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Das ‚Empire‘ der Postmoderne

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Präsentation zum Thema: "Das ‚Empire‘ der Postmoderne"—  Präsentation transkript:

1 Das ‚Empire‘ der Postmoderne
Reflexionen über Hardt/Negri‘s ‚Empire‘ von H.J. Krysmanski Neue Weltordnung © h.j.krysmanski 2002

2 Weltordnung (Struktur)
Postmoderne Weltordnung (Struktur) Biopolitische Produktion (Handlung) Ent-Territorialisierung Ent-Temporalisierung Informatisierung © h.j.krysmanski 2002

3 Pyramide der globalen Herrschafts-verfassung
Vereinigtes Global-Kommando Supermacht USA, ausgewählte Nationalstaaten (G8), Clubs von London, Paris, Davos etc., heterogenes Netz weiterer Organisationen Hardt und Negri sprechen von einer dreischichtigen Struktur des globalen Herrschaftszusammenhangs (the pyramid of global constitution). Die oberste Schicht (unified global command) besteht aus der Supermacht USA, einer ausgewählten Gruppe von Nationalstaaten (G7), verschiedenen 'Clubs' wie dem Pariser oder Londoner Club, dem World Economic Forum in Davos sowie einem vielfältigen Netz weiterer (informeller) Vereinigungen (heterogeneous set of associations). Die mittlere Schicht (network of international capitalist corporations) wird bestimmt durch die transnationalen Konzerne: sie organisieren die Kapitalflüsse, technologische Entwicklungen und Bevölkerungsbewegungen; die Konzerne 'teilen' sich diese Aufgaben mit einer größeren Gruppe von Nationalstaaten (general set of sovereign nation states) sowie vielfältigen lokalen und regionalen Organisationen. Die unterste Schicht des globalen Herrschaftszusammenhangs bilden die 'Mechanismen der Repräsentation' der Interessen des 'globalen Volkes', der 'Multitude': die politischen (parlamentarischen) Systeme der Nationalstaaten, die Vereinten Nationen, Nichtregierungsorganisationen und vielfältige Basisbewegungen, Initiativen usw. Hier findet sich beispielsweise der Satz, daß NGOs die lebendige Kraft (vital force) der Völker in allgemeine Biopolitik verwandeln können ... © h.j.krysmanski 2002

4 Vereinigtes Global-Kommando Supermacht USA, ausgewählte Nationalstaaten (G8), Clubs von London, Paris, Davos etc., heterogenes Netz weiterer Organisationen Netzwerk transnationaler kapitalistischer Konzerne Kapital-, Technologie- und Bevölkerungsflüsse, Nationalstaaten allgemein, lokal und territorial operierende Organisationen © h.j.krysmanski 2002

5 Vereinigtes Global-Kommando Supermacht USA, ausgewählte Nationalstaaten (G8), Clubs von London, Paris, Davos etc., heterogenes Netz weiterer Organisationen Netzwerk transnationaler kapitalistischer Konzerne Kapital-, Technologie- und Bevölkerungsflüsse, Nationalstaaten allgemein, lokal und territorial operierende Organisationen Mechanismen der Repräsentation Politische Systeme der Nationalstaaten, UNO&NGOs, das ‚globale Volk‘, ‚MULTITUDE‘ © h.j.krysmanski 2002

6 Vereinigtes Global-Kommando Supermacht USA, ausgewählte Nationalstaaten (G8), Clubs von London, Paris, Davos etc., heterogenes Netz weiterer Organisationen Das Wort Imperium (empire) wird neuerdings auch von konservativen amerikanischen Intellektuellen und Politikberatern aufgegriffen. "Es ist eine Tatsache, daß seit dem Römischen Reich kein Land kulturell, ökonomisch, technologisch und militärisch so dominierend gewesen ist wie die USA heute." (Charles Krauthammer) Seit Max Boot vom Wall Street Journal im Herbst 2001 in einem Aufsatz, 'The Case for American Empire', die militärische Besetzung von Afghanistan und Irak mit der stabilisierenden Wirkung begründete, welche die Britische Herrschaft im 19. Jahrhundert in dieser Region hatte, breitet sich die Empire-Idee schnell aus. Amerika sei ein 'Imperium im Entstehen' ('an empire in formation'), sagt Charles Fairbanks von der John Hopkins University. Paul Kennedy, Yale University, behauptet gar, es habe noch nie in der Geschichte ein solches Ungleichgewicht der Macht gegeben. Die bis dato ausführlichste Darlegung aus dem Empire-Lager stammt von Robert Kaplan: Warrior Politics: Why Leadership Demands a Pagan Ethos ('Eine Politik für Krieger: Warum Führung ein heidnisches Ethos braucht', Random House, 2001). Kaplan schlägt vor, daß die führenden Politiker der USA sich mit den antiken Chronisten beschäftigen sollten: denn historisch habe sich kaum etwas geändert. Also warum nicht vom Zweiten Punischen Krieg lernen, oder von Kaiser Tiberius? Und Paul Kennedy verweist auf die Tatsache, daß Amerika sich schon oft wie ein eroberndes Imperium aufgeführt hat: "Schon seit die ersten Siedler in Virginia ankamen, waren wir eine imperiale, eine erobernde Nation." Und, fährt er fort, dieses imperiale Verhalten dauert an: "Die Vereinigten Staaten haben Militärsstützpunkte in 40 Ländern. Beim Angriff auf Al Qaeda und die Taliban haben wir Kriegsschiffe von Großbritannien, Japan, Deutschland, Spanien und Italien aus in Bewegung gesetzt." Die 'Empire-Gelehrten' (New York Times) konzedieren, daß Amerika heute nicht nur mit roher Gewalt operiert, sondern ökonomische, kulturelle und politische Mittel einsetzt. Man möchte andere Völker lieber zu Amerikanern machen als sie mit Krieg zu überziehen. "Wir sind immer noch ein attraktives Imperium", sagt Max Boot. Und aus genau diesem Grunde müsse man sich für eine Pax Americana stark machen. Gerade in einer anarchischen Welt, mit Schurkenstaaten und terroristischen Zellen, biete eine den Globus beherrschende USA den besten Garanten für Frieden und Stabilität. "There's a positive side to empire," sagt Robert Kaplan. "It's in some ways the most benign form of order." © h.j.krysmanski 2002

