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und der Stuhlinkontinenz

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Präsentation zum Thema: "und der Stuhlinkontinenz"—  Präsentation transkript:

1 und der Stuhlinkontinenz
Anlässlich des Welt – Stoma Tag 2006 „Living Life to the full“ ( „Das Leben voll Leben“ ) Leben mit dem Stoma und der Stuhlinkontinenz Ein Vortrag von Hans-Jürgen Pfitzner Selbsthilfegruppe Darmkrebs Frankfurt & Umland, Webmaster , Initiator von "Frankfurt gegen Darmkrebs“

2 Ein Leben mit dem Stoma ? Hier war meine Welt noch in Ordnung, ein Jugendliches normales Leben ohne künstlichen Darmausgang (Stoma), das sich aber mit dem 1 April 1981 schlagartig ändern und mein weiteres Leben prägen sollte. Aufgrund unserer Familiengeschichte ist auch bei mir die Fam. Polyposis coli (vererbbarer Darmkrebs) im Oktober 1980 diagnostiziert worden. Mit den Worten eines Arztes bekam ich auf dem Stationsgang am 31 März 1981 gesagt das ich ein endständiges Stoma bekommen würde. Für einen jungen Menschen mit knapp 23 Jahren ein bitterer und seelischer Schlag in meinem Leben. Nun sind es schon 25 Jahre das ich mit einem Ileostoma lebe. 25 Jahre, ein viertel Jahrhundert in meinem Leben das zahlreiche Spuren bei mir hinterließ. Einige davon werden hier auch in meinen Vortrag zu hören und zu sehen sein.

3 Stoma was ist das? Das Wort „Stoma“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Mund“ oder „Öffnung“. Gemeint sind operativ geschaffene Körperöffnungen, über die Ausscheidungen ausgeleitet werden. Vielfach bezeichnet man das Stoma auch als Anus praeter oder als künstlichen Darmausgang. Die Aufgabe eines Stomas besteht vor allem darin, die durch eine Operation verlorengegangene Körperfunktion zu ersetzen. Beim Stoma wird zwischen den drei Hauptgruppen Colostoma, Ileostoma und Urostoma unterschieden.

4 Colostoma (Dickdarmausgang)
Die Colostomie (griech. Colon = Dickdarm und Stoma = Öffnung) ist die häufigste Art der Stomaanlage. Darunter versteht man die Ausleitung des Dickdarms an die Hautoberfläche. Ein Colostoma kann aus unterschiedlichen Gründen angelegt werden: Darmkrebs chronisch entzündliche Darmerkrankungen des Dickdarms z.B. Morbus Crohn oder Collitis ulcerosa Tumore im Dickdarmbereich Aussackungen (Divertikel) am Dickdarm Darmdurchbruch (Perforation) Darmverschluss (Ileus) Unzureichende Schließmuskelfunktion Kontrolle über die Stuhlentleerung ist nicht mehr vorhanden ,z.B. wegen Verletzungen Schäden durch Strahlentherapie Angeboren Fehlbildungen des Darms

5 Colostomie (Dickdarmausgang)
Bei einer Colostomie gibt es vor allem zwei Varianten der künstlichen Ausleitung: Die endständige Colostomie und die doppelläufige Colostomie. Die entständige Colostomie ist eine endgültige Stomaanlage. Dabei wird der Mastdarm komplett entfernt. Der künstliche Ausgang wird im linken Unterbauch, meist im Bereich des S-förmigen Darmabschnitts angelegt. Dabei bleibt nahezu der gesamte Dickdarm erhalten, das heißt, seine Funktion ist kaum eingeschränkt. Der Stuhl hat in der Regel die gleiche Beschaffenheit wie vor dem Eingriff. Die doppelläufige Colostomie wird meist vorrübergehend (für einige Monate) angelegt, um tiefere Darmabschnitte ruhigzustellen. Die Ausleitung erfolgt im rechten oder linken Oberbauch. Der Darm wird in einer Schlinge durch die Bauchdecke gezogen, geöffnet und an der Bauchdecke fixiert. So entsteht ein zum Stoma hinführender und ein vom Stoma wegführender Darmteil mit dem Ziel, den wegführenden Abschnitt zu entlasten und ruhigzustellen.

