Ansätze zur schulischen der Beratungsstelle Wels

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 Präsentation transkript:

Ansätze zur schulischen der Beratungsstelle Wels Gewaltprävention der Beratungsstelle Wels

Effekte von Gewaltprävention geringe bis keine Effekte: punktuelle Projekte; auf das Individuum oder die Klasse orientierte Ansätze deutliche erfolgreicher: Mehr-Ebenen-Konzepte, die Individuum, Schul- klasse, Schule und Schulumfeld einbeziehen (Hanewinkel/Kaack, 1997; Howard et al., 1999; Olweus, 1995) Nachhaltigkeit bei der Gewaltprävention braucht die Teilnahme der ganzen Schule

Entscheidende Faktoren für die Gewaltbelastung einer Schule Gestaltung der schulischen Umwelt (Schulleben, Arbeitsgemeinschaften) Sozialgefüge der Klasse (Klassenklima, Klassenzusammenhalt) Schülerbefindlichkeiten (Angst, Belastung, Schulfreude) Qualität des Unterrichts

Leitgedanken zur Gewaltprävention: Prävention braucht eine gemeinsame Haltung der Erwachsenen Prävention braucht ein gemeinsames Handeln der Erwachsenen Prävention kann nicht delegiert werden Prävention kann nur gemeinsam gelingen, nicht allein Prävention braucht Führung und Struktur Präventive Maßnahmen haben Einfluss auf die Schulhauskultur, eine positive Schulhauskultur wirkt präventiv

Gewaltformen Unterrichtsstörungen Körperliche Gewalt Passive Gewalt Strukturelle Gewalt Verbale Gewalt "Gewalt" auf Grund psychischer Erkrankungen.

Präventionsstufen primäre Gewaltprävention Schulhauskultur, respektvoller Umgang, Wertschätzung, Kommunikations- und Konfliktkultur, Klassenregeln, Gesprächsführung sekundäre Gewaltprävention strukturelle Änderungen in der Schule, Unterrichtsmethoden, Transparenz hinsichtlich Unterrichtsstoff, demokratische Strukturen, Notengebung, Teamteaching, Konfliktbearbeitung tertiäre Gewaltprävention Interventionen im Bereich Schule (z.B. nach Haim Omer) Interventionen durch externe Beratungseinrichtungen und Organisationen.

Systemebenen im Bereich Schule Schulebene System Schule Individualebene Klassenebene

Beachtung der Systemebenen Individualebene: SchülerInnen, LehrerInnen, SchulleiterInnen, Eltern, Reflexion persönlicher Erfahrungen im schulischen Alltag, Umgang mit eigenen Erfahrungen.... Klassenebene: Klasse als System, Klassenregeln, gruppendynamische Entwicklungen, Soziales Lernen, Antimobbingkonzepte, Peermeditation, Konfliktgespräche, Projektarbeit,..... Schulebene: Schulhauskultur, Vernetzung, Transparenz, strukturelle Bedingungen, Schulprojekte, Schulveranstaltungen,....

Gewaltprävention im System Schule Schulebene Klassenebene Individualebene -------------------------------------------------------------------System Schule -------------------------------------------------------------------Primäre Gewaltprävention Sekundäre Gewaltprävention Tertiäre Gewaltprävention

Maßnahmen gegen Gewalt Hinschauen Innere Haltung Entwicklung eines gemeinsamen Problembewusstseins Handeln Handlungsfähig bleiben und werden gemeinsame Linie im Handeln entwickeln konsequentes Ausüben von sozialer Kontrolle Nicht-Einschreiten heißt Dulden Helfen Kooperation mit externen Stellen therapeutische Bearbeitung, wenn nötig

Fünf präventive Ansatzpunkte zur Erreichung einer Schulhauskultur Teamentwicklung Erarbeitung von verbindlichen pädagogischen Leitsätzen Verbesserung der strukturellen Bedingungen Kooperation: Die Zusammenarbeit mit den Eltern und Behörden Die Erhöhung der Konfliktfähigkeit der Schüler

Teamentwicklung bedeutet Abschied vom wohlorganisierten Schulbetrieb, Vernetzung, Streitkultur, Austausch und Zeitauf- wand, aber auch Unterstützung, Sicherheit und Klarheit für den Einzelnen. Ein Lehrerteam muss sich auf Vorfälle innerlich vorbereiten, in der Hoffnung, dass sie nie eintreffen.

