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Medien.

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Präsentation zum Thema: "Medien."—  Präsentation transkript:

1 Medien

2 Die Erfindung des Jahrtausends
Welche Erfindung des vergangenen Jahrtausends hatte die gravierendsten Auswirkungen auf das Leben der meisten Menschen?  Diskutieren sie in der Gruppe und erstellen sie eine Liste möglicher Jahrtausenderfindungen

3 Die Erfindung des Jahrtausends
Entscheiden sie sich für eine Erfindung Sammeln sie weitere Argumente persönliche, gesellschaftliche, politische, wirtschaftliche, technische, indirekte, ... Auswirkungen Erstellen sie einen Entwurf (Argumentations- struktur) für eine lineare Erörterung

4 Entwurf einer Erörterung
Bei allen längeren (insbesondere bei argumentativen) Textsorten ist es sehr wichtig, sich den Aufbau des Textes vorgängig zu notieren Die Struktur der Argumentation (inkl. Ergebnis bzw. Schluss) muss ihnen klar sein, bevor sie sich an das Ausformulieren machen Bei Erörterungen ist es ganz besonders wichtig, die Argumente in eine sinnvolle Reichenfolge zu bringen Übliche Argumentationsstrukturen:

5 Argumente finden: Aspekte
(volks)wirtschaftlich, ökonomisch gesellschaftlich, sozial ethisch, moralisch rechtlich politisch philosophisch pädagogisch historisch psychologisch ökologisch

6 Die Erfindung des Jahrtausends
Formulieren sie ihr stärkstes Argument Ein Absatz, also ca. 3 – 7 Sätze Aufbau: Mikro-Burger Begründung(en)/Beispiel(e) als Hauptteil

7 Beispiel Der Besitz einer Waschmaschine reduziert die für die tagtäglichen Führung des Haushalts benötigte Zeit enorm – die Verwendung der eingesparten Zeit kann tiefgreifende Folgen haben. Ohne Waschmaschine verbringt eine typische Hausfrau in einer traditionellen Gesellschaft etwa zwei Tage in der Woche nur mit der Wäsche ihrer üblicherweise kinderreichen Familie. Fällt diese zeitliche Belastung weg, haben besagte Frauen mehr Zeit für Bildung oder einen Nebenerwerb, was wiederum auf Dauer ihre Rolle und Stellung innerhalb von Familie und Gesellschaft verändert. So gesehen könnte man also behaupten, dass die Erfindung der Waschmaschine einen wesentlichen Beitrag zur Emanzipation der Frauen geleistet hat und vermutlich einen grösseren Schritt in Richtung einer modernen Gesellschaftsform ermöglicht als jede andere Erfindung.

8 Die Erfindung des Jahrtausends
Hausaufgabe auf Freitag: Recherchieren sie Hintergründe zur gewählten Erfindung machen sie sich Notizen  Fakten, Belege für Argumente, ggf. neue Argumente

9 Rückmeldung Probe Eigenschaften von Textsorten, z.B.: Definition:
Titel von Definition, knappe, neutrale und präzise Formulierung zuerst das Wichtige, dann die Ausnahmen Stellungnahme als Statement braucht Einleitung (hier: welcher Streitpunkt?) braucht Argumente  ihre Haltung Analyse ⍀ Zusammenfassung, Nacherzählung braucht konkreten Bezug zur Textgrundlage (direkt/indirekt) braucht knappe Einleitung (was wird analysiert) braucht zusammenfassenden Schluss

10 Die Erfindung des Jahrtausends
Lesen sie ihr wichtigstes Argument vor Rückmeldung: verständlich und präzise formuliert? gut begründet/belegt? (mit Beispiel?) stichhaltig? logisch? nachvollziehbar? tief?

11 Die Erfindung des Jahrtausends
Welche Erfindung des vergangenen Jahrtausends hatte die gravierendsten Auswirkungen auf das Leben der meisten Menschen? Schreiben sie eine lineare Erörterung (45 Min.) in der sie argumentieren, warum die von ihnen gewählte Erfindung diesen Titel verdienen würde. Hinweis: Es geht nicht um einen Vergleich mit anderen wichtigen Erfindungen Hinweis: Formulieren sie einen guten Titel Hinweis: knappe Einleitung und griffigen, verallgemeinernden Schluss nicht vergessen, angemessene Absätze machen

12 Die Erfindung des Jahrtausends
Sachtext  Argumentationsstruktur Lesen sie die Erörterung eines Mitschülers Abschnittweise. In jedem Abschnitt sollten sie ein grösseres oder mehrere kleinere Argumente finden Extrahieren sie die Argumentationsstruktur, indem sie die Hauptaussage für jeden Abschnitt stichwortartig notieren Notieren sie jeweils daneben, wie gut das Argument formuliert ist (--,-,+,++) wie gut das Argument begründet ist (--,-,+,++)

13 Die Erfindung des Jahrtausends
And the winner is...

14 1450 verändert eine Erfindung die Welt: Das Buchdruckverfahren Johannes Gutenbergs ermöglicht es, Texte in hoher Stückzahl und relativ preiswert zu vervielfältigen. Eine geniale Idee verhilft dem Mainzer zum Durchbruch. Er zerlegt einen Text in seine Bestandteile: in Buchstaben, Satzzeichen und häufig vorkommende Buchstabenkombinationen, so genannte Ligaturen. Die Lettern werden als wieder verwendbare Buchstaben gegossen und für den Druck zu Wörtern, Zeilen und Seiten zusammengefügt. Mit Gutenbergs Erfindung ist die technische Grundlage für die geistigen, politischen und religiösen Veränderungen der nachfolgenden Jahrhunderte geschaffen. Damit geht Gutenbergs Bedeutung weit über das von ihm entwickelte Druckverfahren hinaus.

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16 Anekdote: Wer hat‘s erfunden?
Schriftzeichen werden in China schon seit dem 5. Jahrtausend vor Christus benutzt. Um 200 vor Christus erfanden die Chinesen außerdem das Papier. Auch den Holzdruck erfanden die Chinesen, im 7. Jahrhundert. Noch bis Ende des 19. Jahrhunderts war dies die beliebteste Drucktechnik in China kam Bi Sheng auf die Idee, jedes Schriftzeichen einzeln als Druckstempel aus Holz oder Keramik herzustellen. Durchsetzen konnte sich diese Technik in China aber nicht. Das Problem: Die chinesische Sprache besteht aus zu vielen Zeichen, was den Satz der Druckplatten sehr umständlich macht. Auch die Herstellung der Schriftzeichen wurde nie befriedigend gelöst: sie waren nie genau gleich (hoch/gross) und nutzten sich zu schnell ab.

