Open Innovation: Vom Hype zur gelebten Praxis

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 Präsentation transkript:

Open Innovation: Vom Hype zur gelebten Praxis Dr. Markus Lassnig / Mag. Hannes Selhofer, MIM Open Innovation: Vom Hype zur gelebten Praxis IT-Business-Talk, 29. Oktober 2015

Was haben diese Produkte gemeinsam? © frolova_elena - Fotolia.com © PhotoSG - Fotolia.com © Maksym Protsenko - Fotolia.com 29.10.2015 Mag. Hannes Selhofer, MIM / Dr. Markus Lassnig

Inhaltsübersicht 1 Begriffsbestimmung und Formen von Open Innovation 4 "Alle reden von Open Innovation, aber was ist das überhaupt?" "Eignet sich das nicht vor allem für große Unternehmen?" 1 Begriffsbestimmung und Formen von Open Innovation 4 Open Innovation und KMU "Wozu soll das gut sein? Ist das nicht nur heiße Luft?" "Schön, aber wie verträgt sich das mit unserem etablierten System des Innovationsmanagements?" 2 Chancen und Risiken, Kritik am Konzept 5 Ein evolutiver Ansatz zu Open Innovation "Und was hat das alles mit IT zu tun?" 3 Die Rolle der IKT im Kontext von Open Innovation 6 Unser Fazit – 7 Thesen zu OI 29.10.2015 Mag. Hannes Selhofer, MIM / Dr. Markus Lassnig

Begriffsbestimmung (i) 1 Geprägt durch Buch von Henry W. Chesbrough (2003), Haas School of Business, University of Berkely Öffnung des Innovationsprozesses durch Einbeziehung (unternehmens-)externer Akteure bei der Entwicklung und/oder der Vermarktung neuer Produkte, Dienste und Technologien Am Innovationsprozess sind eine Vielzahl miteinander vernetzter Akteure beteiligt, die gemeinsam und interaktiv Ideen entwickeln und kommerzialisieren. Vgl. auch: "Kollaborative Innovation", "Netzwerk-Innovation" These des Paradigmenwechsels: OI als Abkehr vom früheren Paradigma der 'geschlossenen' Innovation “Open innovation is a paradigm that assumes that firms can and should use external ideas as well as internal ideas, and internal and external paths to market, as the firms look to advance their technology." H.W. Chesbrough, in: Open Innovation. The New Imperative for Creating and Profiting from Technology (2003). 29.10.2015 Mag. Hannes Selhofer, MIM / Dr. Markus Lassnig

Begriffsbestimmung (ii) 1 Sowohl "Inbound" als auch "Outbound" Inbound OI (outside -> in): Nutzung von Ideen und Wissen aus externen Quellen im Innovationsprozess Integration in die eigene Wertschöpfung Eng verwandt: User Innovation (Eric von Hippel), User-driven Innovation (UDI) Outbound OI (inside -> out) Bereitstellung von eigenem Wissen zur Weiterentwicklung und Vermarktung durch andere (z.B. über Lizenzgebühren) Triebkräfte der Entwicklung zu offenen Innovationsprozessen Globalisierung kürzere Produktlebenszyklen (und damit höherer Innovationsdruck) IKT als Enabler – neue Möglichkeiten der Einbeziehung und Zusammenarbeit ““We define open innovation as a distributed innovation process based on purposively managed knowledge flows across organizational boundaries (…)" H.W. Chesbrough / M. Bogers (2014): Explicating Open Innovation: Clarifying an Emerging Paradigm for Understanding Innovation. In: H.W. Chesbrough / W. Vanhaverbeke / J. West (Hrsg.), New Frontiers in Open Innovation. Oxford University Press 29.10.2015 Mag. Hannes Selhofer, MIM / Dr. Markus Lassnig