7 The Empire of Postmodernity?
Welt- System The Empire of Postmodernity? (American) Empire American Empire? Produktionsmittel pm Arbeitskräfte ak Produktivkräfte pk Produktionsverhältnisse pv Produktionsweise(n) pw Überbau(ten) üb © h.j.krysmanski 2002

8 Gesellschafts- formationen (American) Empire
üb pw üb üb Gesellschafts- formationen (American) Empire pw pw pw üb pv pk pv pv Produktions- weisen Über- bauten pk pk pk pv Systembegriffe Produktiv-kräfte Produktions-verhältnisse abstrakt / konkret pm ak © h.j.krysmanski 2002

9 Das ‚Empire‘ der Postmoderne und seine ‚Eliten‘
© h.j.krysmanski 2002

10 Kapitalistische Souveränität: Privatisierung und privater Reichtum
Geld- eliten Eigentumsverhältnisse © h.j.krysmanski 2002

11 Dienstklassen Geld- eliten Konzern-Eliten Eigentumsverhältnisse
Verwertungsverhältnisse © h.j.krysmanski 2002

12 Dienstklassen Geld- eliten Konzern-Eliten Politische Eliten
Eigentumsverhältnisse Konzern-Eliten Verwertungsverhältnisse Politische Eliten Verteilungsverhältnisse © h.j.krysmanski 2002

13 Technokratische Eliten
Dienstklassen Geld- eliten Eigentumsverhältnisse Konzern-Eliten Verwertungsverhältnisse Politische Eliten Verteilungsverhältnisse Technokratische Eliten Arbeitsverhältnisse © h.j.krysmanski 2002

14 Strategie- Planungs- Gruppen
Kapitalistische Souveränität: Verwaltung der globalen Kontroll- Gesellschaft Strategie- Planungs- Gruppen Zum Beispiel: WTO © h.j.krysmanski 2002

15 Generierung (Biopol. Prod.) & Korruption (Weltordnung)
Das ‚Empire‘ der Post- moderne Vereinigtes Global-Kommando Supermacht USA, ausgewählte Nationalstaaten (G8), Clubs von London, Paris, Davos etc., heterogenes Netz weiterer Organisationen Netzwerk transnationaler kapitalistischer Konzerne Kapital-, Technologie- und Bevölkerungsflüsse, Nationalstaaten allgemein, lokal und territorial operierende Organisationen Mechanismen der Repräsentation Politische Systeme der Nationalstaaten, UNO&NGOs, das ‚globale Volk‘, ‚MULTITUDE‘ Generierung (Biopol. Prod.) & Korruption (Weltordnung) © h.j.krysmanski 2002

16 Idee des anthropologischen Exodus
‚MULTITUDE‘ © h.j.krysmanski 2002

17 Umwälzung der … Arbeitsverhältnisse © h.j.krysmanski 2002

18 Verteilungsverhältnisse
Umwälzung der … Verteilungsverhältnisse Arbeitsverhältnisse © h.j.krysmanski 2002

19 Umwälzung der … Verwertungsverhältnisse Verteilungsverhältnisse
Arbeitsverhältnisse © h.j.krysmanski 2002

20 Umwälzung der … Eigentumsverhältnisse Eigentumsverhältnisse
Verwertungsverhältnisse Verwertungsverhältnisse Verteilungsverhältnisse Verteilungsverhältnisse Arbeitsverhältnisse © h.j.krysmanski 2002

21 © h.j.krysmanski 2002

22 Instinct of workmanship
Geld- eliten Technokratische Eliten Instinct of workmanship © h.j.krysmanski 2002

23 Instinct of workmanship
Geld- eliten Politische Eliten Verteilungs- politik Technokratische Eliten Instinct of workmanship © h.j.krysmanski 2002

24 The Multitude Ver- wertung Verteilungs- politik
Geld- eliten Konzern- Eliten Ver- wertung Politische Eliten Verteilungs- politik Technokratische Eliten Instinct of workmanship The Multitude © h.j.krysmanski 2002

25 The Multitude Eigentums-vielfalt Private Wealth Ver- wertung
Privater Reichtum Eigentums-vielfalt Private Wealth Konzern- Eliten Ver- wertung Politische Eliten Verteilungs- politik Technokratische Eliten Instinct of workmanship The Multitude © h.j.krysmanski 2002

26 ‚MULTITUDE‘ vs. Empire Privater Reichtum Eigentums-vielfalt Recht auf Wiederaneignung Konzern- Eliten Ver- wertung ‚Sozialistischer‘ Arbeiter Politische Eliten Verteilungs- politik Massen-Arbeiter Technokratische Eliten Fach-Arbeiter Instinct of workmanship Weltbürgerschaft Soziale Grundsicherung Wiederaneignung © h.j.krysmanski 2002