17 Auswirkungen des Buchdruck
auf den einzelnen Menschen auf die Sprache auf die Religion auf die das Rechtssystem auf die Wissenschaft auf die Gesellschaft Allgemeiner: Weil Texte jetzt einfach vervielfältigt werden können, ist immer mehr Menschen immer mehr Wissen zugänglich. Das hat tiefgreifende Änderungen in vielen Aspekten des menschlichen (Zusammen-)Lebens zur Folge.

18 Auswirkungen des Buchdruck
Weitere indirekte Auswirkungen ergeben sich daraus, dass mit dem Buckdruck das Zeitalter der Massenproduktion eingeläutet wurde: Techniken und Materialien für viele gleichartige Kopien einer Ware Planung und Prozesse für die massenhafte Produktion von Waren Finanzielle Aspekte der Massenproduktion

19 Die Erfindung des Buchdrucks all dies, so könnte man argumentieren, hängt damit zusammen:
Es gibt eine deutsche Sprache, die wir alle verstehen 99% aller Europäer (84% der Weltbevölkerung) können lesen und schreiben Ca. 40% der Schweizer sind protestantisch/reformiert Es kann heute keinen „Univer- salgelehrten“ mehr geben Die Bibel ist das häufigste Buch der Welt Man kann als Autor oder Journalist seinen Lebensunterhalt verdienen Die Wissenschaft hat einen tiefgreifenden Einfluss auf unser tägliches Leben Wir sind gut informiert darüber, was anderswo auf der Welt passiert Wir leben in einer „Informationsgesellschaft“ Wir wissen ziemlich gut Bescheid darüber, was in den letzten 500 Jahren passiert ist Fast überall gibt es Bibliotheken und Universitäten Es gibt ein (schriftlich fixiertes) allgemeingültiges Rechtssystem Jeder Schweizer geht für eine gewisse Zeit in die Schule Fast alle Waren werden in Massenproduktion gefertigt Die meisten unserer Werkzeuge sind aus Metall Wenn jemand eine gute Geschäftsidee hat, bekommt er einen Kredit von der Bank

20 Anekdote: Was wollte Gutenberg?
Vermutlich war es gar nicht Gutenbergs Absicht, ein Verfahren zur einfachen Vervielfältigung von Texten zu entwickeln – er wollte schlicht das perfekte Buch Belege verschiedene Versionen für Lettern erstes Grossprojekt: die Bibel Bischöfe überprüfen Gutenbergs Behauptung, dass alle Buchstaben gleich sind (wirkte wie Magie)

21 Auswirkungen des Buchdrucks
Erörtern sie die Auswirkungen der Erfindung des Buckdrucks (Lineare Erörterung, 45‘) Hinweis: setzen sie ihren Entwurf genau um, man sollte ihn aus dem Text wieder extrahieren können Hinweis: knappe Einleitung nicht vergessen Hinweis: je ein Absatz pro grösseres Argument (s. Entwurf), Belege nicht vergessen, Mini-Burger-Struktur Hinweis: Formulieren sie einen guten Titel Hinweis: Formulieren sie einen griffigen, verallge- meinernden Schluss – passend zu den Argumenten

22 Kriterien lineare Erörterung
-- - + ++ Die Argumentationsstruktur ist klar erkennbar (kann aus dem Text abgeleitet werden). Die Argumente sind sinnvoll geordnet und in Absätze untergliedert. Übergänge und Bezüge zwischen Argumenten sind verbal deutlich gemacht. Guter Titel und sinnvolle, knappe Einleitung. Verallgemeinernder Schluss, der zu den vorhergehenden Argumenten passt. Die Argumente sind in angemessenem Umfang begründet, belegt, durch Beispiele konkretisiert. Formulierungen sind knapp, präzise und nachvollziehbar. Die verwendete Sprache ist stilistisch angemessen sowie grammatikalisch und formal (inkl. I.&O.) korrekt Gesamteindruck und Tiefe. Die Argumentation ist möglichst konkret, zusammenhängend und nachvollziehbar. Es finden sich interessante Argumente, die über den ersten Eindruck hinaus gehen. Bewerten sie ihre eigene Erörterung anhand dieser Kriterien

23 Erörterung Externe Rückmeldung
Lesen Sie eine fremde Erörterung und versuchen sie, die Argumentationsstruktur (also den Entwurf) zu rekonstruieren. Notieren sie die Argumentationsstruktur in Stichworten Notieren sie Auffälligkeiten (positiv & negativ) Bewerten sie die fremde Erörterung anhand der vorliegenden Kriterien Vergleichen sie die eigene mit der fremden Einschätzung ihrer Arbeit

24 Kriterien lineare Erörterung
-- - + ++ Die Argumentationsstruktur ist klar erkennbar (kann aus dem Text abgeleitet werden). Die Argumente sind sinnvoll geordnet und in Absätze untergliedert. Übergänge und Bezüge zwischen Argumenten sind verbal deutlich gemacht. Guter Titel und sinnvolle, knappe Einleitung. Verallgemeinernder Schluss, der zu den vorhergehenden Argumenten passt. Die Argumente sind in angemessenem Umfang begründet, belegt, durch Beispiele konkretisiert. Formulierungen sind knapp, präzise und nachvollziehbar. Die verwendete Sprache ist stilistisch angemessen sowie grammatikalisch und formal (inkl. I.&O.) korrekt Gesamteindruck und Tiefe. Die Argumentation ist möglichst konkret, zusammenhängend und nachvollziehbar. Es finden sich interessante Argumente, die über den ersten Eindruck hinaus gehen.

25 Regeln für eine einfache Sprache (s. DaG2, Seite 118f.)
Halten sie die Sätze kurz Vermeiden sie verschachtelte Sätze Keine unnötige Distanz zwischen Subjekt und Prädikat Pro Satz nur eine wichtige Information Vermeiden sie unnötiges Passiv Machen sie nicht aus Verben Nomen Verzichten sie auf unnötige Füllwörter Verwenden sie die angemessene Stilebene

26 Erörterung Buchdruck Überarbeiten sie die Erörterung gründlich. Beziehen sie dabei die Rückmeldungen und die Kriterien für eine einfache Sprache mit ein. Bewerten sie die Arbeit erneut (anderes Zeichen) Lesen sie ihre Erörterung vor, laut und deutlich. (derselbe Kritiker wie vorher füllt die Bewertung erneut aus, mit einem anderen Zeichen)

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28 Definition Medium/Medien
Im Folgenden geht es um den Begriff „Medium“ bzw. „Medien“ im Kontext von Kommunikation

29 Etymologie „Medium“ lat.: medium = Mitte, Mittelpunkt altgr. μέσov méson: das Mittlere; auch Vermittlung, Öffentlichkeit, Gemeinwohl, öffentlicher Weg

30 Abgrenzung (Kontext) Physik/Technologie Chemie/Biologie
Parapsychologie ... Bei der heutigen Definition geht es um den Begriff „Medium“ im Kontext von Kommunikation

31 Sammelbegriffe Welche konkreten Medien gehören dazu? (Welche nicht?)
Massenmedien Neue Medien Soziale Medien Print-Medien Speichermedien Erstellen sie jeweils eine Liste mit Medien, die unter den Oberbegriff fallen (und ein paar Gegenbeispiele)

32 Definition Medium/Medien
Was gehört zum Begiff „Medium“? Kommunikationsträger? (z.B. Papier, CD, Video) Kommunikationssystem? (z.B. Radio, Chat, Theater) Kommunikationsinhalte? (z.B. Nachrichten, Tweets) Kommunikationsorganisation? (z.B. TV-Sender, Boulevard-Presse, Facebook, etc.)

