1 Als pädagogische Fachkraft in der Kita Mütter, Väter und Kinder mit Flüchtlingserfahrungen begleiten.

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 Präsentation transkript:

1 Als pädagogische Fachkraft in der Kita Mütter, Väter und Kinder mit Flüchtlingserfahrungen begleiten

2 Dr. Birgit Behrensen Forschungsstelle Begabungsförderung im nifbe Netzwerk traumatisierter Flüchtlinge (ntfn) Was braucht eine Pädagogik, die positiv mit Flüchtlingskindern umgeht?

3 Symptome der Übererregung: -Aggressivität -extreme und schnelle Stimmungswechsel -Provokation von körperlichen Strafen und anderen Schmerzen Symptome des Wiedererlebens: -Wiederinszenierung im Spiel -Alpträume mit und ohne spezifischen Inhalt -Flashbacks Symptome der Vermeidung: -Eingeschränkte Spielfähigkeit -Vermeiden von Ruhephasen -Sozialer Rückzug -Verlust der Entwicklungsfähigkeiten -Regressionen Mögliche Traumasymptome bei Kindern

4 Was die Kita als sicherer Ort leisten kann: Gewaltfreiheit als allgemein verbindliche Haltung Keine verbalen Entwertungen, Entwürdigungen, Drohungen oder Erpressungen Keine Akzeptanz körperlicher Gewalt, nachvollziehbare Konsequenzen Klare Gestaltung der äußeren Räume Bewegungsfreiheit, Helligkeit, Ordnung, Sauberkeit Intaktheit von Mobiliar und Material, Reduzierung von Lärm, positive sensorische Reize Ein eigener Platz Klare Strukturen in der Einrichtung Verlässliche Zuständigkeiten der Mitarbeiter_innen Regelmäßige Tagesstrukturen, feste Rituale Keine Überraschungen, sondern Ankündigungen Plakative und kontrollierbare Regeln, deutliche und klare Konsequenzen Transparenz und altersangemessene Partizipation

5 Anforderungen an pädagogische Beziehungen Einplanen von Zeit und Kontinuität für den Beziehungsaufbau (zwei Bezugspersonen!) Annehmende Haltung Chance heilsamer Bindungserfahrungen Aber auch: Achten auf die eigenen Grenzen Unterbrechen des posttraumatischen Spiels Blockieren oder Unterbrechen von gegenwärtigen destruktiven Geschehnissen Deeskalatierendes Verhalten bei traumabezogenen Wutausbrüchen  Auf Körperhaltung, Mimik, Stimme achten  Alles Eskalierende und Konfrontierende meiden  Annehmende Haltung wachhalten  „Fluchtwege“ offen lassen  Wo möglich und nötig, Körperkontakt meiden

6 Pädagogische Chancen Entwicklungsangemessene Unterstützung der Selbstreflexion Sensibles Nachfragen statt Verurteilung Mit dem Kind gemeinsam das Verhalten erklären Einüben von Selbstberuhigungsstrategien Triggersuche Das Kind unterstützen, eigene Befindlichkeiten wahrzunehmen Was tut gut? Was fühlt sich gut an? Was schmeckt gut? Wie viel tut mir gut? Körperliche Aktivitäten

7 Förderung des Selbstverstehens des Kindes durch pädagogisches Fremdverstehen normale Reaktion des Kindes auf unnormale Erfahrung reflektieren Sensibles Nachfragen statt Verurteilung Förderung der Selbstwahrnehmung, zum Beispiel durch Rollenspiele, Probehandeln Körperwahrnehmungsübungen Förderung der Selbstberuhigung Triggersuche Altersangemessene Beruhigungstechniken Förderung der Selbstmotivierung Überschaubare Entscheidungsspielräume anbieten und ernst nehmen Kindern ermöglichen, das Umfeld angeleitet zu gestalten Selbstkompetenzförderung

8 Eltern einbeziehen Kultursensible Willkommensathmosphäre Begegnung auf Augenhöhe Achtung und Wahrnehmen der Identität Einbindung in Aktivitäten