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Interdisziplinäre Institutionenanalyse

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Präsentation zum Thema: "Interdisziplinäre Institutionenanalyse"—  Präsentation transkript:

1 Interdisziplinäre Institutionenanalyse
Wohlfahrtsstaat SOMMERSEMESTER 2008

2 Aufbau der Vorlesung Organisation
Interdisziplinäre Institutionenanalyse: Wohlfahrtsstaat Mo 8.15 – 9.45 Heuscheuer HS 1 ( – ) Do Heuscheuer HS 1 ( u – ) Begleitende fachspezifische Übungen Interdisziplinäre Institutionenanalyse SOMMERSEMESTER 2008

3 Aufbau der Vorlesung 10.4.: Interdisziplinäre Institutionenanalyse am Beispiel „Wohlfahrtsstaat“: Einführender Überblick Schmidt/Kohl/Feld 14.4.: Sozialpolitik in Deutschland: vom Deutschen Reich von 1871 bis zum 21. Jahrhundert Schmidt 21.4.: Theorien des Wohlfahrtsstaates (I): Sozioökonomische Theorie, Machtressourcentheorie Parteiendifferenztheorie Schmidt 28.4.: Theorien des Wohlfahrtsstaates (II): Politisch-institutionelle Theorien, die Internationale Hypothese und die Lehre vom Politik-Erbe Schmidt 5.5.: Öffentliche Sozialausgaben im internationalen Vergleich Schmidt 15.5.: Typologien des Wohlfahrtsstaates (I): Theoretische Grundlagen Kohl Interdisziplinäre Institutionenanalyse SOMMERSEMESTER 2008

4 Aufbau der Vorlesung 29.5.: Typologien des Wohlfahrtsstaates (II): Empirische Befunde Kohl 5.6.: Der deutsche Sozialstaat im internationalen Vergleich Kohl 12.6.: Wohlfahrtsstaat und europäische Integration: Sozialmodell Europa? Kohl 19.6.: Das System der sozialen Sicherung: Ökonomische Grundlagen Feld 26.6.: Teilsysteme der sozialen Sicherung (I): Arbeitsmarktpolitik Feld 3.7.: Teilsysteme der sozialen Sicherung (II): Das Alterssicherungssystem Feld 10.7.: Teilsysteme der sozialen Sicherung (III): Das Gesundheitssystem Feld 14.7. oder Klausur für die Ökonomen Interdisziplinäre Institutionenanalyse SOMMERSEMESTER 2008

5 Was ist ökonomische Analyse? I
Ökonomische Analyse als Denkmethode v.a. von Adam Smith in seinem Buch ‚Der Wohlstand der Nationen‘ von 1776 begründet. Ökonomie: wirtschaftliche Vorgänge (Volks- und Betriebswirtschaft). Soziologie: soziale Vorgänge. Politikwissenschaft: politische Vorgänge. Rechtswissenschaft: rechtliche Vorgänge. Traditionelle Einteilung der Fächer an den Universitäten, die sich (alle) aus der (politischen) Philosophie entwickelt haben. Interdisziplinäre Institutionenanalyse SOMMERSEMESTER 2008

6 Was ist ökonomische Analyse? II
Ökonomische Analyse als Denkmethode Ökonomik als Denkmethode ist jedoch anders. Ökonomik als Versuch, menschliches Handeln rational zu erklären. Menschen handeln - unabhängig vom Untersuchungsbereich -, indem sie eine rationale Wahl aus den zur Verfügung stehenden Möglichkeiten treffen. Interdisziplinäre Institutionenanalyse SOMMERSEMESTER 2008

7 Was ist ökonomische Analyse? III
Ökonomische Analyse als Denkmethode Ökonomik als Methode und Ökonomie als Gegenstandsbereich der Wirtschaftswissenschaften sind unterschiedliche Dinge. Ökonomik als allgemeines sozialwissenschaftliches Verfahren, das in verschiedenen Sozialwissenschaften Anwendung findet. Ökonomik als eine Methode der Sozialwissenschaften. Interdisziplinäre Institutionenanalyse SOMMERSEMESTER 2008

