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2 Gerechtes Geld Gerechte Welt
Wachstumszwang als Folge unseres Geldsystems Gerechte Welt Analysen und Alternativen Inhalt: Helmut Creutz Präsentation: Andrea Bleil

3 Unterschiedliche Wachstumsabläufe
Größe Zeit Natürlicher Wachstumsablauf (abnehmender Zuwachs, zur Stabilisierung tendierend) Linearer Wachstumsablauf (gleich bleibender Zuwachs) Exponentieller Wachstumsablauf (zunehmend in Verdoppelungsraten)  Helmut Creutz - Nr. 066

4 Bedingungen des natürlichen Wachstums
Organismen bleiben nur stabil bei koordiniertem und endlichem Wachstum.  H. Creutz - Nr. 067

5 Bei Überwachstum eines Teils des Ganzen stirbt der gesamte Organismus.
Optimale Größe Stamm, Wurzelwerk und Krone eines Baumes müssen im Einklang miteinander wachsen. Bei Überwachstum eines Teils des Ganzen stirbt der gesamte Organismus.  H. Creutz - Nr. 067

6 In einem begrenzten Raum kann es kein grenzenloses Wachstum geben.
Regeln des Wachstums In einem begrenzten Raum kann es kein grenzenloses Wachstum geben. Für jedes gesunde und natürliche Wachstum gibt es eine optimale Obergrenze. Alle Teile eines gesunden Organismus können nicht schneller wachsen als das Ganze. Alle Entwicklungen, die diesen Gesetzmäßigkeiten nicht entsprechen, sind zum Zusammenbruch verurteilt.  H. Creutz - Nr. 067

7 Ideales Wachstum einer Geldanlage
Wachstum in der Natur - Ideales Wachstum einer Geldanlage  H. Creutz - Nr. 067 7

8 Exponentielles Wachstum durch Zinsen
Bei gleich bleibendem Zinssatz verdoppelt sich eine Geldanlage in gleich bleibenden Zeitabständen. Der Zeitabstand ergibt sich jeweils, wenn man die Schlüsselzahl 72 durch den Zinssatz teilt. Eine Geldanlage verdoppelt sich also: - bei 4% Verzinsung (72:4 = 18) alle 18 Jahre, - bei 6% Verzinsung (72:6 = 12) alle 12 Jahre.  H. Creutz - Nr. 067

9 " Wachstum " durch Zins und Zinseszins
Aus einer Anlage von € werden in 50 Jahren: Bei 12% Verzinsung: Euro Bei 9% Verzinsung: Euro Bei 6% Verzinsung: Euro Bei 3% Verzinsung: Euro Unverzinste Einlage: Jahre  Helmut Creutz - Nr. 017

10 Welches Angebot für einen Halbjahresjob würden Sie wählen?
1000 € pro Woche - gleich bleibend 1.Woche 1 ct - wöchentlich verdoppelt Gesamteinkommen nach der 1. Woche: 4. Woche: 8. Woche: 12. Woche: 16. Woche: 20. Woche: 21. Woche 24. Woche: 26. Woche 1000 € 4000 € 8000 € 0,01 € 0,15 € 2,25 € 41 € 665 € 21. Woche  Helmut Creutz - Nr. 135

11 Und wenn der Job ein ¾ oder ein ganzes Jahr dauert ?
Angebot A Angebot B 1.Woche 1 ct wöchentl. Verdoppe- lung 1000€ pro Woche gleich bleibend 1. Woche: 4. Woche: 8. Woche: 12. Woche: 16. Woche: 20. Woche: 21. Woche 24. Woche: 26. Woche 1000 € 4000 € 8000 € 0,01 € 0,15 € 2,25 € 41 € 665 € 39. Woche 52. Woche 39.000 52.000 Das 22fache des deutschen BIP  Helmut Creutz - Nr. 135

12 Geldvermögen, Schulden und Sozialprodukt Reale Entwicklungen 1950 bis 2005 in Preisen von 1995
Ab 1991 Gesamtdeutschland Mrd. € 7.000 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 Über 6 Billionen € x 45 Geldvermögen (Verschuldung) Über 2 Billionen € x 8 BIP Zinsen* x 37 1950 1960 1970 1980 1990 * Zinserträge der Banken 2005: 329 Mrd € (Gesamtzinslast etwa 50% höher) 2000 2005  Helmut Creutz - Nr. 110

13 Geldvermögen in Deutschland in Prozent des BIP
300% 200% 100% 0% Geldvermögen in Deutschland in Prozent des BIP Privathaushalte BIP Unternehmen Staat im Vergleich mit den 0% 100% 200% 300% Staat Schulden in Deutschland in Prozent des BIP BIP Unternehmen Privathaushalte  Helmut Creutz - Nr.043/034

14 Privatvermögen in Deutschland 1993 in DM
Betriebsvermögen Mrd. DM 14 % Immobilien Mrd. DM Geldanlagen Mrd. DM 54 % 32 % Gesamtvermögen 1993: fast 10 Billionen DM  Helmut Creutz - Nr. 57

15 Privatvermögen in Deutschland – Stand 1993 Verteilung auf die Haushalte
5 Mio DM 4 Mio DM 3 Mio DM 2 Mio DM 1 Mio DM 0 Mio DM 3%: über 1 Mio DM bis ca Mio DM (= 15 Milliarden DM pro Haushalt !) 3% 6%: 500 Tsd. -1Mio DM 8%: 350 – 500 Tsd. DM 12%: 250 – 350 Tsd. DM 6% 24%: Tsd. DM 8% 12% 45%: bis 100 Tsd. DM 24% 45% 2%: ohne Vermögen 2%  Helmut Creutz - Nr. 57

16 % % aller Haushalte besitzen % des Gesamtvermögens 45 28,3 24 17,7
16,5 14,3 12 13,8 9,4 8 6 3 2 16  Helmut Creutz - Nr. 57

17 Privatvermögen in Deutschland – Stand 1993
% aller Haushalte besitzen % des Gesamtvermögens % 47% 44,8 % 28,3 16,5 9,4% 9% 6 45 3 2 Ohne Vermögen Bis € Über 1 Mio € Über €  Helmut Creutz - Nr. 57

18 Zuwachsgrößen im Jahresdurchschnitt
91 16 Zuwachsgrößen im Jahresdurchschnitt Mrd. € 335 Nettolöhne u. -gehälter Sozialprodukt / BIP Geldvermögen 127 75 58 50 41 29 19 13 14 9 13 7 10 3 18

19 Verschuldungsetwicklung in Deutschland
in Prozent des BIP Gesamtverschuldung 311% 7.189 Mrd € langfristiger Trend  = Spekulationsblase 195% Mrd € Unternehmen 174% 4.014 Mrd € 102 % Mrd € 88% 1.566 Mrd € Privathaushalte 55% 844 Mrd € Staat 70% 1.609 Mrd € 39% 599 Mrd €  Helmut Creutz - Nr Quelle: Bundesbank - Sonderdruck 4