Formen von Open Innovation 1 Mit "Open Innovation" können viele verschiedene Aktivitäten gemeint sein. Outside-In – "Exploration" (effektive Produktentwicklung) Inside-Out – "Exploitation" (Vermarktung von neuem Wissen) Aktive Einbeziehung von Kunden (oder anderer externer Stakeholder) in der frühen Innovationsphase Unternehmensinterne OI-Ansätze, z.B. innerbetriebliche Ideenwettbewerbe Öffnung/Auslagerung von F&E- Aktivitäten (z.B. enge Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen) Stärkung der F&E-Kapazitäten durch Beteiligung an innovativen / forschungsstarken Unternehmen Zugang zu externem Wissen durch Lizensierung von IPR Öffnung der F&E-Aktivitäten durch Lizensierung von IPR (anstatt neue Technologien selbst bis zur Marktreife zu entwickeln und letztlich zu kommerzialisieren) Business Venturing – Aus- und Neugründungen zur Kommerzialisierung neuer Technologien Aktivitäten zur Beteiligung von Mitarbeitern an der Kommerzialisierung neuer Technologien / Produkte 29.10.2015 Mag. Hannes Selhofer, MIM / Dr. Markus Lassnig

OI durch aktive Einbeziehung der Kund/inn/en Lead User Workshops zur Ideengenerierung und -bewertung Ideenwettbewerbe v.a. über Online-Plattformen systematisches Crowdsourcing Analyse von Diskussionen in sozialen Foren Analyse von relevanten Threads in existierenden Foren gezieltes Lancieren einer (neuen) Diskussion zu einem speziellem Thema Produkttests mit Kunden z.B. anhand von Prototypen oder Vorserienmodellen, jedenfalls vor der Serienfertigung Lead Users “… users whose present strong needs will become general in a marketplace months or years in the future. Since lead users are familiar with conditions which lie in the future for most others, they can serve as a need-forecasting laboratory for marketing research." von Hippel, Eric (1986): Lead users: A source of novel product concepts. In: Management Science, 32, 791-805. 29.10.2015 Mag. Hannes Selhofer, MIM / Dr. Markus Lassnig

OI Fallbeispiel Tesla Tesla gab im Juni 2014 sämtliche seiner Patente „frei“ Geänderte Einschätzung der Aktivitäten der Konkurrenz Insgesamt bislang sehr kleiner Anteil an Elektroautos im Markt Tesla‘s Crawl-Modus auf Kundenvorschlag via Software-Roll-Out umgesetzt Tesla verspricht, Konkurrenten beim Bau eines Supercharger-Adapters zu unterstützen! AutoWatch Plattform zur Stärkung der Kommuni- kation zwischen Tesla und seinen Kunden und als Big Data-Sammler Lt. Forbes ist Tesla 2015 das weltweit innovativste Unternehmen! Spezialfall Elektroautos? OI primär zur Imagepflege? © estations - Fotolia.com Zur Zeit der Firmengründung dachte Tesla, dass es seine Technologie durch Patente davor schützen müsste, dass die großen Autobauer sie kopieren und dann mit ihrer Marktmacht Tesla erdrücken – das Gegenteil war der Fall: Große Autobauer entwickelten jahrelang praktisch nichts im Bereich Elektromobilität. Zentrale Branchenherausforderung: Akkulaufzeiten bzw. -gewicht Unklarheit, ob Patente aufgegeben werden oder nur nicht rechtlich verfolgt. 29.10.2015 Mag. Hannes Selhofer, MIM / Dr. Markus Lassnig

OI Fallbeispiel Android 2007/2008 von der Open Handset Alliance ent- wickelt Zwar unter Google's Führung, aber nicht geschlossen wie Apple's iOS Freie Software, quelloffen entwickelt, basierend auf Linux-Kernel Massiv anpass- bzw. konfigurierbar Ein App Store als OI Ökosystem für Anwendungen bzw. Content (analog zu Apple‘s iTunes Store) Herz der OI im App Store OI in einer strategischen Allianz zum Überflügeln eines Platzhirschen Big Data! Teilweise komplexe Mischung aus freiem Betriebssystem und proprietärer Anwendungssoftware (mit beschränkter Offenheit) Google Maps, Google Mail etc. sind proprietär. 29.10.2015 Mag. Hannes Selhofer, MIM / Dr. Markus Lassnig

Chancen und Risiken von Open Innovation 2 Risiken Chancen Besseres Verständnis der Kunden und Ihrer Bedürfnisse Sammlung und Generierung von Innovationsideen – Erweiterung des Ideenpools Höhere Effektivität bei der Selektion von Innovationsideen – Reduzierung des Faktors Zufall Tiefere Integration innerhalb der Wertschöpfungskette Mehr Möglichkeiten zur Verwertung von Innovationen Beschleunigung der Marktentwicklung z.B. bei neuen Technologien Die Geheimhaltung von Vorhaben wird aufgegeben – u.U. Verlust des Wettbewerbsvorsprungs Wettbewerber können evt. reagieren und "nachziehen" Erhöhte Abhängigkeit von anderen (v.a. bei kollaborativen Innovationen) Die Komplexität des Innovations- prozesses nimmt tendenziell zu Höhere Anforderungen an Planung und Methoden-Wissen OI kann anfangs eine Investition sein (Ressourcenbedarf), die sich erst im Erfolgsfall rechnet 29.10.2015 Mag. Hannes Selhofer, MIM / Dr. Markus Lassnig

Kritikpunkte am Open Innovation Konzept 2 "Hype-Verdacht": Zweifel, ob OI wirklich etwas fundamental Neues darstellt Ist der Innovationsprozess heute wirklich "offener" als früher? Woran genau macht man das fest? Schwierigkeit der Erfolgsmessung: Mangel an empirischen Nachweisen v.a. zur Wirksamkeit Viele Einzelfallstudien, aber Problematik der Verallgemeinerung der Erkenntnisse Bereits die Messung von OI Aktivitäten ist methodisch schwierig Empirisch belegt : OI ist relevant, Kunden betätigen sich als Innovatoren Das OI-Konzept ist zu stark auf große Unternehmen fokussiert. Es fehlen praktische Anleitungen und Beispiele für die Anwendung in kleinen/mittleren Betrieben. Fehlende Interaktions- mechanismen für rekursive Prozesse Bisherige Forschungsarbeiten zu Open Innovation beruhen (zumindest) implizit auf dem Konzept eines linearen Innovationsprozesses. Damit lassen sich Rückkopplungen und Brüche nicht adäquat berücksichtigen. 29.10.2015 Mag. Hannes Selhofer, MIM / Dr. Markus Lassnig

Die Rolle der IKT für Open Innovation 3 Informations- und Kommunikationstechnologien sind ein wesentlicher "Ermöglicher" von Open Innovation und verstärken damit den Trend. Internetplattformen & Software-Lösungen Crowdsourcing von Ideen Crowdfunding von Innovationsprojekten "Internet der Dinge" Neue Möglichkeiten zur Analyse des Nutzerverhaltens durch neuartige Feedback Mechanismen Besseres Verständnis der Nutzerbedürfnisse Auswirkungen auf die Entwicklung neuer Produkte Big Data Analytics als Spezialfall von OI 3D-Druck Treiber für User-driven Innovation (z.B. Maker-Communities) 29.10.2015 Mag. Hannes Selhofer, MIM / Dr. Markus Lassnig

OI und IKT – Fallbeispiel App Annie Software ist für das Tracking der Nutzung geradezu prädestiniert Mobile Apps sind noch „ergiebiger“ als Desktop-Software (Kontextualisierung, „Nähe“ zum Nutzer) Schon App Stores liefern hervorragende Marktdaten, App Annie erweitert das um „Usage Intelligence“ und „Audience Intelligence“ Kombiniert mit qualitativem Input aus den User-Rezensionen im App Store eine Art von Kundeneinbindung in OI auf extrem breiter Basis 29.10.2015 Mag. Hannes Selhofer, MIM / Dr. Markus Lassnig

Open Innovation und KMU 4 Die Literatur zu Open Innovation war lange Zeit stark auf große (international tätige) Unternehmen fokussiert. Hängt u.a. mit der unterschiedlichen Systematisierung des Innovationsprozesses zusammen viele kleinere Unternehmen haben keine standardisierten Innovationsprozesse (sind aber u.U. dennoch sehr innovativ) Seit einigen Jahren verstärkte Aufmerksamkeit, wie auch KMU Open Innovation nutzen können z.B. Projekte zur Entwicklung von OI Tool-Kits für KMU in Horizon 2020 Vor allem Methoden zur Einbeziehung der Kunden sind nicht/kaum von der Größe des Unternehmens abhängig 29.10.2015 Mag. Hannes Selhofer, MIM / Dr. Markus Lassnig