8 Was ist ökonomische Analyse? IV
Allgemeines ökonomisches Verhaltensmodell Annahme des methodologischen Individualismus. Annahme rationalen Handelns: Präferenzen und Beschränkungen. Annahme der Existenz relevanter Alternativen. Eigennutzannahme. Interdisziplinäre Institutionenanalyse SOMMERSEMESTER 2008

9 Was ist ökonomische Analyse? V
Annahme des methodologischen Individualismus Individuum als Einheit der Analyse, auch wenn es um die Untersuchung sozialer Zusammenhänge geht. typisches (durchschnittliches, regelmäßiges) Verhalten. Betrachtung von Aggregaten. Erfassung der nicht-intendierten sozialen Folgen individuellen Handelns. Nicht nur das Funktionieren des Marktmechanismus als nicht-intendierte Folge individuellen Handelns. Interdisziplinäre Institutionenanalyse SOMMERSEMESTER 2008

10 Was ist ökonomische Analyse? VI
Annahme des methodologischen Individualismus ‚Handeln‘ wird hier so verstanden, dass nur Individuen, Menschen, nicht aber Kollektive oder Aggregate dazu fähig sind. Kollektive Entscheidungen ergeben sich aus der Aggregation individueller Entscheidungen und nicht aus einem eigenständigen Handeln des Kollektivs. Theorie des individuellen Verhaltens, nicht aber eine Theorie des Verhaltens vereinzelter Individuen. Friedrich A. von Hayek (1949, S. 15): „Wenn das zuträfe, dann hätte er (meth. Ind.) allerdings zu einem Verständnis der Gesellschaft nichts beizutragen. Seine grundlegende Behauptung ist aber eine ganz andere; sie lautet: dass es keinen anderen Weg zum Verständnis der sozialen Erscheinungen gibt als über das Verständnis des Handelns des Einzelnen.“ Interdisziplinäre Institutionenanalyse SOMMERSEMESTER 2008

11 Was ist ökonomische Analyse? VII
Annahme rationalen Handelns: Präferenzen und Beschränkungen (Restriktionen) Präferenzen und Beschränkungen bestimmen die Entscheidungssituation des Individuums: Nutzenmaximierung unter Restriktionen Beschränkungen: Einkommen die auf Märkten geltenden Preise die rechtlichen Rahmenbedingungen des Handelns (erwartete) Reaktionen anderer. Vollständige Information vs. Bildung (bedingter) Erwartungen Interdisziplinäre Institutionenanalyse SOMMERSEMESTER 2008

12 Was ist ökonomische Analyse? VIII
Annahme rationalen Handelns: Präferenzen und Beschränkungen (Restriktionen) Präferenzen als Intentionen des handelnden Individuums Wertvorstellungen, die sich aus dem Sozialisationsprozess ergeben haben Individuum entscheidet sich unter bestimmten Handlungsmöglichkeiten für diejenige, die seinen Präferenzen am ehesten entspricht. Eigenständigkeit der Entscheidung: Handeln nach den eigenen Präferenzen und nicht entsprechend den Präferenzen anderer. „gegenseitig desinteressierte Vernünftigkeit“ (Rawls 1971, S. 168) als empirische Annahme in der Ökonomik. Interdisziplinäre Institutionenanalyse SOMMERSEMESTER 2008

13 Was ist ökonomische Analyse? IX
Annahme rationalen Handelns: Präferenzen und Beschränkungen (Restriktionen) Rationalität der Entscheidung homo oeconomicus ist kein wandelnder Computer. „Rationalität bedeutet, dass das Individuum, wenn es seinen Intentionen folgt, prinzipiell in der Lage ist, gemäß seinem relativen Vorteil zu handeln.“ (Kirchgässner, 2000, S. 17). Unvollständige Information: Kosten der Informationsbeschaffung. Auf Veränderungen des Handlungsraumes reagiert ein rationales Individuum systematisch, d.h. nicht zufällig oder willkürlich. Verhalten ist durch Anreize systematisch beeinflusst. Anreize ergeben sich durch Veränderungen der Restriktionen. Rationalitätsprinzip vs. Kausalitätsprinzip. Interdisziplinäre Institutionenanalyse SOMMERSEMESTER 2008

