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Bildung für Nachhaltigkeit als Schlüssel zur zukunftsfähigen Schule

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Präsentation zum Thema: "Bildung für Nachhaltigkeit als Schlüssel zur zukunftsfähigen Schule"—  Präsentation transkript:

1 Bildung für Nachhaltigkeit als Schlüssel zur zukunftsfähigen Schule
Prof. Dr. Gerhard de Haan Bildung für Nachhaltigkeit als Schlüssel zur zukunftsfähigen Schule Osnabrück Febr. 2003 Prof. Dr. Gerhard de Haan Freie Universität Berlin – Institut für erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung Freie Universität Berlin

2 Ein (fast) nachhaltiger Abend bei den Simpsons
Soziale Seite: 5, d.h. die ganze Familie vor einem Fernsehgerät: Gemeinsamkeit als Wunschbild der Medienpädagogik ist erfüllt. Maggy liest ein Buch (PISA und die Mädchen als Lesende) Ökonomische Seite: M. strickt: Subsistenzwirtschaft. Homer trägt seit Jahren das gleiche T-Shirt. Nicht 5 Fernsehgeräte für 5, sondern alle nutzen ein Gerät. Alle sind zu Hause (keine Feierabendmobilität). Konsum hält sich in Grenzen. Ökologie: Siehe Ökonomie. Aber: Die Männer Bart und Homer: Büchsen-Cola und Büchsen-Bier. Insgesamt fällt die Bilanz recht gut aus.

3 Was ist eine zukunftsfähige Schule?
Sie vermittelt Kompetenzen! Sie findet Anschluss an die Erwartungen von Kindern und Jugendlichen! Sie blickt aus der Zukunft auf die Gegenwart!  Sie folgt den Einsichten der Lehr- und Lernforschung! Ausblick: Was sind die nächsten Schritte? Es ist wichtig, sich in den Kontext der aktuellen Bildungsreform zu stellen. Genauer: In ihr laut mitzumischen, da das Thema viel potenzial birgt, dass verschüttet gehen könnte. BfenE ist ein herausragendes Konzept für eine Reform des Schulsystems, es ist aber auch in sich noch verbesserungswürdig. Es werden 3 Filmausschnitte zu a) Kompetenzen, b) Erwartungen von Jugendlichen c) neues Lernen gezeigt. Prof. Dr. Gerhard de Haan Freie Universität Berlin – Institut für erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung Freie Universität Berlin

4 Die drei Schlüsselkompetenzen
Die Kompetenz selbstständig erfolgreich handeln zu können Die Kompetenz, mit den Instrumenten der Kommunikation und des Wissens souverän umgehen zu können Die Kompetenz in sozial heterogenen Gruppen erfolgreich handeln zu können Das sind die Kompetenzen der OECD, sie sind tragend für PISA und andere Evaluationen. PISA hat im Kern nur Kompetenz 2 gemessen!! Ab ca werden K 1 und K 2 auf dem Programm stehen. Als Schlüsselkompetenzen werden Befähigungen bestimmt, die erstens für die Bewältigung komplexer Herausforderungen im Bereich der gesellschaftlichen Entwicklung wichtig sind, und zweitens für die Fähigkeit, ein gutes Leben zu führen, zentral sind. OECD Konzeptpapier über Schlüsselkompetenzen [Okt. 2002; abrufbar unter Paper DEELSA/ED/CERI/CD (2002)9]. Eine Orientierung am Konzept der Schlüsselkompetenzen der OECD hat den Vorteil, sich bei der Neufassung von landesspezifischen und nationalen Curricula von vornherein im Kontext einer transnationalen Kultur des Lernens zu verorten. . Im Einzelnen werden die Kompetenzen wie folgt ausdifferenziert: Key competencies for a successful life and well-functioning society Acting autonomously Ability to defend and assert ones rights, interests, responsibilities, limits and needs Ability to form and conduct life plans and personal projects Ability to act within the big picture/the larger context Using tools interactively Ability to use language, symbols, and text interactively Ability to use knowledge and information interactively Ability to use (new) technology interactively Functioning in socially heterogeneous groups Ability to relate well to others Ability to cooperate Ability to manage and resolve conflict Prof. Dr. Gerhard de Haan Freie Universität Berlin – Institut für erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung Freie Universität Berlin