33 Medium/Medien (Kommunikation)
Schreiben sie eine Definition (<= 5 Sätze) Hinweis: Erst das Wichtige, dann die Verfeinerungen, Abgrenzungen, Ausnahmen... Hinweis: Machen sie klar, dass und was hier definiert wird Hinweis: Wie immer und ganz besonders bei Definitionen: präzise formulieren

34 Medium (Kommunikation)
Ein Medium (lat.: medium = Mitte, Mittelpunkt, von altgr. μέσov méson: das Mittlere; auch Öffentlichkeit, Gemeinwohl, öffentlicher Weg) ist nach neuerem Verständnis ein Vermittelndes im ganz allgemeinen Sinn. Das Wort „Medium“ in der Alltagssprache lässt sich oft mit Kommunikationsmittel gleichsetzen. In der Medientheorie, der Medienphilosophie und den Medienwissenschaften hat sich eine große Anzahl Konzepte mit unterschiedlichen Zielsetzungen entwickelt. Der Plural Medien wird etwa seit den 1980er-Jahren für die Gesamtheit verschiedene Kommunikationsmittel und Kommunikationsorganisationen verwendet.

35 Zwei Kategorien Medium als stofflicher Vermittler
Weil Stoffe Impuls und Energie übertragen, können sie auch Information übermitteln. Die Übertragung von Schall benötigt z. B. einen vermittelnden Stoff wie Luft. Medium als Kommunikationsmittel Von der stofflich vermittelten Informationsübertragung wurde der Begriff Medium auf Kommunikationsmittel beliebiger Art zwischen Sendern und Empfängern übertragen. Auch die ältere magische Bedeutung blieb in dieser Vorstellung erhalten.

36 Medientheorie Im 20 Jhdt. entwickelt sich die Medientheorie als wissenschaftliche Disziplin. Zwei der bekanntesten Medienthoretiker sind Marshall McLuhan und Neil Postman

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38 „The medium is the massage“
Medium  Form  Inhalt  Wirkung

39 Leitmedium Das „vorherrschende“ Medium, also welches Kommunikationsmittel unser Bild von der Welt (ausserhalb unserer persönlichen Sphäre) bestimmt wird von vielen genutzt, „Allgemeinwissen“ bestimmt den „öffentlichen Diskurs“ beeinflusst unsere Weltsicht bewirkt vielerlei Veränderungen (im persönlichen Leben, in der Gesellschaft, in anderen Medien, ...)

40 Leitmedium ab 1450 war der Buchdruck das neue Leitmedium
diese Zeit wird auch „Gutenberg-Galaxis“ genannte „Buchdruck“ bezieht hier meist Zeitungen mit ein  welche Leitmedien gab es davor? im 20ten Jahrhundert wird das Fernsehen zum Leitmedium (auch „McLuhan-“ oder „Tesla-Galaxis“) Was kann heute als Leitmedium gelten? Über welche (durch welches Medium vermittelten) Inhalte können sie sich mit anderen unterhalten?

41 Ein gutes Sachbuch Auf Deutsch: „Wir amüsieren uns zu Tode - Urteilsbildung im Zeitalter der Unterhaltungsindustrie“ (1985, S. Fischer Verlag Gmbh, Frankfurt am Main)

42 Wir amüsieren uns zu Tode

43 Wir amüsieren uns zu Tode
Huxleys Befürchtungen werden wahr, die Menschheit ruiniert sich durch Unterhaltung Das Zeitalter des Buckdrucks ist vorbei Dauerhafte Fixierung von Wissen, Tendenz zu Sorgfalt und Tiefe Neue Medien ändern die Gesellschaft Seit dem Telegraphen gibt es immer mehr Information mit immer weniger Kontext und Dauer  Sinn geht verloren Photographien zeigen immer konkrete Beispiele  Das Allgemeine, Abstrakte, Folgernde geht verloren Das Fernsehen beinhaltet und verstärkt die negativen Aspekte von Telegraphie und Photographie  Infotainment im negativen Sinn Das Fernsehen ist das neue Leitmedium. Ist allgegenwärtig, scheinbar für alle Inhalte geeignet, beeinflusst die anderen Medien, den öffentlichen Diskurs, unsere Erwartungen an Information,...  Das neue Leitmedium Fernsehen ist nicht geeignet für einen „öffentlichen Diskurs“, für abstrakte Ideen, Zusammenhänge, etc..., denn es hat eine inhärente Tendenz zur kontextfreien Unterhaltung. Und genau deswegen bemerken wir die Mängel nicht (s. Huxley).

44 Einleitung: Orwell vs. Huxley
„Orwell fürchtete diejenigen, die Bücher verbieten. Huxley befürchtete, daß es eines Tages keinen Grund mehr geben könnte, Bücher zu verbieten, weil keiner mehr da ist, der Bücher lesen will. Orwell fürchtete jene, die uns Informationen vorenthalten. Huxley fürchtete jene, die uns mit Informationen so sehr überhäufen, daß wir uns vor ihnen nur in Passivität und Selbstbespiegelung retten können. Orwell befürchtete, daß die Wahrheit vor uns verheimlicht werden könnte. Huxley befürchtete, daß die Wahrheit in einem Meer von Belanglosigkeiten untergehen könnte.“ (S. 8)

45 Einleitung: Orwell vs. Huxley
„Kurz, Orwell befürchtete, das, was uns verhaßt sei, werde uns zugrunde richten. Huxley befürchtete, das, was wir lieben, werde uns zugrunde richten. Dieses Buch handelt von der Möglichkeit, daß Huxley und nicht OrweII recht hatte.“ (S. 9)

46 1. Das Zeitalter des Buchdrucks ist vorbei
Bücher brauchen Zeit (zum schreiben & lesen). Die niedergeschriebenen Informationen sind dauerhaft festgehalten Tendenz zu Sorgfalt und Verlässlichkeit, Tendenz zu Abstraktion, Allgemeingültigkeit Tendenz zu wichtigen, (Handlungs-) relevanten Informationen mit Kontext (auch weil man sorgfältig auswählt, welches Buch man liest) In geringerem Masse treffen diese Argumente auch auf andere Printmedien als das Buch zu

