Techniken selbstgesteuerten Lernens Workshop: Mai 1998 an der Ludwig-Maximilians-Universität München (Prof. Dr. Elbing) Die Reflexion des eigenen Handelns und damit verbunden des eigenen Lernens wird als selbstgesteuertes Lernen bezeichnet. A. H. Selbstgesteuertes Lernen
Selbstgesteuertes Lernen Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen Das Wissen um konkrete Lerntechniken Die Fähigkeit zum selbstgesteuerten Lernen Selbststeuerung in Reinform: Ich lerne, was ich will (Interesse, Motivation) wie viel ich will (roter Faden, Ausdauer) und wie ich es für sinnvoll halte (Methodik) A. H. Selbstgesteuertes Lernen
Selbstgesteuertes Lernen Die Fähigkeit, sich selbst weiterzubilden beinhaltet eine Methodenkompetenz das Wissen um effektive Lernstrategien Planungswissen eine eigenverantwortete, selbstgesteuerte Einstellung zu neuen Lerninhalten (keine zu rezeptive oder passiver Lernhaltung) A. H. Selbstgesteuertes Lernen
Selbstgesteuertes Lernen Rollenverständnis der Lehrenden weniger die Wissensvermittlung, mehr Unterstützung der Schüler bei selbstgesteuertem Erfassen neuen Wissens Freiraum an Eigenverantwortlichkeit: Ausrüstung der Schüler mit Strategien, die ihnen, neues Wissen effektiv und wieder abrufbar zu erwerben. A. H. Selbstgesteuertes Lernen
Selbstgesteuertes Lernen Lehr- und Lernqualität Die Qualität einer Lehr-Lern-Umgebungen ist um so besser, je mehr sie ein aktives, anwendungsbezogenes und soziales Lernen zu unterstützt. (Collins, Brown & Newman, 1989; Lave, 1991). Je näher die Wissensvermittlung an realen, authentischen Problemstellungen orientiert ist, desto geringer ist die Gefahr "trägen Wissens" (Reinmann-Rothmeier &Mandl, 1995) A. H. Selbstgesteuertes Lernen
Selbstgesteuertes Lernen Problemgruppen Strukturprobleme während des Lernens, die beispielsweise die Zeiteinteilung und Pausenplanung betreffen, Schwierigkeiten bei der Strukturierung des Lernstoffes: wo fange ich an, welche Themen kann ich vernachlässigen? Ablenkung und Konzentrationsprobleme, Motivationsprobleme, die sich in Unlust, zu spätem Anfangen etc. zeigen. A. H. Selbstgesteuertes Lernen
Selbstgesteuertes Lernen Motivation Intrinsische Motivation Das Ziel der Handlung liegt im Handeln an sich: „Ich will dies tun, weil es mich interessiert“ Extrinsische Motivation „Ich muss dies tun, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen“ Ziel: Aufbau einer hohen Motivation für Lerninhalte, die während der gesamten Unterrichtszeit anhält A. H. Selbstgesteuertes Lernen
Selbstgesteuertes Lernen Sechs Phasen erfolgreichen Lernens Diagnose der Ausgangslage Klären des Wollens, der Anforderungen, des Dürfens und der zur Verfügung stehenden Ressourcen. Festlegen der IST-Lernzeit. Festlegung des Ziels Was will ich erreichen? Welche Teilziele? Planung des Vorgehens (Arbeitsplan erstellen) Teilziele in Reihenfolge bringen, Zeitplan entwerfen, Pausen und Wiederholzeiten einkalkulieren, Wochenpläne erstellen. Checkliste für die Erstellung eines Arbeitsplanes. A. H. Selbstgesteuertes Lernen
Selbstgesteuertes Lernen Sechs Phasen erfolgreichen Lernens Abschluss eines Lernkontraktes (mit sich selbst und der einer Lerngruppe) Was übernehme ich innerhalb der Gruppe? 5. Durchführung Konkrete Lerntechniken anwenden, Arbeitsplatz strukturieren, Aufschieben vermeiden, Teilergebnisse reflektieren und diskutieren Bewertung der Ergebnisse und der Durchführung Reflexion, Präsentation, Diskussion A. H. Selbstgesteuertes Lernen
Vermittlung konkreter Lerntechniken (nicht nur Informatik spezifisch) Lesen Planen und Schreiben Kommunikationsregeln Gestaltungsprinzipien A. H. Selbstgesteuertes Lernen
Selbstgesteuertes Lernen Vermittlung konkreter Lerntechniken (nicht nur Informatik spezifisch) Sinnvolles Lesen (sog. SQ3R-Technik (vgl. Schräder-Naef)) Leseziel festlegen S (Survey): Text überfliegen, Überblick gewinnen Planen des Vorgehens, d.h. Arbeitsplan erstellen Q (Question): Fixieren von Fragen an den Text vor dem Lesen R (Read): Abschnittweise lesen, zwischendurch rekapitulieren R (Recite): kurze schriftliche Zusammenfassung für jeden Abschnitt in eigenen Worten R (Review): Den gesamten Text mündlich nacherzählen, neue Fragen an den Text festhalten Kritische Distanz wahren: was will der Autor, was ist meine Meinung? A. H. Selbstgesteuertes Lernen
Selbstgesteuertes Lernen Vermittlung konkreter Lerntechniken (nicht nur Informatik spezifisch) Kommunikationsregeln und gruppendynamische Aspekte Teilnehmer auf gemeinsame Standpunkte einigen, aushandeln, wer welche Aufgaben übernimmt, kooperatives und kommunikatives Lernen innere Differenzierung mit weitgehender Selbstständigkeit. A. H. Selbstgesteuertes Lernen
Selbstgesteuertes Lernen Vermittlung konkreter Lerntechniken (nicht nur Informatik spezifisch) Kommunikationsregeln und gruppendynamische Aspekte (2) Moderator offene, nicht direktive Leitung (zur Förderung der Eigenbeteiligung in der Gruppe), Rolle als Berater Übergabe der Verantwortung für das Lernen an die Teilnehmer (siehe: Schuleingangsphase, www.learn-line.de, Ute Schäfer) A. H. Selbstgesteuertes Lernen
Selbstgesteuertes Lernen Vermittlung konkreter Lerntechniken (nicht nur Informatik spezifisch) Gestaltungsprinzipien für Lernumgebungen zur Förderung selbstgesteuerten Lernens (Beitinger, Mandl, 92) Authentizität Widerspiegelung von Realität Vermeidung zu starker Vereinfachungen Versorgung mit vielfältigen Informationen Situiertheit Die Lernenden in Situationen versetzen, die einen Anwendungskontext für das zu erwerbende Wissen herstellen dramatisierte Szenen erzählte Geschichten handlungsorientierte Anleitungen Multiple Perspektiven und Kontexte unterschiedliche Sichtweisen Perspektivenwechsel A. H. Selbstgesteuertes Lernen
Selbstgesteuertes Lernen Ende A. H. Selbstgesteuertes Lernen