5 Zusammenhänge zwischen den Schlüsselkompetenzen
Selbstständig handeln können Syndrom-Konzept Kulturwerkzeuge nutzen können Die 3 Kompetenzen hängen immer zusammen. Die Felder werden nur unterschiedlich stark bedient. Das Filmbeispiel von der Lise-Meitner-Schule Berlin zu den Syndromen zeigt hervorragend, wie die Tools ebenso zentral sind (Science! Nicht Fachunterricht Chemie, Biologie und Physik, und das in der 11. Klasse!!), wie auch selbstständiges Arbeiten und gemeinsames Arbeiten (letzteres ist wichtiger). Es kommt darauf an, den eigenen Unterricht zur Nachhaltigkeit, die einzelnen Projekte in den drei Dimensionen zu verankern und sich selbst Rechenschaft abzulegen, wie man die Leistungsfähigkeit einschätzt. Man kann eine 10-er Skala daraus machen und auch die Schüler das einschätzen lassen! In heterogenen Gruppen agieren können Prof. Dr. Gerhard de Haan Freie Universität Berlin – Institut für erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung Freie Universität Berlin

6 2. Anschluss an die Erwartungen der Kinder und Jugendlichen
Eine Generation von „Egotaktikern“? (Shell-Jugendstudie 2002) „Entgrenzte“ Politik und soziales Engagement sind In! Konventionelle Politik und Verbände sind Out ! Je älter die Schüler, desto weniger Interesse an Umweltthemen! Dazu den Artikel von mir (G. de Haan: Jugend heute - Engagement für eine entgrenzte Politik“: aus der „21“ Heft 2/2003 nutzen. Engagement ist den Kindern und Jugendlichen wichtig. Sie sind darin stark. Sie möchten es nur nicht in traditionellen Verbandsstrukturen tun. Viel wissen nicht, wo sie eine Gelegenheit haben, sich engagieren zu können! Prof. Dr. Gerhard de Haan Freie Universität Berlin – Institut für erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung Freie Universität Berlin

7 Wofür setzt Du Dich ein? Antwort 10- bis 12jähriger Kinder und 13- bis 18jähriger Jugendlicher
Wichtig ist, dass es insgesamt ein starkes Interesse an Gerechtigkeit und an der Familie gibt, dass die Umweltthemen nicht im Vordergrund bleiben, dass soziale fragen weit nach vorne rücken. Ansonsten: Interpretation entlang des Artikels „Jugend heute“. Prof. Dr. Gerhard de Haan Freie Universität Berlin – Institut für erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung Freie Universität Berlin

8 Voraussetzungen des Engagements - Die fünf „musts“:
„Es muss Spaß machen“ „Ich kann das gemeinsam mit meiner Clique tun“ „Ich kann entscheiden, wann ich aussteige“ „Hier kann ich zeigen, was ich schon kann“ „Das bringt mir was für die Zukunft“ Das sind generalisierbare Aussagen aus zahlreichen Jugendstudien: Shell-Studien der letzten Jahre, Zinnecker, Österreichische Jugendstudie, Opaschowski etc. Zur Zeit beschäftigt die Schule Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter (bzw. bis zum Abschluss der Sekundarstufe) mindestens 50 Prozent ihrer wachen Zeit mit Unterricht und Hausaufgaben — etwa Stunden insgesamt, wenn sie die Schule bis zum Abitur besuchen! Den überwiegenden Teil dieser Zeit erleben Schüler als fremdbestimmt. Die überlastete Halbtagsschule komprimiert die schulische Arbeit in einem Stundenplangerüst, in dem die Lernprozesse fremdbestimmt in 45-Minuten-Einheiten zerlegt werden. Zusätzlich greift Schule bei vielen Kindern durch Hausaufgaben und Nachhilfe in die verbleibende Freizeit ein. Noch einmal dieselbe Zahl von Stunden ( ) verbringen Kinder und Jugendliche im Durchschnitt vor dem Fernseher oder mit Computerspielen, wo sie bis zum 18. Geburtstag durchschnittlich Gewaltakte konsumieren. Die Schule genügt den 5 „musts“ nicht. Man prüfe, ob Schule oder aber auch die eigenen Projekte und Handlungsaufforderungen (Fahre immer mit dem Rad) damit kompatibel ist. Beispiel: Film über Biker-Shop aus Wiefelstede. Prof. Dr. Gerhard de Haan Freie Universität Berlin – Institut für erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung Freie Universität Berlin