47 1. Das Zeitalter des Buchdrucks ist vorbei
„Ich untersuche und ich beklage in diesem Buch die einschneidendste Veränderung, die sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts innerhalb der amerikanischen Kultur vollzogen hat: den Niedergang des Buchdruck-Zeitalters und den Anbruch des Fernseh-Zeitalters. Dieser Umbruch hat zu einer dramatischen, unwiderruflichen Verschiebung im Inhalt und in der Bedeutung des öffentlichen Diskurses geführt, denn zwei so unterschiedliche Medien können nicht die gleichen Ideen in sich aufnehmen. In dem Maße, wie der Einfluß des Buchdrucks schwindet, müssen sich die Inhalte der Politik, der Religion, der Bildung und anderer öffentlicher Bereiche verändern und in eine Form gebracht werden, die dem Fernsehen angemessen ist.“ (S. 17)

48 1. Das Zeitalter des Buchdrucks ist vorbei
„Bücher [...] sind ausgezeichnete Behältnisse für die Anhäufung, die gelassene Sichtung und systematische Analyse von Informationen und Ideen. Ein Buch schreiben und ein Buch lesen, das braucht Zeit; es braucht Zeit, seinen Inhalt zu erörtern und sich ein Urteil über seinen Wert und über die Form seiner Darstellung zu bilden. Ein Buch ist der Versuch, dem Denken Dauer zu verleihen und einen Beitrag zu dem großen Gespräch zu leisten, das die Autoren der Vergangenheit mit der Gegenwart führen.“ (S. 90) „In mündlichen und vom Buchdruck geprägten Kulturen gewinnt die Information ihre Wichtigkeit aus den Handlungsmöglichkeiten“ (S. 88)

49 Postman bezieht sich auf McLuhan
„Wie die Sprache selbst, so begründet auch jedes neue Medium einen bestimmten, unverwechselbaren Diskurs, indem es dem Denken, dem individuellen Ausdruck, dem Empfindungsvermögen eine neue Form zur Verfügung stellt. Und eben dies meinte McLuhan mit seinem Satz: »Das Medium ist die Botschaft.«“ (S. 19)

50 Wir amüsieren uns zu Tode
Huxleys Befürchtungen werden wahr, die Menschheit ruiniert sich durch Unterhaltung Das Zeitalter des Buckdrucks ist vorbei Dauerhafte Fixierung von Wissen, Tendenz zu Sorgfalt und Tiefe Neue Medien ändern die Gesellschaft Seit dem Telegraphen gibt es immer mehr Information mit immer weniger Kontext und Dauer  Sinn geht verloren Photographien zeigen immer konkrete Beispiele  Das Allgemeine, Abstrakte, Folgernde geht verloren Das Fernsehen beinhaltet und verstärkt die negativen Aspekte von Telegraphie und Photographie  Infotainment im negativen Sinn Das Fernsehen ist das neue Leitmedium. Ist allgegenwärtig, scheinbar für alle Inhalte geeignet, beeinflusst die anderen Medien, den öffentlichen Diskurs, unsere Erwartungen an Information,...  Das neue Leitmedium Fernsehen ist nicht geeignet für einen „öffentlichen Diskurs“, für abstrakte Ideen, Zusammenhänge, etc..., denn es hat eine inhärente Tendenz zur kontextfreien Unterhaltung. Und genau deswegen bemerken wir die Mängel nicht (s. Huxley).

51 2a) Der Telegraph als Medium
„[...] die Telegraphie der Idee der kontextlosen Infor- mation Legitimität verlieh, also der Vorstellung, daß sich der Wert einer Information nicht unbedingt an ihrer etwaigen Funktion für das soziale und politische Entscheiden und Handeln bemißt, sondern einfach daher rühren kann, daß sie neu, interessant und merkwürdig ist. Der Telegraph machte aus der Information eine Ware, ein »Ding«, das man ohne Rücksicht auf seinen Nutzen oder seine Bedeutung kaufen und verkaufen konnte.“ (S. 85)

52 Informationen ohne Kontext
Postman fordert den Leser auf, sich die folgenden Fragen zu stellen: „Wie oft kommt es vor, daß die Informationen, die ich morgens dem Radio, dem Fernsehen oder der Zeitung entnehme, mich dazu veranlassen, meine Pläne für den Tag zu ändern oder etwas zu tun, was ich sonst nicht getan hätte? Wie oft verhelfen mir diese Informationen zu Einsichten in Probleme, die ich lösen soll?“ (S. 87 ff)

53 2a) Der Telegraph als Medium
„Vielleicht hat der Telegraph das Land tatsächlich in »eine einzige Nachbarschaft« verwandelt, allerdings in eine sehr merkwürdige, bevölkert von Fremden, die voneinander nur die oberflächlichsten Dinge wußten.“ (S. 87) „Die eigentliche Stärke des Telegraphen bestand darin, Informationen zu übermitteln, nicht darin, sie zu sammeln, zu erläutern oder zu analysieren. In dieser Hinsicht war die Telegraphie das genaue Gegenteil des Buchdrucks.“ (S. 88)

54 2a) Der Telegraph als Medium
„Der Telegraph brachte einen öffentlichen Diskurs in Gang, der einige seltsame Merkmale aufwies: Seine Sprache war die Sprache der Schlagzeilen - auf Sensationen versessen, bruchstückhaft, unpersönlich. Nachrichten nahmen die Form von Slogans an, die man voller Erregung aufnehmen soll, um sie unverzüglich wieder zu vergessen. Die Sprache dieses Diskurses war diskontinuierlich. Jede Botschaft hatte mit denen, die ihr vorausgingen oder folgten, nichts zu tun“ (S. 90)

55 2b) Photographie als Medium
„Die Photographie ist eine Sprache, die nur in Einzelheiten spricht. Ihr Bildvokabular beschränkt sich auf die konkrete Darstellung. Anders als Wörter und Sätze liefert uns das Photo keine Idee und keinen Begriff von der Welt, es sei denn, wir bedienen uns wiederum der Sprache, um das Bild in eine Idee zu verwandeln. Das Photo als solches kann mit dem Unsichtbaren, dem Entrückten, dem Inneren, dem Abstrakten nichts anfangen. Es spricht nicht vom »Menschen«, sondern von »einem Mann« oder »einer Frau«; es spricht nicht von »Baum«, sondern von einem Baum. Man kann von »der Natur« kein Photo machen, ebensowenig von »dem Meer«. Man kann nur ein bestimmtes Bruchstück des Hier und Jetzt photographieren“ (S. 92f.)

