr Arbeit hätten, würden sie mehr kaufen“ und „Wenn sie mehr kaufen, entsteht mehr Arbeit“ keineswegs die Garantie der Vollbeschäftigung U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1

11 Kritik des Say´schen Theorems:
Inhaltliche Kritik: Sinkende Zinsen zum Ausgleich von Investieren und Sparen? Sinkende Güter- und Faktorpreise zum Marktausgleich? Fazit: VWL III, Foliensatz 3.1 U van Suntum U van Suntum 11

12 Wirtschaftskreislauf und Quantitätsgleichung
vereinfachte Annahme: Handelsvolumen H = BIP = Yreal Handelsvolumen H (wertmäßig) H = pYreal = Y = 100 Private HH Unternehmen Faktoreinkommen W + Q = 100 Problem: Wie viel Geld wird benötigt? U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1

13 (Noch: Wirtschaftskreislauf und Quantitätsgleichung)
Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes v Kassenhaltungskoeffizient k = 1/v Beispiel: Zwei Schreibweisen der Quantitätsgleichung: Fisher´sche Verkehrsgleichung: Mv = pYreal Cambridgegleichung: M = kpYreal U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1

14 Klassische Interpretation der Quantitätsgleichung
„Klassische Dichotomie“, p allein durch M bestimmt Ähnlich Neoklassik und Monetarismus: v nur kurzfristig variabel, langfristig konstant U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1

15 Wichtige Schlussfolgerungen:
(Noch: Klassische Interpretation der Quantitätsgleichung) Wichtige Schlussfolgerungen: Inflation ist (langfristig) allein durch zu hohe Geldmenge verursacht reales Wachstum ist (zumindest langfristig) nicht durch Geldpolitik zu beeinflussen realer Zinssatz (Nominalzins - Inflationsrate) ebenfalls nicht allein relative Preise entscheiden über Gütervolumen und -struktur (langfristig) VWL III, Foliensatz 3.1 U van Suntum U van Suntum 15

16 Keynes´sche Interpretation der Quantitätsgleichung
Geldmenge M kann Yreal und/oder p beeinflussen (u.a. abhängig von Kapazitätsauslastung), wirkt auch langfristig positiv auf Yreal Geld- und Realsphäre beeinflussen sich gegenseitig (IS-LM-System) Umlaufsgeschwindigkeit ist variabel und steigt insbesondere mit dem Zinssatz (da Kassenhaltungsneigung dann abnimmt) Ähnlich bereits Merkantilismus: „Geld belebt den Handel“ U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1

17 (Noch: Keynes´sche Interpretation der Quantitätsgleichung)
Wichtige Schlussfolgerungen: Inflation ist vorwiegend real verursacht, Geldmengenanstieg eher Folge als Ursache reales Wachstum ist durch Geldpolitik (niedrige Zinsen) positiv zu beeinflussen Zinssatz ist vorwiegend monetär bestimmt Inflation wirkt Arbeitslosigkeit entgegen (Phillipskurve) VWL III, Foliensatz 3.1 U van Suntum U van Suntum 17

18 Was ist die „richtige“ Interpretation der Quantitätsgleichung?
Kurzfristig ist Klassische Dichotomie unhaltbar, v schwankt im Konjunkturzyklus, Preisniveau ebenfalls (auch ohne Geldmengenänderung) Kurzfristig kann Geldmengenausweitung auch Zinsen senken und Wachstum beleben Langfristig (nach ca. 3 Jahren) folgt aber Inflation, Wachstumsbelebung geht wieder zurück Langfristig führt starke Geldmengenausweitung immer zu Inflation, wirkt real nur destabilisierend D.h. kurzfristig hat Keynes recht, langfristig die Klassik (heutige Neo- bzw. Neuklassik) U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1

19 Umlaufsgeschwindigkeit v = M3/Y im Euroraum (1 Vj. 2000 – 2. Vj. 2008)
U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1

20 Transmissionsmechanismus einer Geldmengenausweitung
Zinssenkung EZB Kredit- spielraum Geschäfts- banken Steigende Nachfrage auf Gütermärkten Einkommen Verkäufer Immobilien- käufe, Investitionen Erst steigende Kapazitätsauslastung Später steigende Güterpreise U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1

21 Empirischer Zusammenhang zwischen Geldmengenwachstum und Inflation USA
U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1

22 Geldmengenzuwachs und Zuwachs reales BIP in den USA und im Euroraum
U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1

23 Differenz Geldmengenzuwachs
Zuwachs reales BIP U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1

24 Die Hyper-Inflation von 1923
Juli 1922 1 Dollar 493 Mark ein Liter Milch 340 Milliarden Mark Juli 1923 Mark ein Kilo Brot 580 Milliarden Mark September 1923 Mark ein Kilo Rindfleisch 2,6 Billionen Mark November 1923 Mark U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1

25 U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1

26 Quelle: Deutsche Bundesbank: Der Zusammenhang zwischen Geldmenge
und Preisen, in: Monatsbericht Januar 2005, S. 19 U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1

27 Quelle: Deutsche Bundesbank: Der Zusammenhang zwischen Geldmenge
und Preisen, in: Monatsbericht Januar 2005, S. 25 U van Suntum VWL III, Foliensatz 3.1


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