9 Anschluss finden Heute
Nur 31 % der 10- bis 18-jährigen lernen gerne 55 % halten das Lernen für ein notwendiges Übel Nur 14 % gehen ziemlich gerne in die Schule 50 % halten ihre Lehrer für fachlich nicht qualifiziert „Was soll in Zukunft im Leben wichtig und wertvoll sein?“ (Opaschowski 2002) Hilfsbereitschaft (57 %), menschliche Wärme (54 %) soziale Gerechtigkeit (51 %) Daten aus diversen Studien. In jedem fall repräsentative Erhebungen. 50% halten Lehrkräfte für fachlich nicht qualifiziert: Erhebung aus neuen Bundesländern. Aber: Man bedenke, dass einzige, was Lehrkräfte mitbekommen an der Uni ist eine fachliche Qualifikation. Aber eben keine pädagogische!! Die Vorstellung, ein Hochschulfach sei kompatibel mit einem Schulfach, ist abwegig! Im Leben sind Menschlichkeit etc. wichtig. Aber ca. 30 % der Schüler fühlen sich in der Schule regelmäßig gedemütigt! Der Biker-Shop zeigte, dass die Dinge, die den Jugendlichen wichtig sind, sich in der Schülerfirma realisieren. Prof. Dr. Gerhard de Haan Freie Universität Berlin – Institut für erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung Freie Universität Berlin

10 3. Ein Blick aus der Zukunft auf die Gegenwart
Schule ist eine merkwürdige Veranstaltung: Sie findet heute statt, soll für morgen von Bedeutung sein - aber die und Inhalte sind von gestern. Benötigt werden die Themen von Morgen für die Schule von heute. Dies um so mehr, als die Dynamik der Gesellschaft, beschleunigter Wandel es gar nicht mehr erlaubt, einfach mit rückwärtsgewandten Themen zu operieren. Prof. Dr. Gerhard de Haan Freie Universität Berlin – Institut für erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung Freie Universität Berlin