56 2b) Photographie als Medium
„»Bilder«, so hat Gavriel Salomon geschrieben, »muß man erkennen, Wörter muß man verstehen.« Damit will er sagen, daß die Photographie die Welt als Gegenstand präsentiert, während die Sprache sie als Idee präsentiert.“ (S. 93)  Bilder (auch bewegte) eignen sich nicht, um abstrakte Ideen und Zusammenhänge zu transportieren

57 2c) Fernsehen als Medium
„Denn im Fernsehen wird der Diskurs weitgehend mit visuellen Mitteln geführt - oder anders gesagt, das Fernsehen liefert uns einen Austausch in Bildern, nicht in Worten“ (S. 16) „Außerdem bietet das Fernsehen den Zuschauern eine Vielfalt von Themen, stellt minimale Anforderungen an das Auffassungsvermögen und will vor allem Gefühle wecken und befriedigen.“ (S. 109) „weil sich die Zuschauer dem Fernseher ganz nach Belieben zuwenden oder von ihm abkehren können, sind die Sendungen so strukturiert, daß jedes Acht-Minuten-Segment als in sich geschlossenes Ereignis für sich stehen kann“ (S. 124)

58 2c) Fernsehen als Medium
„Der Ausdruck »Und jetzt ... « umfaßt das das Eingeständnis, daß die von den blitzschnellen elektronischen Medien entworfene Welt keine Ordnung und keine Bedeutung hat und nicht ernst genommen zu werden braucht. Der Nachrichtensprecher will damit sagen, daß Sie jetzt lange genug über das vorige Thema nachgedacht haben (runde fünfundvierzig Sekunden), daß Sie sich in dieses Thema nicht verbeißen sollten (sagen wir, für neunzig Sekunden) und daß Sie Ihre Aufmerksamkeit jetzt einem anderen Nachrichtenbruchstück oder einem Werbespot zuwenden müssen. Das Fernsehen hat die »Und jetzt ... «-Weltanschauung nicht erfunden, [sie ist] aus der Verbindung von Telegraphie und Photographie hervorgegangen. Aber das Fernsehen hat diese Weltanschauung genährt und zu einer pervertierten Reife gebracht.“ (S. 123f.)

59 2c) Fernsehen als Medium
„Mir macht der Unsinn im Fernsehen genausoviel Spaß wie vielen meiner Zeitgenossen auch, und ich weiß sehr wohl, daß die Druckpresse genug davon hervorgebracht hat, um den Grand Canyon bis zum Rande zu füllen. Das Fernsehen ist nicht alt genug, um sich in der Fabrikation von Unsinn mit der Druckpresse messen zu können. Gegen das »dumme Zeug«, das im Fernsehen gesendet wird, habe ich nichts, es ist das beste am Fernsehen, und niemand wird dadurch ernstlich geschädigt. Schließlich messen wir eine Kultur nicht an den unverhüllten Trivialitäten, die sie hervorbringt, sondern an dem, was sie für bedeutsam erklärt. Hier liegt unser Problem, denn am trivialsten und daher am gefährlichsten ist das Fernsehen, wenn es sich anspruchsvoll gibt und sich als Vermittler bedeutsamer kultureller Botschaften präsentiert.“ (S. 26f.)

60 Wir amüsieren uns zu Tode
Huxleys Befürchtungen werden wahr, die Menschheit ruiniert sich durch Unterhaltung Das Zeitalter des Buckdrucks ist vorbei Dauerhafte Fixierung von Wissen, Tendenz zu Sorgfalt und Tiefe Neue Medien ändern die Gesellschaft Seit dem Telegraphen gibt es immer mehr Information mit immer weniger Kontext und Dauer  Sinn geht verloren Photographien zeigen immer konkrete Beispiele  Das Allgemeine, Abstrakte, Folgernde geht verloren Das Fernsehen beinhaltet und verstärkt die negativen Aspekte von Telegraphie und Photographie  Infotainment im negativen Sinn Das Fernsehen ist das neue Leitmedium. Ist allgegenwärtig, scheinbar für alle Inhalte geeignet, beeinflusst die anderen Medien, den öffentlichen Diskurs, unsere Erwartungen an Information,...  Das neue Leitmedium Fernsehen ist nicht geeignet für einen „öffentlichen Diskurs“, für abstrakte Ideen, Zusammenhänge, etc..., denn es hat eine inhärente Tendenz zur kontextfreien Unterhaltung. Und genau deswegen bemerken wir die Mängel nicht (s. Huxley).

61 3) Fernsehen ist das neue Leitmedium
„Kein Publikum ist so jung, daß es vom Fernsehen ausgeschlossen wäre. Keine Armut so tief, daß sie auf das Fernsehen verzichten müßte. Keine Erziehung so erhaben, daß sie vom Fernsehen nicht beeinflußt würde. Und es gibt vor allem kein Thema von öffentlichem Interesse - Politik, Nachrichten, Erziehung, Religion, Wissenschaft, Sport -, das im Fernsehen nicht vorkäme. Und dies bedeutet, daß das Verständnis der Öffentlichkeit für diese Themen durch die Perspektive des Fernsehens geprägt wird.“ (S. 99)

62 Schluss „Ich [zeige], daß zwischen der Art, wie das Fernsehen mit Wissen umgeht, und der Art, wie der Buchdruck dies tut, eine unversöhnliche Gegnerschaft besteht; daß die Kommunikationsformen des Fernsehens der Inkohärenz und Trivialität Vorschub leisten; daß der Ausdruck »seriöses Fernsehen« ein Widerspruch in sich ist; und daß das Fernsehen immer im gleichen Tonfall spricht - im Tonfall der Unterhaltung. [...] Es ist natürlich möglich, daß wir das am Ende ganz herrlich finden und es gar nicht mehr anders haben wollen. Genau das hat Aldous Huxley vor fünfzig Jahren befürchtet“ (S. 100)

63 Schluss „In mündlichen und vom Buchdruck geprägten Kulturen ge- winnt die Information ihre Wichtigkeit aus den Handlungsmöglichkeiten. Gewiß, in jeder Kommunikationsumwelt übersteigt der Input (das, worüber man informiert wird) den Output (die Handlungschancen, die auf diesen Informationen beruhen). Aber in der Situation, die die TeIegraphie erzeugt hat und die durch später entstandene Technologien weiter verschärft wurde, hat sich die Beziehung zwischen Information und Handeln verflüchtigt und ist ungreifbar geworden. Denn zum erstenmal in der Geschichte stehen die Menschen vor dem Problem, daß sie mit Informationen übersättigt sind, und damit gleichzeitig vor dem anderen Problem, daß sich ihre soziale und politische Handlungsfähigkeit verringert hat.“ (S. 88)

