Gliederung Das Experteninterview Was/Wer ist ein Experte?

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Qualitative Marktforschung
Advertisements

Experteninterview Ziel des Experteninterviews ist es, über bestimmte Sachverhalte Informationen zu gewinnen, die auf anderem Wege nicht (oder nicht so.
Wissenschaftliches Arbeiten
Wissenschaftliches Arbeiten als Arbeitsprozess
Empirische Forschung Empirisch = eine wissenschaftliche Vorgehensweise betreffend, die nicht auf theoretischen Begründungen, sondern auf nachvollziehbaren.
Kapitel 12 Praktisches Training Lehrgangsüberblick und Praktische Hinweise fürs Training.
Das autobiographisch – narrative Interview
Befragung (Interview)
Befragung (Interview)
Das nonstandardisierte, unstrukturierte Interview
Present Yourself! – Identität 2.0 durch E-Portfolios
Klaus J. Kohler IPDS, Kiel
Die Registervariablen: Tenor of Discourse
Der Umgang mit qualitativ erhobenen Daten: Strategien der Datenanalyse
Patrick Rössler Einführung in die Methoden der empirischen Kommunikationsforschung Vorlesung BA Kommunikationswissenschaft (123) Grundlagen-LVG.
Patrick Rössler Methoden der Datenerhebung und -auswertung Vorlesung BA Kommunikationswissenschaft (G21) 1.
Elternarbeit in der innovativen Ausbildung von Lehrern
Einführung von Groupware
Das Experteninterview
Narratives Interview und Biographieforschung
Methoden der empirischen Sozialforschung II
Die neuen Einheitlichen PrüfungsAnforderungen
Fritz Gempel Personalmonitoring Sozialwissenschaftliche Methoden zur Unterstützung der Personalentwicklung.
Entwicklungsperspektiven von Arbeit VI Kultur und Medien Kreativität, Kunst und Spiel – Neue leitbilder für Organisation und Management.
Die Darstellung von Außen und Sicherheitspolitik in Kommentaren im deutschen Hörfunk Mediale Vermittlung von Bedrohung Lehrstuhl Internationale Politik,
Evaluation eines Selbstbehauptungstrainings für Hortmädchen (WENDO-Evaluation) Barbara Klöver, Florian Straus München, 3. Juni 2003.
Methoden der Qualitativen Sozialforschung
Arbeitstitel der Dissertation:
M. Schrinner AS Obb., Kompetenz durch Bildung und Erfahrung die AKTIVSENIOREN unterstützen JobGate Kooperation zwischen der bildungsagentur.
Diplomarbeit | Dlesk Peter | Juni 2008
Harninkontinenz im Alltag der Betroffenen-Wünsche und Erfordernisse in der pflegerischen Beratung - Fachtagung der Kontinenz-Stoma-Beratung Österreich.
Stadt- & Kulturraumentwicklung
Abschlusspräsentation Titel der Seminararbeit
Die sozialen Dimensionen der Nachhaltigkeit - Vorschläge zur Konkretisierung und Operationalisierung -
Formen der Befragung Jelena Pervan.
Öffentlichkeitsarbeit für Non-Profit Organisationen (NPO)
Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
Erhebungsverfahren: Der verbale Zugang, das Gespräch, spielt in der qualitativen Forschung eine besondere Rolle. Aus Beobachtungen lassen sich subjektive.
Übersicht: Grundlagen und Perspek-tiven der Soziologie
Kernlehrmittel Jugend + Sport
GK/LK Sozialwissenschaften
INKLUSION GANZ PRAKTISCH aus Sicht einer Sprachförderin der Bundesinitiative FRÜHE CHANCEN Ulrike Dreyheller KITA „Haus der bunten Träume“ Erfurt.
Dr. des Martina Peitz.
Soziale Repräsentationen von pädagogischen Fachkräften zu interkulturellem Lernen Forschungsprojekt:
Über die Zukunft des Buches im Zeitalter des Internets
LEITERPERSÖNLICHKEIT
Marketing Grundlagen-Lehrgang
Werk im Kontext Werk im Kontext
GK/LK Sozialwissenschaften
Leistungskurs Deutsch
Terminologie Wortschatz der Fachsprache
Empirische Sozialforschung am Beispiel der Limburger Nordstadt
Qualitative Interviews Sabina Misoch ISBN: © 2015 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Mu ̈ nchen/Boston Abbildungsübersicht / List of Figures.
Erfahrungen mit SEIS Ort, Datum.
Workshop 1: Diagnose – und jetzt? StD Bertsche Workshop 1 : Diagnose – und jetzt? Workshop 1 : Diagnose – und jetzt?
Georg Spitaler PS Interpretative Zugänge zu Popularkultur WS 2004/05.
Methoden der Sozialwissenschaften
The link between leadership and followership: How affirming social identity translates vision into action. Projektarbeit Sozialpsychologie: Soziale Identität.
Einführungsveranstaltung zum Seminar:
Einführung Dokumentarische Methode
Georg Spitaler PS Interpretative Zugänge zu Popularkultur WS 2004/05
Projektformulierung für die Baccalaureat-Arbeit
Berufsbildungsinstitut Arbeit und Technik Berufliche Fachrichtung Fahrzeugtechnik „Beruflichkeit“ als Konzept für die Gestaltung von Studium und wissenschaftlicher.
GK/LK Sozialwissenschaften Informationen Klasse 9 1. Februar 2016.
WER? WIE? WAS? WIESO? WESHALB? WARUM? – WER NICHT FRAGT… BLEIBT DUMM! Sozialwissenschaften – Was ist das?
Dott.ssa Monika Hengge Deutsch II Mod. a a.a. 2015/2016 Textanalyse Fachsprache Tourismus Textanalyse „Pack for a purpose“ Analyse der textinternen Faktoren.
1 Systemische Beratung Clemens Finger – Martin Steinert Systemische Beratung
Die klassischen Methoden der historisch-vergleichenden Forschung Universität Zürich Soziologisches Institut Seminar: Methoden des internationalen Vergleichs.
Dott.ssa Monika Hengge Deutsch II Mod. a a.a. 2015/2016 Textanalyse Fachsprache Tourismus.
Universität zu KölnHumanwissenschaftliche Fakultät SIGMA SIGMA Zur Situation gehörloser Menschen im Alter SIGMA Wissenschaftliche Untersuchung an der Universität.
 Präsentation transkript:

