Die urheberrechtliche Schutzfrist

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 Präsentation transkript:

Die urheberrechtliche Schutzfrist im Urheberrecht präsentiert von: Marina Schapowalowa

Gliederung Einleitung Gewerbliche Schutzrechte Was ist urheberrechtlich geschützt? 4. Entstehung des urheberrechtlichen Schutzes 5. Geschützte Personen 6. Schutzfristen 7. Richtlinienvorschlag von Dr. Gernot Schulze 8. Fazit

1. Einleitung Regelung im Urhebergesetz Urheberrecht im objektiven Sinne Regelung im Urhebergesetz Mittelpunkt  schöpferischer Mensch Schutz vor Verfälschung und Ausbeutung gem. § 2 (2) UrhG  Qualifizierung des persönlichen geistigen Schöpfung Urheberrecht im subjektiven Sinne Schutz ideeller Ideen bezüglich der Art und Zeit der Veröffentlichung des Werkes  §§ 12-14, 39 UrhG wirtschaftliche Interessen Wahrung der ideeller Interessen Einräumung eines Nutzungsrechts Verfügung der Rechtsübertragung Belastung derer Wirksamkeit und Fortbestand von der Gültigkeit und Dauer des zugrundeliegenden schuldrechtlichen Vertrages Vergütungsansprüche Gestattung der Nutzungshandlungen Zahlung einer angemessenen Vergütung § 49 (1) S. 2 UrhG eigenständige Rechte gem. § 26 UrhG

1. Einleitung Einräumung der Nutzungsrechte Abschluss von Verwertungsverträgen Einräumung der Nutzungsrechte Vermittlung urheberrechtlich geschützter Werke Verwertung geschaffener Werke Verwertungsgesellschaften Entstehung erstmals im Musikbereich Abschluss der Nutzungsverträge Vergütungsansprüche  §§ 20 b (1), 27 (3), 49 (1), S.3, 54 h, 26 (5) UrhG Begrenzung Urheberrechts sonstiger eigener Gebrauch  § 53 UrhG Veröffentlichung der Kleinzitate § 51 Nr.2 UrhG Beschreibung des wesentlichen Werkinhalts § 12 UrhG größere Zitate in wissenschaftlichen Werke § 51 Nr.1 UrhG Rechtstellung ausländischer Werkschöpfer Persönlichkeitsrechtliche Befugnisse der §§ 12-14 UrhG UrhG  erstmalige Übersetzung der Bundesrepublik Deutschland § 121 (1), (2) und (6) UrhG Zivilrechtliche und strafrechtliche Sanktionen Rechtsverletzung Schadensersatz gem. § 97 (1) UrhG Geltendmachung der Bereicherungsansprüche Ansprüche auf Vernichtung oder Überlassung rechtswidriger Werkeexemplare Freiheitsstrafe oder Geldstrafe §§ 106 – 108 a StGB

2. Gewerbliche Schutzrechte Patent Gebrauchsmuster Technische Schutzrechte Geschmacksmuster Designschutz Marke Namens- und Kennzeichen-schutz

Literatur Wissen-schaft Kunst 3. Was ist urheberrechtlich geschützt? 3.1. Das geschützte Werk geschützt ist gem. § 1 UrhG jedes Werk der : Literatur Wissen-schaft Kunst

3.1.1 Literatur, Wissenschaft und Kunst Sprachwerke, Reden und PC-Programme Werke der Musik Pantomimische Werke, Werke der Tanzkunst Werke der bildenden Künste moderne Kunst Beispiel : Flaschen-trockner von Marcel Duchamp Romane Gedichte Zeitungsartikeln Reden Gebrauchs-anweisungen Register Verzeichnisse und Schriften

3.1.2 Persönliche geistige Schöpfung gem. § 2 Abs. 2 UrhG nicht eindeutig  Linie zwischen schutzfähig oder schutzlos Von Menschen geschaffene Schöpfung ist persönlich Bestimmung des Einsatzes des Urhebers mittels Hilfsmittel Computerspiele; -musik; -bilder  schutzfähig, wenn von Menschen programmiert Man spricht von einer Schöpfung dann, wenn etwas noch nicht Dagewesen ist muss nicht neu sein Doppelschöpfung  zwei unabhängig voneinander Schaffende identische Ergebnisse Regel: Andersartigkeit gegenüber dem schon Bestehenden Besonderheit: Originalität, Individualität, Eigentümlichkeit

3.1.3 Werkteile, Vorstufen des Werkes Passagen aus einem Buch Ausschnitte aus einer Zeichnung Fassade eines Bauwerkes Vorentwürfe Skizzen Exposés

3.1.4 Der Schutzumfang des Werkes nicht nur Identitäts- sondern auch Ähnlichkeitsschutz Umfang des Ähnlichkeitsschutz abhängig von der Individualität Bearbeitungen und Umgestaltungen sind Veränderungen des Originalwerks gem. § 23 UrhG freie Benutzung nach § 24 UrhG http://www.uni-muenster.de/Jura.itm/hoeren/materialien/2007-04-17-UrhR-Vorlesung2.pdf

