EU Literatur Alles Goethe, oder was?

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Thema: Die Regieanweisungen in „Die Physiker“
Advertisements

Einführung in die Literaturwissenschaft
Literarische Texte erschließen Kurzprosa
Einführung in die Literaturwissenschaft
Soziale Interaktion und Alltagsleben
Perspektiven literarischer Figuren nachvollziehen
Vorstellungsbildung im Literaturunterricht
Zeit, Raum, Figuren, Blick
FRANZÖSISCH ODER LATEIN ?
Dysfunktionales Erzählen
Merkmale Fragen an das Drama Typen und Formen
Deutsche Literatur von Goethe bis Nietzsche
Die Schlöndorff – Verfilmung
Untersuchungsbereiche
die Katharsis Typische Struktur einer Tragödie nach Freytag:
EU Literatur Alles Goethe, oder was?
Schreibprobe Stilübungen
MERKMALE DER EPIK.
Literaturwissenschaft
Elemente des Dramas Begriffe.
Prof. Dr. Waltraud Schreiber, Universität Eichstätt, Deutschland
MUSEALISIERUNG VON MIGRATION Annäherung an eine Aushandlung gesellschaftlicher Praxis.
Deutsche Nachkriegsliteratur
Körperorientierte Psychotherapie nach Ron Kurtz
Vorlesung Computerphilologie Kormann Wintersemester 05/06 1 Literatur im elektronischen Raum 2 Kormann.
Mögen die besten Gewinnen!
Planungsraster für Unterrichtseinheiten im Fach Deutsch
Die Zeit des Relativismus: Unsicherheit und Krise
TEXTANALYSE GROBVERSTÄNDNIS
Literaturkenntniskompetenzen: Versuch, Deskriptoren zu skalieren Niveau A2.1 (3.Kl.) Ich kann verstehen, welche Informationen und Themen in einem einfachen,
„Wenn der Meister erzählt“
EÜ Literatur 12. Einheit.
Inhaltsangabe RS an Josef.
Eine Charakterisierung verfassen
Narrationsmedium FILM.
UNTERSUCHUNGSBEREICHE EPISCHE TEXTE. UNTERSUCHUNGSBEREICHE HANDLUNG.
Die Redewiedergabe.
Unterrichtsentwurf zum Thema «Wolfgang Borchert, ein Vertreter der Trümmerliteratur (1945–1950)» Siehe: DEUTSCH, 11-12/2014, 01/2015, S. 42 Hauslektüre.
Die Rede.
Georg Spitaler PS Interpretative Zugänge zu Popularkultur WS 2004/05.
Verfassen von Aufsätzen
Grammatikalische Begriffe im Unterricht
Leistungskurs Deutsch
Drei Definitionen des gleichen Begriffes - Was ist gemeint?
PRÄSENTATION EINES LITERARISCHEN WERKES
Narration Story/Plot Diegese Ellipse Fokalisierung Claus Tieber.
Vorlesung Computerphilologie Kormann Wintersemester 05/06
Untersuchungsbereiche
Power Point Präsentation
Perspektiven literarischer Figuren nachvollziehen
Titel zB. SEIFENSTARK.  Stellen Sie sich selbst und den Zweck der Präsentation vor.
Der Stoff des erzählenden Textes. Wer eine Geschichte erzählt, lässt irgendwelche Figuren an irgendeinem Ort zu irgendeiner Zeit irgendetwas tun oder.
Erzählung.
Die Geschichte vom schwarzen Schaf♥
DIE GATTUNGEN.
Die Klassik Deutsch Oberstufe – Literatur und Literaturgeschichte – Die Klassik – JG
Der Versuch, die Andeutungen eines geschriebenen Textes zu verstehen. Beim Lesen den tieferen Sinn ermitteln, der sich nicht unmittelbar aus dem Geschriebenen.
Praxistauglichkeit der Lehrerinnen und Lehrerausbildung Studieren an der Pädagogischen Hochschule fhnw.
Anhand von Die Küchenuhr von Wolfgang Borchert ein Beispiel für die Trümmer- literatur.
Lesen & Schreiben Aufgabenkultur & Leistungsermittlung Rechtenthal 16./17. März 2015 Tel.:
Vo#1:Semantik als Wissenschaft Semantik I Matej-Bel-Universität in Banská Bystrica Zuzana Tuhárska.
Was ist Epik?.
Der Modus Vít Dovalil, Ph.D.
Erzählmodus und Figurenrede
Erzählweise Herr Dr. Peter Bekes hat mir am gestattet, die folgenden Inhalte auf meiner Homepage zu veröffentlichen. Ich danke ihm sehr dafür.
Deutschsprachige Literatur im XX Jahrhundert
Deutschsprachige Literatur im XX Jahrhundert
Der Konjunktiv I Bildung der Formen
Die Erlebniserzählung
Erzählbericht und Personenrede
 Präsentation transkript:

EU Literatur Alles Goethe, oder was? 9. Einheit EU Literatur Alles Goethe, oder was?

