Unterhaltsvereinbarung

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
ALBATROS-Ziele auf einen Blick
Advertisements

Die Relevanz des Gender Mainstreaming aus interkultureller Perspektive
Herzlich Willkommen zum:
D. ZAMANTILI NAYIR – 8. SEMESTER
Die wichtigste Frage des Lebens!
Ekkehard Nuissl von Rein Erfahrungen aus dem deutschen Programm
Gender Mainstreaming Das ist noch ein Test öasldföasddf öalsddkfj
Projektumfeld Gesellschaftliche Strömungen Strukturen/ Gliederung
Gender Mainstreaming- Sprachakrobatik oder die Verwirklichung der Chancengleichheit
1. Wir können es: Der gesellschaftliche Reichtum ist vorhanden
"Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das erzogen werden muss" – Über (schulische) Erziehung Referenten: Björn Anton: Andy Caspar Michael.
GMI: Genderanalyse Methodische Anregungen aus der dialogischen Qualitätsentwicklung zur Implementierung von Gender Mainstreaming.
Herzlich Willkommen zu der heutigen Informationsveranstaltung!
grundsätzlich emanzipatorisch berücksichtigt beide Geschlechter
Nein! ITP! Hip Hop? Der Bericht „Individuelle Förderpläne für den Übergang von der Schule in den Beruf“ hier in Anlehnung an die englische Version „ITP“
Gesunder Mensch im gesunden Unternehmen
Integrierte Versorgung im Kontext Gemeindepsychiatrischer Verbünde
Gesundes Führen lohnt sich !
International Disability Alliance
Kontrollfragen zu Kapitel 12
Was bedeutet betriebliche Gleichstellung an der LMU Schwerpunkt Personalauswahl Teil 1: Grundlagen Seminar 5. August 2010 Friedel Schreyögg.
Kinder- und Jugendarmut
Institut für Freiraumentwicklung Universität Hannover Dr. Annette Harth IF Gebrauchswert und Nutzungsfreundlichkeit – Gender-Kriterien für öffentliche.
Aus dem Blickwinkel niederschwelliger Suchthilfe
DISPARITÄTEN Disparität = räumliche Ungleichheit innerhalb einer Volkswirtschaft, „unausgeglichene Raumstruktur“ Ebenen: ökonomisch, sozial, kulturell,
Arbeitsgruppe 6: Tagesbetreuung für Kinder C. Katharina Spieß DIW Berlin und FU Berlin Professur für Familien- und Bildungsökonomie 22. Februar 2013.
Service Design by EstherKnaus® Der Benchmark für Dienstleistungen
Einführung Ü1: Entwicklungschart Teil 1: „Freundlichkeit“
Stadt Graz Gender Mainstreaming
GENDER MAINSTREAMING Die 4-R-Methode
IM STRATEGISCHEN MANAGEMENT
Die Macht der Vorurteile über Mann und Frau
Gender Mainstreaming in JOBSTARTER JOBSTARTER-Workshop in Nürnberg, März 2011 Annette Land, Christa Oberth.
Dr.in Margareta Steiner
Qualität und Quantität evangelischer Freizeiten in NRW Ergebnisse des Arbeitskreis Freizeitevaluation des jugendpolitischen Ausschusses der.
Funktionärinnen und Funktionäre
Eidgenössisches Departement des Innern EDI Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG Geschlechtergleichstellung als Querschnittsaufgabe im.
Die häufigsten Ausreden
GENDER TOOLBOX | Materialien > Gender Budgeting
Scheidung und Schule Auswirkungen von Scheidung und Trennung auf Kinder bzw. Jugendliche – Relevanz für die Arbeit an der Schule © Hans-Gerd Gerhards.
Dr. Regina Frey Die Weichen stellen - Gleichstellungsvorgaben in den Bewilligungsverfahren des ESF Beitrag für die Tagung: „Gender Mainstreaming.
Befragung Verantwortlicher in der KLJB Bayern zu Glaube und Kirche 2004.
Initiative Jugend und Chancen – Integration fördern Schulverweigerung – Die 2. Chance Informationsveranstaltung 16. Mai 2008, Berlin.
Gender Mainstreaming Defintion TEPGEM_Plattform September 2004 Territoriale Beschäftigungspakte (TEPs) TEPGEM_Strategie (September 2004)
VÄTERKARENZ QUIZ.
Gender in der Kinder- und Jugendhilfe
Lernen durch Vergleiche
Zur ökonomischen Situation der Frauen in Österreich Gudrun Biffl
Von Unternehmen und Unternehmern
«Interne Aufsicht» Aufgabe des leitenden Organs der Trägerschaft
Kompetenzzentrum für Befragungen Trigon Entwicklungberatung
Für das Produkt Fall- und Unterstützungsmanagement
ELA Was ist eigentlich ELA? Information für Eltern.
Gender Budgeting in der Gemeinde Meran Referat für Frauenfragen Vortrag von Stadträtin Gabriela Strohmer.
Herzlich Willkommen zur Informationsveranstaltung „Aufnahme von unbegleiteten minderjährigen Ausländern – Herausforderungen, Voraussetzungen und Chancen“
Fachtagung der Bundesvereinigung Lebenshilfe: Migration und Behinderung: Zugangsbarrieren erkennen – Teilhabe ermöglichen 29.–30. September 2015 in Berlin.
Eingliederungshilfe nach § 35a SGB VIII
We are Family! Geschwister von Kindern mit Behinderung.
19. Stärkung d. Bürgerschaftl. Engagements/ Bürgerbeteiligung.
Analyse des Phänomens Weiterbildungs- abstinenz in Wien anhand der Auswertung des Adult Education Survey 2007 Präsentation der Ergebnisse der Studie „Weiterbildungs-
Fragebogen Eignerstrategie Anhang zum Vortrag vom 2. September 2014 Furger und Partner AG Strategieentwicklung Hottingerstrasse.
Eine Strategie der Europäischen Union
IM STRATEGISCHEN MANAGEMENT
GENDER MAINSTREAMING Die 4-R-Methode
für das Produkt Kindertageseinrichtungen
für das Produkt Elternberatung
Unterhaltsvereinbarung
für das Produkt Pflegekinderwesen
Das 6-Schritte-Verfahren
Für das Produkt Fall- und Unterstützungsmanagement
 Präsentation transkript:

Unterhaltsvereinbarung GENDER ANALYSE Ausrichtung von Vorhaben/Produkten auf Gleichstellung mittels des 6-Schritte-Verfahrens Für das Produkt Unterhaltsvereinbarung

Besprechungspunkte Einführung ins Gender Mainstreaming Einführung in das 6-Schritte-Verfahren Einführung in die 4-R-Methode Durchführung einer Gender Analyse

Gleichstellung ist erreicht … … wenn Strukturen und Entscheidungsprozesse so gestaltet sind, dass Frauen und Männer aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit in Bezug auf - individuelle Lebensgestaltung - Verteilung von Zugang von/zu Macht, Ressourcen, Arbeit weder bevorzugt noch benachteiligt sind

Gleichstellung Gleichstellung ist immer Gleichstellung von Frauen und Männern, für Frauen und Männer und mit Frauen und Männern... Die quantitative Seite beinhaltet die gleiche Verteilung von Frauen und Männern in allen Bereichen der Gesellschaft sowie die gleiche Teilhabe an den vorhandenen Ressourcen und an der politischen und ökonomischen Macht. Die qualitative Seite bedeutet, dass die Kompetenz, die Kenntnisse, Erfahrungen und Wertvorstellungen beider Geschlechter berücksichtigt werden und Frauen und Männer die gesellschaftliche Entwicklung bereichern und beeinflussen können... Gleichstellung ist also nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit und der Entwicklung des [/der] Einzelnen, sondern auch von gesellschaftlicher Entwicklung, Fortschritt und Demokratie. (Dorothea Assig und Andrea Beck)