3.2 Einzelne Werkarten Sprach-werke Literarische Werke Werbetexte Werktitel Werke der Musik Pantomimische Werke

Werke der bildenden Künste 3.2 Einzelne Werkarten Werke der bildenden Künste Kunstwerke Werke der angewandten Kunst Werke der Baukunst Filmwerke. Laufbilder Darstellungen wissenschaftlicher oder technischer Art

4. Entstehung des urheberrechtlichen Schutzes Ex lege = Zeitpunkt der Wertschöpfung keine formale Voraussetzung an die Entstehung des Urheberrechts Post morten auctoris = Schutzdauer gem. § 2 Abs. 1 UrhG ist jedes Werk, der gem. § 64 UrhG 70 Jahre beträgt

5. Geschützte Personen Der § 7 UrhG enthält eine zentrale Aussage des Urheberrechts „Urheber ist der Schöpfer des Werkes“ Urheber § 7 UrhG Miturheber § 8 UrhG Schöpferprinzip Schöpfungsakt der natürlichen Person keine juristische Person Anerkennung und Lohn für schöpferische Leistung höchstpersönliches Recht gemeinsame Schöpfung  Miturheberschaft Zeitpunkt oder Umfang der Leistung nicht relevant Wichtig: Einzelne Beiträge sind gem. § 2 Abs. 2 UrhG schöpferisch

6. Schutzfristen 6.1 Grundsätzliches Erlöschen des Werkes 70 Jahre nach dem Tode Schutz-frist 50 Jahre Gemein-freiheit

6.2 Gesetzliche Grundlagen 70-jährige Schutzfrist gilt für alle Werke § 64 UrhG 50-jährige Schutzfrist gilt für verwandte Schutzrechte 15-jährige Frist gilt für Datenbankhersteller § 87d UrhG

Verwandte Schutzrechte 6.3 Erläuterungen Ablauf der Schutzfristen Nutzung der Werke ohne Zustimmung der Rechtinhaber Allgemeines gem. § 64 UrhG gilt die 70-jährige Schutzfrist für alle Werke Werke seit dem 01.07.1995 mit Ausnahme der wissenschaftlichen Angaben beträgt die Schutzfrist für verwandten Schutzrechte 15 Jahre Verwandte Schutzrechte gem. § 87d UrhG gilt 15- jährige Schutzfrist nur für Datenbankhersteller Datenbankhersteller

6.4 Rechtsprechung EuGH GRUR 1994, 280 – Phil Collins grundlegende Entscheidung  Angehörige der EU können im EG-Vertrag festgelegten Diskriminierungsverbote für sich denselben Schutz beanspruchen genauso wie deutsche Urheber Schutzrechte fallen in den Anwendungsbereich des EG-Vertrages der Schutz des deutschen Urheberrechts und damit auch die Regelungen über die Schutzfristen sind nicht dem inländischen Urhebern und ausübenden Künstlern vorbehalten.

RBÜ = Berner Übereinkunft 6.5 Sonstige Fristen Grundlage  50- jähriger postmortaler Schutz RBÜ = Berner Übereinkunft keine Beanspruchung durch Ausländer keine längeren als in ihrem Heimatstadt geltende Schutzfristen Ausnahme  Werk ist in Deutschland innerhalb von 30 Tagen in Erscheinung getreten § 121 (1) UrhG

6.6 Kontrolle Welche Schutzfrist ist anzuwenden? Ist die Schutzfrist möglicherweise abgelaufen? Kommt ein Wiederaufleben der Schutzfrist in Betracht?

7. Richtlinienvorschlag von Dr. Gernot Schulze kein Verlängerungsbedarf der Schutzfrist von 50 Jahre auf 95 Jahre für Musikkünstler und Tonträger 50 jährige Schutzfrist ist Maximaldauer aus Interessensicht wird die Wirtschaftlichkeit und der Nutzen der daraus gezogen wird eher in den Vordergrund gestellt Gewährung 95 jährigen Schutzfrist nur dann, wenn die Darbietung auf einem Tonträger aufgezeichnet ist.

8. Fazit keine Verlängerung der Schutzdauer für Tonträgerhersteller Für Ausübende Künstler  Lebensdauer oder generell verlängerte Schutzdauer von 50 auf 70 Jahre

Literaturverzeichnis Bücher: 1. Meine Rechte als Urheber, Urheber- und Verlagsrechte schützen und durchsetzen, Beck-Rechtsberater im dtv 6. Auflage 2. Haupt / Ullmann, Urheberrecht von A – Z, Einführung in das Urheberecht anhand der wichtigsten Begriffe von A - Z 3. Handbuch des Fachanwalts Urheber- und Medienrecht, Carl Heymanns Verlag 2011 4. Helmut Haberstumof, Handbuch des Urheberrechts, 2 Auflage, Verlag Luchterhand, Nürnberg 2000 Internet: URL: https://www.karlsruhe.ihk.de/innovation/innovation/Schutzrechte/244885#Frage2 zurueck URL: http://www.uni-muenster.de/Jura.itm/hoeren/materialien/2007-04-17-UrhR-Vorlesung2.pdf URL: http//beck-online.de

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

Die urheberrechtliche Schutzfrist im Urheberrecht präsentiert von: Marina Schapowalowa