27 Es reicht, wenn wir auf die generative Bestimmung des Begehrens und damit auf dessen Produktivität hinweisen ... Das Biopolitische ist, vom Standpunkt des Begehrens aus betrachtet, nichts anderes als konkrete Produktion, menschliche Kollektivität in Aktion. Begehren erscheint hier als produktiver Raum, als die Aktualisierung menschlicher Kooperation bei der Gestaltung der Geschichte. Diese Produktion ist schlicht und einfach menschliche Reproduktion, die Macht der Erzeugung oder Generation (generatio). (394) It is sufficient to point to the generative determination of desire and thus its productivity ... The biopolitical, seen from the standpoint of desire, is nothing other than the concrete production, human collectivity in action. Desire appears here as productive space, as the actuality of human cooperation in the construction of history. This production is purely and simply human reproduction, the power of generation. (387f) Es reicht, wenn wir auf die generative Bestimmung des Begehrens und damit auf dessen Produktivität hinweisen ... Das Biopolitische ist, vom Standpunkt des Begehrens aus betrachtet, nichts anderes als konkrete Produktion, menschliche Kollektivität in Aktion. Begehren erscheint hier als produktiver Raum, als die Aktualisierung menschlicher Kooperation bei der Gestaltung der Geschichte. Diese Produktion ist schlicht und einfach menschliche Reproduktion, die Macht der Erzeugung oder Generation (generatio). (394) © h.j.krysmanski 2002

28 Postmodernity Während Korruption in der Antike und in der Moderne im Verhältnis zu den Wertschemata und/oder Wertrelationen bestimmt wurde und als deren Falsifikation galt, so dass sie mitunter bei der Veränderung unter den Regierungsformen und der Wiederherstellung von Werten eine Rolle spielen konnte, kann Korruption heute bei der Transformation von Regierungsformen gar keine Rolle spielen, weil sie selbst ja Substanz und Totalität des Empire ist. Korruption ist die reine Ausübung des Kommandos, ohne jeden verhältnismäßigen oder angemessenen Bezug zur Lebenswelt. (398) Whereas in ancient and modern times corruption was defined in relation to the schemas and/or relations of value and demonstrated as a falsification of them in such a way that it could at times play a role in the change among the forms of government and the restoration of values, today, in contrast, corruption cannot play a role in any transformation of government because corruption itself is the substance and totality of Empire. Corruption is the pure exercise of command, without any proportionate or adequate reference to the world of life. (391) Während Korruption in der Antike und in der Moderne im Verhältnis zu den Wertschemata und/oder Wertrelationen bestimmt wurde und als deren Falsifikation galt, so dass sie mitunter bei der Veränderung unter den Regierungsformen und der Wiederherstellung von Werten eine Rolle spielen konnte, kann Korruption heute bei der Transformation von Regierungsformen gar keine Rolle spielen, weil sie selbst ja Substanz und Totalität des Empire ist. Korruption ist die reine Ausübung des Kommandos, ohne jeden verhältnismäßigen oder angemessenen Bezug zur Lebenswelt. (398) © h.j.krysmanski 2002

29 Postmodernity Von unserem Standpunkt aus jedoch ist die Tatsache, dass sich gegen die alten Mächte Europas ein neues Empire herausgebildet hat, nur zu begrüßen. Denn wer will noch irgendetwas von der angekränkelten und parasitären herrschenden Klasse Europas wissen, die vom Ancien Régime direkt zum Nationalismus überging, vom Populismus zum Faschismus und die heute auf einen generalisierten Neo-Liberalismus drängt? Wer will noch etwas wissen von diesen Ideologien und bürokratischen Apparaten, von denen die verrottende europäische Elite so gut lebte? Und wer erträgt noch diese Systeme der Arbeitsorganisation und diese Unternehmen, die längst jede Lebendigkeit verloren haben? (383) From our standpoint, however, the fact that against the old powers of Europe a new Empire has formed is only good news. Who wants to see any more of that pallid and parasitic European ruling class that led directly from the ancien régime to nationalism, from populism to fascism, and now pushes for generalized neoliberalism? Who wants to see more of those ideologies and those bureaucratic apparatuses that have nourished and abetted the rotting European élites? And who can still stand those systems of labor organization and those corporations that have stripped away every vital spirit? (376) Von unserem Standpunkt aus jedoch ist die Tatsache, dass sich gegen die alten Mächte Europas ein neues Empire herausgebildet hat, nur zu begrüßen. Denn wer will noch irgendetwas von der angekränkelten und parasitären herrschenden Klasse Europas wissen, die vom Ancien Régime direkt zum Nationalismus überging, vom Populismus zum Faschismus und die heute auf einen generalisierten Neo-Liberalismus drängt? Wer will noch etwas wissen von diesen Ideologien und bürokratischen Apparaten, von denen die verrottende europäische Elite so gut lebte? Und wer erträgt noch diese Systeme der Arbeitsorganisation und diese Unternehmen, die längst jede Lebendigkeit verloren haben? (383) © h.j.krysmanski 2002

30 Modernity Die erste Phase der eigentlichen kapitalistischen Arbeitermilitanz ... war von der Figur des professionellen Arbeiters bestimmt, dem hochqualifizierten Arbeiter, der in der industriellen Produktion hierarchisch organisiert war. Diese Militanz war vor allem darauf gerichtet, die spezifische Verwertungsmacht der eigenen Arbeit und der produktiven Kooperation in eine Waffe zu verwandeln, die man für ein Projekt der Wiederaneignung benutzen konnte ... (415) The first phase of properly capitalist worker militancy ... was defined by the figure of the professional worker, the highly skilled worker organized hierarchically in industrial production. This militancy involved primarily transforming the specific power of valorization of the worker‘s own labor and productive cooperation into a weapon to be used in a project of reappropriation ... (409) pk pm ak Die erste Phase der eigentlichen kapitalistischen Arbeitermilitanz ... war von der Figur des professionellen Arbeiters bestimmt, dem hochqualifizierten Arbeiter, der in der industriellen Produktion hierarchisch organisiert war. Diese Militanz war vor allem darauf gerichtet, die spezifische Verwertungsmacht der eigenen Arbeit und der produktiven Kooperation in eine Waffe zu verwandeln, die man für ein Projekt der Wiederaneignung benutzen konnte ... (415) © h.j.krysmanski 2002