6 Stoma – Arten „Colostomie“

7 Ileostoma (Dünndarmausgang)
Ein Ileostoma (griech. Ileum = Dünndarm und Stoma = Öffnung) wird angelegt, wenn die völlige Entfernung des Dickdarms nötig ist. Bei der Ileostomie gibt es ebenfalls im Wesentlichen zwei verschiedene Varianten der Anlage. Die endständige Ileostomie wird meist im rechten Unterbauch angelegt. Wichtig ist die „nippelförmige“ Anlage. Beim Dünndarmausgang sind die Ausscheidungen breiig bis flüssig. Daher sollte der Ausgang weit über Hautniveau angelegt sein (ca. 2 bis 3 cm), damit der aggressive Stuhl nicht mit der Haut in Berührung kommen kann. Die doppelläufige Ileostoma wird meist vorrübergehend angelegt, unbestimmte Abschnitte des Dickdarms ruhig zustellen. Die Ausleitung erfolgt meist im rechten Unterbauch. Es wird ebenfalls wie bei der doppelläufigen Dickdarmausleitung eine Darmschlinge nach außen gelegt, geöffnet und an der Bauchdecke fixiert. Ist der Heilungsprozess des stillgelegten Darmabschnitts abgeschlossen, kann der Darm wieder zugenäht und zurückverlegt werden.

8 Stoma – Arten „Ileostomie“

9 Stoma – Arten „doppelläufiges Ileo- & Colostoma“
Die doppelläufige Ileostomie wird wie die doppelläufige Colostomie immer dann angelegt, wenn ein Teil des Darms für einige Zeit ruhig gestellt werden soll. Ein doppelläufiges Ileostoma kommt zum Einsatz, wenn der gesamte Dickdarm über einen bestimmten Zeitraum entlastet werden soll. Dabei wird ebenfalls ein Stück des unteren Dünndarms durch ein Loch in der Bauchdecke nach außen gezogen und auf der Vorderseite so durchtrennt, dass zwei Öffnungen entstehen, ähnlich dem doppelläufigem Colostoma.

10 Der Kock-Pouch als kontinente Ileostomie
Aus den unteren Dünndarmschlingen wird ein künstliches Reservoir ähnlich einer Tasche gebildet. Ein weiteres Stück Darm wird aus dem Dünndarm entnommen und als Verbindung von der Kockschen-Tasche zu einer kleinen Öffnung in der Bauchdecke benutzt. Durch eine besondere Operationstechnik wird sichergestellt, das während der Füllphase des Reservoirs kein Stuhl durch die Öffnung in der Bauchdecke nach außen gelangen kann. Erst durch das Einführen eines Katheders entleert sich das Reservoir. Benannt wurde der Kock-Pouch nach seinem Erfinder, dem schwedischen Chirurgen Dr. Kock. Heute wird der Kockschen Tasche in der Regel der ileoanale Pouch vorgezogen.

11 Der Kock-Pouch

12 Stoma – Arten „Urostomie“
Unter einem Urostoma versteht man die Ableitung des Urins durch eine operativ hergestellte Körperöffnung in der Haut des Bauches. Mögliche Ursachen zum Anlegen eines Urostomas können angeborene Fehl-entwicklungen, Atresien, Stenosen der Harnwege, Nervenschädigungen, aber auch erworbene Ursachen, wie z.B. durch Bestrahlungs-schäden, Tumoren oder Verletzungen sein. Hier unterscheidet man mehrere Varianten:

13 Der Kock-Pouch auch als kontinente Urostomie
Ein Teil des Dünndarms wird entnommen und es entsteht ein künstliches Reservoir. Mit Hilfe eines weiteren Stück des Dünndarms wird eine Verbindung zu einer Öffnung in der Bauchdecke geschaffen, durch die der Kock-Pouch mittels eines Katheders entleert werden kann. Also alles wie oben beschrieben. Der einzige Unterschied zum Kock-Pouch als kontinente Ileostomie besteht darin, das nicht der Dünndarm in die Kocksche Tasche mündet, sondern die Harnleiter an die Tasche angeschlossen werden und sich somit nicht der Stuhl sondern der Urin in dem Kock-Pouch sammelt. Die kleine Öffnung in der Bauchdecke wird mit einem Pflaster abgedeckt, eine weitere Versorgung durch einen Stomabeutel, etc. ist nicht nötig.Heute wird der Kockschen Tasche in der Regel der Mainzer Pouch vorgezogen.

14 Indiana-Pouch (Urostomie)
Der Indiana-Pouch ist eine Weiterentwicklung der Kockschen Tasche und wird nur als kontinente Urostomie, also als künstlicher Blasenersatz eingesetzt. Wie bei dem Kock-Pouch auch wird das Reservoir aus einem Stück Dünndarm gefertigt und kann durch eine Öffnung in der Bauchdecke kontrolliert geleert werden. Charakteristisch für den Indiana-Pouch ist die Art und Weise, wie verhindert wird, das Urin aus dem Reservoir über die Öffnung in der Bauchdecke unkontrolliert austreten kann. Hierzu wird die sogenannte Ileozökalklappe, die normalerweise in der Verbindung von Dick- und Dünndarm sitzt, in die Öffnung des Indiana-Pouches eingesetzt. Die Ileozökalklappe muss man sich wie eine kleine Tür vorstellen, die man nur in eine Richtung aufdrücken kann. So kann der Stuhl aus dem Dünndarm zwar in den Dickdarm gelangen, aber nicht mehr zurück (die Mediziner unter Euch mögen mir diese plastische Darstellung verzeihen). Die Ileozökelklappe wird also in den Indiana-Pouch eingesetzt und man erreicht dadurch, das dieses Reservoir erst entleert werden kann, wenn man mit einem durch die Öffnung im Bauch eingeführtem Katheder die Tür aufstößt. Ansonsten ist die Tür zu und der Urin kann nicht unkontrolliert herausfließen. Die Öffnung in der Bauchdecke wird beim Indiana-Pouch oft an die Stelle des Bauchnabels gelegt.

15 Indiana-Pouch (Urostomie)

16 Komplikationen Stomaträger sollten Situationen erkennen können, in denen es dringend notwendig ist, den Arzt zu rufen. Die folgenden Anzeichen würden einen Anruf beim Arzt unbedingt erforderlich machen: Durchfall, der länger als einen Tag anhält; ernsthafte Blutungen im Stomabereich; eine Schwarzfärbung des Stomas; große Schmerzen im Bauchraum; Blähungen; Fieber; Austritt von Flüssigkeit um das Stoma; eine Wölbung des Stomas (das könnte einen Bauchwandbruch bedeuten). Bei einem Bauch-wandbruch schieben sich die inneren Organe des Bauchraums durch die Muskeln unter die Bauchhaut.

17 mögliche Komplikationen
Natürlich können bei einem Stoma auch Komplikationen auftreten, dass will ich hier nicht verheimlichen. Wenn man sich dieser aber bewusst ist, kann man sofort zum Arzt oder der Stomatherapeutin gehen, wenn man meint eine dieser Komplikationen bei sich erkannt zu haben. Denn sie lassen sich alle behandeln, konservativ oder durch Operationen. Also ist auch Aufklärung über mögliche Komplikationen wichtig. (hier steht ausdrücklich: mögliche!! Sie müssen nicht auftreten.) Hernie (Bruch) Stomablockade (Stenose) Prolaps (Darmvorfall) Retraktion (Einziehung)