Gender Mainstreaming … besteht in der (Re)Organisation, Verbesserung und Evaluierung aller (Entscheidungs)Prozesse mit dem Ziel, dass die beteiligten AkteurInnen auf allen Ebenen und in allen Bereichen den Blickwinkel der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern einnehmen. (Definition des Territorialen Beschäftigungspaktes Graz-Graz Umgebung)

Übernommen von Cortolezis/Sauer Einführung: Dimensionen von Organisationen Integriertes Gleichstellungsziel Gender Mainstreaming Wirkt auf die Strukturen Bereits formuliertes Ziel Strukturen (Prozesse, Ablauf- und Aufbauorganisation) Strategie (Ziele, Führungs- prinzipien) Kultur (Verhalten, Werte, Regeln) Übernommen von Cortolezis/Sauer

Übernommen von Cortolezis/Sauer Sechs-Schritte-Verfahren Beschreibung des IST- Zustandes Beschreibung der Zielgruppe Definition des SOLL-Zustandes 1. Gleichstellungsziel 4-R-Methode 2. Analyse der Hemmnisse Thesen in Bezug auf die Hemmnisse Ausformulierte Optionen zur Überwindung der Hemmnisse 3. Entwicklung von Optionen Auswahl einer Option Meßkriterien/Evaluierung festlegen 4. Analyse der Optionen 5. Umsetzung Controlling Bericht zum Gleichstellungsziel Ursachenanalyse b. Zielabweichung 6. Evaluierung Übernommen von Cortolezis/Sauer

4-R-Methode Repräsentanzen Rechte Ressourcen Realitäten

Kontext des Vorhabens Ca. 3.700 Fälle werden jährlich im Amt bearbeitet. Zentrale Aufgabe des Amtes ist es, den Unterhalt für minderjährige zu sichern. Die Zugangschancen sind für Frauen und Männer gleich - beide können in gleichem Maße die Leistungen in Anspruch nehmen. Wird eingeschaltet, wenn der laufende Unterhalt für das Kind oder die Kinder gesichert ist. Es werden Zahlungsvereinbarungen getroffen, damit die Existenz gesichert Ist – bei Rückständen werden Unterhaltsvorschüssen angewiesen. Enge Zusammenarbeit mit den Gerichten erforderlich – Amt gibt Stellung- nahme ab. Bei unehelichen Kindern werden die Mütter über die Möglichkeit einer Unter- Haltsfestsetzung vom Amt informiert (= Serviceleistung). Das Amt ist eher beratend tätig - kommt keine Einigung zustande, wird das Gericht eingeschaltet. Der Unterhalt ist altersmäßig gestaffelt. Gericht muss alle Beteiligten einbeziehen – Kinder, Eltern, …

Gleichstellungsziel/Umfeldanalyse der Leistung „Unterhaltsvereinbarung“ Umfeldanalyse: Wer ist für die Umsetzung/Zielsetzung des Vorhabens von Relevanz? (wer ist betroffen, entscheidend, beteiligt – mittelbar/unmittelbar) Unterhalts- berechtigte Eltern, Großeltern Jugendliche Über 18 Jahren Unterhalts- Verpflichtete Eltern, Großeltern Kinder unter 18 Jahren Relevant im Umfeld in Bezug auf das Vorhaben Haftanstalten Amtshilfe und Sachwalterschaft Gerichte, Rechtspflege RechtsanwältInnen

Analyse Unterhaltsverpflichtete Repräsentanzen: mehr Männer als Frauen (98:2) Rechte: Kinder werden automatisch den Müttern zugesprochen, den Vätern nur dann, wenn die Mutter nicht in der Lage ist die Obsorge für das Kind zu übernehmen Ressourcen: die Unterhaltszahlungen von Frauen sind wegen der unterschiedlichen Einkommen zwischen Frauen und Männern eher geringer Frauen sind dann unterhaltsverpflichtet, wenn sie krank (zumeist psychisch krank) sind