31 Modernity Die zweite Phase kapitalistischer Arbeitermilitanz ... war von der Figur des Massenarbeiters bestimmt. Die Militanz des Massenarbeiters verband die eigene Selbstverwertung als Verweigerung der Fabrikarbeit mit der Ausweitung seiner Macht über alle gesellschaftlichen Reproduktionsmechanismen. Sein Programm lautete, eine wirkliche Alternative zum System kapitalistischer Macht zu schaffen. Die Organisation der Massengewerkschaften, die Einrichtung des Wohlfahrtsstaats und der sozialdemokratische Reformismus ... (416) The second phase of capitalist worker militancy ... was defined by the figure of the mass worker. The militancy of the mass worker combined its own self-valorization as a refusal of factory work and the extension of its power over all mechanisms of social reproduction. Its program was to create a real alternative to the system of capitalist power. The organization of mass trade unions, the construction of the welfare state, the social-democratic reformism ... (409) pk pm ak Die zweite Phase kapitalistischer Arbeitermilitanz ... war von der Figur des Massenarbeiters bestimmt. Die Militanz des Massenarbeiters verband die eigene Selbstverwertung als Verweigerung der Fabrikarbeit mit der Ausweitung seiner Macht über alle gesellschaftlichen Reproduktionsmechanismen. Sein Programm lautete, eine wirkliche Alternative zum System kapitalistischer Macht zu schaffen. Die Organisation der Massengewerkschaften, die Einrichtung des Wohlfahrtsstaats und der sozialdemokratische Reformismus ... (416 © h.j.krysmanski 2002

32 Postmodernity Heute, in der Phase der Arbeitermilitanz, die den post-fordistischen, informellen Produktionsregimen korrespondiert, entsteht die Figur des gesellschaftlichen Arbeiters. In ihr werden die verschiedenen Fäden immaterieller Arbeitskraft miteinander verwoben ... Mit anderen Worten: Das Programm des gesellschaftlichen Arbeiters ist ein Verfassungsprojekt. In der heutigen Produktionsmatrix kann die konstituierende Macht der Arbeit folgende Ausdrucksformen annehmen: als Selbstverwertung des Menschen ... als Kooperation ... und als politische Macht ...(416) Today, in the phase of worker militancy that corresponds to the post-Fordist, informational regimes of production, there arises the figure of the social worker. In the figure of the social worker the various threads of immaterial labor-power are being woven together ... In other words, the program of the social worker is a project of constitution. In today‘s productive matrix, the constituent power of labor can be expressed as self-valorization of the human ... as cooperation ... and as political power ... (409f) pk pm ak Heute, in der Phase der Arbeitermilitanz, die den post-fordistischen, informellen Produktionsregimen korrespondiert, entsteht die Figur des gesellschaftlichen Arbeiters. In ihr werden die verschiedenen Fäden immaterieller Arbeitskraft miteinander verwoben ... Mit anderen Worten: Das Programm des gesellschaftlichen Arbeiters ist ein Verfassungsprojekt. In der heutigen Produktionsmatrix kann die konstituierende Macht der Arbeit folgende Ausdrucksformen annehmen: als Selbstverwertung des Menschen ... als Kooperation ... und als politische Macht ...(416) © h.j.krysmanski 2002

33 Postmodernity Das Recht auf Wiederaneignung meint zuallererst das Recht auf Wiederaneignung der Produktionsmittel ... Die Menge benutzt nicht nur Maschinen zur Produktion, sondern wird auch selbst zunehmend zu einer Art Maschine, da die Produktionsmittel immer stärker in die Köpfe und Körper der Menge integriert sind. In diesem Zusammenhang bedeutet Wiederaneignung, freien Zugang zu und Kontrolle über Wissen, Information, Kommunikation und Affekte zu haben – denn dies sind einige der wichtigsten biopolitischen Produktionsmittel. (413) The right to reappropriation is first of all the right to the reappropriation of the means of production ... The multitude not only uses machines to produce, but also becomes increasingly machinic itself, as the means of production are increasingly integrated into the minds and bodies of the multitude. In this context reappropriation means having free access to and control over knowledge, information, communication, and affects - because these are the primary means of biopolitical production. (406f) pk pm ak Das Recht auf Wiederaneignung meint zuallererst das Recht auf Wiederaneignung der Produktionsmittel ... Die Menge benutzt nicht nur Maschinen zur Produktion, sondern wird auch selbst zunehmend zu einer Art Maschine, da die Produktionsmittel immer stärker in die Köpfe und Körper der Menge integriert sind. In diesem Zusammenhang bedeutet Wiederaneignung, freien Zugang zu und Kontrolle über Wissen, Information, Kommunikation und Affekte zu haben – denn dies sind einige der wichtigsten biopolitischen Produktionsmittel. (413) © h.j.krysmanski 2002

34 Private wealth Der Begriff des Privateigentums selbst ... wird zunehmend unsinnig ... [und] löst sich so in der postmodernen Produktion in gewisser Hinsicht auf. Man muss allerdings bedenken, dass diese neue gesellschaftliche Bedingung das rechtliche und politische Regime des Privateigentums keineswegs geschwächt hat. Die begriffliche Krise des Privateigentums wird nicht zur praktischen Krise, stattdessen tendiert das Regime privater Enteignung dazu, universell zu werden. (313) The concept of private property itself ... becomes increasingly nonsensical ... [and] is thus to a certain extent dissolved in the postmodern mode of production. One should object, however, that this new social condition of production has not at all weakened the judicial and political regimes of private property. The conceptual crisis of private property does not become a crisis in practice, and instead the regime of private expropriation has tended to be applied universally. (302) Geography of the global superrich The power of the superrich A national treasure © h.j.krysmanski 2002