18 Hernie (Bruch) Bei der operativen Anlage des Stoma wurde ein Loch in der Bauchmuskulatur erzeugt, um eine Austrittstelle für den Darm zu schaffen. Man kann sich vorstellen, das dadurch der ganze Bereich um das Stoma herum an Stabilität verliert. Manchmal passiert es dann, das Darmschlingen in die Bauchwandschichten eintreten. Man spricht dann von einem Bruch bzw. einer (peri- oder parastomalen) Hernie. Zu erkennen ist eine Hernie durch die deutliche Wölbung der Bauchdecke in direkter Nähe des Stomas. Im schlimmsten Fall kann eine Hernie Schmerzen verursachen und zur Einklemmung des Darms führen. Hernien entwickeln sich sehr langsam und meist über Monate und Jahre hinweg. Behindert der Bruch die Stomaversorgung oder klemmt er den Darm ein ist eine Operation zur Behebung des Bruchs unverzichtbar. Das Risiko zur Entwicklung einer Hernie liegt bei annähernd 40% nach 5 Jahren. Vorbeugen kann man einer Hernie, indem man das Heben schwerer Lasten vermeidet und zur Unterstützung der Bauchdecke in Belastungssituationen eine speziell angepasste Leibbinde trägt. Hat sich bereits ein kleiner Bruch gebildet, sollte auf jeden Fall eine entsprechende Leibbinde getragen werden. Wenn noch nicht geschehen, sprechen Sie ihren Stomatherapeuten bei Gelegenheit darauf an.

19 Hernie 2004 Bilder aus 2004 nach der Operation 2004
Hernie (Bruch) Hernie Bilder aus nach der Operation 2004 < Hernie seit 2005 >

20 Stenose Durch Entzündungen der Darmschleimhaut unter das Stoma umgebende Haut- und die das Stoma umgebende Hautoberfläche können sowohl das Stoma, die Bauchhaut als auch die Öffnung in den Bauchdecken soweit schrumpfen, das es zu einer Anus praeter Stenose kommt und nur noch dünner Stuhl aus dem Stoma entleert werden kann.

21 Prolaps (Darmvorfall)
Ein Prolaps liegt vor, wenn nach der Operation ein Darmabschnitt über die Haut hinausragt, d.h. sich im Vergleich zur ursprünglichen Position nach außen schiebt. Eine leichte Prominenz kann sich für die Versorgung eher positiv auswirken, bei einem größerem Prolaps sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden; wenn eine operative Korrektur nicht in Betracht kommt, kann eine Prolapsplatte Abhilfe schaffen

22 Die Retraktion Von einer Retraktion spricht man, wenn das Stoma unter das Niveau der Haut abgesunken ist. Ursachen können hier sein: deutliche postoperative Gewichtszunahme intraoperativ zu wenig Darm mobilisiert Darm nur ungenügend an der Bauchdecke adaptiert (angenäht) ostoperative entzündliche Prozesse und Wundheilungsstörung stomanekrose

23 Stuhlinkontinenz Stuhlinkontinenz ist die Unfähigkeit, seinen Stuhlabgang oder Winde willkürlich zurückzuhalten. Sie betrifft Menschen aller Altersgruppen, kommt aber häufiger bei älteren Menschen vor. Die mit der Symptomatik verbundenen psychischen Belastungen sind enorm Die Ursachen einer Stuhlinkontinenz können vielfältig sein und es müssen schon mehrere Faktoren zusammen treffen, um eine Stuhlinkontinenz auszulösen. Wenn nur einer der Mechanismen zur Steuerung der Stuhlentleerung ausfallen, so wird das in der Regel durch sogenannte Kompensationsmechanismen wieder ausgeglichen. Außerdem spielen auch subjektive Eindrücke eine Rolle dabei. Folgende Ursachen können eine Stuhlinkontinenz auslösen:

24 Stuhlinkontinenz

25 Stuhlinkontinenz - Ursachen
können sein z. B durch einen Schlaganfall, Querschnittslähmung, Hämorrhoiden-OP, Dammriss und selterner auch durch Gewalteinwirkung sein Schließmuskelerletzung durch Gewalteinwirkung