Schulleitsätze gegenseitige Achtung und Toleranz Sorge um gutes Schulklima gegenseitige Unterstützung bei der Arbeit Sorge für und Erhaltung von Lehr- und Lernfreude Innovative Förderung der Zusammenarbeit mit den Eltern Konstruktiver Umgang mit Konflikten Förderung der Mitsprache und Mitverantwortung Einhalten der vereinbarten Verhaltensregeln

Logische Ebenen Umgebung/Umwelt Verhalten Fähigkeiten alle äußeren Bedingungen die auf eine Person einwirken (wo? wann? wer? mit wem?) Verhalten alle Aktionen und Reaktionen einer Person, die von außen wahrnehmbar sind (was wird getan?) Fähigkeiten Schritte die zu konkretem Verhalten führen (wie tue ich es?)

Logische Ebenen Glaubenssätze/Werte/Überzeugungen Identität/Rolle geben die Regeln vor, nach denen die Werte zu legen sind (warum? wofür tue ich es? was ist wichtig?) Identität/Rolle wer bin ich (wenn ich diese Beliefs lebe) ? Zugehörigkeit wozu gehöre ich, was ist mein Sinn in der Welt, was ist mein Lebensauftrag?

Ein gemeinsames Werteprofil ist eine notwendige Voraussetzung für Gewalt- prävention. Sanktionen müssen kollektiv abgestützt sein und vom Gesamtteam getragen werden.

Beispiel für Verhaltensregeln Verbot: an unserer Schule sind gewalttätige Auseinandersetzungen verboten. bei Beleidigungen und Angriffen schlagen wir nicht zurück, es sei denn, wir handeln in Notwehr.

Beispiel für Verhaltensregeln Gebot: Wir greifen unsere SchulkollegInnen weder mit Worten noch mit Taten an. Wir helfen denen, die angegriffen werden. Alle Kinder, welche hier zur Schule gehen, gehören zur Schulgemeinschaft, egal ob Junge oder Mädchen, Grosse oder Kleine, Ausländer oder Österreicher.

Beispiel für Verhaltensregeln Empfehlungen: Schaltet die Lehrperson ein, wenn ihr Tätlichkeiten beobachtet. Sprecht mit euren Eltern über Angriffe, denen ihr ausgesetzt seid. Die Erwachsenen sind verpflichtet, euch zu helfen.

Pädagogisches Konzept: Neue Autorität nach Haim Omer Einsatz von persönlicher und körperlicher Präsenz und Vernetzung Systematische Vermeidung von Maßnahmen, die zu Eskalationen führen Bereitschaft aus der Isolation und dem Schweigen auszubrechen

Erhöhung der Konfliktfähigkeit der SchülerInnen: Erziehung zu ethischen Normen und Werten Aufbau von Toleranz und sozialem Verhalten Einführung von Fairness-Regeln und gegenseitiger Verantwortung Vermittlung eines konstruktiven Umgangs mit Konflikten Förderung von Freundschaften Pflege von Aktivität und Kreativität

Auswirkungen, wenn Konflikt-regelung gelernt wird Auseinandersetzung mit Werten wie Toleranz, Respekt, Vertrauen,.... Erweiterung der sozialen Kompetenz durch Perspektivenübernahme Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit Schärfung des kritischen Denkens Stärkung des Verantwortungsgefühls

Was ist Faustlos? Ein Curriculum zur Prävention aggressiven Verhaltens aggressives Verhalten resultiert aus einem Mangel an sozialen Kompetenzen diese wären Voraussetzung für konstruktive Formen der Konfliktbewältigung Grundschule: 1.– 3. Schulstufe

Welche Themen werden angesprochen? (auszugsweise) Empathie Erkennen von Gefühlen, Ausdruck von Gefühlen Deuten von Verhalten Ursache – Wirkungsbeziehungen Absichten, Fairness Impulskontrolle Problem erkennen, Lösung finden, Schritte Umgang mit Ablenkungen, Störungen Umgang mit Druck von Gleichaltrigen Etwas haben wollen, was einem nicht gehört Ärger-Wut Auslöser von Ärger und Wut Umgang mit Hänseleien, Umgang mit Kritik Umgang mit Ausgeschlossensein Umgang mit Vorwürfen, Enttäuschungen Sich beruhigen

