Globalgeschichte Einführung in die VO

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 Präsentation transkript:

Globalgeschichte Einführung in die VO Historiografie der Globalgeschichte (18.-21.Jh. ) Wissenschaftstheorie 3

Mögliche Einteilungen von Geschichte Epochen: Antike, Mittelalter, Neuzeit, Zeitgeschichte, etc. Aspekte: Wirtschafts-, Sozial-, Politik-, Frauengeschichte etc. Räume: Lokale, Europäische, “Außereuropäische“, Global-Geschichte

Universalgeschichte

POSITIVISMUS 19.JH. Wissenschaftliche Aussagen (Geschichte) unterscheiden sich von unwissenschaftlichen Aussagen (Geschichten) dadurch, dass sie 1. empirisch belegbar (Quellen) 2. argumentativ begründbar sind. Institutionalisierung der Geschichtswissenschaften an den Universitäten und Akademien

UNIVERSALGESCHICHTE 18. Jahrhundert Geschichte als Singular dient der Legitimierung und der Orientierung der neuen bürgerlichen Welt in Raum und Zeit. Geschichte ist Teil des Projekts der Transformation in eine bürgerliche Gesellschaft. Anspruch, dass die Transformation universal sein soll, weil sie vernünftig ist.

UNIVERSALGESCHICHTE 18. Jahrhundert Vernunft setzt sich zusammen aus der Antwort auf folgende Fragen (nach I. Kant): Was kann ich tun? – Verstand – Erkenntnis Was kann ich beurteilen? – Sinne – Ästhetik Was darf ich hoffen? – Freiheit – Ethik

UNIVERSALGESCHICHTE 18. Jahrhundert Die Geschichtsmächtigkeit der Vernunft begründet die Geschichte im Singular theoretisch. Der Inferioritäts- und Exklusionsdiskurs der europäischen Wissenschaften seit dem frühen 18. Jahrhundert begründet die Geschichte im Singular praktisch.

Eurozentrismus europäischen Wissenschaften Wissenschaftliche Kriterien begründen Andersartigkeit als Minderwertigkeit, zum Beispiel die Weltregionen: Amerika ist im Vergleich mit Afrika inferior, weil Tiere, Menschen und Natur im allgemeinen „kleiner“ sind als in Afrika. Asien ist inferior gegenüber Europa, weil Asien „alt“, „verbraucht“ und somit „unveränderlich“ ist. Afrika ist im Vergleich mit Europa inferior, weil in Afrika „keine Zivilisationen“ bestehen.

Fazit aus dem Inferioritätsdiskurs Europa ist jene Zivilisation, die in eine universale (bürgerliche) Zukunft weist. Immanuel Kant: Praktische Vernunft Was darf ich hoffen?  Freiheit Karl Löwith: Säkularisierung des Heilgeschehens (statt Paradies heißt das Zauberwort Freiheit ... in der Zukunft)

Postmoderne, Postkolonialismus Subaltern Histories

Postkolonialismus 21. Jahrhundert Welche ist die Perspektive, von der aus die Geschichte wahrgenommen, gesehen und beurteilt wird? Frage nach Zeit und Raum  viele unterschiedliche Räume und Zeiten  unterschiedliche Geschichte/n

Flucht und Migration Zur radikal allgemeinen Erfahrung des 20. Jahrhunderts gehören weltweit Flucht und Migration. Globale Bewegungen  lokale Begegnungen Begegnungen  Interaktionen Letztes Drittel des 20. Jahrhunderts: Phänomen der Globalisierung von Waren, Menschen und Geschichten

Globale Dynamik Alle gemeinsamen Erfahrungen von Interaktion formen die Welt. Die Geschichte interessiert sich nicht nur für die Strukturen – z.B. was Flucht/ Migration auslöst, bewirkt etc.– sondern richtet ihr Interesse auf die Unterschiede in den Erfahrungen und vergleicht diese.

Universal-, Welt- und Globalgeschichte Die Universalgeschichte befasst sich damit, wie die eine Welt werden wird. Die Weltgeschichte erzählt die Geschichte, wie die eine Welt zustande gekommen ist. Die Globalgeschichte erzählt die Geschichte von Interaktionen in möglichst vielen Varianten und aus unterschiedlichen Perspektiven  Auflösung der Geschichte im Singular Postmodernes Ende der großen Entwürfe