64 Wir amüsieren uns zu Tode
Huxleys Befürchtungen werden wahr, die Menschheit ruiniert sich durch Unterhaltung Das Zeitalter des Buckdrucks ist vorbei Dauerhafte Fixierung von Wissen, Tendenz zu Sorgfalt und Tiefe Neue Medien ändern die Gesellschaft Seit dem Telegraphen gibt es immer mehr Information mit immer weniger Kontext und Dauer  Sinn geht verloren Photographien zeigen immer konkrete Beispiele  Das Allgemeine, Abstrakte, Folgernde geht verloren Das Fernsehen beinhaltet und verstärkt die negativen Aspekte von Telegraphie und Photographie  Infotainment im negativen Sinn Das Fernsehen ist das neue Leitmedium. Ist allgegenwärtig, scheinbar für alle Inhalte geeignet, beeinflusst die anderen Medien, den öffentlichen Diskurs, unsere Erwartungen an Information,...  Das neue Leitmedium Fernsehen ist nicht geeignet für einen „öffentlichen Diskurs“, für abstrakte Ideen, Zusammenhänge, etc..., denn es hat eine inhärente Tendenz zur kontextfreien Unterhaltung. Und genau deswegen bemerken wir die Mängel nicht (s. Huxley).

65 Ein gutes Sachbuch Auf Deutsch: „Wir amüsieren uns zu Tode - Urteilsbildung im Zeitalter der Unterhaltungsindustrie“ (1985, S. Fischer Verlag Gmbh, Frankfurt am Main)

66 Analyse Leitmedium Fernsehen
Erstmals brauchen Nachrichten keine Reisezeit räumliche Nähe wird irrelevant, Gleichzeitigkeit Faszination, Gier nach (irrelevanten) „News“ Inhalte werden stark verknappt und emotionalisiert Hauptziel ist Aufmerksamkeit (Unterhaltung) Drängt zu visueller, konkreter, emotionalisierender Form Missverständlich, kein Kontext, Informationssplitter Fernsehen als Medium ist schnellebig & passiv kaum Filterung von Inhalten, viel Irrelevantes Kurzlebigkeit der Inhalte, haben keine Dauer Zu viele Informationen mit zu wenig Bedeutung

67 Hauptaussagen des Textes
Das Fernsehen hat Mitte/Ende des 20. Jhdt den Druck als Leitmedium abgelöst Das Medium Fernsehen ist auf Unterhaltung ausgerichtet, es eignet sich nicht für Wissen, Öffentlichen Diskurs, Abstraktes, Zusammenhänge... Es richtet sich an Gefühle Es tendiert zur Verknappung Es bietet zu viele (kontextlose) Informationen Es ist dem Wesen nach passiv Das Medium Fernsehen hat unsere Erwartungen an Inhalte (auch anderer Medien) korrumpiert – wir wollen nur noch unterhalten werden (s. Titel)

68 Wertung Sehr auf Amerika ausgerichtet
Übertragbarkeit unklar Gut argumentiert, aber tendenziös Wertung & Analyse nicht klar getrennt Ziemlich schwarz/weiss Unterhaltung hat keinen Wert, Unterhaltung ist unvereinbar mit Wissen Nicht mehr aktuell Ist das Fernsehen noch Leitmedium?

69 „Das Medium ist die Botschaft“
Marshall McLuhan Neil Postman

70 Wiki: mcluhan-coupland_DieZeit.pdf
Neue Technologien, vor allem auf dem Feld der Massenkommunikation, bewirken unabhängig von ihren Inhalten eine Veränderung der Wahrnehmung und des Denkens. Sie stellen neue Wirklichkeiten her. "Wir formen unser Werkzeug, und danach formt unser Werkzeug uns.“

71 Rezension

72 „Das Medium ist die Botschaft“
Marshall McLuhan Neil Postman Druck ist abgelöst Druck ist „unmenschlich“ Fernsehen ist eines der Neuen Medien Neue Medien sind „menschlicher“ Durch die neuen Medien rückt die Menschheit zusammen „globales Dorf“ Druck ist abgelöst Druck ist ein „gutes“ Medium Fernsehen ist das neue Leitmedium Fernsehen ist nur für Unterhaltung gut Die Informationsflut führt zur Zersplitterung der Menschheit

73 Das nächste Leitmedium

74 Medienrevolutionen Gutenberg Galaxis McLuhan/Tesla Galaxis
Das Zeitalter des Buchdrucks / der Printmedien McLuhan/Tesla Galaxis Das Zeitalter der Elektronik / des Fernsehens Turing Galaxis Das Zeitalter der Computer / des Internets

75 The medium is the message
Dabei spielt eine Rolle, welches Format eine bestimmte Fernsehsendung hat („Tagesschau“, „10vor10“, „Schweiz Aktuell“, „Zischtigsclub“, etc.) welche ZuschauerInnen wann und wo erreicht werden möchten (Alter, Bildung, Sendegebiete) und welche technischen Übertragungsmöglichkeiten vorhanden sind (Antenne, Kabel, digital, analog, etc.). Deshalb geht die moderne Medientheorie davon aus, dass das Medium die Botschaft „aktiv“ mitgestaltet. Kein Ereignis, kein Bericht über das Ereignis vermag unabhängig von seinem Verbreitungsmedium wahrgenommen werden. Diese Tatsache eröffnet erst die enorm ausgeklügelten Mechanismen der Werbeindustrie. Schon McLUHAN hatte die Werbebilder und Slogans von den 1930er bis in die 1950er Jahre auf ihre Tricks hinsichtlich der medialen Verbreitung untersucht (in: THE MECHANICAL BRIDE. FOLKLORE OF INDUSTRIAL MAN, NEW YORK 1951). Die Bild-Text- Kombination der Werbung zielt nicht nur auf grösste Aufmerksamkeit, sondern auch auf verborgene Wünsche zum Beispiel in Sachen Sexualität, Reichtum und Beachtung. Frühe wichtige Impulse einer Medientheorie lieferte der Kanadier HERBERT MARSHALL McLUHAN ( ). Dabei ist sein Medienverständnis in der Formel »The medium is the message« – »Das Medium ist die Botschaft« äusserst populär geworden. Damit expliziert McLUHAN, dass bei einer Medienanalyse die Form des Mediums den Inhalt der Botschaft, die durch das Medium verbreitet wird, entscheidend prägt. Somit verändert zum Beispiel die Revolution des Fernsehens in der westlichen Nachkriegsära nicht nur die Form der Nachrichtenübertragung, sondern – strukturiert durch dessen Form – auch den Inhalt der Nachrichten. Wenn zum Beispiel ein politisches Ereignis, wie die Wahl eines Präsidenten, nicht schriftlich (Zeitung), sondern über eine Bild- Text-Kombination (z. Bsp. Fernsehen) verbreitet wird, ist der Bericht über das Ereignis zwingend der jeweiligen Übertragungsform anzupassen.