WiSK Programm Ziele Gewaltprävention soll ein Anliegen der ganzen Schule (aller SchulpartnerInnen) sein. Soziale Kompetenzen sollen gefördert, Gewalt soll reduziert werden. Ziele auf Schulebene Gemeinsames Begriffsverständnis (Wissen & Haltung) Modelle der Gesprächsführung im Anlassfall (Intervention) Konkrete Maßnahmen auf Schulebene (Schulentwicklung) Ziele auf Klassenebene Vermittlung der Grundprinzipien, des Aufbaus und Ablaufs des WiSK Klassenprojekts (Wissen & Haltung) Coaching der WiSK KlassenlehrerInnen bei der Durchführung des WiSK Klassenprojekts (Handeln & Umsetzen)

WiSK Programm Maßnahmen im Wintersemester Pädagogische Konferenz Information des LehrerInnenkollegiums über das WiSK Programm Schulinterne LehrerInnenfortbildung, SCHILF Erarbeitung eines gemeinsamen Begriffsverständnisses Erarbeitung von Modellen der Gesprächsführung im Anlassfall Festlegung von Maßnahmen auf Schulebene (WiSK Schulteam) Unterstützung des WiSK Schulteams (3-5 LehrerInnen) Erstellung von Informationen für SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern Unterstützung von EinzellehrerInnen Gesprächsführung im Anlassfall und in Krisensituationen

WiSK Programm Maßnahmen im Sommersemester Pädagogische Konferenz Information des LehrerInnenkollegiums über das WiSK Klassenprojekt Schulinterne LehrerInnenfortbildung, SCHILF Vermittlung der Grundprinzipien, des Aufbaus und Ablaufs des WiSK Klassenprojekts (WiSK KlassenlehrerInnen) Unterstützung der WiSK KlassenlehrerInnen Umsetzung des WiSK Klassenprojekts in mindestens zwei Klassen der 6. Schulstufe Pädagogische Konferenz (Juni) Abschluss und Reflexion

WiSK Klassenprojekt (im Sommersemester) Im Rahmen einer SCHILF Veranstaltung (Februar) wird das Klassenprojekt vorgestellt. Es gibt Unterlagen sowie eine Begleitung während der Durchführung. Ziele des Klassenprojekts Förderung von sozialer und interkultureller Kompetenz Reduktion von aggressiven Verhaltensweisen bei Schülerinnen und Schülern Durch: Förderung von Empathie und Perspektivenübernahme Bewusstmachen der eigenen Verantwortung und Verantwortungsübernahme Erarbeitung von Handlungsalternativen für alle Beteiligten

Ablauf Impulsphase (8 Einheiten): Strukturierte Einzel- und Gruppenübungen anhand vorgegebener Materialien Rolle der Lehrkraft: Arbeit mit den vorgegebenen Materialien und Gestaltung des didaktischen Prozesses Reflexion (1 Einheit): Rückschau und gemeinsame Planung der Aktionsphase Rolle der Lehrkraft: Verantwortungsübergabe an die Klasse und zielgerichtete Moderation Aktionsphase (4 Einheiten, geblockt): Gemeinsame Unternehmung zur Sicherstellung des Transfers der erworbenen Fähigkeiten in den Alltag Rolle der Lehrkraft: Stärkung der Gruppe durch das Erleben und Bewusstmachen ihrer Fähigkeiten

Inhalte der Einheiten in der Impulsphase Information über das Projekt Erarbeitung gemeinsamer Regeln Einheit 2: Erkennen von Gewaltsituationen Handlungsalternativen als BeobachterIn Einheit 3: Gefühle erkennen und sich einfühlen Einheit 4: Umgang mit eigenen Gefühlen

Inhalte der Einheiten in der Impulsphase Erkennen unterschiedlicher Sichtweisen Handlungsalternativen als Betroffene/r Einheit 6: Einheit 7: Umgang mit kultureller Vielfalt Handlungsalternativen Einheit 8: Vertiefung und Wiederholung