Schlafendoskopische Befunde bei Schlafapnoe/Schnarchen und deren Bedeutung für die Therapie mit intraoralen Protrusionsschienen Frankfurt, 6.11.2015 Jürgen Langenhan, Matthias Kühnemund, Stefan Kopp Arbeitsgruppe Zahnärztliche Schlafmedizin Hessen (AGZSH) und Kopfklinik Frankfurt
Schlafendoskopische Befunde bei Schlafapnoe/Schnarchen und deren Bedeutung für die Therapie mit intraoralen Protrusionsschienen 1. Protrusionsschienen und Schlafendoskopie: Basics 2. Prospektive Studie zur Schlafendoskopie: Studienmaterial 3. Prospektive Studie zur Schlafendoskopie: aktueller Stand der Ergebnisse 4. Bewertung der Ergebnisse: Validität der Schlafendoskopie 5. Schlafendoskopie: optimale Untersuchungsmethodik bei Protrusionsschienen 6. Schlafendoskopie: Indikationsempfehlungen bei Protrusionssschienen
Schlafendoskopische Befunde bei Schlafapnoe/Schnarchen und deren Bedeutung für die Therapie mit intraoralen Protrusionsschienen (IPS) 1. Protrusionsschienen und Schlafendoskopie: Basics SchäfLa® Mod BußLa®
Intraorale Protrusionsschienen: Wirkprinzip von IPS Retralposition Protrusion temporäre Vorverlagerung des Unterkiefers während des Schlafes
Intraorale Protrusionsschienen: optimaler Schieneneffekt
Schlafendoskopische Befunde bei Schlafapnoe/Schnarchen und deren Bedeutung für die Therapie mit intraoralen Protrusionsschienen 1. Protrusionsschienen und Schlafendoskopie: Basics 2. Prospektive Studie zur Schlafendoskopie: Studienmaterial
Prospektive Studie: Studienmaterial Prospektive Untersuchung Kohorte: - permanent zur Schienentherapie anstehenden Patienten - komplett unselektierten Fälle Validierung der schlafendoskopischen Prognose bei Schlafapnoe/Schnarchen durch ambulante Polygrafie Zahl der endoskopierten Fälle aktuell (11/15) 77 Fälle abgeschlossen/ausgewertet (Zwischenstand 5/15 ) 52 Fälle davon nachfolgend: Schienenversorgung 47 Fälle (90%) davon nachfolgend: keine Schienentherapie (cPAP, HNO, MKG, KFO, keine Therapie): 5 Fälle (10%)
K Schlafendoskopische Befunde bei Schlafapnoe/Schnarchen und deren Bedeutung für die Therapie mit intraoralen Protrusionsschienen 1. Protrusionsschienen und Schlafendoskopie: Basics 2. Prospektive Studie zur Schlafendoskopie: Studienmaterial 3. Prospektive Studie zur Schlafendoskopie: aktueller Stand der Ergebnisse K
Prospektive Studie: Auswahl essentieller Ergebnisse (1) ap-Obstruktion isoliert: 38% laterale Obstruktion isoliert: 23% koronale Obstruktion isoliert: 10% Kombinationen: 29% K
Prospektive Studie: Auswahl essentieller Ergebnisse (2) Treffsicherheit der Schlafendoksopie (SE) zum Schieneneffekt OSA allgemein Zeigt die SE eine sehr gute PAS-Öffnung in Protrusion wurden 100% Erfolge in der Schienentherapie erzielt. Zeigt die SE eine nur moderater PAS-Öffnung sind 83% Erfolge und 17% Teilerfolge nachweisbar. Zeigt die SE keine/fragliche PAS-Öffnung wurden 50% Teilerfolge und 50% Mißerfolge registriert. K
Prospektive Studie: Auswahl essentieller Ergebnisse (3) Treffsicherheit der SE-Prognose zum Schieneneffektes Obstruktionsformen speziell anterior-posterior (isoliert oder in Kombination): 100% Erfolg manifeste laterale Obstruktion: 33% Erfolg, 66% Mißerfolg Tendenz zur lateralen Obstruktion: 100% Erfolg koronale Obstruktion: 33% Erfolg, 33% Teilerfolg, 33% Mißerfolg K
Prospektive Studie: Auswahl essentieller Ergebnisse (4) Treffsicherheit der SE-Prognose zum Schieneneffekt Schnarchen speziell richtige Prognose (positiv/negativ: 21 von 25 Fällen): 84% falsche Prognose (positiv/negativ: 4 von 25 Fällen): 16% korrekte SE-Prognose zum Schnarcheffekt der IPS in 8 von 10 Fällen Schnarchen durch die Schienentherapie deutlich verbessert: 54% kein Effekt durch die Schienentherapie oder Verschlechterung: 46% (!) die IPS hat in fast jeden zweiten Fall keinen oder einen verschlechternden Effekt auf das Schnarchen
Prospektive Studie: Auswahl essentieller Ergebnisse (5) Prävalenz, Treffsicherheit und Schieneneffekt Epiglottisphänomen speziell Prävalenz des Epiglottisphänomens (Obstruktion und/oder Geräusche): 37% (!) Schieneneffekt auf das Epiglottisphänomen: vollständig stabilisierender Effekt auf Epiglottis: 65% partiell stabilisierender Effekt auf Epiglottis: 35%
Prospektive Studie: Auswahl essentieller Ergebnisse (6) Einfluss der Seitenlage auf den OSA-Effekt der Schiene positiven Effekt (weitere Öffnung des PAS): 61% kein sicherer/kein Effekt: 39% in fast 2 Drittel der Fälle führt die Seitenlage zu einer weiteren PAS-Öffnung
Prospektive Studie: Auswahl essentieller Ergebnisse (7) Effekt einer forcierten Protrusion auf die PAS-Weitung positiver Effekt : 23% fraglicher Effekt: 4% kein Effekt: 73% in 3 von 4 Fällen hat die positive Titration keinen Effekt auf den PAS
Prospektive Studie: Auswahl essentieller Ergebnisse (8) Prävalenz von begünstigenden/verursachenden HNO-Befunden: 33% davon schwergradig (OP-Indikation): 15% in jedem dritten Fall liegen begünstigende/ verursachende HNO-Faktoren vor K
K Schlafendoskopische Befunde bei Schlafapnoe/Schnarchen und deren Bedeutung für die Therapie mit intraoralen Protrusionsschienen 1. Protrusionsschienen und Schlafendoskopie: Basics 2. Prospektive Studie zur Schlafendoskopie: Studienmaterial 3. Prospektive Studie zur Schlafendoskopie: aktueller Stand der Ergebnisse 4. Bewertung der Ergebnisse: Validität der Schlafendoskopie K
Treffsicherheit in der Diagnostik des Schnarchens Bewertung der Ergebnisse: Validität der Schlafendoskopie Treffsicherheit in der Diagnostik der Schlafapnoe Sensitivität sehr gut: über 90% richtig positive Prognosen Spezifität perfekt: 100% richtig negative Prognosen Treffsicherheit in der Diagnostik des Schnarchens Sensitivität gut: über 84% richtig positive Prognosen Spezifität gut: 84% richtig negative Prognosen Die Schlafendoskopie ist der diagnostische Goldstandard bei Obstruktionen (insbesondere im Bereich der Epiglottis) K
K Schlafendoskopische Befunde bei Schlafapnoe/Schnarchen und deren Bedeutung für die Therapie mit intraoralen Protrusionsschienen 1. Protrusionsschienen und Schlafendoskopie: Basics 2. Prospektive Studie zur Schlafendoskopie: Studienmaterial 3. Prospektive Studie zur Schlafendoskopie: aktueller Stand der Ergebnisse 4. Bewertung der Ergebnisse: Validität der Schlafendoskopie 5. Schlafendoskopie: optimale Untersuchungsmethodik bei Protrusionsschienen K
K Schlafendoskopie: optimale Untersuchungsmethodik Sequenz UK-Stellung Rücken Seite Narkosetiefe 1 Moderate PT X OF 2 Moderate PT X OF 3 Moderate PT X Tief 4 Moderate PT X Tief Wechsel des Registrates Trans- nasal 5 Forcierte PT X Tief 6 Forcierte PT X Tief Entnahme des Registrates 7 Ohne Bißnahme X Tief 8 Ohne Bißnahme X OF Oral 9 Orale Untersuchung X OF K
Essentielle Maßnahme bei jeder Schlafendoskopie: Schlafendoskopie: optimale Untersuchungsmethodik Untersuchungsgänge in Rücken- und Seitenlage moderater und (ggf.) forcierter Protrusion oberflächlicher und tiefer Narkose (Schlaftiefe) in allen Etage, insbesondere auch im Bereich der Epiglottis Essentielle Maßnahme bei jeder Schlafendoskopie: Registrierung der Unterkieferpositionen vor Sedierung K
Schlafendoskopische Befunde bei Schlafapnoe/Schnarchen und deren Bedeutung für die Therapie mit intraoralen Protrusionsschienen 1. Protrusionsschienen und Schlafendoskopie: Basics 2. Prospektive Studie zur Schlafendoskopie: Studienmaterial 3. Prospektive Studie zur Schlafendoskopie: aktueller Stand der Ergebnisse 4. Bewertung der Ergebnisse: Validität der Schlafendoskopie 5. Schlafendoskopie: optimale Untersuchungsmethodik bei Protrusionsschienen 6. Schlafendoskopie: Indikationsempfehlungen bei Protrusionssschienen
Schlafendoskopie: Indikationsempfehlungen bei IPS ungünstige klinische Prädiktoren (BMI ü 30 + Mallampati 4 + Halslänge unter 10 cm + Halsumfang über 44 cm) + hypomobiles Kiefergelenk bei Kopf-/Normalbiss + Befund im FRS unsicher (PAS-Öffnung unter 80%)
Interdisziplinarität: HNO und Zahnmedizin Dr.med.J.Langenhan Fachzahnarzt für Allgemeine Stomatologie Zahnärztliche Schlafmedizin AGZSH info@agzsh.de IZS Idstein Info@zahnaerztliche-schlafmedizin.de Dr.med.M.Kühnemund Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde Plastische und ästhetische Operationen Allergologie,Schlafmedizin HNO-Zentrum Frankfurt Dreieichstr. 59 60594 Frankfurt kuehnemund@hno-zentrum-frankfurt.de Prof.Dr.S.Kopp Facharzt für Kieferorthopädie…….. J.W. Goethe-Universität Frankfurt/M. , Zentrum der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, Poliklinik für Kieferorthopädie AGZSH info@agzsh.de
Arbeitsgruppe Zahnärztliche Schlafmedizin Hessen (AGZSH) Sitz: Poliklinik für Kieferorthopädie Goethe-Universität Frankfurt/M. (Vorsitz: Prof.Dr.S.Kopp) Kopfklinik Frankfurt-Sachsenhausen