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Prof. Dr. Roland Stein Prof. Dr. Reinhard Lelgemann

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Präsentation zum Thema: "Prof. Dr. Roland Stein Prof. Dr. Reinhard Lelgemann"—  Präsentation transkript:

1 Prof. Dr. Roland Stein Prof. Dr. Reinhard Lelgemann
Lehrstuhl Sonderpädagogik V Lehrstuhl Sonderpädagogik II Inklusion (k)eine Frage der Leistung? Ermutigung und kritische Reflexion

2 Inklusion und Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung
Inklusion - (k)eine Frage der Leistung? Ermutigung und kritische Reflexion Inklusion und Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung Inklusion und Integration Integration im pädagogischen Raum Inklusion in der aktuellen pädagogischen Diskussion Inklusion und die Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung Was besagt der Artikel 24?

3 Inklusion - (k)eine Frage der Leistung
Inklusion - (k)eine Frage der Leistung? Ermutigung und kritische Reflexion „Art. 24 (1) Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Menschen mit Behinderungen auf Bildung. Um dieses Recht ohne Diskriminierung und auf der Grundlage der Chancengleichheit zu verwirklichen, gewährleisten die Vertragsstaaten ein inklusives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen mit dem Ziel, b) Menschen mit Behinderungen ihre Persönlichkeit, ihre Begabungen und ihre Kreativität sowie ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten voll zur Entfaltung bringen zu lassen; c) Menschen mit Behinderungen zur wirksamen Teilhabe an einer freien Gesellschaft zu befähigen.“

4 Inklusion - (k)eine Frage der Leistung
Inklusion - (k)eine Frage der Leistung? Ermutigung und kritische Reflexion Art. 24 (2) Bei der Verwirklichung dieses Rechts stellen die Vertragsstaaten sicher, dass … a) Menschen mit Behinderungen nicht aufgrund von Behinderung vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden und dass Kinder mit Behinderungen nicht aufgrund von Behinderung vom unentgeltlichen und obligatorischen Grundschulunterricht (primary education) oder vom Besuch weiterführender Schulen ausgeschlossen werden; b) Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt mit anderen in der Gemeinschaft, in der sie leben, Zugang zu einem inklusiven, hochwertigen und unentgeltlichen Unterricht an Grundschulen und weiterführenden Schulen haben; c) angemessene Vorkehrungen für die Bedürfnisse des Einzelnen getroffen werden;

5 Inklusion - (k)eine Frage der Leistung
Inklusion - (k)eine Frage der Leistung? Ermutigung und kritische Reflexion „d) Menschen mit Behinderungen innerhalb des allgemeinen Bildungssystems die notwendige Unterstützung geleistet wird, um ihre wirksame Bildung zu ermöglichen; e) in Übereinstimmung mit dem Ziel der vollständigen Inklusion wirksame individuell angepasste Unterstützungsmaßnahmen in einem Umfeld, das die bestmögliche schulische und soziale Entwicklung gestattet, angeboten werden.“

6 Inklusion … versus Exklusion, Separation?
Inklusion - (k)eine Frage der Leistung? Ermutigung und kritische Reflexion Im Sinne der VN-Konvention wird nicht mehr differenziert in Menschen mit anerkanntem sonderpädagogischem Förderbedarf oder einer Schwerbehinderung oder auch Menschen mit einer Störung des Sozialverhaltens. Es wird keine konkrete Aussage getroffen zur Gestaltung der länderspezifischen Bildungssysteme. Es wird ein offener Auftrag zur Entwicklung eines inklusiven, allgemeinen Bildungssystems (inclusive ecucation system) erteilt, dem die Bundesrepublik Deutschland und alle Bundesländer zugestimmt haben (Entscheidung im Bundesrat). Inklusion … versus Exklusion, Separation?

7 Behinderungen, Förderbedarf, Schule
Inklusion - (k)eine Frage der Leistung? Ermutigung und kritische Reflexion Behinderungen, Förderbedarf, Schule Behinderungen aus sonderpädagogischer Perspektive ein breites Spektrum von Behinderungen und Beeinträchtigungen ein „künstliches Kategoriensystem“? auf Basis eines systemischen Verständnisses von Behinderung „Sonderpädagogik als Sonderschulpädagogik aufzufassen, muss als folgenschweres Missverständnis bezeichnet werden“ (Bach 1970, 364).

8 Funktionen von Sonderschulen (z.B. Schröder 2003, ergänzt)
Inklusion - (k)eine Frage der Leistung? Ermutigung und kritische Reflexion Funktionen von Sonderschulen (z.B. Schröder 2003, ergänzt)  Funktionen von Schule  Entlastung nach „außen“ und „innen“  Standardisierung und Individualisierung  ökonomische Funktion qualifizierende (und darüber integrierende) Funktion (pädagogisch, humanitär) Ansammlung von Expertise; Multiprofessionalität „anders“ funktionierend Entwicklung gestufter Modelle sonderpädagogischer Förderung Diskutierte Probleme: Stigmatisierung, Kumulation, „Schonraum“, Rückführung

9 für Schüler mit Behinderungen
Inklusion - (k)eine Frage der Leistung? Ermutigung und kritische Reflexion Was sind überhaupt die Kriterien? Aspekte und Wirkbereiche gelingender Inklusion Leistung Leistungsmotivation Sozialverhalten Emotionalität Selbstkonzept (psychische und) physische Gesundheit soziale Integration (versus Stigmatisierung) Gruppenklima für Schüler mit Behinderungen … und alle anderen … !

10 Leistung ist leicht zu messen –
Inklusion - (k)eine Frage der Leistung Ermutigung und kritische Reflexion Zum Leistungsbegriff Leistung ist leicht zu messen – … für einen Techniker oder einen Ingenieur. Für niemanden ist Leistung so schwer zu messen, wie für Pädagoginnen und Pädagogen! Die Diskussion über Leistung ist so alt und facettenreich, wie die pädagogische Diskussion überhaupt. Wir erleben allerdings in den letzten Jahrzehnten eine deutliche output-Orientierung, auch über die Qualitätsdiskussion (Beispiel: Fachlehrerraum-Prinzip)

11 Einige Facetten der Diskussion „Leistung und Inklusion“
Inklusion - (k)eine Frage der Leistung Ermutigung und kritische Reflexion Einige Facetten der Diskussion „Leistung und Inklusion“ Relevante Leistungen auf Seiten der Schüler: vor allem kognitiv, oder auch emotional, sozial, körperlich? Leistung (in einem umfassenden Sinn verstanden) als Anspruch auf umfassende Weiterentwicklung der einzelnen Schule, des Schulsystems, als Aufgabe der Politik, Sorgen der Eltern nicht- behinderter Schüler Leistung der Schüler mit Behinderungen erfreulich in „Reformschulen“ Sorgen vieler Lehrer, weniger wegen Fragen der Leistung, eher vor Überforderung durch bildungspolitische Ansprüche und Erwartungshaltungen, angesichts schwieriger Bedingungen Entwicklungen in der Schullandschaft (Leistungsorientierung und private Schullandschaft)

12 Zur Wirksamkeit von Inklusion / Integration
Inklusion - (k)eine Frage der Leistung? Ermutigung und kritische Reflexion Zur Wirksamkeit von Inklusion / Integration Forschungstrend: (bedingt) günstigere kognitive Entwicklung von Schülern mit Förderbedarf in integrativen Kontexten (Haeberlin u.a. 1991; Tent u.a. 1991; Bless 1996; Hildeschmidt & Sander 1996; Schröder 2003; 2005; Lindsay 2007; Haupt 2009) ungünstigere Befunde für andere Funktions- und Wirkungsbe- reiche (Selbstkonzept, soziale Integration, emotional-soziale Entwicklung usw.) zu bedenken sind spezifische Probleme für bestimmte Förderschwerpunkte (z.B. Rath 1995; Haupt 2009) Lindsay (2007): viel mehr differenzierte Forschung erforderlich

13 Heterogenität ist (immer) wünschenswert?
Inklusion - (k)eine Frage der Leistung? Ermutigung und kritische Reflexion Heterogenität ist (immer) wünschenswert? Profitieren alle – in verschiedenster Hinsicht? kreuz-kategoriale „Verbundschulen“ in NRW (Willmann 2007): Nachteile für verhaltensschwierige Schüler Hamburger Schulversuch „Integrative Regelklassen“ (Bleidick 1999): emotionale und soziale Integration weitgehend gelungen – aber kein Profit für Leistungsschwache (Hinz u.a. 1998) Bleidick (1999): Heterogenität ist bedingt hilfreich oder auch abträglich. Klasseneffekte sind größer als Systemeffekte. Huber (2006; 2009): Probleme des Sozialstatus in Integrations- klassen, deutlicher Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen

14 Situation in der Bundesrepublik Deutschland:
Inklusion - (k)eine Frage der Leistung Ermutigung und kritische Reflexion Zur Situation bezogen auf die Gruppe der Schülerinnen und Schüler mit Körper- und Mehrfachbehinderungen Situation in der Bundesrepublik Deutschland: etwa 20% der Schüler mit Förderbedarf KME integriert. hoch-differenziertes Schulsystem für Schüler mit mehrfachen Beeinträchtigungen (deutliche Zunahme dieser Schülergruppe). Deutlich weniger Schulanmeldungen zu Beginn der Schulzeit, dafür Zunahme im 3. und 4. Schulbesuchsjahr. Einmal Förderschule – immer Förderschule. Kaum Kooperationen zwischen Förderschulen und allgemeinen Schulen.