26 Psychosoziale Aspekte der Stuhlinkontinenz
Obwohl es sich vor allem bei älteren Menschen um ein weit verbreitetes Leiden handelt, gibt es auch viele jüngere Menschen, die von der Symptomatik betroffen sind. Umso bedauerlicher ist es, dass Stuhlinkontinenz in der Öffentlichkeit bis heute ein Tabu-Thema darstellt, über das keiner gerne redet. Der unkontrollierte Abgang von Winden oder Stuhl und die damit verbundenen Gerüche und Geräusche sind für alle Beteiligten äußerst peinlich und mit Scham und Ekel besetzt. Die negativen Gefühle werden dadurch verstärkt, dass die Symptome einen deutlichen Kontrollverlust signalisieren und die betroffene Person sich auf eine frühe Stufe ihrer Entwicklung zurückgeworfen fühlt, die dem eines kleinen Kindes entspricht, das noch nicht „sauber“ ist. Wird jemand inkontinent, so verändert sich sein Leben dramatisch. Empfindungen der Peinlichkeit und Scham führen dazu, dass die Krankheit oft so lange wie möglich verschwiegen wird. Viele Patienten vertrauen sich nicht einmal ihrem Arzt an, weil sie sich nicht trauen, über stuhlverschmierte Unterwäsche oder Einkoten offen zu sprechen. Man kann deshalb von einer hohen Dunkelziffer ausgehen.

27 Psychosoziale Aspekte der Stuhlinkontinenz
Die psychischen Belastungen werden verstärkt, wenn das soziale Umfeld ablehnend reagiert. So kann es durchaus vorkommen, dass sogar enge Familienangehörige und gute Freunde sich zurückziehen, und zwar nicht, weil sie den inkontinent gewordenen Menschen nicht mehr mögen, sondern weil sie unsicher, überfordert und unfähig sind, mit dem Problem zurecht zu kommen. Stuhlinkontinenz stellt auch eine Beziehung, Partnerschaft oder Ehe auf eine harte Probe – insbesondere, wenn es nicht gelingt, sich offen auszutauschen. Hier spielt der Bereich der Sexualität eine ganz besonders wichtige Rolle. Ängste vor einem Stuhlverlust während des Geschlechtsverkehrs und Unsicherheiten, wie der Partner darauf reagieren würde, führen nicht selten dazu, das Sexualleben gänzlich einzustellen.

28 Psychosoziale Aspekte der Stuhlinkontinenz
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die psychosozialen Belastungen stuhlinkontinenter Menschen sehr vielfältig und beeinträchtigend sein können. Das Leben vieler wird leer und eintönig, trost- und inhaltslos. Und doch gelingt es Menschen immer wieder, den Teufelskreis zu durchbrechen, die Inkontinenz zu akzeptieren und ihre Lebensfreude zurückzuerobern, so dass sich die Frage stellt, wie man mit Stuhlinkontinenz leben lernen kann. Folgende Aspekte spielen hierbei eine zentrale Rolle: 1. Frühes Abklären von Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten durch einen Facharzt; 2. Info über und Suche nach geeigneten zuverlässigen Kontinenzhilfsmitteln; 3. Gute Planung und Vorbereitung von Freizeitaktivitäten und Reisen; 4. Angemessene Gestaltung der Wohnung; 5. Menschen finden, mit denen man über die Inkontinenz und die damit verbundenen Belastungen reden kann; 6. Wege suchen, trotz Inkontinenz eine erfüllte Partnerschaft und Sexualität leben zu können; 7. Unterstützende Angebote nutzen (Selbsthilfegruppen, psychologische Beratung / Therapie, Entspannungstraining); 8. Abklärung der Übernahme der Kosten für therapeutische Maßnahmen und Hilfsmittel durch die Krankenkasse.

29 Kontakt zu Stomatherapeuten
Den ersten Kontakt zu Stomatherapeuten haben die Patienten übrigens nicht erst dann, wenn der künstliche Ausgang bereits gelegt ist. Zu den Aufgaben von Stomatherapeuten gehört es im Vorfeld des chirurgischen Eingriffs, für den Operateur die optimale Stelle für das Stoma auf dem Körper zu markieren. "Die Platzierung ist ganz wichtig". Dies gilt umso mehr, wenn der Patient nicht gertenschlank ist. So wird etwa sorgfältig darauf geachtet, dass der künstliche Ausgang nicht gerade in einer Bauchfalte liegt, da dies den täglichen Umgang mit dem Stoma erschweren würde.

30 Sozialdienst, Selbsthilfegruppen
Der Krankenhaussozialdienst ergänzt die ärztliche und pflegerische Versorgung im Krankenhaus auf Wunsch des Patienten. Seine Aufgaben beziehen sich auf aktuelle persönliche und soziale Probleme der Patienten, die im Zusammenhang mit ihrer Erkrankung oder Behinderung und deren Auswirkungen auf ihr Leben und das ihrer Angehörigen stehen. Eine Selbsthilfegruppe ist ein Zusammenschluss von Betroffenen mit dem Ziel der Krankheits- und Problembewältigung und der gegenseitigen Unterstützung. Gerade bei dauerhaften Krankheiten und Störungen kann eine solche Gruppe zu einer besseren Akzeptanz der Krankheitsbedingten Lebenssituation beitragen und darüber hinaus einer sozialen Isolierung entgegen wirken. Unter einer Zwangserkrankung haben die Betroffenen so gut wie immer langfristig zu leiden. Selbst bei einer erfolgreich durchgeführten Therapie kann nur ein kleiner Teil der Zwangserkrankten vollständig von seinen Symptomen befreit werden. Die bei der Behandlung von Zwängen besonders wirkungsvolle Verhaltenstherapie entlässt ihre Patienten deshalb mit einem Werkzeugkoffer an Übungen, die immer wieder angewendet werden müssen. Für viele dieser Übungen sind Selbsthilfegruppen eine gut geeignete Plattform. Darüber hinaus kennen gerade die alteingesessenen Gruppenmitglieder meist alle Therapeuten und Kliniken in der jeweiligen Umgebung und können hier wertvolle Informationen weitergeben.

31 Geschichte der Stomaversorgung „Pelotte“
1935 König und Rütz, Deutschland, entwickeln die erste Auffangvorrichtung zur Stomaversorgung aus Gummi die mit einem Gürtel fixiert wird. Diese stellt eine starke Geruchsbelästigung dar.

32 Geschichte der Stomaversorgung Elise Sörensen - Dänemark
1954 Elise Sörensen, Dänemark, Krankenschwester deren Schwester Stomaträgerin war, hatte die Idee für eine neue Stomaversorgung in der Form eines selbstklebenden Beutels. Gemeinsam mit dem Unternehmer Louis Hansen, seines Zeichens Fabrikant von Plastiktüten, entwickelten und produzierten sie weltweit den ersten selbstklebenden Stomabeutel mit Zinkoxid-Klebefläche.

33 Geschichte der Stomaversorgung „die heutigen eine kleine Auswahl“
Einteiliger Beutel -Ileo Colostomie Basisplatten Urostomiebeutel Ein ehem. Karajabeutel Irrigationsset

34 Scham- und Minderwertigkeitsgefühle
Fast alle Stomaträger leiden in der ersten Zeit nach der OP unter einem angeschlagenen Selbstbewusstsein, unter Ängsten und der Unsicherheit. In dieser Situation kommt dem Partner und der Famile eine besondere Rolle zu. Durch „ihr“ Verhalten können sie die Gefühle des Stomaträgers verstärken, aber auch dazu beitragen die Ängste und Minderwertigkeitsgefühle abzubauen. Wichtig ist vor allem, das alle Beteiligten eine große Portion Geduld und Verständnis dazu mit aufbringen. Selbst in günstigen Fällen kann dies bis zu einem Jahr andauern, bis die Hauptphase der Umstellung und der Anpassung abgeschlossen ist.