20 Einnahmen und Schulden des Staates Gebietskörperschaften in Deutschland
Mrd. € X 23 60%/BIP SCHULDEN 43%/BIP X 6 32%/BIP 19%/BIP EINNAHMEN  Helmut Creutz - Nr Quelle: Sachverständigen-Gutachten / Bbk

21 Zinszahlungen und Neukredite - öffentliche Haushalte -
Mrd € 75 60 45 30 15 Zinszahlungen p.a. Neukreditaufnahmen  Helmut Creutz - Nr Quelle: SVG 1995 und 2005 / BBK

22 Relation der Einkommen zur Verschuldung
(je Erwerbstätigen bzw. je Haushalt) Staat 20% Haushaltseinkommen Gesamtschuld Privat 24% Zinslastanteil Zinslast: 105€ = 6% Zinslast: 1.140€ = 13% Zinslast: 9.700€ = 28% Unternehmen 56% : 1 1 : 5 : 2 1 1.700€ 1.700€ 13.700€ 28.700€ 34.500€ 1950 1975 2000  Helmut Creutz - Nr Quelle: Bundesbank, Monatsberichte, Sonderveröff. 4

23 Kredit- und Zinskreislauf – Schemadarstellung (klassisches Modell)
Guthabenzinsen Bankkredite Wirtschaft Bank Geldbesitzer Bankeinlagen Kreditzinsen  Helmut Creutz - Nr. 016

24 Ausgaben, Zinslasten und Zinserträge der Haushalte
bezogen auf 10 Haushaltsgruppen mit je 3,8 Millionen Haushalten Bezugsjahr 2000 Tsd. € 80 70 60 50 40 30 20 10 Ausgaben der Haushaltsgruppen: Zinslasten der Haushaltsgruppen: (pauschal mit 40% der Ausgaben eingesetzt) Zinserträge der Haushaltsgruppen: Hh. Gruppen:  Helmut Creutz - Nr. 059b Quelle: Bundesbank, EVS u.a. - eigene Umrechnungen

25 Ausgaben, Zinslasten und Zinserträge der Haushalte
bezogen auf 10 Haushaltsgruppen mit je 3,8 Millionen Haushalten Bezugsjahr 2000 Tsd. € 80 70 60 50 40 30 20 10 Ausgaben der Haushaltsgruppen: Zinslasten der Haushaltsgruppen: Zinserträge der Haushaltsgruppen: Zinssaldo der Haushaltsgruppen: +36,5 Hh. Gruppen: - 10 - 2,9 - 5,2 -7,2 -7,3 -8,3 -9,2 -9,3 -8,1 -0,1  Helmut Creutz - Nr. 059b Quelle: Bundesbank, EVS u.a. - eigene Umrechnungen

26 Kostenlast-Quoten in % des BIP
20% 15% 10% 5% 0% 382 Mrd € Schuldenzinslast (Bankzinserträge) 329 Mrd € Krankenversicherung 25 Mrd € 140 Mrd € Mineralölimporte 12 Mrd € 52 Mrd € 4 Mrd €  Helmut Creutz - Nr. 101b Quelle: Bundesbank / BMfAuS / StBA

27 Zinslast und Arbeitslosigkeit
1970 bis ab 1991 Gesamtdeutschland 18,9% Zinslastquote = Bankzinserträge in % BIP 14,6% 329 Mrd € 4,9 Mio Bankzinserträge 7,3 % 25 Mrd € Arbeitslosigkeit in Millionen 0,2 Mio  Helmut Creutz / Nr Quelle: BBK, SVG, Stat. Taschenbuch

28 Unterschiedliche Einkommensentwicklungen 1991-2006
Zunahme in Billionen € Nettolöhne u. -gehälter + 123 Mrd € + 233 Mrd € Bruttolöhne u. -gehälter Bruttoinlandsprodukt + 774 Mrd € Steueraufkommen + 192 Mrd € Untern. u. Vermögen + 255 Mrd € + 218 Mrd € aus Geldvermögen angesetzter Zinssatz 5% Mrd € Geldvermögensbestand , , , , Billionen € © Helmut Creutz - Nr. 137 f Quelle: BMAS / 07 - BBK Sonderveröffentlichung 4/07

29 Unterschiedliche Einkommensentwicklungen 1991-2006
Zunahme in % 50% Nettolöhne u. -gehälter + 26% Bruttolöhne u. -gehälter + 34% Bruttoinlandsprodukt + 50% Steueraufkommen + 57% Untern. u. Vermögen + 74% aus Geldvermögen angesetzter Zinssatz 5% + 141% Geldvermögensbestand + 141% 0% 50% 100% 150% © Helmut Creutz - Nr. 137 f Quelle: BMAS/ 07 - BBK Sonderveröffentlichung 4 / 07

30  Helmut Creutz/Robert Mittelstaedt - Nr. 088 30

31 Texterläuterung Titelfolie: Die Alternative
Auf die Frage nach möglichen realistischen Alternativen zu den Problemen unserer Tage, werden in dieser Power-Point-Produktion Vorstellungen der so genannten Freiwirtschaftsbewegung wiedergegeben. Diese gehen auf den Sozialreformer Silvio Gesell zurück ( - ), der neben der Bodenreform, vor allem eine Reform unseres Geldwesens anstrebte. Ziel dieser Geldreform ist eine Verstetigung und Sicherung des Geldumlaufs durch eine konstruktive Umlaufsicherung. Heute wird dieser Geldumlauf durch ständig positive Zins- und Inflationssätze abgesichert, die jedoch mit schwerwiegenden Nachteilen verbunden sind: Der Zins lässt Geldvermögen und Schulden im Übermaß wachsen und verursacht mit seinen Umverteilungseffekten zunehmende Spannungen zwischen Arm und Reich. Diese wiederum zwingen alle Volkswirtschaften zu einem dauernden Wachstum mit verheerenden Folgen für die Umwelt. Mit einer konstruktiven Umlaufsicherung in Form einer geringen Gebühr auf die Haltung liquider Zahlungsmittel, könnte dagegen eine verstetigte Wirtschaftentwicklung eingeleitet werden, die zwar noch wachsen kann, aber nicht mehr wachsen muss! Denn mit ihr würde die heutige Möglichkeit unterbunden, Geld durch Zurückhaltung künstlich zu verknappen und damit den Zins ständig im positiven Bereich zu halten. Fortsetzung

32 Texterläuterung Titelfolie
Eine konstruktive Umlaufsicherung würde dagegen bewirken, dass der Zins, im Einklang mit den Sättigungen der Wirtschaft, gegen Null fällt. Damit würde das übermäßige Wachstum der Geldvermögen nachlassen und damit auch das der sozialen Spannungen, die sich heute weltweit immer weiter aufbauen. Außerdem käme es damit zu einer Übereinstimmung zwischen der herausgegebenen Geldmenge und derjenigen, die aktiv in der Wirtschaft kursiert. Damit wiederum würde die Geldmenge direkt steuerbar und Inflationen wie Deflationen vermeidbar. Diese Umlaufsicherung könnte von der Girobeständen in Höhe von 5 oder 6% auf einfache Weise laufend abgebucht werden. Beim Bargeld wäre es möglich - falls notwendig - bestimmte Geldscheingrößen zum Umtausch gegen einen Abschlag aufrufen. Bereits die Ankündigung einer solchen Maßnahme würde wahrscheinlich zu einer regelmäßigen Anlage überschüssiger Mittel bei den Banken führen und in deren Folge zu einer Absenkung der Zinsen. John Maynard Keynes, die diese Anregungen Gesells aufgegriffen hat, war sogar der Ansicht, dass eine solche Umlaufsicherung „der vernünftigste Weg sein“ würde, „um allmählich die verschiedenen anstößigen Formen des Kapitalismus loszuwerden.“ Fortsetzung

33 Texterläuterung Titelfolie
Mit einer solchen Umlaufsicherung könnte man also erreichen, dass das Geld als öffentliche Einrichtung anderen öffentlichen Gütern gleich gestellt wird: Jeder hat das Recht sie zu benutzen, aber niemand das Recht sie zu blockieren und damit andere an deren Nutzung zu hindern! Mit einer solchen Gebühr auf die Geldhaltung würden die Unterbrechungen des Geldverkehrs ähnlich verhindert und der Fluss des Geldes stabilisiert, wie das heute beim Fluss des Verkehrs auf den Straßen durch Gebühren der Fall ist. Dass heute die Blockaden des Geldverkehrs durch eine Freigabeprämie - sprich Zinszahlungn - belohnt wird, widerspricht jeder Logik und jedem Gerechtigkeitsempfinden! Ohne diesen entscheidenden Schritt und diese Korrektur des elementaren Fehlers in unserem Geldsystem fehlt das wirtschaftliche Fundament für eine gerechtere und unzerstörte Welt. Fortsetzung

34 Vertiefung: Helmut Creutz: "Das Geld-Syndrom" 614 S. 16,80 Euro
Edition Hathor ISBN Das faktenreiche Standardwerk eröffnet neue Einsichten in die Beziehungen zwischen Geld und den Entwicklungen der Probleme unserer Gesellschaft. Es zeigt Wege zur Überwindung der geldbezogenen Fehlstrukturen. Fortsetzung

35 Vertiefung: http://www.inwo.de/
Fortsetzung

36 Texterläuterung Titelfolie:
Die Krisensymptome von Wirtschaft und Gesellschaft sind in aller Munde: Reduzierung der sozialen Fürsorge des Staates, Überschuldung, massive Einsparungen bei Staat und Unternehmen, eine zunehmende Scheren-öffnung zwischen verarmenden und immer reicher werdenden sozialen Schichten, zusammenbrechende Finanzmärkte, um hier nur einige zu nennen. Andererseits wachsen Wirtschaft und Sozialprodukt seit Jahrzehnten permanent weiter. Es werden also eigentlich immer mehr Werte erwirt-schaftet. Diese Entwicklung erscheint widersprüchlich, bedrohlich und scheinbar rätselhaft. In dem folgenden Vortrag sollen mithilfe von statistischem Anschauungs-material offenkundige Ursachen gezeigt werden, die von unseren Mei-nungsmachern leider tabuisiert werden. Es wird sich dabei herausstellen, dass nur bei oberflächlicher Betrachtung eine widersprüchliche Entwicklung vorliegt, dass es sich in Wirklichkeit aber um zwingende Folgen bestimmter Eigenschaften unseres Geld-systems handelt. Diese Bedingungen sind aber keineswegs zwingend erforderlich für eine funktionierende Wirtschaft. Aus dieser Erkenntnis ergibt sich ein Lösungsansatz, der am Schluss kurz skizziert werden soll. Er stellt eine Alternative zu Wachstumszwang, Um-weltzerstörung und weltweiter sozialer Ungerechtigkeit dar. erstes Diagramm

37 Texterläuterung Folie 3
In unserer auf permanentes Wachstum angelegten Wirtschaft werden fundamentale Wachstumsregeln hartnäckig ignoriert. Diese Grafik zeigt verschiedene Wachstumsentwicklungen in unterschiedlichen Farben : Die grüne Kurve stellt ein anfänglich rasches Wachstum dar, das sich dann sta-bilisiert. Beispiel: Das menschliche Wachstum. Der Mensch wächst im Mutterleib zunächst ganz rapide und hat auch in den ersten Baby- und Kinder-Jahren noch sehr hohe Wachstumsraten, die aber nach und nach geringer werden. Mit etwa 20 Jahren hört der Mensch dann zu wachsen auf. Die blaue Linie mit dem gleichmäßigen Zuwachs sieht scheinbar harmlos und har-monisch aus. Aber auch vor ihr sei hier schon gewarnt: Das Wachstum, das sie re-präsentiert, ist in einer begrenzten Umwelt wie der unseren nicht auf Dauer möglich. Eine begrenzte Räumlichkeit erlaubt keinen ständigen Zuwachs - z.B von immer mehr Menschen. Das gilt für alle begrenzten Räume. Die dritte Kurve stellt dagegen eine besonders beachtenswerte Art des Wachstums dar. Sie beginnt am Anfang eher harmlos, schießt aber nach einiger Zeit abrupt in die Höhe und sprengt dann sehr schnell alle Dimensionen. Hier gilt selbstverständlich erst recht , was wir schon über die blaue Linie gesagt haben: In einem begrenzten Raum ist kein ständiges Wachstum möglich. Es ist noch weniger möglich, wenn sich dieses Wachstum wie hier immer mehr beschleunigt. Dann werden die Grenzen des endlichen verfügbaren Raumes noch rascher erreicht und überschritten. Diese Kurve zeigt den exponentiellen Wachstumstyp. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

38 Texterläuterung Folie 4
Jedem, der sich mit Ökologie befasst hat, ist der folgende Gesichtspunkt vertraut: Ein Organismus kann nur stabil bleiben , wenn sich alle Teile gleichmäßig entwickeln. Wenn die Krone allein schneller weiter wächst, wird der Stamm den Baum nicht mehr tragen können und die Wurzeln und der Baum gehen ein. Daraus leiten sich Regeln ab, die im folgenden zusammengefasst sind: 1. Alle Teile eines gesunden Organismus können nicht schneller wachsen als das Ganze. 2. In einem begrenzten Raum kann es kein grenzenloses Wachstum geben. 3. Für jedes gesunde und natürliche Wachstum gibt es eine optimale Obergrenze. [Denken wir etwa an den Menschen, der mit maximal 2 Metern zu wachsen aufhört.] 4. Alle Entwicklungen, die diesen Gesetzmäßigkeiten nicht entsprechen, sind zum Zusammenbruch verurteilt. Stamm, Wurzelwerk und Krone eines Baumes müssen in Übereinstimmung miteinander wachsen. Bei Überwachstum eines Teils des Ganzen, hier der Krone, stirbt der gesamte Organismus. Das gilt nicht nur für biologische Organismen, das gilt auch für die Wirtschaft, denn sie ist eingebettet in die Gesetze der Natur sowohl in Bezug auf die Endlichkeit der Räume, als auch über die Endlichkeit der Ressourcen. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

39 Texterläuterung Folie 7
Wenden wir das Gesagte auf das Wachstum im Geldbereich an. Ein wichtiger Faktor sind hier die Geldvermögensanlagen und ihre Vermeh-rung durch Zins und Zinseszins. Der Effekt ist , wie wir hier erkennen können, derselbe wie bei der roten Kurve von eben: Es liegt offensichtlich kein lineares Wachstum vor wie z.B. bei der Reihe 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, sondern ein exponentielles in Verdoppelungsschritten wie bei: 1, 2, 4, 8, 16, 32, 64, Die Kurve, die es abbildet, schießt automatisch immer rascher in die Höhe. Auf Dauer und in der Realität ist ein derartiges Wachstum nicht möglich. Es führt unweigerlich nach einer bestimmten Zeit zum Kollaps des davon betroffenen Systems. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

40 Texterläuterung Folie 9
Nehmen wir einige konkrete Beispiele für die Entwicklung von Geldanlagen. Angenommen ist hier eine Anlage von Euro - der schwarze Balken. Wenn diese Summe in der Schublade aufbewahrt wird, bleiben es Euro über jeden Zeitraum hinaus. Wenn wir die Summe aber gegen 3% Zinsen bei der Bank anlegen, wird nach 50 Jahren bereits das Vierfache daraus. Wenn wir nun statt 3 Prozent einen Zinssatz von 6% annehmen, verdoppelt sich der Effekt nicht einfach wie vielleicht erwartet, sondern er vervierfacht sich bereits. Erhöht sich der Zins nochmals um den gleichen, scheinbar geringen Prozentsatz, also von 6 auf 9% so erhielte der Geldbesitzer im gleichen Zeitraum schon das 74-fache seiner Einlage. Wir sehen daran nebenbei auch, in welchem Maße Zinsveränderungen im höheren Zinsraum dramatischer sind als im niedrigen. Ein Anstieg von 1% auf 2% ist fast belanglos, aber ein Anstieg von 6% auf 7% oder von 9% auf 10% hat enorme Effekte in der Entwicklung. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

41 Texterläuterung Folie 10
Nochmals zur Verdeutlichung ein Beispiel für die Besonderheit des exponentiellen Wachstums: Jemand sucht einen Job für ein halbes Jahr und bekommt zwei Angebote. Das erste garantiert 1000 Euro Auszahlung pro Woche, das zweite in der ersten Woche nur einen kläglichen Cent, in der zweiten Woche dann 2 Cent, in der dritten 4 Cent, in der 4. Woche 8 - immer den doppelten Betrag der jeweils vorangegangenen Woche. Der Jobsucher wäre natürlich besser bedient, wenn er das zweite Angebot annehmen würde - die Firma, die ihn einstellt, dafür umso weniger: Nach der 12. Woche hätte er in diesem Modell zwar erst 41 Euro verdient, während er im anderen Fall bereits über Euro verfügen könnte. Aber nach der 21. Woche hätte er dann bereits gleichgezogen. In der Woche zuvor hatte er gerade erst die Hälfte der Einnahmen von Angebot A gehabt. Nach 26 Wochen - also nach einem halben Jahr - wäre sein Gesamtverdienst dann schon bei Euro angekommen, statt den vergleichsweise kläglichen € des linearen Lohnmodells. Wir sehen noch einmal, wie sich die Entwicklung, die so harmlos beginnt, aufschaukelt. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

42 Texterläuterung Folie 11
Nehmen wir jetzt an, das Experiment liefe 39 Wochen, also ein Dreivierteljahr: In Modell B läge dann der Gesamtverdienst bereits bei 5,5 Mrd. Wenn dieses System ein ganzes Jahr laufen würde, besäße unser Jobsucher schließlich schon das 22fache des deutschen Brutto-Inlandprodukts, nämlich Milliarden €. Wenn wir davon ausgehen, dass unserem Geldsystem mit Zins und Zinseszins vom Prinzip her der gleiche Mechanismus zugrundeliegt, stellt sich die Frage: Wie kann das überhaupt funktionieren - wo kommt das Geld für dieses ungeheure Einkommenswachstum her ? zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

43 Texterläuterung Folie 12
Um die soeben gestellte Frage beantworten zu können, vergleichen wir zunächst, wie sich die Geldvermögen, bzw. Schulden im Vergleich zur Wirtschaftsleistung in Deutschland entwickelt haben. Wären Geldvermögen im Vergleich mit einer Münze die Kopfseite, so müssten Schulden als deren untrennbare Kehrseite erscheinen: die Zahl. Guthaben stehen nämlich immer entsprechende Kredite gegenüber. Geldvermögen und Schulden sind also identische Größen. Das Sozialprodukt ist seit den 50er Jahren auf das 7-fache gestiegen und zwar in realen, inflationsbereinigten Zahlen. 7-fach bedeutet: wir produzieren und verbrauchen 7-mal so viel wie damals. (Wir werfen auch 7-mal so viel weg.) Fortsetzung

44 Fortsetzung Texterläuterung Folie 12
Die Geldvermögen dagegen sind auf das 32-fache angestiegen und sie haben, wie wir gut erkennen können, die Tendenz zu exponentiellem Wachstum. Es ist nicht so unverfälscht wie in den rein rechnerischen Beispielen, weil Menschen auch immer wieder Geldvermögen abheben und verbrauchen, aber im Prinzip nimmt dieser Bereich exponentiell zu und zwar um so deutlicher je älter die Wirtschaftsperiode wird. Immer mehr Zinseinkünfte können dann wieder angelegt werden. Wir sehen hier das Anwachsen der Geldvermögen und Schulden und auch der Zinsen als Folge. Die Zinskurve sieht hier zwar recht bescheiden aus, aber im Verhältnis zum Sozialprodukt sind die Zinsen bereits auf 1/5 angewachsen. Wenn wir uns vorstellen, das Sozialprodukt hätte sich etwa auf dem Niveau von 1970 stabilisiert und wäre nicht mehr gewachsen, dann würden die Zinsen heute schon die Hälfte des Sozialprodukts beanspruchen. Daran zeigt sich, dass wir ständig versuchen müssen, unsere Wirtschaftsleistung zu steigern, damit wir diesem Problem aus dem Weg gehen. Das ist zwar immer weniger möglich, weil die Zinsen rascher wachsen als die Wirtschaftsleistung, aber es ist ein zunächst noch wirksamer Versuch, unser Wirtschaftssystem vor dem Ersticken zu bewahren. rück Texterläuterung zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

45 Texterläuterung Folie 13
Wem gehören nun diese anschwellenden Geldvermögen? Wer kann immer mehr Werte verzinslich anlegen und damit die exponentielle Wachstumsrakete für sich zünden ? Die Statistik unterscheidet drei Sektoren, nämlich Staat, Unternehmen und Privathaushalte. Wir können hier erkennen, in welchem Verhältnis sich deren Vermögen aufteilen: Sie sind jeweils in Prozenten des Sozialproduktes aufgetragen. Wenn wir dieses auf 100% festlegen, dann sehen wir, dass die Geldvermögen und Schulden 1950 noch bei 60% lagen. Auf 1 Mark des Sozialprodukts kamen damals 60 Pfennig Schulden und Geldvermögen. Heute kommen auf 1 € Sozialprodukt bereits 3 € Schulden oder Geldvermögen. Den größten Zuwachs hatten die privaten Haushalte zu verzeichnen. Auch bei den Unternehmen ist eine deutliche Zunahme vor allem in den letzten 20 Jahren zu erkennen. Der Staat, der am Anfang noch bei einem Drittel lag, ist nach 1960 relativ immer ärmer geworden. Heute liegt er nur noch bei 6% der gesamten Geldvermögensmasse. 2/3 der Geldvermögen befinden sich in Händen der Privathaushalte. Das ist im Grunde ja auch gut und richtig , denn die Menschen, die hinter den Privathaushalten stehen, sind ja in der Regel die arbeitenden und die sollten die Vermögen auch bekommen. Vergleicht man übrigens die Breite der jeweiligen Anteilsfelder in den beiden Bereichen, so ist auf den ersten Blick zu erkennen, dass Vermögen und Schulden sich jeweils recht verschieden auf die drei Gruppen verteilen. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

46 Texterläuterung Folie14
Eine ergänzende Frage ist: auf was verteilen sich eigentlich die Vermögen der sogenannten Privathaushalte ? Das ist auf der folgenden Grafik zu sehen. Hier sind die gesamten privaten Vermögensbestandteile aufgeführt - Immobilien, Geldanlagen, Betriebsvermögen. Die Geldanlagen machen etwa ein Drittel, 32%, aus. Gut die Hälfte besteht aus Immobilien. Hier sei allerdings gleich hinzugefügt, dass sich diese Immobilien nicht etwa bei der Hälfte der Bevölkerung befinden. Das Gros der Bevölkerung hat gar keine. Alle Immobilien zusammen gehören nur etwa einem Viertel der Bevölkerung. Die Gesamtsumme dieser privaten Vermögen ist beträchtlich. Sie lag im Jahre 1983 schon bei Mrd. DM. Eine Vermögensbefragung der Bevölkerungsgruppen findet alle 5 Jahre statt. Die Verteilungsstatistik zeigt interessante Ergebnisse (Bild 14). zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

47 Texterläuterung Folie15
Wir sehen 7 verschiedene Haushaltsgruppen: Die ersten beiden Gruppen stellen ungefähr die Hälfte der Bevölkerung dar, haben aber nur knapp 10% des gesamten Vermögens in der Hand, wobei das Gros dieser Vermögen in Immobilien besteht - etwa in einem geerbten Familienhäuschen - sonst wäre der Prozentsatz noch wesentlich kleiner. Das Gros der Vermögen konzentriert sich auf die letzten beiden Gruppen mit rund 50%. Wenn man berücksichtigt, dass die grafische Darstellung nur bis 5 Mill-- ionen reicht, dann hat ein Milliardär bereits eine die Dimensionen spreng- ende Vermögenssäule, die 200mal so hoch ist wie die höchste Säule in dieser Grafik. zurück zum Diagramm zum nächsten Diagramm

48 Texterläuterung Folie 16/17
Gut die Hälfte des gesamten privaten Vermögens befindet sich damit in den Händen von 10% der Bevölkerung ! 90% der Bevölkerung halten die andere Hälfte ! zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

49 Texterläuterung Folie 18
Diese Grafik vergleicht nun die jährlichen Zuwachsraten in den Bereichen Geldvermögen, Sozialprodukt und Nettolöhne. In den ersten zwei Jahrzehnten ist zu erkennen, dass das Verhältnis der Zuwachsraten von Nettolöhnen und Geldvermögen damals etwa 1:3 war. Inzwischen ist es auf 1:50 angestiegen. Und das aus folgendem Grund: Das Sozialprodukt wächst in etwa linear weiter, die Nettolöhne fallen aber seit den 80er Jahren tendenziell zurück. Sie sind zwar auch noch gewachsen, aber in immer kleineren Raten. Das heißt, die Arbeitenden sind netto immer weniger an der Wirtschafts-leistung und an deren Steigerung beteiligt. Dementsprechend mehr wird darauf verwendet, die exponentiell explodierenden Geldvermögensansprüche zu bedienen. Der ganze Zuwachs an Nettolöhnen würde übrigens nicht ausreichen, um die zusätzlichen Zinsansprüche der Geldvermögen abzudecken. Bei einem Zinssatz von 5% beliefen die sich auf etwa 32 Milliarden. Die Nettolöhne sind aber nur um 13 Milliarden gewachsen. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

50 Texterläuterung Folie 19
Warum ist nun die Geldvermögensentwicklung so dramatisch? Zunächst - wie schon angesprochen - weil die Zinsströme immer größer werden. Andererseits stehen ja hinter den Geldvermögen gleich hohe Schul-denbeträge . Die Schulden können nicht nur in dem selben Maß wachsen wie die Geldvermögen, sondern sie 'müssen' es. Denn alle Ersparnisse, die man aus seinen Einnahmen beiseite legt, können nicht nur einem anderen geliehen werden, sondern ein anderer 'muss' sie sich ausleihen, um den Geldkreislauf zu schließen. Das Geld würde sonst im Kreislauf fehlen und katastrophale Produk-tionsrückgänge, Verknappungen und entsprechende gesamtwirt-schaftliche Preisanstiege wären die Folge. Also muss alles Geld, das nicht für den Konsum gebraucht wird, systematisch über Kredite wieder in den Wirtschaftskreislauf zu-rückgeführt werden. Doch dieser Umweg über Kredite erzeugt andererseits auch einen immer größeren Zinssog. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

51 Texterläuterung Folie 20
Auch die Verschuldungsentwicklung, die hier für die Jahre in % des BIP wiedergegeben wird, ist äußerst interessant. Man erkennt, dass sich die Verschuldung in diesem Zeitraum um die Hälfte erhöht hat, d.h. sie ist von rund 200% auf rund 300% des Sozialproduktes angestiegen. Bei den Unternehmen hat sie besonders stark zugenommen, näm-lich um 2/3, bei den Privathaushalten um etwa 1/3 und beim Staat ebenfalls um 1/3. In den letzten Jahren hat der Staat seine Verschuldung abbremsen können, da ihn die Maastricht-Kriterien zum Einsparen gezwungen haben - eine Maßnahme, die in der Öffentlichkeit fälschlich, aber propagandistisch wirksam immer wieder 'Sparen' genannt wird, ob-wohl das nicht zutrifft. Es handelt sich ja eigentlich um die Redu-zierung von Ausgaben, nicht um das Zurücklegen oder Anlegen von Überschüssen. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

52 Texterläuterung Folie 21
Erinnern wir uns an das vorhin genannte Prinzip des Geldkreislaufs in unserer Wirtschaft: Irgendjemand muss Schulden machen, um überschüssiges Geld anderer im Kreislauf zu halten. Sonst droht das System in einer Deflation zu kollabieren. Deflation bedeutet, dass die umlaufende Geldmenge zu gering ist in Relation zu den produzierten Gütern. Nicht die eigentlich vorhan-dene - davon ist genug da -, sondern die nachfragende Menge. Wenn der Staat weniger Schulden macht, muss also ein anderer einspringen, ob das Privathaushalte sind, die auf Kredit einkaufen oder Unternehmen, die mehr Schulden aufnehmen. Irgend jemand muss es tun. Oder man muss im Ausland Kreditnehmer finden, d.h. letztlich das Grundproblem globalisieren. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

53 Fortsetzung Texterläuterung Folie 21
Wenn wir uns den Staat und seine Verschuldung genauer ansehen, dann zeigt sich uns die gleiche Scherenöffnung wie bei der Gesamtentwicklung. Bis etwa 1972 verlief die Entwicklung von Einnahmen und Schulden parallel . Solange die Schulden nicht rascher steigen als die Gesamtentwicklung, gibt es keine Probleme. Wenn sie aber rascher steigen - wie hier seit , dann öffnet sich die Schere zwischen beiden immer mehr. Im erfassten Zeitraum nehmen sie auf das 20-fache zu und die Einnahmen nur auf das 6-fache. Das erklärt, weshalb unsere öffentlichen Haushalte heute mit gravierenden Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Auch gemessen am Sozialprodukt sind die Schulden prozentual von 19 auf 60% gestiegen. Sie wären noch rascher gestiegen, wenn man die Länder mit den Maastricht-Kriterien nicht auch zur Reduzierung ihrer Kreditaufnahme gezwungen hätte. Mit Maastricht wurde versucht, den Deckel auf dem Kessel zu behalten, aber damit ist das Problem nicht gelöst. Wenn man den Deckel draufhält, wird die Explosionsgefahr noch größer, als wenn man den Deckel vom Kessel herunternimmt. Deshalb nützt es nichts, wenn der Staat einspart, es müssen dann eben andere Schulden machen. Wenn das auch nicht geschieht, dann führt es dazu, dass immer größere Spekulationsblasen entstehen. Wenn die Geldbesitzer ihr Geld nicht mehr gewinnbringend anlegen können, dann versuchen sie, die Gewinne durch Spekulation zu machen. Und dann kommt es zu Crashs oder Boden- und sonstigen Spekulationswellen. Deshalb kommt man um das Problem nicht herum, wenn die Lösung nicht auf der Ursachenebene ansetzt. Oder - um bei dem gewählten Bild zu bleiben - wenn man die Flamme nicht reduziert, die den Kessel zum Überkochen bringt. rück Texterläuterung zurück zum Diagramm Fortsetzung Texterläuterung

54 Fortsetzung Texterläuterung Folie 21
An der Staatsverschuldung ist die Tatsache aufschlussreich, dass die Aufnahme von Krediten durch den Staat fast identisch ist mit den gezahlten Zinsen. Die Zinskurve in Rot zeigt verschiedene Anstiegsphasen, diese wiederum spiegeln die Zinssätze. Wenn die Zinsen steigen, steigen die Schuldenlasten, weil eine Schuld, die mit einem höheren Zinssatz bedient werden muss, natürlich auch stärker zu Buche schlägt . Wichtig ist hier aber vor allem der Vergleich mit der Neukreditaufnahme des Staates, die in der weißen Kurve wiedergegeben ist. Man sieht hier, dass diese manchmal höher und manchmal niedriger als die Kurve der gezahlten Zinsen liegt. Insgesamt gesehen gleicht sich das aber in etwa aus. Es bestätigt sich also, dass der Staat in den letzten dreißig Jahren fast genauso viele neue Schulden aufgenommen hat, wie er Zinsen gezahlt hat. Das heißt konkret, dass er mit dem zusätzlich aufgenommenen Geld gar nichts zusätzliches tun konnte. Er hat keinen zusätzlichen Arbeitsplatz, keine zusätzliche Investitionen finanzieren können. Alle Kreditaufnahmen sind in den Zinsendienst geflossen. Was man den Ländern der Dritten Welt vorgeworfen hat, hat man selbst praktiziert. Die Schuldenaufnahme hat nichts gebracht außer höheren Zinslasten. Aber einigen hat es etwas gebracht, nämlich denjenigen, die dem Staat Geld geliehen haben; sie sind durch die vom Staat hierfür gezahlten Zinsen um genau Milliarden reicher geworden und der Staat, also die Gemeinschaft, dementsprechend ärmer. Es hat also im Wesentlichen nur einen permanenten Reichtumssog von den Steuerzahlern zu den Besitzenden gegeben. rück Texterläuterung zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

55 Texterläuterung Folie 22
Umgerechnet auf die einzelnen Haushalte oder Erwerbstätigen - deren Zahlen sind etwa gleich hoch - wird dieser ungeheuerliche Vorgang noch deutlicher. Zu sehen sind hier die Schuldensäulen für die Jahre 1950, 1975 und Das Verhältnis zwischen den verfügbaren Einkommen der Haushalte und dem Schuldenanteil, den man rechnerisch auf jedes Jahr umlegen kann, hat sich von 1:1 in 1:5 verwandelt. D.h. heute ist jeder Erwerbstätige mit 5-mal so hohen Schulden belastet wie Und entsprechend verliert auch jeder Haushalt jedes Jahr mehr an Einkünften, die er für Zinsen bezahlen muss. 'Verfügbares Einkommen' wird ja das genannt, worüber ein Haushalt verfügen kann. Es resultiert aus Nettolöhnen, aus staatlichen Transfers (Kindergeld, Mutterschaftsgeld usw.) sowie aus Vermögenseinkommen musste jeder Erwerbstätige im Schnitt noch etwa 3 Wochen für den Schuldendienst arbeiten, inzwischen sind es mehr als 13 (also mehr als ein Vierteljahr). Und das betrifft nur die Zinsen für Geldvermögen. Hinzu kommen aber noch die Zinsen für schuldenfreie Sachvermögen. Denn auch wer ohne Kreditaufnahme ein Mietshaus baut oder ein Unternehmen gründet, will ja Zinsen für das Geld haben, das er dabei investiert hat, also für sein Eigenkapital. Er will dafür natürlich mindestens so viel, wie er für eine entsprechende Einlage bei der Bank bekäme, plus in der Regel einen Aufschlag von 1-3% für das eingegangene Risiko. zurück zum Diagramm Fortsetzung Texterläuterung

56 Fortsetzung Texterläuterung Folie 22
Diese Verzinsungsansprüche werden von den Statistiken gar nicht erfasst , können aber anhand anderer Werte in etwa ermittelt werden. Es käme nach den Berechnungen von Helmut Creutz mindestens noch einmal ein Betrag hinzu, der die Hälfte der rein schuldenbezogenen Zinsen ausmacht. Statt von 28% Zinsanteil wäre dann von bis zu 42% auszugehen. Das bedeutet, dass wir heute mit jedem ausgegebenen Euro im Schnitt - ohne es zu wissen - 42 Cent Zinsen zahlen. Natürlich ist dies eine Durch­ schnittszahl. Bei Produkten, die arbeitsintensiv sind, ist sie niedriger. Beim Korbflechter beispielsweise, der mit seinen Händen Körbe flicht und keine Maschinen hat, bestehen die Preise überwiegend aus dem Lohnanteil und einem geringen Kapitalanteil, aber bei Mineralölprodukten oder bei Mieten liegt der Anteil der Zinsen im Preis bei 70-80%. Fatalerweise sind sich nur die Wenigsten dieses Zusammenhangs bewusst. Jeder freut sich doch über die eigenen Zinserträge, die ihm jedes Jahr aus seine Geldanlagen von der Bank ausgezahlt werden. rück Texterläuterung zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

57 Texterläuterung Folie 23
Wir wissen inzwischen , dass das Gros der Ersparnisse über Kredite an die Wirtschaft geht ein nicht kleiner Teil auch an den Staat und deren Verschuldung darstellt,. Die Kreditnehmer begleichen die Zinsforderungen dann bei der Bank und die Bank schreibt die eigentlichen Zinsen nach Abzug der Bankmarge, also der Bankvermittlungskosten, dem Sparer gut. Die Kreditnehmer in der Wirtschaft, müssen also nicht nur die Personal- und Materialkosten in ihre Preise einrechnen, sondern auch die Kapitalkosten, die geschuldeten Zinsen, wenn sie wirtschaftlich überleben wollen. D.h. in allen Preisen stecken, wie schon einmal gesagt, Zinsen, die wir mitbezahlen, auch wenn wir selbst gar keine Schulden gemacht haben. Die weit verbreitete Annahme, dass man nur Zinsen zahlen muss, wenn man selbst Schulden gemacht hat, ist also ein Irrtum. Jeder bezahlt - wie gesagt - etwa 42% an Zinsen pro ausgegebenem Euro . Andererseits bekommen viele ja insgesamt gesehen auch Zinsen zurück. Dadurch wird die Gesamthöhe der direkten und indirekten Zinsausgaben der Haushalte etwas abgedämpft. Die Einkünfte aus dem Reservoir der Zinszahlungen, aus dem das Geld zurückfließt, orientieren sich ihrerseits natürlich an den Vermögensverhältnissen - die haben wir ja vorhin in Grafik 14 (Privatvermögen in D) gesehen - und sie konzentrieren sich damit immer mehr bei einer kleinen Minderheit von Geldbesitzern. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

58 Texterläuterung Folie 24/25
Wenn man nun Zinslasten und Zinserträge miteinander verrechnet, stellt sich heraus, dass die Zinszahlungen (schwarze Säulen) bei den ersten acht Haushaltsgruppen höher sind als das, was sie an Zinsen auf eigene Vermögensbestände zurückbekommen. Am größten ist der Unterschied natürlich bei den ersten Gruppen, die überhaupt kein oder nur wenig Vermögen haben. Bei der neunten Gruppe dagegen gleichen sich die Zinseinnahmen mit den Zinsausgaben erstmals aus, weder verliert sie, noch gewinnt sie. Bei der 10. Gruppe schlagen sich die Verluste der ersten 8 Haushaltsgruppen dann als Gewinn nieder. Bei ihr liegen also die Zinseinkünfte deutlich höher als die Zinslasten. Der Überschuss dieser Gruppe, der Saldo, entspricht den Verlusten der Mehrheit der Bevölkerung. Ganz konkret, es besteht ein ständiger Netto-Zinssog von der Mehrheit der Bevölkerung zu der kleinen Minderheit, die über entsprechende Vermögenswerte verfügt. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

59 Texterläuterung Folie 26
Betrachtet man die gesamte Schuldenzinslast genauer, dann lag sie im Jahr 2000 bei 724 Mrd. DM gegenüber 49 Mrd. DM im Jahr Sie hat sich also in diesen 30 Jahren verfünfzehnfacht. Auch hier zeigen sich wieder deutlich Anstiegsphasen von unterschiedlicher Steilheit. Sie spiegeln die Zinsentwick-lung wider. Konkret heißt das, dass sich z.B. in den Jahren, oder 88-92, die Schuldenzinslasten jeweils verdoppelt haben. Die immensen Schuldenlasten, die sich inzwischen ergeben, schlagen sich in den diversen Einsparungs-zwängen nieder. Die Unternehmer müssen einsparen und können dies nur im Bereich der Beschäftigten tun, oder sie müssen Investitionen zurückstellen, was dann auch bei anderen Betrieben zu Arbeitslosigkeit führt. Den Firmen Vorwürfe zu machen, dass sie Entlassungen vornehmen, ist vordergründig und einseitig. Wir haben hier fundamentale Grundgegebenhei-ten unseres Systems gesehen, zu denen die Unternehmen gegenwärtig gar keine Alternative haben. An der ständig steigenden Zahl der Pleiten ist erkennbar, dass die Firmen selber versuchen müssen, zu überleben. Die Pleitezahlen steigen jeweils mit den Zinsen an. Wenn durch steigende Zinsen die Schuldenlast plötzlich größer wird, ist ein 'Sparzwang' vorhanden -, Unternehmen müssen versuchen, andere Kosten zu reduzieren. Deshalb ist es Unsinn, bei den Firmen anzusetzen. Sie haben selbst zunehmende Schwierigkeiten, die geschilderte zwangsläufige Entwicklung zu überstehen. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