11 Zukunftsfeste Inhalte und Wissensformen
Über mögliche Zukünfte geben zahlreiche Prognosen, Trendanalysen, Delphistudien und Szenarien Auskunft. Zukunft ist offen und unsicher. Die Konsequenz: In Zukünften denken lernen Schule muss die Offenheit und Unsicherheit von Zukunft und die potenziellen und sich abzeichnenden Entwicklungen berücksichtigen Die Maximen lauten: a)      Das Curriculum muss von den Voraussetzungen des Kompetenzerwerbs von Kindern und Jugendlichen ausgehen, d.h. entwicklungsangemessen und lernbar sein und die individuellen Lernvoraussetzungen berücksichtigen. b)      Das Curriculum muss zukunftsfeste Bildung ermöglichen, d.h. geltungsbeständig und sinnvoll sein und schlüssige Antworten auf Fragen der Lernenden nach dem Sinn des Gelernten bieten. Die Zusatzregel lautet: c)      Das Curriculum muss eine motivierende, praktische und lebensweltlich befriedigende Organisation des Lernens und Lebens in der Schule zulassen und fördern. Die Wissensgesellschaft lebt von der Dynamik des Wissens, seiner Innovation – und von neuen Prozeduren seines Erwerbs. Doch welches Wissen ist in Zukunft entscheidend? Lassen sich Aussagen über zukunftsfestes Wissen machen? Über mögliche Zukünfte geben zahlreiche Prognosen, Trendanalysen, Delphistudien und Szenarien Auskunft. Mit welchen Instrumenten in der Zukunftsforschung auch gearbeitet wird, sie alle können die Zukunft nicht vorherbestimmen. Indessen ist die Meinung nicht korrekt, Zukunft sei so offen, dass sich gar nicht über sie aussagen ließe. So haben Prognosen über die Bevölkerungsentwicklung auch über Zeiträume von 50 Jahren einen hohen Vorhersagewert. Viele technische Innovationen haben Entwicklungszeiten zwischen 10 und 30 Jahren. Szenarien machen es möglich, vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten parallel zueinander zu formulieren und somit Handlungsalternativen zu gewinnen. Aber auch das Gegenteil ,gilt: Bsp: Fa. Daimler glaubte 1900, man würde weltweit, alle Autofirmen zusammengerechnet, 5000 Wagen max. verkaufen können. Warum? Mehr Chauffeure gäbe es nicht und könne sich niemand leisten. Zeigt: Es gibt im mehr Denkblockaden, die aber Szenariotechnik aufzuheben versucht. Prof. Dr. Gerhard de Haan Freie Universität Berlin – Institut für erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung Freie Universität Berlin

12 Zukunftsfeste Inhalte und Wissensformen
Zentrale Innovationsgebiete von Wissenschaft und Technik sind in den allgemeinbildenden Curricula kaum repräsentiert. Informationstechnologien und neue Kommunikationsmedien Konsum; Wirtschaft und Dienstleistungen Gesundheit; Ernährung Landwirtschaft; Umwelt; Energie Bauen und Wohnen; Mobilität Was sich aus potenziellen und sich abzeichnenden Entwicklungen im Bereich von Wissenschaft und Technik sowie aus dem allgemeinen Wandel der Wissensgesellschaft gewonnen werden kann, soll exemplarisch an den Delphi-Studien der 1990er Jahre erläutert werden. ... Wichtig ist, 1.dass alle diese innovativen Themen Themen der Nachhaltigkeit sind (und die befragten waren nicht Protagonisten der Nachhaltigkeit, sondern ganz gewöhnliche Ingenieure, Forscher etc.). 2. Das schulische Curriculum nicht einmal 5 % der Unterrichtszeit auf diese Themen, die die deutsche Forschung und Industrie für wichtig hält, in der wir derzeit stark sind, verwendet! Es kommt zukünftig darauf, bei der Identifikation des Curriculums beides weitaus intensiver als bisher zu berücksichtigen: Erstens die Offenheit und Unsicherheit von Zukunft und zweitens die potentiellen und sich abzeichnenden Entwicklungen. Aus der Offenheit und Unsicherheit der Zukunft lässt sich die Konsequenz ziehen, dass Schülerinnen und Schüler dazu zu befähigt werden sollten, in Zukunftsentwürfen zu denken, zu lernen, mit Unsicherheit und Risiko ebenso umgehen zu können wie mit Handlungsentwürfen, aus denen heraus Zukunft gestaltet werden kann. Prof. Dr. Gerhard de Haan Freie Universität Berlin – Institut für erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung Freie Universität Berlin