35 Stoma & Sexualität

36 Sexualstörungen nach Stomaanlage
Viele Menschen leiden nach Anlage eines Stomas kurzzeitig oder ständig unter Sexualstörungen. Wenige sprechen darüber, da es ihnen peinlich ist. Besonders jüngere Stoma Betroffene stehen bei der Partnersuche vor dem Problem, wann sie  ihrem Partner von ihrer Erkrankung & Behinderung erzählen, da sie hier einen Rückzug des Freundes(in) aus ästhetischen Gründen befürchten. Eine Patentlösung gibt es für diese Problemlösung nicht Kommen zu diesen psychologischen Mechanismen noch äußere Probleme im beruflichen und familiären Bereich dazu wie z. B. Scheidung oder der Verlust des Arbeitsplatzes, dann ist  die Prognose für den Stomaträger eher schlecht. Der Teufelskreis des sozialen Rückzugs, der immer größeren Kontaktprobleme und der depressiven Tendenzen wird dann, ohne fachliche Hilfestellung, meist nicht mehr verlassen. 

37 Sexualstörungen nach Stomaanlage
Nicht wenige männliche Stomaträger haben nach der Rektumamputation (operative -  Darmentfernung) neben Blasenfunktionsstörungen mit Erektions-störungen und Potenzproblemen zu tun, die entweder durch die Beschädigung der Nervenbahnen bedingt sind oder psychologische Ursachen haben. Auch ohne eine Erektion ist es möglich zu einem befriedigendem Orgasmus zu kommen durch Sexualpraktiken, bei denen Hilfsmittel zur Stimulans verwendet werden, z.B. ein Erektionshilfesystem oder implantierte Kunststoff-prothesen, hydraulische Apparaturen oder eine sogenannte  Schwellkörper-Autoinjektions-therapie.

38 Schwangerschaft Eine Schwangerschaft sollte erst dann eintreten, wenn die Stomaträgerin ihre Grundkrankheit überwunden hat und mindestens 1 bis 2 Jahre seit der Operation vergangen ist. Das Durchschnittsalter der Stomaträgerinnen zum Zeitpunkt der Operation beinhaltet die Tatsache, dass Ileostomieträgerinnen häufiger Schwangerschaften austragen als Colostomieträgerinnen.  Aus einigen Statistiken geht hervor, dass Stomaträgerinnen ein Kind normal austragen können. Über besondere Komplikationen wird dabei nicht berichtet, Es ist während der Schwangerschaft möglich, dass das Stoma prolabiert oder dass es zum Narbenbruch oder Ileus kommen kann. Das ist aber durchaus nicht die Regel.

39 Baden/Duschen & Besuch im Schwimmbad ?
Ob mit oder ohne Versorgung, Baden und Duschen sind überhaupt kein Problem. Behält man die Versorgungsbeutel währenddessen an, muss man keine Angst davor haben, dass sich die Versorgung löst. Auch unter Wasser halten die modernen Versorgungssysteme sicher auf der Haut. Viele Stomaträger (Colostomie) passen zum Baden oder Duschen einen Zeitpunkt ab, indem sie wenig Stuhlentleerung erwarten und verzichten dann auf das Tragen der Versorgung. Dies ist auch für die Haut um das Stoma sehr erholsam. Der Besuch im Schwimmbad braucht künftig keineswegs abgehakt zu werden, wie viele Betroffene meinen. Durch Boxershorts oder spezielle Badeanzüge kann das Stoma geschickt kaschiert werden. Spezielle Bademoden gibt es unter anderem auch in den Sanitätshäusern.