Erzähltextanalyse Erzähler Diskurs Geschichte Wer erzählt? Vermittler Wie wird erzählt? Kompositorische und sprachiche Realisierung Geschichte Was wird erzählt? Erzählte Welt Figuren Handlung

Wie erzählt der Erzähler? Parameter des Diskurses Erzählperspektive Präsentation von Rede und mentalen Prozessen Zeitrelationen zw. Diskurs und Geschichte Wissensvermittlung und Info-Vergabe Erzählen über das Erzählen Zuverlässigkeit des Erzählens Stil

Anlage der Erzählperspektive Fokalisierung (Genette) Nullfokalisierung („alles“) Interne F. („genausoviel“) Externe F. („weniger“) Alternativ: Erzählperspektive (Schmid) Zeitliche, räumliche, sprachliche, ideologische Perspektive

Präsentation von Rede und mentalen Prozessen Erzählerrede und Figurenrede Erzählerrede Diegetischer und mimetischer Modus Äußere (Äußerungen) und innere Rede (mentale Prozesse: Gefühle, Gedanken) Figurenrede Zitierte Figurenrede - direkte FR. Transponierte Figurenrede – indirekte FR. u. erlebte FR. Erzählte Figurenrede – erzählte R.

Gedankenrede = analog Zitierte Gedankenrede – innerer Monolog und Gedankenzitat Transponierte GR – indirekte und erlebte GR Erzählte GR

Zeitrelation v. Diskurs u. Geschichte Zeitebenen: Erzählzeit Erzählte Zeit Zeitliche Organisation: Ordnung: In welcher Reihenfolge? Ordo naturalis Ordo artificialis Narrative Anachronie - Achronie Analepse und Prolepse Gleichzeitigkeit – Linearität

Dauer: Wie lange? Frequenz: Wie oft? Erzähltempo = erzählte Zeit : Erzählzeit Zeitraffung erzählte Zeit > Erzählzeit Zeitdeckung erzählte Zeit = Erzählzeit Zeitdehnung erzählte Zeit < Erzählzeit Ellipse Deskriptive Pause Frequenz: Wie oft? Singulatives E. 1 Ereignis 1 mal erzählt Repetitives E. 1 Ereignis n mal erzählt Iteratives E. n maliges Ereignis 1 mal erz.

Grammatisches Tempus: Präteritum: Darstellung des Erzählten Präsens: Thematisierung des Erzählens selbst Historisches / dramatisches Präsens: Markierung einer Szene, Spannung, Rezeptionslenkung Zeitangaben: Kalendarische ZA Deiktische Adverbien Relationale ZA

Informations- u. Wissensvergabe Literatur ruft Wissen auf / erzeugt (neues) Wissen Informationsvergabe steuert die LeserInnenaffekte: Auslassung, Andeutung, Überraschung > Spannung Referiert auf Weltwissen Informiertheit (Wer weiß mehr?): ErzählerIn – LeserIn Figur A – Figur B

Stil Rezeptionsstilistik Stilgeschichte: Stilanalyse: Wirkung Grundannahme: Stil und Stoff bedingen einander Stilgeschichte: Normative Poetik – Dreistillehre Deskriptive Poetik – Lockerung ab d. 18. Jh. Vielfalt der Stilebenen – Moderne Stilanalyse: Wort- und Satzebene, Markierungen, Interpretation, Wechselwirkung

Arbeitsaufgabe bis zum 4. Juni Analysieren Sie Goethes „Novelle“ nach den Parametern des Diskurses: Erzählperspektive Präsentation von Rede und mentalen Prozessen Zeitrelationen zw. Diskurs und Geschichte Wissensvermittlung und Info-Vergabe Stil

Arbeitsaufgabe für die Semestermappe Verfassen Sie eine ca. 3 Seiten lange Analyse / Interpretation von Goethes „Novelle“. Theorie / Instrumentarium nach Lahn/Meister: Wer erzählt? Erzähler Was wird erzählt? Geschichte Wie wird erzählt? Diskurs

Tipps Beachten Sie die „checklists“ in Lahn/Meister Wählen Sie einen oder zwei Bereiche aus, mit denen Sie sich näher beschäftigen wollen und nennen Sie diese auch zu Beginn Ihrer Analyse. Auch hier werden Sie noch eingrenzen / Schwerpunkte setzen müssen.