Gliederung Das Experteninterview Was/Wer ist ein Experte? Diskursverläufe/Das Interview Auswertung Quellen: Meuser, Michael & Nagek, Ulrike (1991): ExpertInneninterviews – vielfach errobt, wenig bedacht. In: Detlef Garz & Klaus Kraimer (Hrsg.): Qualitativ – empirische Sozialforschung. Konzepte, Methoden, Analysen. Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 441 – 471

1. Das Experteninterview Journalistisches Interview Experteninterview Hauptmotiv: öffentliches Interesse Hauptmotiv: sachliches Interesse Vorgehensweise: investigativ Tatsachen werden ans Tageslicht gebracht, auch und besonders unangenehme, und zwar notfalls auch gegen den Willen der Befragten Vorgehensweise: konstruktiv Sachzusammenhänge werden erhellt, und dies nie gegen den Willen der Befragten Motivation der Befragten im Interview: Meinungsäusserung, Rechtfertigung, Selbstdarstellung Motivation der Befragten im Interview: Sachmotivation, Wissensvermittlung, Darstellen von Wissen und Können k.o.-Kriterium Befragter: Person / Meinung nicht von öffentlichem Interesse k.o.-Kriterium Befragter: Befragter ist kein Experte / hat keine Erfahrung k.o.-Kriterium Interviewer: Interviewer hat keine Medienmacht k.o.-Kriterium Interviewer: fachliche Inkompetenz

1. Das Experteninterview Experteninterview = Jemanden zu seinem/ihrem Wissen befragen Quelle der Tabelle: Lewis Anthony Dexter: Elite and Specialized Interviewing

2. Wer/Was ist ein Experte - Welche Gesichtspunkte gilt es bei der Suche nach Experten im Auge zu behalten? langjähriges Erfahrungswissen fundiertes Wissen

2. Wer/Was ist ein Experte aufgrund einer besonderen Ausbildung gesellschaftlich anerkannten Zugang zu einem bestimmten Tätigkeitsfeld haben (z.B. Medizinstudium ⇒ Arztpraxis) aufgrund ihrer Stellung in einer Institution – Unternehmen, Forschungsinstitut, Behörde etc. – an Entscheidungsprozessen beteiligt sind (z.B. Forscher an Hochschuleinrichtungen) Experte = Jemand, der/die aufgrund langjähriger Erfahrung über bereichs-spezifisches Wissen/Können verfügt

3. Diskursverläufe/ Das Interview Leitfadenorientiertes Interview Gute Vorbereitung: Fachterminologie, Sachkenntnis / -kompetenz themenfokussiertes Gespräch ohne Antwortkategorien Qualität statt Quantität

4. Auswertung Vergleichend zwischen den interviewten Experten Themen fokussiert Ziel: Generierung empirischen Wissens

4.1 Transkription Pausen, Stimmlage und nonverbale Kommunikation ist irrelevant Nur zur Sache gehöriges wird transkribiert

4.2 Paraphrase protokollarisch am Inhalt orientiert Länge ist abhängig vom Informationsgehalt Gefahr: inhaltliche Verzerrung

4.3 Überschriften Terminologie des Interviewten verwenden Textinhalt, nicht die interviewte Person ist die Hauptsache Gruppierung nach Themen

4.4 thematischer Vergleich Synthese aus mehreren Interviews Verwendung von typischen Redewendungen zur thematischen Verdichtung auf Fachsprache achten

4.5 soziologische Konzeptualisierung Lösung vom Text „Übersetzung“ in soziologische Fachsprache empirische Generalisierung

4.6 theoretische Generalisierung Verknüpfung des Interviewmaterials mit eigenem Fachwissen drei Entscheidungsalternativen, bei der Konfrontation vom Empirie und Theorie 1) die Konzepte sind inadäquat 2) die Konzepte wurden falsifiziert 3) die Konzepte passen

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!