40 Grüne Gemüse (z.B. Spinat,
Stoma & Ernährung abführend wirken: Alkohol, Kaffee, Cola-Getränke, sehr fette Speisen, Gebratenes, scharfe Gewürze, Zucker, Fruchtsaft- Getränke, frisches Obst, Sauerkrautsaft stark riechen kann's bei: Eiern, Fleisch, Fisch, Spargel, Pilze, Zwiebeln, Knoblauch, Käse, Kohl, Bohnen geruchshämmend Grüne Gemüse (z.B. Spinat, grüner Salat), Petersilie, Preiselbeersaft, Joghurt stark stopfend Bananen, Getrocknete Früchte, Kakaohaltige Produkte, Schokolade, schwarzer Tee, Gekochte Möhren, Kartoffeln, Reis, Quark & Weißbrot Blähend Kohlarten Hülsenfrüchte Lauch, Zwiebeln frisches Brot kohlensäurehaltige Getränke (z.B. Cola, Bier)

41 Stoma & Ernährung Außerdem können vor allem beim Ileostoma faserhaltige Produkte zu Verstopfung und im Ernstfall sogar zum Darmverschluss führen. Deshalb sollten Betroffene auf den Verzehr von faserhaltigen Nahrungsmitteln weitestgehend verzichten. Dazu zählen vor allem: Zitrusfrüchte, Spargel, Pilze, Ananas Nüsse, harte Obstschalen und -kerne Und noch was ganz wichtiges für Ileostomieträger: Auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten. Die tägliche Urinmenge sollte mindestens 1 Liter betragen! Eine Einschränkung der Flüssigkeitszufuhr hat keine Eindickung des Stuhls zur Folge. Müssen sich Stomaträger an besondere diätische Ernährungsvorschriften halten, z.B. aufgrund von Diabetes, gelten diese Diätregeln nach Anlage eines Stomas weiterhin.

42 Leben mit dem Stoma (künstlicher Darmausgang & künstliche Harnableitung)
Welt-Stoma-Tag Der alle drei Jahre am ersten Sonnabend im Oktober seit 1993 stattfindende WELT-STOMA-TAG ist für alle, die sich für Stomaträger einsetzen, von Interesse, bietet doch dieses weltweit begangene Ereignis eine herausragende Gelegenheit, Beiträge zur Rehabilitation des Stomaträgers an diesem Tag öffentlichkeitswirksam darstellen zu können.

43 1. Welt – Stoma – Tag 1993 Motto 1993 „Zurück ins Leben“

44 Schlüssel zur Rehabilitation des Stomaträgers
2. Welt – Stoma – Tag 1996 Motto 1996 Zusammenarbeit – Schlüssel zur Rehabilitation des Stomaträgers

45 „Zusammen in das nächste Jahrtausend“
3. Welt – Stoma – Tag 1999 Motto 1999 „Zusammen in das nächste Jahrtausend“

46 4. Welt – Stoma – Tag 2002 Motto 2002 „Im Zeichen der Internationalen
Solidarität Stomaträger“

47 5. Welt – Stoma – Tag 2006 „Living Life to the full“
Motto 2006 „Living Life to the full“ ( „Das Leben voll Leben“)

48 Zusammenfassung Die meisten Stomaträger & Inkontinenzbetroffene führen ein aktives Leben. Es ist essentiell, das Stoma & die Inkontinenz gut zu versorgen und zu wissen, welche Symptome zu kritischen Situationen führen können. Stomaträger & Inkontinenzbetroffene müssen ihren Arzt kontaktieren, sollten anfangs benannte Symptome auftreten. Je früher die Probleme erkannt werden, desto größer sind die Chancen auf deren Korrektur.

49 Ich bedanke mich rechtherzlich bei Ihnen für ihre Aufmerksamkeit.
Auch bedanke ich mich bei der Patienten-Akademie des Markus-krankenhaus für die heutige Verantstaltung, und bei Prof. Dignaß sowie bei Prof. Fuchs für ihre voraus gegangenen Lehrreiche Vorträge.


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