13 Zukunftsfeste Inhalte und Wissensformen
In Zukunft kommt es auf interdisziplinäres Wissen und interdisziplinäre Zusammenarbeit an Die paradigmatische Ökologie: a)      ein hoch dynamisches Wissensgebiet b)      interdisziplinär angelegt und c)      problemlösungsorientiert ausgerichtet Fragt man, welche Wissensgebiete insbesondere von Interdisziplinarität gekennzeichnet sein werden, so wird allen voran der Komplex „Umwelt“ mit den Bereichen Ökosysteme, Rohstoffe und Energie, Erdatmosphäre und Klima, globale Risiken, Umwelt und Gesundheit genannt. Umweltwissen ist zudem das herausragende Beispiel für jene moderne Form des Wissens, die auf die Lösung drängender Probleme zielt. In Hinblick auf die Ergebnisse des Bildungsdelphis ist vor allem die Frage nach dem „Allgemeinwissen“ von Interesse, da diese sich in erster Linie auf das individuelle Wissen richtet und nicht das gesellschaftlich bedeutsame Wissen in den Vordergrund stellt. Als Allgemeinwissen wird jenes Wissen bezeichnet, das folgende drei Funktionen erfüllt: ·        Allgemeinwissen ist Basis für allgemeine Verständigung und Voraussetzung für soziales Handeln. Dieses Wissen wird benötigt, um Spezialwissen integrieren zu können. Das ist die Kommunikationsfunktion des Allgemeinwissens. ·        Allgemeinwissen bietet den Schlüssel für den Einstieg in das heterogene Spezialwissen. Das ist die Einstiegsfunktion des Allgemeinwissens. ·        Allgemeinwissen trägt dazu bei, sich in der Informationsflut zu orientieren: Was soll man aufgreifen, wie sind die Informationen zu verbinden, und wie sind sie auf dem Hintergrund der eigenen Erfahrung zu bewerten? Das ist die Bewertungsfunktion des Allgemeinwissens. Auch das Bildungsdelphi zeigt, dass sich die Gewichtung von den klassischen Schulfächern fort zu aktuellen Problemfragen und übergreifenden Themenkomplexen verschiebt, also vom Fachunterricht zu Aufgabenfeldern. Prof. Dr. Gerhard de Haan Freie Universität Berlin – Institut für erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung Freie Universität Berlin

14 4. Die Lern- und Lehrforschung
Gegen träges Wissen aus Schulstunden Für neue Lernarrangements Vom Tatsachenwissen zu konstruktiven, motivierenden Lernprozessen in überfachlichen Kontexten Situiertes Lernen Eigenaktivität und Selbstwirksamkeitserleben förderndes Lernen Verständnisintensives Lernen Betonung der Lernumgebung  Das Arrangement des Lernens und die Strategien des Unterrichts müssen so gestaltet werden, dass sie dem Erwerb von Schlüsselkompetenzen für selbstständiges Handeln dienen. Es kommt dabei darauf an, ·        die Eigenaktivität und das Selbstwirksamkeitserleben der Lernenden zu fördern ·        verständnisintensives Lernen im Blick auf anwendungsfähiges Wissen anzuregen ·        dem Lernen des Lernens (Lernstrategiewissen, metakognitiven Kompetenzen) hohen Stellenwert im Lernprozess einzuräumen ·        für den Umgang mit Komplexität zu qualifizieren ·        individuelle Lernwege zu ermöglichen („Fehlerkultur“, „fehlertolerantes Lernen“, „entdeckendes Lernen“) ·        Neugier, Exploration und Weiterlernen zu stimulieren ·        Möglichkeiten situierten Lernens zu nutzen. Situiertes Lernen (Weinert, Mandel) stellt eine Lernform dar, die für das neu zu gestaltende Unterrichtsarrangement paradigmatisch ist. Situiertes Lernen definiert anwendungsbezogenes, lebensweltlich orientiertes, selbstgesteuertes Lernen. Selbstgesteuertes Lernen ist nicht mit bloß selbsttätigem Lernen zu verwechseln. Zwar wird wie bei diesem die jeweilige Lernsituation von den Lernenden mit gesteuert und kontrolliert. Doch von besonderer Bedeutung ist, dass der Lernende von seiner Motivation her Interesse an der Sache entfalten kann, und zwar sowohl an dem, was gemacht wird, als auch daran, wie dieses geschieht. Selbst wenn das Maß an Mitsteuerung beschränkt ist, wird stets in gewissem Umfang Selbststeuerung Teil des Lernprozesses. Situiertes Lernen ist ein Lernen unter aktiver Beteiligung der Lernenden. Das klassische Paradigma des Lernens basiert dagegen auf der aktiven Rolle des Lehrers und seiner Instruktion. Die Schüler sind unter diesen Bedingungen primär in der Rolle von Rezipienten. Die neuere Lernforschung prämiiert dagegen den selbstgesteuerter Prozess: je mehr Selbststeuerung im Lernprozess, desto eher ist mit Lernerfolg zu rechnen. Situiertes Lernen erfordert Erfahrungsgewinn in Projekten. Film zum Thema „Schokolade“ aus Hessen. Stationenlernen. Kommt dem Konzept nahe Prof. Dr. Gerhard de Haan Freie Universität Berlin – Institut für erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung Freie Universität Berlin