14 Was ist ökonomische Analyse? X
Annahme rationalen Handelns: Präferenzen und Beschränkungen (Restriktionen) Rationalität der Entscheidung kein Widerspruch zur psychologischen Betrachtung, auch wenn die Psychologie das Menschenbild des homo oeconomicus als zu einfach ansehen würde. Eingeschränkt rationales Verhalten Prüfung von Alternativen, bis hinreichend akzeptable gefunden sind. Rationale Suchverfahren und Daumenregeln. Kontingente Regeln für eine ganze Klasse von Situationen. Interdisziplinäre Institutionenanalyse SOMMERSEMESTER 2008

15 Was ist ökonomische Analyse? XI
Annahme rationalen Handelns: Präferenzen und Beschränkungen (Restriktionen) Zur Frage der Präferenzen: Präferenzen ändern sich langsamer als die Restriktionen. Präferenzen können sich dennoch im Zeitablauf ändern. Keine sinnvolle Erklärungsstrategie, Veränderungen im menschlichen Verhalten durch Veränderungen der Präferenzen zu erklären. Jede beliebige Änderung kann unter Hinweis auf die Veränderungen in den Präferenzen ‚erklärt‘ werden. Solche Aussagen lassen sich nicht widerlegen. Bsp.: Umweltbewusstsein vs. bessere Information. Interdisziplinäre Institutionenanalyse SOMMERSEMESTER 2008

16 Was ist ökonomische Analyse? XII
Annahme der Existenz relevanter Alternativen Es gibt immer genügend Alternativen, zwischen denen das Individuum wählen kann. Substitution als Folge veränderter Beschränkungen ist möglich. Bessere Alternativen werden wahrgenommen, schlechtere fallengelassen. Explodierende soziale Prozesse sind damit nahezu ausgeschlossen. Interdisziplinäre Institutionenanalyse SOMMERSEMESTER 2008

17 Was ist ökonomische Analyse? XIII
Die Eigennutzannahme Individuen sind grundsätzlich und in erster Linie auf ihren eigenen Vorteil bedacht, sie sind egoistisch. Verhalten sich Individuen altruistisch bzw. ‚moralisch‘? Unter welchen Bedingungen tun sie dies? Egoismus ist unsympathisch. Aber: Kein Neid, kein Hass, keine Schadenfreude. Wie der Priester und der Levit im Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Interdisziplinäre Institutionenanalyse SOMMERSEMESTER 2008

18 Was ist ökonomische Analyse? XIV
Die Eigennutzannahme Gegenseitig desinteressierte Vernünftigkeit als in vielen Fällen zutreffende Beschreibung menschlichen Verhaltens. Man sollte dem Gewinn maximierenden Unternehmer sein Verhalten nicht vorwerfen, sondern damit rechnen. Friedrich II. von Preußen (1752): „Wer glaubt, dass die Welt von Bösewichtern bevölkert ist, denkt wie ein Menschenfeind; sich einzubilden, dass alle Tiere auf zwei Beinen und ohne Flügel ehrliche Leute sind, heißt, sich wie ein Dummkopf zu täuschen.“ Interdisziplinäre Institutionenanalyse SOMMERSEMESTER 2008

19 Was ist ökonomische Analyse? XV
Die Eigennutzannahme Eigennutz vs. Opportunismus Opportunismus als die Verfolgung des Eigeninteresses „unter Zuhilfenahme von List. Dies schließt krassere Formen ein, wie Lügen, Stehlen und Betrügen.“ (Williamson 1985, S. 54). Rechtssystem zur Beschränkung opportunistischen Verhaltens. Sinnvolle und robuste Institutionen für eine Gesellschaft erfordern die Annahme eigennützigen Verhaltens. Interdisziplinäre Institutionenanalyse SOMMERSEMESTER 2008

20 Die Anwendung des allgemeinen ökonomischen Verhaltensmodells auf Probleme des Wohlfahrtsstaats
Warum ist der Wohlfahrtsstaat sinnvoll oder sogar notwendig? Verteilungsprobleme als Marktversagen? Gerechtigkeit Der Wohlfahrtsstaat als Versicherung Welche Anreize setzen Transfersysteme? Beispiel Mindestsicherung Formen der sozialen Versicherung gegen Wechselfälle des Lebens? Altersversorgung Gesundheitsvorsorge Arbeitslosenversicherung Interdisziplinäre Institutionenanalyse SOMMERSEMESTER 2008


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