76 Auswirkungen des Internets
Erörtern sie die Auswirkungen der Erfindung des Internets (Lineare Erörterung, 45‘) Hinweis: Der Begriff „Internet“ ist hier sehr weit gefasst. Er schliesst bspw. die Verfügbarkeit von Geräte ein, die die Nutzung des Internets ermöglichen (Computer, Handy) Hinweis: Es kann auch um Auswirkungen gehen, die erst dabei sind, sich zu zeigen – oder um in Zukunft zu erwartende Auswirkungen Hinweis: Natürlich geht es um das Internet als Medium (z.B. Social Media), es gibt aber auch andere interessante Argumente (z.B. Wirtschaft, Politik, Sicherheit,...) Hinweis: Für eine solch gut vorbereitbare Aufgabe erwarte ich >1 Seite, eher > 1½ Seiten Word

77 Probe (10.11.15) Sie dürfen einen Entwurf ihrer Erörterung mitbringen
max. 1 Seite (auf Papier) Stichworte (Argumente, ggf. Begründungen) Höchstens Titel und ggf. Schlussatz ausformuliert bis zu 4 Fakten/Zitate inkl. Quellenangaben Der Entwurf wird mit abgegeben Hinweis: Ich behalte mir vor, ihnen das Blatt während der Probe wegzunehmen, falls ihre Notizen über einen Entwurf hinausgehen.

78 Kriterien lineare Erörterung
-- - + ++ Die Argumentationsstruktur ist klar erkennbar (kann aus dem Text abgeleitet werden). Die Argumente sind sinnvoll geordnet und in Absätze untergliedert. Übergänge und Bezüge zwischen Argumenten sind verbal deutlich gemacht. Guter Titel und sinnvolle, knappe Einleitung. Verallgemeinernder Schluss, der zu den vorhergehenden Argumenten passt. Die Argumente sind in angemessenem Umfang begründet, belegt, durch Beispiele konkretisiert. Formulierungen sind knapp, präzise und nachvollziehbar. Die verwendete Sprache ist stilistisch angemessen sowie grammatikalisch und formal (inkl. I.&O.) korrekt Gesamteindruck und Tiefe. Die Argumentation ist möglichst konkret, zusammenhängend und nachvollziehbar. Es finden sich differenzierte Argumente, die eine gewisse Tiefe aufweisen. Hinweis: Es geht in einer Erörterung nicht unbedingt um Originalität, aber der Gesamteindruck leidet schon, wenn sie genau dieselbe Argumentationsstruktur wie ihr Sitznachbar haben

79 Auswirkungen des Internets
auf den einzelnen Menschen auf den Umgang mit Wissen auf die Politik auf die Wirtschaft auf die Wissenschaft auf die Gesellschaft ... Welche Ihrer Handlungen innerhalb der letzten Woche(n) wären vor den Zeiten des Internets (so) nicht möglich gewesen? Allgemeiner: Weil vielerlei Inhalte jetzt von Jedem weltweit veröffentlicht werden können, ändert sich unser Umgang mit Information. Das hat tiefgreifende Änderungen in vielen Aspekten des menschlichen (Zusammen-)Lebens zur Folge.

80 Zeitungen ... und andere Medien

81 The medium is the message
Theorie Lektüre allgemeiner Vergleich der Zeitungen Einzelelement verfolgen Gruppenweise präsentieren

82 Übersicht Lernziel Lernziel 4. Klasse »Bewussten Umgang mit Medien pflegen« Lerninhalt: »Erscheinungsformen der Medienlandschaft« Methode Theorie: Inputs Analyse: Medienkritik in Dreiergruppen Produktion: Zeitung Lernkontrolle:

83 Textsorten Meldung Bericht Leserbrief Kommentar Glosse Kolumne
Interview Portrait Reportage

84

85 3 Trennungsregeln

86 Boulevardjournalismus

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88

89 Trennungsregeln

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92 Sprache der Medien Textgestaltung Rhetorische Figuren Wortwahl
Abstraktionsgrad Nähe zur Alltagssprache Lokales oder überregionales Vokabular Bildhaftigkeit Häufung auffälliger Wörter Satzgestaltung Satzumfang Satzgefüge: parataktisch oder hypotaktisch Satzkonstruktion Wiederholung Titelgestaltung Titel Untertitel Zwischentitel Bildlegenden Lead Textgestaltung Anfänge Schlüsse Rhetorische Figuren

93 sstoff The Medium is the message 4 Trennungsregeln
Journalistische Darstellungsformen Journalistische Darstellungselemente Qualitätskriterien (Presserat) Boulevardjournalismus Informationsquellen

94 Informationsquellen Extern intern Informations-quellen
Presse-konferenzen Presse-mitteilungen Nachrichten-agenturen Experte Betroffene intern Repor-ter/innen Korrespon-dent/innen Redaktions-mitglieder

95 Kontrolle der Medien Wie werden die Medien in der Schweiz kontrolliert? gar nicht durch das Gesetz durch ein freiwilliges Selbstkontrollorgan durch den Markt (Wer Fehler macht, wird nicht mehr berücksichtigt) Wer kennt diesen Mann? Wer kennt dieses Symbol? mm

96 Presserat Der Schweizer Presserat ist eine Stiftung, die der freiwilligen Selbstkontrolle der Medienschaffenden dient. Sie »steht dem Publikum und den Medienschaffenden als Beschwerdeinstanz für medienethische Fragen zur Verfügung«. Alle wesentlichen journalistischen Institutionen der Schweiz gehören dieser Organisation an; deren Entschlüsse haben jedoch keinerlei rechtliche Wirkung, sondern lediglich den Stellenwert von Empfehlungen. Mit der Erklärung der Pflichten der Journalistinnen und Journalisten haben sich die Medienschaffenden folgenden Qualitätskriterien für journalistische Produkte verschrieben

97 Presserat Sie halten sich an die Wahrheit ohne Rücksicht auf die sich daraus für sie ergebenden Folgen und lassen sich vom Recht der Öffentlichkeit leiten, die Wahrheit zu erfahren. Sie verteidigen die Freiheit der Information, die sich daraus ergebenden Rechte, die Freiheit des Kommentars und der Kritik sowie die Unabhängigkeit und das Ansehen ihres Berufes. Sie veröffentlichen nur Informationen, Dokumente, Bilder und Töne, deren Quellen ihnen bekannt sind. Sie unterschlagen keine wichtigen Elemente von Informationen und entstellen weder Tatsachen, Dokumente, Bilder und Töne noch von anderen geäusserte Meinungen. Sie bezeichnen unbestätigte Meldungen, Bild- und Tonmontagen ausdrücklich als solche. Sie bedienen sich bei der Beschaffung von Informationen, Tönen, Bildern und Dokumenten keiner unlauteren Methoden. Sie bearbeiten nicht oder lassen nicht Bilder bearbeiten zum Zweck der irreführenden Verfälschung des Originals. Sie begehen kein Plagiat. Sie berichtigen jede von ihnen veröffentlichte Meldung, deren materieller Inhalt sich ganz oder teilweise als falsch erweist. Sie wahren das Berufsgeheimnis und geben die Quellen vertraulicher Informationen nicht preis.

