BEZUGSDISZIPLINEN DER FREMDSPRACHENDIDAKTIK

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BEZUGSDISZIPLINEN DER FREMDSPRACHENDIDAKTIK Vorlesung Nr. 2 Einführung in die DaF-Didaktik

Ein Faktorenmodell Sprachwissenschaft Methoden des Fremdsprachenunterrichts Traditionen des Lehrens und Lernens Pädagogik und Unterrichtsforschung Sprachwissenschaft

Schema Übergreifende gesellschaftliche Ebene: z.B. Vorrangstellung einer bestimmten Fremdsprache, eigenkulturell geprägte Lerntradition Allgemein pädagogische Ebene: z.B. Stellung des Faches im Fächerkanon, Stundenumfang, allgemeine Aussagen zur Lerntheorien

Schema Fachliche Ebene: Ebene des Fachunterrichts: Befunde der Fachwissenschaften (Linguistik, Landeskunde, Literatur und Textwissenschaft, Sprach-, Gedächtnis-, Entwicklungspsychologie bezogen auf Fremdsprachenlernen Ebene des Fachunterrichts: Verfahrensvorschläge und Unterrichtsprinzipien zur DaF-Stunde, Faktoren: der Lehrer, die Lerngruppe, der Lernstoff, die Lernziele Unterrichtsgliederung Unterrichtsformen Unterrichtsmedien Unterrichtsorganisation

Bezugsdisziplinen Linguistik Literaturwissenschaft Kultur- und Landeswissenschaften Pädagogik Allgemeine Didaktik Psychologie Soziologie

Linguistik = Sprachwissenschaft Allgemeine Merkmale u. Funktionen der Sprache Beschreibung der Bestandteile des Sprachsystems Merkmale des Aufbaus der menschlichen Sprache Biologische Grundlagen u. Sprachgebrauch

Angewandte Linguistik entwickelt bestimmte Praxisfelder gibt Antworten auf Fragen: Wie man eine Fremdsprache fehlerfrei lernt? Wie man Sprachstörungen erheben kann? Wie man Texte übersetzt? Wie man erfolgreich kommunizieren kann?

Soziolinguistik Beziehugen zwischen Soziostruktur und Sprachstruktur Schriftliche und mündliche Varietäten Situativer Kontext

Pragmalinguistik Sprache ist eine Form menschlichen Handelns untersucht, was Menschen mit Sprache machen, Sprechakttheorie – Ananlyse des Sprechaktes

Psycholinguistik (Sprachpsychologie) Menschliche Sprachfähigkeit Psychologische Mechanismen: Sprachwissensforschung Spracherwerbsforschung Sprachprozessforschung

Psychologie u. Lerntheorie Kognitive Psychologie Humanistische Psychologie Theorie der multiplen Inteligenzen

Pädagogik Pädagogische Konzepte als Basis Humanistische Pädagogik Konstruktivistische Pädagogik

Literaturwissenschaft Interpretation der Texte Interkulturelle Hermeneutik: Unendlicher Prozess der Hypothesenbildung und ihrer Präzisierung Historisch bedingt

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit

Methoden als Konzepte Historische Entwicklung vom Fremdsprachenlernen Lingua franca: Griechisch (im alten Rom) Latein (im Mittelalter) Nationalsprachen (19.Jh.) Englisch (heute) Methodenkonzeptionen beinflussen Lehrwerke Der Unterrichtende entwickelt sie weiter

In Lehrmethoden werden formuliert: Lehrziele (was gelehrt werden soll) dabei werden berücksichtigt Lerntheoretische Grundlagen Befunde der Fachwissenschaften (z.B. Linguistik, Literaturwissenschaft) Methodische Prinzipien (wie) Unterrichtsgliederung Unterrichtsmedien Unterrichtsorganisation

In Lehrwerken erkennt man Methoden gut an: Texten Textauswahl Textgestaltung Grammatik Auswahl u. Abfolge Darstellung Übungen Übungstypen Phasen u. Sequenzen

In Lehrwerken erkennt man Methoden gut an: Lektionsaufbau Eunführung Übung/Festigung Systematisierung Anwendung/Transfer Lernprogression Aufgliederung des Lernstoffes Verschränkung / Kombination der Lernziele

GÜM Persönlichkeits- bildung Mittel zum abstrakten Denken Europa im 19. Jh. für neue Sprachen An Gymnasien: Spezifik der Lerner

LERNTHEORETISCHE GRUNDLAGEN Sprachenlernen als ein Mittel zur Entwicklung des logischen und ordnenden Lernen Sprachlernprozess = Verständnis und Anwendung der Konstruktionsregeln Sprachwissen = Sprachbeherrschung

LINGUISTISCHE GRUNDLAGEN SPRACHLICHE Regeln nach den Kategorien der lateinischen Grammatik viele Ausnahmen

Ablauf der Unterrichtsphasen Grammatikpräsentation Lesen Schreiben ÜBERSETZEN Satzbildung zum Grammatiklehrstoff

TYPISCHE ÜBUNGSFORMEN Übersetzung von Einzelsätzen bezogen auf den jeweiligen Grammatikstoff Übersetzung längerer, inhaltlich zusammenhängender Textpassagen mit einigen Grammatikphänomenen Lesen und Übersetzung deutscher literarischer Texte Zusammenfassung und Nacherzählung Aufsatz / Diktat

Methodische Prinzipien Schriftlicher Gebrauch der Sprache im Zentrum Textgrundlage bilden oft Werke bedeutender Autoren aus der Zielkultur + synthetische Texte mit einem grammatikalischen Schwerpunkt

DIREKTE METHODE

Direkte Methode - Ziele Aktive Sprachbeherrschung – Entwicklung des SPRACHGEFÜHLS PRAKTISCHES SPRACHKÖNNEN IN ALLTAGSSITUATIONEN ZURECHTZUFINDEN ZUGANG ZUR GEFÜHLSWELT DER ZIELKULTUR

LERNTHEORETISCHE GRUNDLAGEN Kritik an der GÜM (Viëtor): Der Sprachunterricht muss umkehren (1882) Annahme: Fremdsprachenerwerb = Mutterspracheerwerb Naturgemäßes Lernen: man versuchte, den Schülern die Sprache in lebensnahen Situationen beizubringen . So wurde auch die Umgangssprache in den Unterricht miteinbezogen.

LINGUISTISCHE GRUNDLAGE PHONETIK als wissenschaftliche Methode(Orientierung an der gesprochenen Alltagssprache) Statt Regelgrammatik die „Beispielgrammatik“

Typische Übungen Nachsprechen von Dialogen Fregen und Antworten Nachsprechübungen Einsetz- und Ergänzungsaufgaben Auswendiglernen von Reimen und Liedern Auch Diktate und Nacherzählungen

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit