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Intellektuelle Behinderung

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Präsentation zum Thema: "Intellektuelle Behinderung"—  Präsentation transkript:

1 Intellektuelle Behinderung
Katharina Dürauer, Anna-Lisa Schuler, Martin Tik

2 Inhalt Definitionen Ätiologie & Prävalenz ICF
UN Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung

3 Intellektuelle Behinderungen
Definitionen 3

4 Frühe Definitionen Klinische Perspektive (1900 – 1980 dominant)
Geistige Behinderung MR (Mercer, 1965) Hindernder Zustand, der durch standardisierte Beurteilungsmethoden von klinisch geschulten Experten diagnostiziert wird Pschyrembel: Oligophrenie Soziale Perspektive Geistige Behinderung MR (Doll, 1941) Soziale Inkompetenz Adaptationsprobleme Geistige Subnormalität Chronisch / unheilbar Früher definierte man geistige Behinderung (mental retardation) überwiegend aus medizinischen Sicht als Abweichung von einem Gesundheitsmodell. Die Zuschreibung des Begriffes zu einer Person geschah anhand von vorhandenen pathologischen Symptomen. Bis in die 80er Jahre wurden im medizinischen Wörterbuch „Pschyrembel“ psychische Störungen in zwei Gruppen unterteilt: psychotische Störungen und geistige Minderungen. Eine andere Sicht hatten die Soziolog_innen, die der Meinung waren geistige Behinderung entstehe als Identität einer Person, wenn die Gesellschaft ihr diese Beschreibung zuteilt. Dies passiert dann, wenn die betroffene Person den sozialen Anforderungen, die an sie gestellt werden nicht gerecht wird. Menschen mit geistigen Behinderungen werden als sozial inkompetent, geistig nicht „normal“ wahrgenommen. Dabei ging man davon aus, dass man an diesem Zustand nichts ändern kann.

5 Frühe Definitionen Intellektuelle Perspektive Duale Definition
Binet-Intelligenztests Selektion und Aussonderung von Kindern mit IB Bis 1959 ab 2 σx | bis 1973: 1 σx  17% IB | wieder 2 σx Duale Definition AAMD American Association on Mental Deficiency (Heber 1961) Unterdurchschnittliche intellektuelle Fähigkeit Tritt während der Entwicklungszeit auf + Beeinträchtigung im adaptiven Verhalten

6 Aktuelle Definitionen
ICD 10-GM2011 (F70-F79) Intelligenzminderung Unvollständige Entwicklung geistiger Fähigkeiten Kognition, Sprache, motorische, soziale Fähigkeiten... <18 Jahren DSM IV2000 (Achse II) Geistige Behinderung Unterdurchschnittliche allgemeine intellektuelle Leistungsfähigkeit. Einschränkung der Anpassung Kommunikation, soziale Fertigkeiten, Selbstbestimmtheit... <18 Jahre Nach dem ICD-10 ist eine Intelligenzminderung 
„...eine sich in der Entwicklung manifestierende, stehen gebliebene oder unvollständige Entwicklung der geistigen Fähigkeiten, mit besonderer Beeinträchtigung von Fertigkeiten, die zum Intelligenzniveau beitragen, wie z.B. Kognition, Sprache, motorische und soziale Fertigkeiten. Geistige Behinderung wird im DSM-IV und im DSM-III-R zusammen mit tiefgreifenden Entwicklungsstörungen unter dem Oberbegriff ‘Entwicklungsstörungen’ zusammengefaßt (Petermann & Lehmkuhl, 1996). Im DSM-IV wird geistige Behinderung anhand von drei Kriterien diagnostiziert: Unterdurchschnittliche allgemeine intellektuelle Leistungsfähigkeit. Starke Einschränkung der Anpassungsfähigkeit in mindestens zwei der folgenden Bereiche: Kommunikation, eigenständige Versorgung, häusliches Leben, soziale zwischenmenschliche Fertigkeiten, Nutzung öffentlicher Einrichtungen, Selbstbestimmtheit, funktionale Schulleistungen, Arbeit, Freizeit, Gesundheit und Sicherheit. Der Beginn der Störung muß vor dem Alter von 18 Jahren liegen. ----- Meeting Notes ( :18) -----

7 AAIDD Definition Intellektuelle Behinderung erhebliche Einschränkungen
in intellektuellen Fähigkeiten und adaptivem Verhalten die sich zeigen in conceptual, social and practical adaptive skills. Disability originates before age 18 Fünf wesentliche Annahmen Rahmen der gemeinschaftlichen Umwelt Kulturelle Vielfalt Einschränkungen & Stärken Ziel: Unterstützungsbedarfprofil Durch Unterstützung soll das Leben besser funktionieren Eine intellektuelle Behinderung ist gekennzeichnet durch erhebliche Einschränkungen in intellektuellen Fähigkeiten und adaptivem Verhalten, wie sie sich in konzeptuellen, sozialen und praktisch adaptiven Fähigkeiten zeigen. Die Behinderung entsteht vor dem 18. Lebensjahr. Wichtig sind 5 Grundannahmen, damit die Definition auch richtig verstanden und angewandt wird: Einschränkungen sollen im Rahmen der für die Person typischen Umwelt gesehen werden. Man sollte also keine künstlich konstruierten Vergleichsumwelten heranziehen sondern z.B. die Nachbarschaft, Schule oder andere Plätze wo Menschen miteinander leben, spielen, arbeiten und miteinander zu tun haben. ???Assumption 2: „Valid assessment considers cultural and linguistic diversity as well as differences in communication, sensory, motor and behavioral factors“????????? Menschen mit intellektuellen Behinderungen haben genauso wie andere Menschen individuelle Stärken und Schwächen (auch unabhängig von der Behinderung) Ziel der Beschreibung ist ein Profil der benötigten Unterstützung zu erstellen. Durch gezielte Unterstützung sollen die Einschränkungen vermindert werden (Evaluation) Vorteile: Berücksichtigt viele Faktoren / Interaktion Lösungsorientierung Das früher dominante Defizitmodell wird durch ein Unterstützungs-Bedürfnis-Modell ersetzt Nachteil:

8 AAIDD Modell

9 AAIDD Definition Intellectual disability is characterized by
significant limitations in intellectual functioning and in adaptive behavior as expressed in conceptual, social and practical adaptive skills. Disability originates before age 18 Five essential assumptions Context of community environment Cultural Diversity Limitations coexist Strength Purpose: develop a profile of needed support With supports life functioning will improve

10 Intellektuelle Behinderungen
Ätiologie & Prävalenz

11 Ätiologie 6 Gruppen 30% Störungen in früher embryonaler Phase
Chromosomenaberration Toxische Einwirkungen 15-20% Psychosoziale Faktoren 10% Schwangerschaftskomplikationen 5% Ursachen in der frühen Kindheit 5% erblich bedingt 30-40% nicht zuordenbar

12 Risikofaktoren 4 Faktoren
Biomedizinische Soziale Verhaltensbedingte Erzieherische Wechselseitige Beeinflussung im Laufe des Lebens

13 Prävalenz Prevalence of intellectual disability: a meta-analysis of population-based studies (Maulik et al.) Meta-Analyse: 52 Studien, verschiedene Länder Prävalenz 11/1000

14 Prävalenz Prevalence of intellectual disability (Maulik et al.)
Einkommensgruppe Prävalenz IB höher je niedriger das Einkommen keine Pränataldiagnostik, Mangelernährung, Infektionskrankheiten Population Höchste Prävalenz in urbanen Slums Altersgruppe Höhere Prävalenz bei Kinder & Jugendlichen Höhere Sterblichkeit

15 Prävalenz Prevalence of intellectual disability (Maulik et al.)
Art der Studie Stichprobe Diagnoseinstrument Psychometrische Skalen: 14,3/1000 ICD / DSM: 8,68 / 1000 ICF / AAIDD: 6,41 / 1000

16 ICF Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit
16

17 Was ist die ICF? Klassifikation zur Beschreibung
des funktionalen Gesundheitszustandes der Behinderung der sozialen Beeinträchtigung Relevanter Umweltfaktoren Die International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) ist eine von der WHO initial 2001 erstellte und herausgegebene Klassifikation zur Beschreibung des funktionalen Gesundheitszustandes, der Behinderung, der sozialen Beeinträchtigung sowie der relevanten Umweltfaktoren von Menschen. Das spezifische Paradigma der Klassifikation wird in den Teilklassifikationen Körperfunktionen und Körperstrukturen, Aktivitäten und (gesellschaftliche) Teilhabe sowie personenbezogene Faktoren operationalisiert. Sie liegt unter dem Titel Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit in deutscher Übersetzung vor.

18 ICF - Fallbeispiel Margit, 41 Jahre Diagnose: Down Syndrom
soll in einer Pflegeeinrichtung untergebracht werden wurde bisher von Mutter betreut Will ein Falleispiel vorstellen aus einer Praktikumsstelle. Es ist der Fall einer 41 jährigen Frau die an Down Syndrom leidet. Ihre Mutter, die sie bisher betreut hat, wurde nach schwerer Krankheit in ein Pflegeheim überwiesen und von Sozialamt und Sachwalter wurde entschieden, dass Margit auch dort untergebracht werden sollte. Sie ist von einem Rettungswagen aus dem KH ins Pflegeheim gebracht worden, mit einem typischen Entlassungsbericht, der auf die Behandlung einer Hautkrankheit hingewiesen hat und der Diagnose Down Syndrom. Nachdem die Mutter zu diesem Zeitpunkt kaum genaue Auskünfte geben konnte, war über Margits Funktionsfähigkeit und Gesundheit eigentlich wenig bekannt. Jetzt ist es aber so, dass die Diagnose DS eigentlich nur sagt, dass voraussichtlich Einschränkungen in intellektuellen Fähigkeiten vorhanden sind. Für Betreuer in einem Pflegeheim (Pfleger, Psychologen, Altenbetreuuerin, Physiotherpeuten, ...) nutzt die Information wenig.  Welche Informationen brauchen wir?  Reicht die Diagnose Down Syndrom?

19 ICF - Aufbau Körperfunktionen (b) mentale Funktionen, Sinnesfunktionen, Funktionen des Verdauungssystems, Stoffwechselfunktionen, ... Körperstrukturen (s) Nervensystem, Auge, Ohr, Strukturen des Verdauungssystems, Stoffwechselstrukturen, ... Aktivität & Partizipation (d) Lernen, Wissensanwendung, Kommunikation, Mobilität, Selbstversorgung, Beziehungen, ... Umweltfaktoren (e) Unterstützung und Beziehungen, Einstellungen, Dienste, Systeme, Produkte, Technologien, ...

20 ICF – Fallbeispiel, Margit
Q90.x  Down Syndrom b  erheblich ausgeprägte Einschränkung des sprachlichen Ausdrucksvermögens d  leicht ausgeprägtes Problem sich selber anzukleiden e310.3  ziemlich ausgeprägte Barriere im Kontakt mit dem engsten Familienkreis

21 Convention on the Rights of Persons with Disabilities

22 Worum geht es? ... dass die Unterzeichnerstaaten (als Garanten der definierten Rechte) die Menschenrechte von Menschen mit Behinderungen fördern, schützen und gewährleisten.

23 Situation in Österreich
Ratifiziert: 2008 Zuständig für Umsetzung: BM für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Monitoringausschuss

24 Monitoringausschuss - Leitbild
Menschen mit IB bisher in keiner Konvention explizit erwähnt Menschen mit IB in hohem Maß von Diskriminierung betroffen Paradigmenwechsel: vom medizinischen zum sozialen Modell Bewusstseinsbildung Barrierefreiheit Nichtdiskriminierung, Chancengleichheit, Teilhabe Inklusion

25 Link

26 Straflosigkeit des Schwangerschaftsabbruchs
Diskussionsfrage Recht auf Gleichstellung. Recht auf Leben. Straflosigkeit des Schwangerschaftsabbruchs § 97. (1) Die Tat ist nach § 96(2) nicht strafbar, wenn der Schwangerschaftsabbruch zur Abwendung einer nicht anders abwendbaren ernsten Gefahr für das Leben oder eines schweren Schadens für die körperliche oder seelische Gesundheit der Schwangeren erforderlich ist oder eine ernste Gefahr besteht, daß das Kind geistig oder körperlich schwer geschädigt sein werde, oder die Schwangere zur Zeit der Schwängerung unmündig gewesen ist und in allen diesen Fällen der Abbruch von einem Arzt vorgenommen wird; oder ... Was können Psychologen beitragen?

27 Diskussionsfrage Thema: Begriffswandel
Geistige Behinderung  Intellektuelle Behinderung Mental Retardation  Intellecutal Disability Wo ist der Unterschied? Ist der Begriffswandel notwendig?

28 Literatur Brown, I. & Percy, M. (2007).Intellectual & Developmental Disabilities. Baltimore: Brookes United Nations. Convention on the Rights of Persons with Disabilities and Optional Protocol. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information. ICF – Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit. Stand: Oktober 2005 Weber, G.(1997). Intellektuelle Behinderung: Grundlagen, klinisch-psychologische Diagnostik und Therapie im Erwachsenenalter. Wien: WUV-Universitätsverlag


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