35 Modernity „Die Vereinigten Staaten haben keine Rivalen. Wir dominieren weltweit militärisch ... Unser Geschäft ist es jetzt, feindliche Regierungen zu stürzen und uns gewogene Regierungen zu schaffen ... Imperiale Strategie konzentriert sich eben auf die Verhinderung mächtiger, feindlicher Herausforderer: durch Krieg, wenn nötig, durch imperiale Assimilierung, wenn möglich.“ (Steven Peter Rosen) “The United States has no rival. We are militarily dominant around the world … Now we are in the business of bringing down hostile governments and creating governments favorable to us … Imperial strategy focuses on preventing the emergence of powerful, hostile challengers to the empire: by war if necessary, but by imperial assimilation if possible.” (Steven Peter Rosen, Olin Institute for Strategic Studies, Harvard University) © h.j.krysmanski 2002

36 Policy formation process (William Domhoff)
Policy Planning Groups Council on Foreign Relations more © h.j.krysmanski 2002

37 gf ae üb pw üb üb pw pw pw üb pw üb Systembegriffe Struktur Handlung
pv pk pv pv pw üb Struktur Handlung pk pk pk pv Systembegriffe ak pm ak ak pk pv pm pm pm ak pm ak © h.j.krysmanski 2002

38 Eigentums-verhältnisse Verwertungs-verhältnisse
Verteilungs-verhältnisse Arbeits-verhältnisse Privater Reichtum Konzern- Eliten Politische Eliten Technokrat. Eliten Eigentums-verhältnisse Verwertungs-verhältnisse Konzern- Eliten Konzern- Eliten Politische Eliten Technokrat. Eliten Verteilungs-verhältnisse Politische Eliten Politische Eliten Politische Eliten Technokrat. Eliten Arbeits-verhältnisse Technokrat. Eliten Technokrat. Eliten Technokrat. Eliten Technokrat. Eliten © h.j.krysmanski 2002

39 Arbeits-verhältnisse Verteilungs-verhältnisse Verwertungs-verhältnisse
Eigentums-verhältnisse instinct of work- manship Verteil- ungs- politik Ver- wert- ung Eigentums-viel- falt Arbeits-verhältnisse Verteil- ungs- politik Verteil- ungs- politik Ver- wert- ung Eigentums-viel- falt Verteilungs-verhältnisse Ver- wert- ung Ver- wert- ung Ver- wert- ung Eigentums-viel- falt Verwertungs-verhältnisse Eigentums-viel- falt Eigentums-viel- falt Eigentums-viel- falt Eigentums-viel- falt Eigentums-verhältnisse © h.j.krysmanski 2002

40 gf ae üb pw üb üb pw pw pw üb pw üb Systembegriffe Struktur Handlung
pv pk pv pv pw üb Struktur Handlung pk pk pk pv Systembegriffe ak pm ak ak pk pv pm pm pm ak pm ak © h.j.krysmanski 2002

41 pw üb pv pk pv pv pk pk pk pv pk pv
Verteil-ungs- verhält-nisse Ar- beits- verhält-nisse ak pm ak ak pk pv Struktur Handlung Eigen-tums- verhält-nisse Verwert-ungs- verhält-nisse pm pm pm ak Produktionsverhältnisse ‚Eliten‘ der Postmoderne pm ak © h.j.krysmanski 2002

42 pw üb pv pk pv pv pk pk pk pv pk pv
Verteil-ungs- verhält-nisse Ar- beits- verhält-nisse ak pm ak ak pk pv Struktur Handlung ‚Eliten‘ (oder ‚Klassen‘) der Postmoderne Eigen-tums- verhält-nisse Verwert-ungs- verhält-nisse pm pm pm ak Produktionsverhältnisse pm ak © h.j.krysmanski 2002

43 INTERMEZZO: Counter-Empire
Part 1 The Political Constitution of the Present 1.1 World Order 1.2 Biopolitical Production 1.3 Alternatives within Empire Part 2 Passages of Sovereignty 2.1 Two Europes, Two Modernities 2.2 Sovereignty of the Nation-State 2.3 The Dialectics of Colonial Sovereignty 2.4 Symptoms of Passage 2.5 Network Power: U.S. Sovereignty and the New Empire 2.6 Imperial Sovereignty INTERMEZZO: Counter-Empire Part 3 Passages of Production 3.1 The Limits of Imperialism 3.2 Disciplinary Governability 3.3 Resistance, Crisis, Transformation 3.4 Postmodernization, or The Informatization of Production 3.5 Mixed Constitution 3.6 Capitalist Sovereignty, or Administering the Global Society of Control Part 4 The Decline and Fall of Empire 4.1 Virtualities 4.2 Generation and Corruption 4.3 The Multitude against Empire © h.j.krysmanski 2002

44 Ingrid Lohmann: Cyberpunk
Postmodernity Denn der Wille, dagegen zu sein, bedarf in Wahrheit eines Körpers, der vollkommen unfähig ist, sich einer Befehlsgewalt zu unterwerfen; eines Körpers, der unfähig ist, sich an ein familiäres Leben anzupassen, an Fabrikdisziplin, an die Regulierungen des traditionellen Sexuallebens ... Der neue Körper muss ... in der Lage [sein], ein neues Leben zu schaffen. Wir müssen viel weiter gehen, um diesen neuen Ort des Nicht-Orts zu bestimmen ... Wir müssen dahin gelangen, ein kohärentes politisches Artefakt zu entwickeln, ein künstliches Werden in dem Sinne, wie die Humanisten von einem durch Kunst und Erkenntnis geschaffenen homohomo sprachen ... (228) The will to be against really needs a body that is completely incapable of submitting to command. It needs a body that is incapable of adapting to family life, to factory discipline, to the regulations of the traditional sex life ... The new body must be able to create a new life. We must go much further to define that new place of the non-place ... We have to arrive at constituting a coherent political artifice, an artificial becoming in the sense that the humanists spoke of a homohomo produced by art and knowledge ... (216) Ingrid Lohmann: Cyberpunk © h.j.krysmanski 2002