60 Texterläuterung Folie 27
Dasselbe Schaubild noch einmal: diesmal mit den Zinserträgen der Banken und den verschiedenen Anstiegsphasen. Zunächst noch einmal die Zinskurve (grau) zur Erklärung, wie die Bankzinserträge ansteigen und noch eine weitere Kurve (rot) mit der Zinslastquote. Die Zinslastquote ergibt sich, wenn man die Bankzinserträge, also die beglichenen Schuldenzinslasten aller Schuldner mit dem Sozialprodukt vergleicht. Da aber nun bei steigenden Zinsen das Sozialprodukt langsamer wächst, wirken sich diese Anstiege noch stärker auf die Zinslastquote aus. Sie schiesst in die Höhe und fällt dann aber auch steil zurück, wenn die Zinsen wieder sinken. Die Zinslastquote zeigt den Spielraum der Wirtschaft. Wir sehen aber auch, dass die Zinslastquote nach einem kurzen Einbruch insgesamt immer weiter gestiegen ist. Das weist auf die Tatsache hin, dass die Vorteile steigender Zinsen von den übermässig steigenden Schulden aufgefressen werden. zurück zum Diagramm Fortsetzung Texterläuterung

61 Fortsetzung Texterläuterung Folie 27
Während dieser Vorteil in den beiden Krisenphasen der früheren Jahr-zehnte noch zu Buche schlug, sogar zu einem Rückgang der Arbeits-losigkeit führte, steigt die Arbeitslosigkeit heute weiter an und konnte in all den Jahren nur durch Kürzungen der Löhne reduziert werden. Denn man kann das Sozialprodukt nur einmal verteilen und wenn das Geldkapital und die daraus resultierenden Schuldzinsansprüche, wie wir gesehen haben, schneller wachsen als die Wirtschaftsleistung, ja wenn sie geradezu explo-dieren, dann bleibt auf der anderen Seite entsprechend weniger übrig. Was ergibt sich daraus für den Staat? Der Staat, der bisher in der Lage war, das sogenannte soziale Netz zu fi-nanzieren, kann das immer weniger. Einmal, weil seine Einnahmen auch einbrechen, wenn viele Firmen bankrott gehen oder drastische Rückgänge in den Umsätzen haben, zum anderen aber auch, weil er laufend höhere Kosten bedienen muss aufgrund der zunehmenden Arbeitslosenzahlen und der eigenen Schuldenlast. Der Bezug dieser Entwicklungen zum jeweiligen Stand der Arbeitslosigkeit erschließt sich aus der Betrachtung von selbst. rück Texterläuterung zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

62 Texterläuterung Folie 28/29
Schauen wir uns zum Schluss noch einen aufschlussreichen Vergleich auseinanderdriftender Entwicklungen in der Volkswirtschaft an. Maßgebend ist das Sozialprodukt, das immerhin um 50% stieg. Maßgebend deswegen: wenn die Gesamtleistung um 50% steigt, dann könnten theoretisch alle Löhne, alle Gewinne, die Staatseinnahmen - alles um 50% steigen, bzw. es könnten 50% mehr an die verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen verteilt werden. Aber was ist tatsächlich geschehen? Als erstes fällt auf, dass die Nettolöhne nur um 26% gestiegen sind, also praktisch nur um die Hälfte des Zuwachses. Die Bruttolöhne waren bereits um 1/3 zurück geblieben. Der Staat hat seine Einnahmen etwas erhöhen können. Aber ganz aus dem Rahmen fallen die Bankzinserträge und die Geldvermögen mit 141%. Rechnet man das anhand der angegeben Summen um, dann kommt man zu folgendem Ergebnis: wenn sich die Bankzinserträge auch nur um 50% vergrößert hätten, dann wäre es möglich gewesen, auch die drei Posten - Netto-, Bruttolöhne, Unternehmenseinkommen - auf 50% zu erhöhen. zurück zum Diagramm nächstes Diagramm

63 Texterläuterung Folie 30
An dieser Stelle drängt sich nun die Frage auf, wie diese Tendenz zur explosiven Ausdehnung der Zinserträge und Geldvermögen mit ihren fatalen Folgen eingedämmt werden kann. Der Gesamtzusammenhang ist vielleicht am anschaulichsten mit diesem Zahlenräderwerk darzustellen. Wir sehen im linken Teil den Kreislauf des Geldbereichs und daneben zwei Halbkreise (unten und oben), die den Realbereich darstellen. Für den Geldbereich gilt, wie wir jetzt wissen, dass die Geldvermögen durch das Zinssystem überproportional zunehmen, jährlich mit 7-8%. Folge dieser gewaltigen Ansammlung von Geldvermögen, die nach weiterer Verwertung streben, da sie jede Konsummöglichkeit übersteigen, ist die erhöhte Kreditvergabe in der Wirtschaft - Daraus ergeben sich höhere Zinslasten, die die Wirtschaft wiederum erarbeiten muss. Denn nur in der Wirtschaft werden Werte erarbeitet, die anschließend zur Verteilung kommen können. Damit aber steigen auf der anderen Seite die Zinszuwächse bei den Geldbesitzern und die Geldvermögen werden immer grösser. Wir haben hier einen Prozess, der sich selbst immer mehr aufschaukelt. Die Kybernetiker sprechen von einem 'positiv rückgekoppelten Regelkreis'. Derartige Regelkreise können nur kollabieren. zurück zum Diagramm Fortsetzung Texterläuterung

64 Fortsetzung Texterläuterung Folie 30
Folge ist, dass durch die immer höheren Zinsleistungen für den Rest der Gesellschaft immer weniger übrig bleibt. Die Gewinne und die Löhne sinken. Ergebnis der sinkenden Löhne und Gewinne sind Pleiten, Armut, Arbeitslosigkeit, Preisanstiege, soziale Spannungen. Und wenn die sich weiter aufschaukeln, was aufgrund der ständigen Umverteilung unvermeidbar ist, dann wird dies auch zum Platzen des Kessels führen, vom Generalstreik, zu Aufständen bis hin zum Bürgerkrieg oder Krieg. Der bisherige Ausweg aus dem Dilemma war ständiges Wirtschaftswachstum. Es ist der Versuch, durch immer weitere Vergrößerung des Sozialprodukts mit diesen Spannungen fertig zu werden. Aber dieser Ausweg ist aufgrund der Endlichkeit der Erde und der Ressourcen - nicht zuletzt aber auch wegen der exponentiellen Wachstumsdynamik der Geldvermögen auch verbaut. Aus dieser Entwicklung ergeben sich natürlich auch zunehmende internationale Spannungen, die, wie am Golf, sich bereits in kriegerischen Interessenkonflikten um die knapper werdenden Ressourcen entladen. Auch beim Wasser zeichnen sich schon die ersten Konflikte ab. rück Texterläuterung zurück zum Diagramm


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