Analyse Unterhaltsverpflichtete Ressourcen: Unterhaltsverpflichtete Männer werden öfter von den unterhaltsberechtigten Frauen eingeklagt als umgekehrt – dies liegt daran, dass unterhaltsverpflichtete Frauen zumeist über wenig oder gar kein Einkommen verfügen und daher die Chancen höheren Unterhalt zu bekommen, gering sind – bedingt zT auch durch schlechtere Ausbildungen als Männer bei Unterhaltsverpflichteten Männern wird öfters das fiktive Gehalt herangezogen Die Höhe des Unterhaltes kann so hoch sein, dass das Existenzminimum des unterhaltsverpflichteten Mannes unterschritten wird (Ausnahme: bei Exekution) Es wird oftmals Unterhaltsverpflichteten unmöglich gemacht, eine neue Familie zu gründen, da die finanziellen Ressourcen nicht ausreichen – trifft eher auf Männer zu Realitäten: Männer weigern sich oftmals Unterhalt zu zahlen – kommen mit vielen Ausreden Männer fühlen sich oftmals benachteiligt, da sie wenig Mitspracherecht haben – können Besuchsrecht nicht ohne Einfluss der Mutter ausüben, benutzen daher Unterhalt oftmals als Druckmittel Bei unterhaltsverpflichteten Frauen wird das Besuchsrecht weniger häufig ausgeübt als bei solchen Männern

Analyse Unterhaltsberechtigte Repräsentanzen: Mehr Frauen als Männer Rechte: Keine Unterschiede, ansonsten siehe Unterhaltsverpflichtete Ressourcen: Frauen sind stärker als Männer auf Unterhaltszahlungen angewiesen, da sie deutlich weniger finanzielle Ressourcen haben Väter sind existenzgesicherter, verzichten daher häufiger auf Unterhalt Frauen nehmen deutlich öfter die Leistungen des Amtes in Anspruch Frauen sind darauf angewiesen, dass der Unterhalt regelmäßig bezahlt wird (Gericht überweist zwischen 5. und 10. d.M, bei Exekution kann es bis zu Ende des Monats dauern). Frauen gehen deutlich seltener Kompromisse ein, da sie auf die Unterhaltszahlungen angewiesen sind Frauen, die von den Vätern ihrer Kinder keinen Unterhalt bezahlt bekommen, stehen oftmals vor großer Verschuldungsgefahr

Analyse Unterhaltsberechtigte Realitäten: Frauen üben Besuchsrecht oftmals als Druckmittel für Unterhaltsansprüche aus unterhaltsberechtigte Männer sorgen sich häufiger wie es den Müttern ihrer Kinder geht, als umgekehrt

Analyse Gericht und Rechtspflege Repräsentanzen: zunehmend mehr weibliche RechtspflegerInnen Rechte: keine Unterschiede Ressourcen: keine Unterschiede erkennbar Realitäten: Kompromisse werden eher zugunsten von Vätern gemacht (= Vermutung, muss nachgewiesen werden)

Analyse Amt Repräsentanzen: mehr Frauen als Männer Recht: keine Unterschiede Ressourcen: keine Unterschiede Realitäten: wenn Gericht zugunsten von Unterhaltsverpflichteten entscheidet, muss Amt Rekurs einlegen

Analyse Jugendliche über 18 Repräsentanz: kein Unterschied erkennbar Rechte: kein Unterschied Ressourcen: männliche und weibliche Jugendliche erhalten die gleichen Informationen

Gleichstellungsziel: Was soll an bestehenden Unterschieden im Rahmen d. Vorhabens verändert werden? Unterhalts- verpflichtete Unterhalts- berechtigte Amt

Gleichstellungsziel: Gleichstellungsziele

2. Analyse der Hemmnisse Gleichstellungsziel Kontext Hemmnis Ressourcen Realitäten Repräsentanzen

3. Entwicklung v. Optionen Hemmnisse Optionen

4. Analyse der Optionen/Messkriterien und 5. Umsetzung Wie wird gemessen (Controlling SOLL-IST) Umzusetzende Optionen Meßkriterien

6. Evaluierung Was wird evaluiert Ziel