98 Presserat Sie respektieren die Privatsphäre der einzelnen Personen, sofern das öffentliche Interesse nicht das Gegenteil verlangt. Sie unterlassen anonyme und sachlich nicht gerechtfertigte Anschuldigungen. Sie respektieren die Menschenwürde und verzichten in ihrer Berichterstattung in Text, Bild und Ton auf diskriminierende Anspielungen, welche die ethnische oder nationale Zugehörigkeit, die Religion, das Geschlecht, die sexuelle Orientierung, Krankheiten sowie körperliche oder geistige Behinderung zum Gegenstand haben. Die Grenzen der Berichterstattung in Text, Bild und Ton über Kriege, terroristische Akte, Unglücksfälle und Katastrophen liegen dort, wo das Leid der Betroffenen und die Gefühle ihrer Angehörigen nicht respektiert werden. Sie nehmen weder Vorteile noch Versprechungen an, die geeignet sind, ihre berufliche Unabhängigkeit und die Äusserung ihrer persönlichen Meinung einzuschränken. Sie vermeiden in ihrer beruflichen Tätigkeit als Journalistinnen und Journalisten jede Form von kommerzieller Werbung und akzeptieren keinerlei Bedingungen von seiten der Inserenten. Sie nehmen journalistische Weisungen nur von den hierfür als verantwortlich bezeichneten Mitgliedern ihrer Redaktion entgegen, und akzeptieren sie nur dann, wenn diese zur Erklärung der Pflichten der Journalistinnen und Journalisten nicht im Gegensatz stehen.

99 Qualitätskriterien Quelle: www.presserat.ch, (leicht gekürzt)
Sie halten sich an die Wahrheit. Sie verteidigen die Freiheit der Information. Sie veröffentlichen nur Informationen, deren Quellen ihnen bekannt sind. Sie bedienen sich bei der Beschaffung von Informationen keiner unlauteren Methoden. Sie berichtigen jede von ihnen veröffentlichte Meldung, deren materieller Inhalt sich ganz oder teilweise als falsch erweist. Sie wahren das Berufsgeheimnis und geben die Quellen vertraulicher Informationen nicht preis. Sie respektieren die Privatsphäre der einzelnen Personen Sie respektieren die Menschenwürde und verzichten in ihrer Berichterstattung in Text,Bild und Ton auf diskriminierende Anspielungen Sie nehmen weder Vorteile noch Versprechungen an Sie vermeiden in ihrer beruflichen Tätigkeit als Journalistinnen und Journalisten jede Form von kommerzieller Werbung und akzeptieren keinerlei Bedingungen von Seiten der Inserenten. Sie nehmen journalistische Weisungen nur von den hierfür als verantwortlich bezeichneten Mitgliedern ihrer Redaktion entgegen, und akzeptieren sie nur dann, wenn diese zur Erklärung der Pflichten der Journalistinnen und Journalisten nicht im Gegensatz stehen. Quelle: (leicht gekürzt)

100 Verstösse gegen Medienethik
Beispiel Finden Sie ein Beispiel aus der gestrigen Tagespresse, in dem eine Trennungsregel nicht eingehalten wird. Finden Sie ein Beispiel aus der gestrigen Tagespresse, in dem eine oder mehrere Richtlinien des Schweizerischen Presserats nicht eingehalten werden. Brief: Verfassen Sie einen Brief an den Presserat.

101 Einschätzungen Die Zeitung ist die Konserve der Zeit. (Karl Kraus) Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern. (Aus Deutschland) Journalismus ist Literatur in Eile. (Matthew Arnold) Die Presse ist der Zahnstocher der Nation. (Roberto Benigni) Das Problem der Zeitungsberichterstattung liegt daran, dass das Normale uninteressant ist. (Saul Bellow) In Amerika regiert der Präsident für vier Jahre und der Journalismus für immer und ewig. (Oscar Wilde) Der geschickte Journalist hat eine Waffe: das Tot­schweigen – und von dieser Waffe macht er oft genug Gebrauch. (Kurt Tucholsky) Ich habe immer die Zeitung gelesen. Warum sollte ich das bei der WM nicht tun? Damit habe ich kein Problem. Egal, ob was Positives oder Negatives drinsteht. Davon lasse ich mich nicht beeinflussen. Was da heute drinsteht, das ist doch morgen schon wieder alt. (Lukas Podolski) Wahr ist, was morgen in der Zeitung steht. (Axel Springer) Wenn ich zu wählen hätte zwischen einem Land mit Regierung, aber ohne Zeitungen, und einem Land mit Zeitungen, aber ohne Regie­rung, dann würde ich das Land ohne Regie­rung wählen. (Th. Jefferson) Welche Eigenschaften werden dem Journalismus und den Zeitungen in diesen Zitaten zugeschrieben? Nehmen Sie Stellung zu den Zitaten: Welche Meinungen teilen Sie, welche lehnen Sie ab? Brauchen wir im 3. Jahrtausend noch (gedruckte) Zeitungen?

102 Verlassen sich Journalisten bei ihrer Recherche auf das Internet als alleinige Quelle, können sie auch heute wieder vermehrt bewusst lancierten Falsch- meldungen im Sinne von Grubenhun- den aufsitzen: So blamierte ein anony- mer Jungjournalist Teile des Medien- Establishments, indem er am Tag der Ernennung des neuen Wirtschaftsmi- nisters Karl-Theodor zu Guttenberg dessen Eintrag in der Wikipedia mani- pulierte und einen frei erfundenen elften Vornamen (Wilhelm) hinzufügte. Viele Online-Nachrichtenseiten, wie z. B. SPIEGEL ONLINE, sueddeut- sche.de und taz.de übernahmen diese Falschmeldung ungeprüft, kurze Zeit später prangte er auch auf der gedruck- ten Titelseite der „Bild“. Der eigentlich unbedeutende Fall des Grubenhunds „Wilhelm“ sorgte dennoch für einigen Wirbel, da er – so die Einschätzung je nach Standpunkt – die Glaubwürdigkeit der professionellen Medien beschädige, aber ebenso die der Online-Enzyklopädie Wikipedia. 9, gefunden am 7. August 2011 Artikel: guttenberg-zu-wilhelm-machte/ wilhelm-machte/


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