15 5. Ausblick: Was ist zu tun?
Anschluss an die Diskussion um die Bildungsstandards finden Nachhaltigkeit ist kein Lernfeld, das man ins Belieben der Schulen stellen kann. Aber: Standard allein genügen nicht. Es gibt keinen Beleg, dass sich mit den Kompetenzmessungen schon das Profil der Schule, die Qualität des Unterrichts verbessert. Man muss Fortbildung und Ausbildung anbieten, damit man auch etwas verbessern kann! LehrerInnenbildung reformieren Transfer sichern: Inseldasein überwinden, Kompetenznetzwerke schaffen Die Diskussion um Bildungsstandards überformt derzeit alles. Wenn daran nicht Anschluss gefunden wird, wird das Thema kaum überleben. Es muss im Kerncurriculum, nicht nur im Wahlpflicht- oder Wahlbereich untergebracht werden. Das Potenzial hat das Thema. Die Lernformen stimmen oft, die Tool-Qualität oftmals auch (hier gibt es auch Schwächen). Bildungsstandards besagen, dass man in der Sache wie in den Methoden frei ist, wenn man die Ziele bei den Schülern erreicht. Man muss keine Angst vor den Standards entwickeln, wenn es um die Freiheit der Themen- und Methodenwahl geht. Aber alles hängt von der Ausbildung der Lehrkräfte ab. Sie sind derzeit wenig in der Lage, die neuen Methoden zu praktizieren und interdisziplinär zu arbeiten. Sei benötigen Unterstützung und gutes Material das wird in BLK „21“ geliefert. Wichtig ist zudem eine strukturelle Vernetzung. Viele Inseln sind noch kein Kontinent. Aber viele Fähren und viel Kommunikation, schaffen einen Kontinent der Nachhaltigkeit. Die Massenmedien können dabei eine zentrale animierende Funktion haben und ein Lernort sein. Prof. Dr. Gerhard de Haan Freie Universität Berlin – Institut für erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung Freie Universität Berlin

16 Hinweise: Tagung: „Neue Kompetenzen gewinnen: Ein Bildungsziel für die nachhaltige Entwicklung“. Ev. Akademie Iserlohn März Fr : Vortrag von G. de Haan zu den „Kompetenzen für die Zukunft“. Infos: Das neue Heft der Zeitschrift „21“ enthält einen Artikel von G. de Haan über „Jugend heute“ und bietet viel Material zur Partizipation. Besuchen Sie auch die Seite zur Partizipation. Bezüglich der Schülerfirmen finden Sie Hinweise unter , Materialien (Material zu Schülerfirmen im Download) zudem unter Materialen Infobox CD ein File mit Download, dann unter News etliche Links zu Schule und Wirtschaft. Prof. Dr. Gerhard de Haan Freie Universität Berlin – Institut für erziehungswissenschaftliche Zukunftsforschung Freie Universität Berlin


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