Doppelsinn oder Mehrdeutigkeit AMBIGUITÄTEN Doppelsinn oder Mehrdeutigkeit

„Prominente zeigen ihre Eier“ lautete die Überschrift im Gesellschaftsteil einer Wiener Tageszeitung. Der Artikel bezog sich auf die Präsentation und anschließende Versteigerung bemalter Straußeneier. Künstler, Sportler und Politiker hatten für einen karitativen Zweck Straußeneier mit mehr oder weniger originellen Motiven versehen.

„Renate Götschl abgetrieben“ konnte man im Sportteil lesen und sich dann Gedanken machen. (Für Nicht-Wintersportler: Frau Götschl kam bei einem Skirennen von der Strecke ab!)

„McLaren wechselt den Gummi“ im Sportteil wird man oft fündig. Unter dieser Schlagzeile wurden wir darüber informiert, dass McLaren-Autos zukünftig statt der Reifen von Bridgestone jene von Michelin verwenden werden. Drei Beispiele für Ambiguität (Doppelsinn, Mehrdeutigkeit). Unbeabsichtigt, will ich mal annehmen. In der Werbung werden Ambiguitäten bewusst eingesetzt. Zuerst wird das Ziel gesteckt, worauf das Wort oder die Wortkombination hinzielen soll. Dann wird nach einer passenden Ambiguität gesucht, die den Betrachter zu einer eigenen Denkleistung veranlasst bei der er  die richtige Bedeutung selbst entdeckt. Durch das Aha-Erlebnis wird eine nachhaltige Wirkung erzielt.

„Rein aus Prinzip“ (Reinigungstechnik STANGL) 

„Rein in die Zukunft“ (PERSIL) 

„In jeder Beziehung zählen die Menschen“ (ERSTE Bank) 

„Sicherheit liegt in der Luft“ (Austrocontrol) 

„AIDA“ AIDCA Attention, Interest, Desire, Conviction, Action Die amerikanische Kurzformel für das Schema von Werbestrategien heißt: AIDA. AIDA ist auch eine Ambiguität, kann damit doch - außer dieser Kurzformel - auch eine Oper gemeint sein. Cyril Freer zählte 1920 in seinem Buch "The Inner Side of Advertising" die wichtigsten Komponenten erfolgreicher Werbung auf: "AIDCA, Attention, Interest, Desire, Conviction, Action." Die Formel lautete also AIDCA, durchgesetzt hat sich aber aus Gründen der Ambiguität AIDA. AIDCA Attention, Interest, Desire, Conviction, Action

„AIDA“ Attention: Aufmerksamkeit erregen. Interest: Interesse aufrecht erhalten. Desire: Wunsch nach dem Produkt verstärken. Action: Kauf des Produktes. Nächste Folie, bitte aufschreiben und merken – AIDA, sollte jeder Medienfachmann/frau kenne.

„Pajero“ Wichser Es gibt aber auch unerwünschte Zweideutigkeiten Manch Unternehmer überlegt nicht, was ein Markenname im Ausland bedeutet: "Pajero" von Mitsubishi steht in Spanien umgangssprachlich für "Wichser",

„Pinto“ Zumpferl "Pinto" von Ford bedeutet in Brasilien "Zumpferl„

„MR2“ merde (Scheiße) Der "MR2" (Mazda) klingt für Franzosen wie "merde" (Scheiße)

„irish mist“ Irish Moos Dass das Parfum "irish mist" im deutschsprachigen Raum kein erfolg wird ist klar, daher kennen wir es unter „Irish Moos“

„Tchibo“ Selbstmord Tchibo ist das japanische Wort für "Selbstmord"

„vileda“ Warenzeichen, die über eine Eigenschaft der Ware Irre führen können, werden nicht als Marke registriert. Ambiguitäten können hier helfen. Zum Beispiel bei der Marke "vileda", die eine phonetische Ambiguität zu "wie Leder" ist. „wie Leder“

Euch fallen sicher auch etliche Möglichkeiten ein, wie Ambiguitäten in der Werbung eingesetzt werden könnten. Lehrern manchmal auch. Nehmt einige der Beispiele als Anregung und bildet Vierergruppen. Ihr habt 20 Minuten Zeit für eine Anzeige in Wort und Bild.

Euch fallen sicher auch etliche Möglichkeiten ein, wie Ambiguitäten in der Werbung eingesetzt werden könnten. Lehrern manchmal auch. Nehmt einige der Beispiele als Anregung und bildet Vierergruppen. Ihr habt 20 Minuten Zeit für eine Anzeige in Wort und Bild.

Euch fallen sicher auch etliche Möglichkeiten ein, wie Ambiguitäten in der Werbung eingesetzt werden könnten. Lehrern manchmal auch. Nehmt einige der Beispiele als Anregung und bildet Vierergruppen. Ihr habt 20 Minuten Zeit für eine Anzeige in Wort und Bild.