Forum Finanz Auswirkungen des VAGneu auf die Aufsichtspraxis AL Dr. Korinek und AL JUDr. Saria, PhD, FMA Wien, 3. September 2014
Auswirkungen auf Versicherungsunternehmen Agenda Solvency 2 Auswirkungen auf Versicherungsunternehmen Auswirkungen auf die FMA 1. Ziel unverändert Rahmenbedingungen neu Korinek/Saria, FMA
Ziel der Versicherungsaufsicht Versichertenschutz Rechtsaufsicht vorvertraglich: Eigenverantwortung ermöglichen Ordnungsmäßigkeit sichern Finanzaufsicht Erfüllung der Verträge sichern Kontrolle der Vermögens- Finanz- und Ertragslage Compliance Risiko Korinek, FMA
Die älteste (materielle) Versicherungsaufsicht in Europa... Versicherungsregulativ 1880: 1x in Europa „materielle Staatsaufsicht“ Saria, FMA
Bsp.: „Kapitalanlagefreiheit“… Investment policy Prinzipienbasierte Normsetzung Saria, FMA
… und „Prudent Person Principle“ Saria, FMA
„Meldetemplates“ Saria, FMA
Neue Dimensionen der Versicherungsaufsicht Versicherungsaufsichtsrecht alt (Solvency I) Versicherungsaufsichtsrecht neu (Solvency II) VAG 1978 FMA-Verordnungen Rundschreiben Mindeststandards VAG 2016 FMA-Verordnungen Delegierte Rechtsakte Technische Standards Leitlinien Rundschreiben Mindeststandards Supervisory Handbook Saria, FMA
Ziel unverändert Rahmenbedingungen neu Agenda Ziel unverändert Rahmenbedingungen neu Auswirkungen auf Versicherungsunternehmen: Auswirkungen auf die FMA 2. Auswirkungen auf Versicherungsunternehmen Korinek/Saria, FMA
Finanzaufsicht – verstärkte Eigenmittelaufsicht Versicherungstechnische Rückstellungen dauernde Erfüllbarkeit der Verpflichtungen aus den VersVerträgen Kapitalanlagevorschriften va zur Bedeckung d. versicherungs-technischen Rückstellungen Eigenmittelausstattung Ergänzendes Sicherungselement Besonderer Schwerpunkt v. „Solvency II“: eigene marktkonsistente EM-Bilanz (Säule 1) Kapital- anlagen EM vt RSt Korinek
Governance-System Allgemeine Governance Anforderungen Internes Kontrollsystem Compliance Funktion Funktion Interne Revision Risikomanagement Funktion Aktuarielle Funktion Korinek/Saria, FMA
Organisationsvorgaben & Verantwortung Mehr Organisationsvorgaben & inhaltliche Freiheiten Umsetzungsverantwortung: Eigenverantwortung Verantwortung und Kontrolle auf mehrere Funktionen/Personen verteilt: Gestärktes Governance-System zur Risikominimierung Korinek/Saria, FMA
Selbstbindung durch Leitlinien (Policies) GESCHÄFTSSTRATEGIE Risikostrategie Rückversicherungspolitik … Strategische Asset Allokation Zeithorizont: ≥ 1 Jahr Beschluss des Gesamtvorstands Konsistenz Audit Charta Remuneration policy Disclosure p. RM-Leitlinien Actuarial policy Business continuity policy Fit & proper Outsourcing policy Compliance policy Reporting policy Detaillierte Prozessbeschreibungen Taktische Asset Allokation Individuelle Dienstanweisungen Operative Bereiche Technische Anleitungen Zeithorizont: ≤ 1 Quartal Saria, FMA
Organisationsvorgaben & Verantwortung Mehr Organisationsvorgaben & inhaltliche Freiheiten Umsetzungsverantwortung: Eigenverantwortung Verantwortung und Kontrolle auf mehrere Funktionen/Personen verteilt: Gestärktes Governance-System zur Risikominimierung Selbstbindung durch Policies; Dokumentationsverantwortung Stärkere Prozessorientierung (zB ORSA) und Risikosensibilität Korinek/Saria, FMA
Ziel unverändert Rahmenbedingungen neu Agenda Ziel unverändert Rahmenbedingungen neu Auswirkungen auf Versicherungsunternehmen Auswirkungen auf die FMA: 3. Auswirkungen auf die FMA Korinek/Saria, FMA
Stichproben & anlassbezogene Überprüfungen Aufsichtsansatz Schwerpunkte Prozesse sollen korrekte Ergebnisse sicherstellen Interne Policies als Prüfungsmaßstab Leiter der Schlüsselfunktion als Ansprechpartner („Garanten“) Nichteinhaltung von Vorgaben oder wirtschaftliche Probleme: Organisationsmangel? Vorstand fit & proper? Schlüsselfunktion fit & proper? Kapitalmaßnahmen? Mehr Organisationsvorgaben & inhaltliche Freiheiten VU Umsetzungsverantwortung: Eigenverantwortung Verantwortung und Kontrolle auf mehrere Funktionen/Personen verteilt: Gestärktes Governance-System zur Risikominimierung Selbstbindung durch Policies; Dokumentationsverantwortung Stärkere Prozessorientierung (zB ORSA) und Risikosensibilität Stichproben & anlassbezogene Überprüfungen Korinek/Saria, FMA
„Kontrolle“ Herausforderungen Risikoorientierung vielschichtiger Festlegung der Aufsichtsintensität auf individueller Ebene Festlegung der Aufsichts- schwerpunkte auf Meta-Ebene Identifikation von Bereichen, die Fehlanreize begründen oder zu Aufsichtsarbitrage führen können Maßnahmen Strukturierte Fokussierung Risk assessment Framework zB Bewertung von Garantien & Optionen, Produktentwicklungsprozess, Einhaltung der Managementregeln, … zB Look-through-Ansatz in der Säule 1 Korinek/Saria, FMA
„Kompetenz“ Herausforderungen Spezialisierung stärker (Beurteilung der Angemessenheit der Umsetzung neuer Vorgaben) Gesamtüberblick wichtiger (zB Verflechtungen, Risikokonzentrationen, …) Maßnahmen Gezielte Weiterbildung der Mitarbeiter Strukturiertes Zusammenführen von Spezialisten (Fachexperten) Generalisten (Unternehmensverantwortliche, …) Korinek/Saria, FMA
„Konsequenz“ Herausforderungen Sachverhaltsfestellung aufwändiger Aufsichtsinstrumentarium komplexer Mehr Strukturierung notwendig Maßnahmen „Beweislast“ & Mitwirkungspflicht der VU (zT explizit angeordnet) Prävention (Marktdisziplin durch Veröffentlichung & Strafhöhe) Funktionale Organisation Korinek/Saria, FMA
Fazit Neue Rahmenbedingungen: Auswirkungen auf Versicherungsunternehmen organisatorische Vorgaben und auch inhaltliche Anforderungen Eigenverantwortung & Selbstbindung Auswirkungen auf die FMA Kompetenz: Spezialisierung Gesamtüberblick Kontrolle: Prävention durch strukturierte Risikoorientierung Konsequenz: Aufsichtsinstrumentarium erweitert Alles, um einen angemessenen Versichertenschutz zu erreichen! bei Wahrung der Finanzmarktstabilität Korinek/Saria, FMA