Nation Im Verständnis der Kulturwissenschaften „imagined communities“ (Löfgren, Anderson), d.h. gesellschaftliche Konstruktionen, die z.B. im Prozess des.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Miteinander für Europa 2012
Advertisements

Von der konstruierten Wirklichkeit Wirklichkeit als Konstrukt kognitiver Systeme Medien als Baustein für Bildung von Wirklichkeitskonsens.
Grundbegriffe der Pädagogik: Bildung, Sozialisation, Erziehung
Kultursensible Kommunikation im Sozial- und Gesundheitsbereich
Rechtsextremismus und Einwanderung
Interkulturelle Kompetenz der Lehr- und Fachkräfte LWL Münster 10./
Name of speaker Kultursensible Kommunikation im Sozial- und Gesundheitsbereich ICH BIN EINE EIGENE WELT…DU BIST.
Übersicht über das Promotionsvorhaben
Einführung in die Internationalen Beziehungen
Referat von Natalia & Derya PA LK 13/II (BU)
Landeskunde deutschsprachiger Länder 德语国家国情
Knowledge in Cross-Cultural Management in the Era of Globalization.
Begründer Begriffsklärung Zentrale Untersuchungsgegenstände
Soziale Interaktion und Alltagsleben
Raumbezogene Identität Virtuelle Denk- und Handlungsräume
Kollektive Identität Corinna Sticksel und Kathrin Mudersbach
Präsentation der Ergebnisse Gesprächskreis 3: Zur Gleichstellung der Geschlechter Migrationskonferenz Hier sind wir zuhause 14. Juni 2008, 13 bis 19 Uhr.
Körper und Wissen Hans Joas: Kreatives Handeln.
WM 06 : Party-Patriotismus oder Ausdruck eines gewandelten nationalen Selbstverständnisses? Von antinationaler und postnationaler Identität zu erneuter.
EuropaRAThaus Erklärung Für ein Europa der Bürgerinnen und Bürger „Wir einigen keine Staaten, wir verbinden Menschen“ (Jean Monnet) Anlässlich.
Evangelische Jugend im Kirchenkreis An Nahe und Glan Kinderfreizeit 2007 und 2008 Ein Beitrag zur Frage: Was soziale Bildung Plus auch ist.
Die Politisierung europäischer Identität in der Euro-Schuldenkrise Präsentation auf der Perspektiv-Konferenz „Quo vadis Europa?“, 24. Mai 2012 Konvent.
Jutta Becker Bedürfnisgerechtes
WAHL EINES HEILERS Beweggründe und Einflüsse auf die Wahl eines Medizinsystems.
Artikel von Michael Lambek, 1985 Betrachtung Trance/Besessenheit: menschlich, sozial u. geschichtlich in kulturellen Kontexten, Produkt geschichtlicher,
Center for Environmental Systems Research, University of Kassel, Germany CliMA-Kolleg-Seminar am : Modell des sozialen Einflusses und des sozialen.
TEIL I Ökonomisches System Medien- System Gesellschafts- System
Übersicht: Individualisierung & Globalisierung
Erscheinungsformen der Religionen in der Bundesrepublik Deutschland.
UNITED NATIONS Educational, Scientific and Cultural Organization Kulturelle Vielfalt UNITED NATIONS Educational, Scientific and.
MUSEALISIERUNG VON MIGRATION Annäherung an eine Aushandlung gesellschaftlicher Praxis.
Unser Leitbild Wir sind eine Gruppe schwuler Führungskräfte, die mit ihrem Engagement positive Zeichen setzen …
Europäische Identitat?
Univ. Prof. Dr. Thomas A. Bauer - University of Vienna, Department for Communications - MEDENKOMPETENZ - Bedingungen und Herausforderungen.
Gewußt Wo – Vernetzen in Worms
„Citizenship in Europa“
Konzepte von Interkultureller Pädagogik
Interkulturelle Kommunikation
PAED WS07/08 Thomas A. Bauer Medienp ä dagogik - Positionen zwischen wissenschaftl. Interesse und praktischer Umsetzung Position der fr ü hen (geisteswiss.)
Interkulturelle Kompetenz – Was ist das?
Konfliktforschung II:
Mag. Gernot Blieberger MAS
Soziale Interaktion und Alltagsleben
Vorlesung: Geschichtskultur und historisches Lernen in historischer und theoretischer Perspektive Dr. Markus Bernhardt SS 2007.
Vienna Conference on Consciousness Teil I "Was ist die neuronale Grundlage des Bewußtseins? Wo ist es im Gehirn?" Beitrag von Michael L. Berger (Center.
Vorschläge für Schulentwicklung: Was ist gute Schule?
KULTUR TIM-99 Presented by : Carlos Zafrane Susi Andriani
Das Unbehagen in der Landeskunde
Comenius-Projekt Fragebogen zum Thema
Inklusion/Exklusion von Menschen mit Behinderung
WSIS – World Summit on the Information Society Weltgipfel zur Informationsgesellschaft Perspektiven für Bibliotheken Präsentation zur ASpB-Tagung 2005.
ZUKUNFTSTAG NIEDERÖSTERREICH Zukunft. Bürgerbeteiligung. Neue Wege in der Kommunikation mit den Bürgern BADEN, 7. NOVEMBER 2014 Dr. Serge Embacher, Berlin.
Werte – Normen - Erziehungsziele
1 Strukturierung von Situationen (Strukturierung als Lernkomponente) Thomas Höpfel Seminar für Rechtstheorie und Rechtsinformatik WS 2004/05.
FH-GELSENKIRCHEN || EJÖ || PROF. OBERMEIER || JTK SS 2005 || STEFAN GEWECKE PR FÜR FORTGESCHRITTENE INTERNATIONALE PR || MARKETING UND PR ||
„Frauen fragen Frauen“ Präsentation zum Forschungsprojekt
Georg Spitaler PS Interpretative Zugänge zu Popularkultur WS 2004/05.
Hausaufgabe 1 Was ist Sozialpsychologie und wie unterscheidet sie sich von anderen, verwandten Disziplinen? Einführung
Inhalt Kap. 29: Defining Culture Kap. 30: Games as Cultural Rhetoric Kap. 31: Games as Open Culture.
Kognitive Methoden  Als eine Auseinandersetzung mit der behavioristischen Lerntheorie Skinners  entsteht in den späten 60-er Jahren eine Verbindung.
Gestalttherapie mit Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung – Chancen und Stolpersteine Bettina Sulyok.
Regionaltagung Zukunftsschulen NRW
Schweizer Geschichtsbuch 2 Handreichungen für den Unterricht Folie 0© 2011 Cornelsen Verlag, Berlin. Alle Rechte vorbehalten. 5. Das Europa der Nationalstaaten.
Patriotismus wird heute allgemein von Nationalismus und Chauvinismus unterschieden, insofern Patrioten sich mit dem eigenen Land und Volk identifizieren,
Kommunikation mit Patienten Rothenburg ob der Tauber 19. November 2004.
Seminar für Kulturwissenschaft und Europäische Ethnologie, Dr. Konrad Kuhn Kulturelle Praktiken und symbolische Dimensionen städtischer 1. Mai- Veranstaltungen.
Folie 1 Kulturelle Vielfalt: eine ethische Reflexion Peter Schaber (Universität Zürich)
Warum Interkulturelle Kommunikation?
Interkulturelles Management & Business Knigge
 Präsentation transkript:

Nation Im Verständnis der Kulturwissenschaften „imagined communities“ (Löfgren, Anderson), d.h. gesellschaftliche Konstruktionen, die z.B. im Prozess des „nation building“ über nationale Symbole hergestellt und tradiert werden und die Annahme einer nationalen (imaginären) „communitas“ sowie von Grenzen derselben implizieren. Annahme bzw. Wunsch politischer Souveränität und Institutionalisierung

Nation Annahme nationaler Andersartigkeit der anderen („Nationalcharakter“, nationale Kulturunterschiede) Nation-Building nur als Kontrastprogramm verstehbar, bes. im 19. Jhd. Konstruktion von Nationalkulturen über z.B. „Volkskultur“, nationale Museen, Nationalsprachen, Nationalliteratur (z.B. Goethe, „Volksmärchen“) Konstruktion der idealistischen Volksbegrifflichkeiten (ethnos, Volkskultur)

Nationalismus Annahme nationaler Besonderheit und Überlegenheit Nationale Rhetorik in der Politik und im öffentlichen Alltag

Nationale Symbole Offizielle und inoffizielle Zeichen eines Landes, die speziell dieses Land versinnbildlichen und diesem bestimmte Werte, Vorstellungen und Eigenschaften zuschreiben. Sie wurden von Mitgliedern des Landes und/oder aus der Außensicht im Prozess der Tradition und Kommunikation als potentiell von allen Mitgliedern geteilt angenommen („wir“ und „die anderen“) Sie können nationale Identität vermitteln (normative Ebene und Ebene der tatsächlichen Bedeutung im Alltag sind hier zu unterscheiden)

Nationale Symbole Sie haben „kulturelles Gewicht“ (Löffgren, Ehn), d.h. sie verweisen auf kollektiv geteilte Emotionen, Sinneserfahrungen, Erinnerungen, Bilder, Gerüche, Gewohnheiten, kulturelle Praxen, die häufig nicht bewußtseinspflichtig für die Insider sind, sondern erst durch den Kontakt mit der Außenperspektive deutlich werden.

Nationale Kultur Innerhalb der Grenzen eines Landes geteilter Wissensfundus (Werte, Normen, Gesetze, Rituale) Zentrale Frage Löfgrens: Wie wird sozialer und politischer Raum zu kulturellem Raum? „How is the nation established as a nationwide cultural space, as a (…) communicative community …?“ (Löfgren 1989) Schulen und Medien als Vermittler eines „normativen kulturellen Erbes“ Nationale Kultur als Mixtur aus normativen und deskriptiven Elementen (Löfgren)

Identitätskonstruktion als Prozess

Felder der Identifikationspraxis

Nationale Identität Kognitive Ebene (Merkmale) Emotionale Ebene (Gefühle) Handlungsebene (Verhaltenserwartungen) Kulturwissenschaftliche Fragestellungen: Diskursive Herstellung von Identität Identitätspolitik Stellenwert des Nationalen im individuellen Identitätsgebäude