Ansätze zur Nutzung von OI in KMU 4 'Einfache' Möglichkeiten Systematisierung von Gesprächen mit Kunden / Lieferanten werden ohnehin geführt … aber: evt. zielgerichtete Fragen in Hinblick auf ein konkretes Problem/Produkt stellen und Ergebnisse systematisch dokumentieren Durchführung von Kunden-Workshops um neue Ideen zu erhalten, oder im Rahmen der frühen Produktentwicklung Crowdsourcing-Pilotprojekt starten mit externer Unterstützung (Konzeption, Bereitstellung einer Online-Plattform) die verstärkte Zusammenarbeit mit anderen KMU suchen (die nicht direkte Wettbewerber sind) Praxisbeispiel Problemstellung: Ein Sportartikelhersteller plant die Einführung eines neuen High-End Produkts für spezielle Zielgruppen in einem wachsenden Marktsegment. Das Unternehmen ist sich über die relative Bedeutung verschiedener Anforderungen an das Produkt aber noch unsicher. Gewählter Ansatz: 1. Der Hersteller identifiziert zunächst eine Gruppe von Lead-Usern für dieses Produkt. 2. Er lädt diese zu einem Workshop ein, in wo er verschiedene eigene Ideen bewerten lässt und neue Ideen sammelt. 3. Die Ergebnisse des Workshops werden durch eine breitere, standardisierte Befragung unter möglichen Nutzern des Produkts validiert. 29.10.2015 Mag. Hannes Selhofer, MIM / Dr. Markus Lassnig

Open Innovation als (R)Evolution 5 In der Literatur wird die Einführung von Open Innovation häufig als Paradigmenwechsel dargestellt: OI als komplette Neuausrichtung des bestehenden Innovationsprozesses Neue Anforderungen an die Innovations- und evt. sogar Unternehmenskultur wird häufig auch als Veränderung des Geschäftsmodells gesehen Unserer Einschätzung nach … erfordert OI nicht unbedingt einen radikalen 'Umstieg', sondern kann auch als Ergänzung des bestehenden Portfolios von Innovationsmethoden verstanden werden. Unternehmen können Open Innovation Elemente modular, evolutiv in bestehende (Innovations-)Prozesse integrieren. 29.10.2015 Mag. Hannes Selhofer, MIM / Dr. Markus Lassnig

Fazit: 7 Thesen zu Open Innovation 6 Open Innovation ist weder ein Allheilmittel, noch ein reines Modethema. Wir sehen darin ein potenziell nützliches Werkzeug für erfolgreiche Innovation – gefragt ist ein pragmatischer, praxis-orientierter Zugang. Open Innovation hilft, Kundenbedürfnisse (noch) besser zu verstehen. Open Innovation Methoden können eine wirksame Medizin gegen Betriebsblindheit sein. Das "Internet der Dinge" wird völlig neue Möglichkeiten eröffnen und damit den bereits bestehenden Trend zu Open Innovation weiter verstärken. Open Innovation Elemente können in aller Regel modular und 'evolutiv' in bestehende Innovationsprozesse eingebaut werden. Open Innovation eignet sich auch (und gerade) für KMU. Innovationsmanager sollten sich mit dem Thema ernsthaft auseinandersetzen und prüfen, wie ihr Unternehmen davon profitieren kann. 29.10.2015 Mag. Hannes Selhofer, MIM / Dr. Markus Lassnig

Open Innovation – ein ILAB Schwerpunktthema Das Innovation Lab (iLAB) von Salzburg Research befasst sich theoretisch und praktisch mit der Nutzung von Open Innovation Ansätzen. Wir unterstützen Industriepartner bei der Konzeption und Pilotierung von OI-Ansätzen. Design und Pilotierung von Lead User Ansätzen Innovation Signals – Analyse von Innovationssignalen aus dem Netz Analyse von Grundannahmen im Unternehmen (etablierte Sichtweisen, die den Blick auf Neues erschweren können) Konzeption und Begleitung von Netzwerk- Innovationsprojekten Studien zu speziellen Aspekten von OI Für nähere Information zu diesen (und anderen) iLAB-Projekten siehe: http://www.salzburgresearch.at/bereiche/ilab 29.10.2015 Mag. Hannes Selhofer, MIM / Dr. Markus Lassnig

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit! Dr. Markus Lassnig InnovationLab Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH Jakob Haringer Straße 5/3 | 5020 Salzburg, Austria T +43.662.2288-302 markus.lassnig@salzburgresearch.at Mag. Hannes Selhofer, MIM InnovationLab Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH Jakob Haringer Straße 5/3 | 5020 Salzburg, Austria T +43.662.2288-254 hannes.selhofer@salzburgresearch.at © Salzburg Research Forschungsgesellschaft 2015. No reproduction without written permission. Certified in accordance with ISO 9001:2008