Vermarktlichungstendenzen der Familie nach C. Albrecht.

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Vermarktlichungstendenzen der Familie nach C. Albrecht

1.) Soziale Status von Individuen wird in der Regel zunächst über die Frage geklärt, in welchen Markt die Familie eingebunden ist. 2.) Größe der Familie ist von diesem Beruf und den Arbeits- formen abhängig. 3.) Auch die innere Struktur der Familie ist stark davon abhängig, in welchen Markt die Familie eingebunden ist. Das betrifft vor allem das Gefälle der Geschlechter- verhältnisse. Marktdeterminierte Strukturelemente von Familie

Für Gehlen, der u.a. bei Scheler studierte, ist der Mensch im Vergleich zum Tier durch seine "Unspezialisiertheit" ein Ausnahmefall, ein biologisch defizitäres Wesen - ein "Mängelwesen" -, das in besonderer Art und Weise auf Kultur angewiesen ist: "Der Mensch ist also organisch 'Mängelwesen' (Herder), er wäre in jeder natürlichen Umwelt lebensunfähig, und so muß er sich eine zweite Natur, eine künstlich bearbeitete und passend gemachte Ersatzwelt, die seiner versagenden organischen Ausstattung entgegenkommt, erst schaffen, und er tut dies überall, wo wir ihn sehen." (GEHLEN)

Familie als außerökonomischer Erziehungsverband Primärbeziehungen sind marktfern strukturiert, weil sie 1.) optionsunfähig 2.) tauschunfähig 3.) konkurrenzunfähig sind.

Andere Mütter riechen anders, und deshalb muss mit und an ihnen erneut die Erfahrung stabilisiert werden, dass man hier auch Nahrung und Wärme bekommt. In jeder Angebotsauswahl wird diese Erfahrung vorausgesetzt. Wir können nur dann zwischen zwei Automarken wählen, wenn wir fest davon ausgehen, dass beide fahrtüchtig sind. Erst wenn jene primäre Stabilität einmal gewonnen ist, wir etwa die Erfahrung gemacht haben, dass Autos, die beim Händler stehen, in der Regel auch fahren können, erst wenn das Kind sich erwartungssicher in einem gewohnten Raum bewegen kann, lernt es, mit Optionen umzugehen. Freilich immer nur unter der Voraussetzung stets in jenen sicheren Hafen der Stabilität und Kontinuität jenseits von Options- möglichkeiten zurückkehren zu können. Marktverhalten setzt also eine erfolgreiche primäre Sozialisation voraus. (Albrecht, S. 246)

Folgen der Vermarktlichung primärer Sozialisation Entpersonalisierung der primären Sozialisation Kinderbetreuung wird in einen Tauschakt einbezogen in einer institutionellen Betreuung kommen Kinder unter neue Konkurrenz

Liebe zum Kind Im Laufe des Modernisierungsprozesses wird das Verhältnis der beteiligten Personen aus ökonomischen Interessen herausgelöst und zunehmend für "private" Interessen, Wünsche und Hoffnungen geöffnet. Das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern wird zunehmend von den wachsenden emotionalen Bedürfnissen, die im Zuge von Individualisierungs- prozessen entstehen, bestimmt. (Vgl. BECK, BECK- GERNSHEIM, Chaos.)

Rückgang der Geburtenraten Fehlen einer "Hintergrund"-Person Anstieg der Anforderungen, die sich mit Kinderhaben verbindet kindergerechte Umgebung Partnerschaft Erziehung eigene Persönlichkeit

Eltern-Kindbeziehung charakterisiert durch Prinzip der Verantwortung Verunsicherung Konkurrierende Ratschläge Ausbruchversuche Liebe als Verstärkereffekt