Medizinethik und komplementärmedizinische Methoden F.X.Lackner
Ethik ist eine systematische und pluridisziplinäre Reflexion über jene Werte die menschliches Verhalten begründen und leiten
nach Beauchamp und Childress Ethische Prinzipien nach Beauchamp und Childress Autonomie Benefizienz Non-Malefizienz Gerechtigkeit Wahrhaftigkeit
Definitionen und Unterscheidungen
Schulmedizin Alternativmedizin kausal-analytisch ganzheitlich/holistisch molekular-pathologisch integral korrektiv,substitutiv regulativ organotrop,intern symptomatisch delokal,intern-extern statistisch,standartisiert komplementär,erweitert etabliert,konventionell individualisiert offiziell,orthodox unkonventionell apparativ,technisch alternativ human toxisch sanft Heiltechnik Heilkunst Naturwissenschaft Natur-und Geisteswissenschaft Bock 1993
Warum interessieren sie sich für die Alternativmedizin?
Weitere historische Differenzierung Schulmedizin - Alternativmedizin
Hippokrates 350 v.C EUROPA Hildegard von Bingen 1098-1179 Paracelsus 1493-1541 A.Vesalius 1514-1564 S.Hahnemann 1755-1843 CW Hufeland 1762-1836 F.Bacon 1561-1627 C.Bernard 1813-1878 R.Virchow 1821-1902
Konzeptionelle Charakteristika der konventionellen Medizin
Traditionelle Aufgaben des Arztes Heilen Leiden lindern Funktionen wiederherstellen Trösten Sterbende begleiten
Der Krankheitsbegriff Wesenheit Verlust der Ordnung Funktionsstörungen Seelische Konflikte Kultur WHO: Gesundheit ist psychisches und physisches Wohlbefinden
Ethische Aspekte der Komplementärmedizin(KM) und der Nutzen-Schadenabwägung KM:Privatmedizin Philosoph.orientiert Wenig Praxisstandards Forschungsmangel Harmlose Erkrankung:Patientenvertrauen Konvent.Methoden unbefriedigend Ernste Erkrankung:Nebenwirkungsarmut nicht genug Verhinderung konvent.Therapie
Beurteilungskriterien für Wirkung und Nebenwirkungen Komplementärmedizin: anektotische Berichte Patient schwört darauf Alternatives philos.System erforderlich Schulmedizin: Konsensus Expertenmeinung Journale+Kongresse-klin.Studie RandomContTrial Peer Netzwerke Adverse Events
Neben dem naturwissenschaftlichen Experiment steht gleichberechtigt die Erfahrungsheilkunde mit ihrem reichen Schatz an Kasuistiken.Es gibt keinen Gegensatz von Heilkunst und medizinischer Wissenschaft R.Specker,Steinfurt
Bei der Auseinandersetzung zwischen den alternativen oder ganzheitlichen Therapieformen einerseits und der naturwissenschaftlich orientierten Medizin andererseits handelt es sich also letztlich um eine Inkompatibilität der wissenschaftstheoretischen Konzepte. K.Turnheim,Wien
Evidence based Medicine
Evidence based Medizin ist nicht in der Lage,miteinander wetteifernde Ansprüche verschiedener Interessensgruppen zu schlichten. Ian Kerridge 1998
Die andere Medizin (Stiftung Warentest) 2005 Prof.Edzard Ernst, Exeter, GB 1/3 der alternativen 52 Verfahren positiv out sind :Bachblüten Chelattherapie Elektroakupunktur Irisdiagnostik Kinesiologie
Methodisches Manifest der Komplementärmedizin 1. Verschiedene Fragestellungen-verschiedene Forschungsmethoden 2. stärkstes Studiendesign-entsprechende statistische Vorgaben 3. nicht ausschliesslich klinische Versuche (trials) 4. observationelle Studien-design interventioneller Studien 5. komplementäre Therapie ja ;komplementäre Resultate nein 6. existierende quantitative Verfahren-robust genug für komplementäre Forschung 7. komplexe komplementäre Systeme als „Gestalt“ untersuchen
The Proper Role of Evidence in ComplementaryAlternative Medicine (CAM) 1.Evidence for CAM from RCTs 2.Evidence without the use of RCTs 3.Implications for health care policy no exemption for CAM CAM as lifestyle Hansen&Kappel Journal of Medicine and Philosophy 35: 7-18, 2010
Ethische Aussagen zu nicht validierten Behandlungsformen (AMA) Nicht indizierte Therapien die keinen Nutzen bringen sollen nicht verwendet werden Behandlungsformen welche wissenschaftlich als unwirksam befunden wurden, nicht anwenden Unter den validierten,indizierten und erfolgversprechenden sind gesetzlich verbotene (sich daran halten,ev.Gesetzesänderung) Über indizierte,validierte,erfolgversprechende und gesetzeskonforme mit dem Patienten Einvernehmen herstellen
Risiko-Nutzenabwägung bei konvent.und komplement.Heilverfahren Überlegungen bei Anwendung kompl.Heilverfahren Wirksamkeit Sicherheit + + empfohlen +/- + tolerieren,überwachen + +/-Vorsicht,streng monitieren - - abzulehnen
Patienteninfo und Einverständnis bei komplementären Verfahren Aufklärung informed consent legal Risiko Gemeinsamer Entschluss shared decision ethisch Option über Behandlung Alternativen Nichtbehandlung
Patienteninfo und Einverständnis bei komplementären Verfahren Ethische Aspekte Aufrichtigkeit Frei von Zwang Keine Manipulation Sondersituation:stellvertretende Einwilligung Arzt-Patient Verschiedenes Wertesystem Verschiedene Interessen (Arzt:Wissenschaft)
Ethische Probleme bei der Integration der Komplementärmedizin Akzeptable Wirksamkeitskriterien Art der qualifizierten Nachweise von kontextuellen Variablen und individuellen therapeutischen Erfahrungen Schulmedizin:Gesundheit=Abwesenheit von Krankheit Alternativmedizin:biopsychische Faktoren Diagnoseprozess,Patientenglauben,individ.Erfahrungen Kommunikations und Gewissensprobleme (Arzt-Heiler-Pat.) Oguamanam C., Journ.Altern.Complement.Med. 2006
Genese von Heilverfahren Alternativ Schulmedizin Beobachtung der Natur Magnetfeld Wärme Philosophisches Konzept Bachblüten Gestaltther. Tradition Phytotherapie Beobachtung-Wirkung
Die Akzeptanz alternativer Heilverfahren
Anwendung ethischer Prinzipien Konflikt: Autonomie vs.Benefizienz,Gerechtigkeit,Gleichheit Diskurs:Balance der Prinzipien Dialog:Schul-Komplementärmedizin National Institute of Health Compl.Altern.Med. WHO
Ethische Prinzipien Autonomie proxy consent Benefizienz Wirkung (EBM) Non-Malefiz. Nebenwirkungen Gerechtigkeit Ressourcenverteilung Wahrhaftigkeit informed consent