45 pw üb pv pk pv pv pk pk pk pv pk pv Instinct of Workmanship Struktur
Verteil-ungs- verhält-nisse Ar- beits- verhält-nisse ak pm ak ak ‚Instinct of Workmanship‘ und die Lästigkeit der Arbeit (Thorstein Veblen 1898) pk pv Struktur Handlung Instinct of Workmanship Eigen-tums- verhält-nisse Verwert-ungs- verhält-nisse pm pm pm ak ... die spezifische Verwertungs- kraft der eigenen Arbeit und Kooperation der Arbeitenden ... pm ak Arbeitskräfte © h.j.krysmanski 2002

46 Eigentums-verhältnisse Verwertungs-verhältnisse
Verteilungs-verhältnisse Arbeits-verhältnisse Privater Reichtum Konzern- Eliten Politische Eliten Technokrat. Eliten Eigentums-verhältnisse Verwertungs-verhältnisse Konzern- Eliten Konzern- Eliten Politische Eliten Technokrat. Eliten Verteilungs-verhältnisse Politische Eliten Politische Eliten Politische Eliten Technokrat. Eliten Arbeits-verhältnisse Technokrat. Eliten Technokrat. Eliten Technokrat. Eliten Technokrat. Eliten © h.j.krysmanski 2002

47 Two-Headed Eagle Das Wappentier des österreichisch-ungarischen Reiches, ein Adler mit zwei Köpfen, wäre auf den ersten Blick eine angemessene Darstellung. Doch ... müssten in diesem Fall die beiden Köpfe sich nach innen wenden, einer den anderen angreifen. Der erste Kopf ... steht für die Rechtsstruktur und die konstituierte Macht, die aus der Maschine biopolitischer Macht hervorgehen ... Der andere Kopf ... steht für die Multitude, die vielgestaltige Menge produktiver, kreativer Subjektivitäten in der Globalisierung, die gelernt hat, diesen gewaltigen Ozean zu befahren. (73) The emblem of the Austro-Hungarian Empire, an eagle with two heads, might give an adequate initial representation of the contemporary form of empire. But ... the two heads would have to be turned inward, each attacking the other. The first head of the imperial eagle is a juridical structure and a constituted power, constructed by the machine of biopolitical command ... The other head ... is the plural multitude of productive, creative subjectivities of globalization that have learned to sail on this enormous sea. (59f) WTO vs. Rtmark © h.j.krysmanski 2002

48 Politics of distribution
... eine wirkliche Alternative zum System kapitalistischer Macht ... die Organisation der Massengewerkschaften, die Einrichtung des Wohlfahrtsstaats und der sozialdemokratische Reformismus ... (416) ... to create a real alternative to the system of capitalist power. The organization of mass trade unions, the construction of the welfare state, the social-democratic reformism ... (409) © h.j.krysmanski 2002

49 Value production ... die verschiedenen Fäden immaterieller Arbeitskraft [werden] miteinander verwoben ... ein Verfassungsprojekt. In der heutigen Produktionsmatrix kann die konstituierende Macht der Arbeit folgende Ausdrucksformen annehmen: als Selbstverwertung des Menschen ... als Kooperation ... und als politische Macht ...(416) ... the various threads of immaterial labor-power are being woven together ... a project of constitution. In today‘s productive matrix, the constituent power of labor can be expressed as self-valorization of the human ... as cooperation ... and as political power ... (409f) © h.j.krysmanski 2002

50 Variety of property ... Die Menge benutzt nicht nur Maschinen zur Produktion, sondern wird auch selbst zunehmend zu einer Art Maschine, da die Produktionsmittel immer stärker in die Köpfe und Körper der Menge integriert sind. (413) ... The multitude not only uses machines to produce, but also becomes increasingly machinic itself, as the means of production are increasingly integrated into the minds and bodies of the multitude ... (406) © h.j.krysmanski 2002

51 Corporate elites Die großen transnationalen Konzerne, die nationale Grenzen übergreifen und als Bindeglieder im globalen System fungieren, sind ihrerseits intern in kultureller Hinsicht weitaus vielfältiger und weniger festgelegt als die begrenzten modernen Unternehmen früherer Jahre ... Die alten modernen Formen rassistischer und sexistischer Theorie sind die expliziten Feinde dieser neuen Unternehmenskultur. Die Unternehmen versuchen Differenz innerhalb ihres Bereichs einzubeziehen, mit dem Ziel, Kreativität, das freie Spiel und die Vielfalt am Arbeitsplatz zu maximieren. (165f) The great transnational corporations that straddle national boundaries and link the global system are themselves internally much more diverse and fluid culturally than the parochial modern corporations of previous years ... In fact, the old modernist forms of racist and sexist theory are the explicit enemies of this new corporate culture. The corporations seek to include difference within their realm and thus aim to maximize creativity, free play and diversity in the corporate work place. (153) © h.j.krysmanski 2002