15 Entwicklungen im Ausland sehr unterschiedlich:
Inklusion - (k)eine Frage der Leistung Ermutigung und kritische Reflexion Nur in den engagierten integrativen Schulen Übernahme der Verantwortung für Schüler mit Förderbedarf, ansonsten Zuschreibung als individuelles Problem Entwicklungen im Ausland sehr unterschiedlich: Diverse Modelle unterschiedlicher schulischer Inklusion/Integration für Schüler mit mehrfachen Beeinträchtigungen z.B. in Skandinavien, Italien und den USA – ständige Anwesenheit, zeitweise und vollständige Trennung (auch in Abhängigkeit von der Schwere der Beeinträchtigung) Kooperative Modelle bis hin zur Auflösung einzelner Förderschulen Gegenbewegung: Neugründungen (Großbritannien)

16 Inklusion - (k)eine Frage der Leistung Ermutigung und kritische Reflexion
Problem, eine hinreichende, generelle (sonder-)pädagogische Haltung zu entwickeln, dabei aber die Bedürfnisse kleinerer Schülergruppen im Blick zu behalten. Problem der Erhaltung des Fachwissens / der Fachkompetenz bei kleineren Schülergruppen und Resistenz bei strukturellen Veränderungen Überall dort, wo schulvergleichende Leistungsüberprüfungen eingeführt werden, verstärkt sich die Tendenz zur Verlagerung der als schwierig einzubeziehenden bzw. angesehenen Schüler – Delegation der Probleme

17 Prävalenzraten psychischer Störungen: 15-18 % Persistenzrate: ca. 10 %
Inklusion - (k)eine Frage der Leistung? Ermutigung und kritische Reflexion Zur Situation bezogen auf die Gruppe der Schülerinnen und Schüler mit sozial-emotionalem Förderbedarf Prävalenzraten psychischer Störungen: % Persistenzrate: ca. 10 % Förderquoten D 1999 > 2010: % > % Förderschulbesuchsqu. D 1999 > 2010: % > % nicht in allen Bundesländern spezielle Schulen Schulen für Erziehungshilfe, Förderzentren ambulante Schulen (ohne Schüler) (etwa: Hamburg, Hessen) bedeutsames Stützsystem: Schulen für Kranke (KJP) wenig Lobby, tlw. rascher Exklusionsdruck

18 Inklusion und Leistung im FSP esE:
Inklusion - (k)eine Frage der Leistung? Ermutigung und kritische Reflexion Inklusion und Leistung im FSP esE: Vorteile des jeweiligen Systems bezogen auf Leistung unklar primäre Verhaltensauffälligkeiten, sekundäre Lernstörungen Leistungsbereitschaft, Motivation emotionale und soziale Leistungen Beschulung international: auch international eines der großen Probleme (z.B.: NLTS 2006) Beschulung: unterschiedlichste Lösungen USA: viel Integration, hohe Förderquoten, hohe Segregationswerte verbreitet: Beschulung in separate classrooms Finnland: „pull out model“ (Takala u.a. 2009)

19 Inklusion: (k)eine Frage der Leistung?
Inklusion - (k)eine Frage der Leistung? Ermutigung und kritische Reflexion Inklusion: (k)eine Frage der Leistung? zumeist weniger, als sorgenvoll gedacht, für die Schüler ohne Behinderungen, durchaus aber möglich für Schüler mit Körperbehinderungen, wenn spezifische Kenntnisse auf Seiten der Pädagogen und der Schule nicht berücksichtigt werden, sicherlich nicht, wenn „Leistungen“ umfassender gedacht werden. Die Leistungsfrage stellt kein Hindernis dar, sich auf den Weg hin zu einer inklusiveren, didaktisch-methodisch vielfältigeren und die soziale Situation der Schüler aufmerksam begleitenden Schule (Schulsystem ) zu begeben.

20 Inklusion – (k)eine Frage der Leistung? Conclusio – II (RS)
Inklusion - (k)eine Frage der Leistung? Ermutigung und kritische Reflexion Inklusion – (k)eine Frage der Leistung? Conclusio – II (RS) Inklusive Beschulung erbringt möglicherweise stärkere Leistungsfortschritte. Leistung ist nicht alles! Andere Parameter erweisen sich bei inklusiver Beschulung als eher problematisch. Heterogenität in gewissem Maße ist wünschenswert, aber kein Qualitätskriterium in sich. Verhaltensauffälligkeiten stellen eine der zentralen Herausforderungen des Schulsystems dar. Sie bedingen Leistungsfähigkeit mit. Eine Öffnung der „Systeme“ ist dringend wünschenswert. Ahrbeck (2011), Speck (2010): „balanced approach“. Inklusion als Ziel bedarf differenzierter Angebote und differenzierter Professionalität.

21 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Inklusion - (k)eine Frage der Leistung? Ermutigung und kritische Reflexion Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Eine Leistung, die wir zu schätzen wissen! Institut für Sonderpädagogik der Universität Würzburg Wittelsbacherplatz 1 D Würzburg


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