52 Political elites [Die] Spaltung der Menge war historisch schon immer Bedingung des politischen Regierungshandelns. Der Unterschied zu heute besteht in der Tatsache, dass ... unter den Bedingungen des Empire die Regierung fraktal [wird]: Sie versucht Konflikte nicht zu integrieren, indem sie sie einem kohärenten sozialen Dispositiv unterwirft, sondern indem sie die Differenzen kontrolliert ... Ein erstes Prinzip der Regierung im Empire ist es, dass sich in ihr die Verfolgung politischer Ziele tendenziell von der Anwendung bürokratischer Mittel ablöst. (348) The segmentation of the multitude has in fact been the condition of political administration throughout history. The difference today lies in the fact that ... in the imperial framework administration becomes fractal and aims to integrate conflicts not by imposing a coherent social apparatus but by controlling differences ... The first principle that defines imperial administration is that in it the management of political ends tends to be separate from the management of bureaucratic means. (339f) © h.j.krysmanski 2002

53 Technocratic elites Wir können ... drei Typen immaterieller Arbeit unterscheiden, die dem Dienstleistungssektor den Spitzenplatz der Informationsökonomie sichern. Der erste Typ betrifft die industrielle Produktion: Sie wurde so informatisiert, sie hat die Kommunikationstechnologien so inkorporiert, dass sich der industrielle Produktionsprozess selbst transformiert ... Der zweite Typ immaterieller Arbeit kann durch analytische und symbolische Anforderungen umrissen werden ... Der dritte Typ schließlich bezieht sich auf die Produktion und Handhabung von Affekten. Diese Form immaterieller Arbeit erfordert - sei es virtuell oder aktuell - zwischenmenschlichen Kontakt und die Arbeit am körperlichen Befinden. (305) ... we can distinguish three types of immaterial labor that drive the service sector at the top of the informational economy. The first is involved in an industrial production that has been informationalized ... Second is the immaterial labor of analytical and symbolic tasks ... Finally, a third type of immaterial labor involves the production and manipulation of affect and requires (virtual or actual) human contact, labor in the bodily mode. (293) © h.j.krysmanski 2002

54 Die Eliten der Postmoderne vs
Die Eliten der Postmoderne vs. ‚The Instinct of Workmanship‘ der ‚Multitude‘ Instinct of work- manship © h.j.krysmanski 2002

55 The Model of Imperial Authority
Das imperiale Paradigma stellt sich zugleich als ein System und als eine Hierarchie dar, als ein zentralisiertes Normengerüst und als umfassendes Erzeugen von Legitimität, die sich über den globalen Raum legen. (29) Das Empire entsteht heute als Zentrum, das die Globalisierung von Netzwerken der Produktion trägt und ein Netz der Inklusion einsetzt, um möglichst alle Machtbeziehungen innerhalb der neuen Weltordnung einzufassen. Zur gleichen Zeit setzt es Polizeimacht gegen die neuen Barbaren und die rebellischen Sklaven ein, die diese Ordnung bedrohen. (35) The new paradigm is both system and hierarchy, centralized construction of norms and far-reaching production of legitimacy, spread out over world space. (13) Empire is emerging today as the center that supports the globalization of productive networks and casts its widely inclusive net to try to envelop all power relations within its world order - and yet at the same time it deploys a powerful police function against the new barbarians and the rebellious slaves who threaten its order. (20) © h.j.krysmanski 2002

56 Biopolitical Production
Die Konstitution des Empire nimmt weder auf der Grundlage von Verträgen oder Abkommen noch durch irgendwelche föderativen Mechanismen Gestalt an. Der Ursprung der imperialen Normativität ist ein neuer Apparat, ein ökonomisch-industriell-kommunikativer Apparat Die Machtverhältnisse des Empire deuten auf etwas Grundlegendes, auf die Produktivkraft des Systems, des neuen biopolitischen ökonomischen und institutionellen Systems. (54f) The constitution of Empire is being formed neither on the basis of any contractual or treaty-based mechanism nor through any federative source. The source of imperial normativity is born of a new machine, a new economic-industrial-communicative machine - in short, a globalized biopolitical machine The fundamental object that the imperial relations of power interpret is the productive force of the system, the new biopolitical economic and institutional system. (40f) © h.j.krysmanski 2002

57 Command: Intervention
Die Einsätze der imperialen Maschine sind von einer ganzen Reihe neuer Merkmale bestimmt: etwa der Grenzenlosigkeit des Einsatzgebiets, der Singularisierung und symbolischen Lokalisierung von Maßnahmen oder dem Anschließen von Repression an alle Aspekte der biopolitischen Struktur der Gesellschaft. In Ermangelung eines anderen Ausdrucks werden wir weiter von ‚Interventionen‘ sprechen. (49) The deployments of the imperial machine are defined by a whole series of new characteristics, such as the unbounded terrain of its activities, the singularization and symbolic localization of its actions, and the connection of repressive action to all the aspects of the biopolitical structure of society. For lack of a better term we continue to call these ‚interventions‘. (35) © h.j.krysmanski 2002

58 ak pm pk pv Aufsteigen vom Abstrakten zum Konkreten pw üb gf ae
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59 pm ak pk pv Arbeits- kräfte pw üb gf ae © h.j.krysmanski 2002

60 Means of production Produktionsmittel (pm) ‚Vogelfrei‘ – mit diesem Begriff hat Karl Marx das Proletariat beschrieben, das zu Beginn der Moderne in den ursprünglichen Akkumulationsprozessen auf zweifache Weise befreit wurde: In erster Linie wurde es davon befreit, Eigentum des Herren zu sein (d.h. von der Leibeigenschaft); und zum zweiten wurde es von den Produktionsmitteln ‚befreit‘, es durfte keinen Boden besitzen und hatte nichts zu verkaufen als die eigene Arbeitskraft. (170) Vogelfrei, „bird free“, is the term Marx used to describe the proletariat, which at the beginning of modernity in the processes of primitive accumulation was freed twice over: in the first place, it was freed from being the property of the master (that is, freed from servitude); and in the second place, it was ‚freed‘ from the means of production, separated from the soil, with nothing to sell but its own labor power. (157f) pk pm ak © h.j.krysmanski 2002

61 Labor power Arbeitskraft (ak) Nein, wir sind keine Anarchisten, sondern Kommunisten, die gesehen haben, wie viel Repression und Zerstörung von Humanität von liberalen und sozialistischen allgegenwärtigen Staaten ausging. Und wir haben gesehen, wie all dies Eingang ins Empire fand, und zwar gerade in dem Moment, da die Zyklen produktiver Kooperation die Arbeitskraft insgesamt in die Lage versetzten, sich selbst an Stelle einer Regierung zu konstituieren. (358) No, we are not anarchists but communists who have seen how much repression and destruction of humanity have been wrought by liberal and socialist big government. We have seen how all this is being re-created in imperial government, just when the circuits of productive cooperation have made labor power as a whole capable of constituting itself in government. (350) pk pm ak © h.j.krysmanski 2002

62 Productive forces Produktivkräfte (pk) Was Marx für die Zukunft voraussagte, erleben wir heute. Diese radikale Veränderung von Arbeitskraft und die Einbeziehung von Wissenschaft, Kommunikation und Sprache in die Produktivkräfte haben die gesamte Phänomenologie der Arbeit und den weltweiten Horizont der Produktion neu definiert. (372) What Marx saw as the future is our era. This radical transformation of labor power and the incorporation of science, communication, and language into productive force have redefined the entire phenomenology of labor and the entire world horizon of production. (364) pk pm ak © h.j.krysmanski 2002

63 Relations of production
Produktionsverhältnisse (pv) Die Kämpfe des Proletariats bilden – und zwar in ganz realer, ontologischer Hinsicht – den Motor der kapitalistischen Entwicklung. Sie zwingen das Kapital dazu, das technologische Niveau ständig zu erhöhen und damit die Arbeitsprozesse zu verändern. Die Kämpfe nötigen das Kapital ununterbrochen, die Produktionsverhältnisse zu reformieren und die Herrschaftsverhältnisse zu transformieren. (220) Proletarian struggles constitute – in real, ontological terms – the motor of capitalist development. They constrain capital to adopt ever higher levels of technology and thus transform labor processes. The struggles force capital continually to reform the relations of production and transform the relations of domination. (208) pw pk pv © h.j.krysmanski 2002

64 Mode(s) of Production Produktionsweisen (pw) Die Revolution informationeller Akkumulation verlangt in der weiteren Vergesellschaftung der Produktion einen ungeheuren Sprung nach vorn. Diese gesteigerte Vergesellschaftung ist, zusammen mit der Einschränkung des gesellschaftlichen Raums und der Zeitdimension, ein Vorgang, der dem Kapital gesteigerte Produktivität verspricht: doch zugleich weist der Prozess über die Geschichte des Kapitals hinaus, in Richtung einer zukünftigen gesellschaftlichen Produktionsweise. (270) „Es ist dies die Aufhebung der kapitalistischen Produktionsweise innerhalb der kapitalistischen Produktionsweise selbst nd daher ein sich selbst aufhebender Widerspruch, der prima facie als bloßer Übergang zu einer neuen Produktionsform sich darstellt.“ (Karl Marx, 334) The revolution of informational accumulation therefore requires an enormous leap forward in the greater socialization of production. This increased socialization, along with the reduction of social space and temporality, is a process that no doubt benefits capital with increased productivity, but is one also that points beyond the era of capital toward a new social mode of production. (259) „This is the abolition of the capitalist mode of production within the capitalist mode of production itself, and hence a self-abolishing contradiction, which presents itself prima facie as a mere point of transition to a new form of production.“ Karl Marx (325) pw pk pv © h.j.krysmanski 2002

65 Superstructure(s) Überbauten (üb) Die Postmodernisierung und der Übergang zum Empire führen zu einer wirklichen Konvergenz der Bereiche, die man üblicherweise als Basis und Überbau zu bezeichnen pflegte. Das Empire nimmt Gestalt an, wenn Sprache und Kommunikation oder genauer: wenn immaterielle Arbeit und Kooperation zur vorherrschenden Produktivkraft werden ... Der Überbau wird nun zur Arbeit, und das Universum, in dem wir leben, ist ein Universum sprachlicher Produktionsnetzwerke. (391f) Postmodernization and the passage to Empire involve a real convergence of the realm that use to be designated as base and superstructure. Empire takes form when language and communication, or really when immaterial labor and cooperation, become the dominant productive force ... The superstructure is put to work, and the universe we live in is a universe of productive linguistic networks. (385) pw üb pk pv © h.j.krysmanski 2002

66 Privatization Es gab während der gesamten Neuzeit den kontinuierlichen Zug, öffentliches Eigentum zu privatisieren ... Überall auf der Welt bleibt von weiten öffentlichen Räumen nunmehr nur noch der Stoff für Legenden ... Das gemeinsame Eigentum, das einmal als Grundlage für den Begriff der Öffentlichkeit galt, wird zum privaten Nutzen enteignet und niemand kann etwas dagegen tun. Die Öffentlichkeit löst sich auf, wird privatisiert, sogar als Begriff. Genauer: Das Immanenzverhältnis zwischen Öffentlichem und Gemeinschaftlichem wird ersetzt durch die transzendente Macht des Privateigentums. (312f) There has been a continuous movement throughout the modern period to privatize public property ... Throughout the world what remains of the vast public spaces are now only the stuff of legends ... The commons, which once were considered the basis of the concept of the public, are expropriated for private use and no one can lift a finger. The public is thus dissolved, even as a concept. Or really, the immanent relation between the public and the common is replaced by the transcendent power of private property. (300f) © h.j.krysmanski 2002


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