10 Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser in Sachsen-Anhalt -

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 Präsentation transkript:

10 Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser in Sachsen-Anhalt - Von der Flut zum Hochwasserrisikomanagement  

2 - seit 1995 wird DISMA (Disaster Management) im Landkreis verwendet - Förderung der Software 1995 durch das Land mit 75% der Gesamtkosten

3 - Investitionssumme für technische Ausrüstung des Katastrophenschutzstabes seit 2002 ca. 120.000 Euro - Umsetzung des Runderlasses vom 21. Oktober 2008 des Ministeriums des Inneren, dass alle Katastrophenschutzbehörden DISMA verwenden sollen - Schaffung einer speziellen Planstelle zur Datenpflege von DISMA - Software unterstützt die Katastrophenschutzbehörden bei der Gefahrenanalyse und der Vorbereitung auf außergewöhnliche Ereignisse ebenso wie bei Eintritt eines solchen Ereignisses - "DISMA" wird auch bei Übungen oder anderen Ausbildungsmaßnahmen angewendet 3

4 Stabsraum - jeder Sachgebietsleiter des Stabes hat einen eigenen PC- Arbeitsplatz (Laptop), dies unterstützt eine koordinierte Vorgehensweise durch definierte Aufgabenzuteilung

5 - alle Entscheidungsträger haben die aktuelle Lage immer vor Augen - über Beamer können die verschiedensten Informationen dargestellt werden

- Darstellung z.B. von Gefahrstoffausbreitung oder - Darstellung von z.B. Gefahrstoffausbreitung oder Überflutungsflächen sowie eingesetzte Kräfte und Mittel auf Lagekarte 6 - Darstellung z.B. von Gefahrstoffausbreitung oder Überflutungsflächen sowie eingesetzten Kräften und Mitteln auf der Lagekarte

- „Sichter“ prüfen alle Informationseingänge und - „Sichter„ nehmen alle eingehenden Informationen digital entgegen und leiten diese über DISMA an die jeweilige Stabsabteilung weiter - Einsparung der 4-Fachvordrucke - Nachrecherche besser möglich - Nachrecherche besser möglich - Nachrecherche besser möglich - Nachrecherche besser möglich 7 - „Sichter“ prüfen alle Informationseingänge und leiten diese an die betreffenden Sachgebietsleiter des Stabes über DISMA weiter

8 - alle Eingänge und Arbeitsaufträge werden chronologisch erfasst und der Abarbeitungsstand durch die Sachbearbeiter des Stabes wird farblich gekennzeichnet - wird auch als Einsatztagebuch verwendet

9 - Arbeitsplatz der Sachbearbeiter ist räumlich von der Stabsleitung getrennt - dadurch höhere Effektivität der Arbeit, Stabsraum wird weniger frequentiert

1010 - wichtige Erfahrung aus dem Hochwasser 2002 ist eine funktionierende Bürgerinformation - um auf Nöte, Ängste und Anfragen der Bürger besser reagieren zu können - Einrichtung von 8 Bürgertelefonplätzen

- Schaffung eines separaten Bereiches für Pressetermine und Öffentlichkeitsarbeit 1111

Fazit: 1212 - die Nutzung und Anwendung von DISMA erleichtert die Stabsarbeit - die unterschiedlichsten Informationen können jederzeit für die Stabsleitung visuell dargestellt werden - Wegfall der 4-fach Vordrucke - Informationsfluss wird elektronisch protokolliert, dadurch können Entscheidungen später besser nachvollzogen werden - Mitarbeiter des Stabes werden ¼ jährig in DISMA geschult - jährliche Stabsübungen um Anwendung von DISMA aufzufrischen und zu festigen Nachteil: intensive, kontinuierliche Datenpflege notwendig Wichtig: Rückfallebene muss vorhanden sein, d.h. sollte Technik ausfallen, müssen herkömmliche Informationswege bereitstehen

Programm zur hydraulischen Modellierung von extremen Hochwasserereignissen in der vereinigten Mulde im Bereich Bitterfeld 1313 - zur Jahrhundertflut 2002 existierten nur Karten, die den Muldeverlauf darstellten und die täglich oder stündlich eintreffenden Hochwassermeldungen - gute Fachleute waren vorhanden - technische Möglichkeiten um Entscheidungen vernünftig vorzubereiten oder Simulationen vorzunehmen, wie sich das Wasser ausbreiten könnte, fehlten - Besonderheit in der Region um Bitterfeld ist die aus der Vergangenheit vorhandene Kontamination des Bodens durch die chemische Industrie - das neue Informationssystem ist kein reales Vorhersagesystem, eine zeitgleiche Simulation während eines Hochwassers ist aufgrund der Datenmenge nicht möglich * Es kann eine Entscheidungshilfe sein, um in der Krise gezielt materielle als auch menschliche Kräfte einzusetzen

SARISK - Hochwassergefahren und -risiken Internetgestütztes Informations- und Entscheidungshilfesystem für Bitterfeld 1414 - Forschungsprojekt in den Jahren 2008 – 2010 - gefördert durch die Europäische Union mit 500.000 Euro - Projektpartner: * Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig-Halle GmbH (UFZ) * Martin Luther Universität Halle-Wittenberg * Universität Osnabrück * Leibnitz-Institut für ökologische Raumentwicklung e.V. * ehem. Landkreis Bitterfeld

Aufbau und Datengrundlage des Modells 1515 Straßen und Gebäude Höhenmodell aus Laserscan-Befliegung Hochaufgelöste Infrarot-Luftbilder Biotoptypenkartierung Finite Element Netz

Material und Methoden: Geometrie 1616 Abbildung von strömungsrelevanten Details Deich, Gräben, Straßen, Brückenbauwerke, Bruchkanten

1717 1717 Kalibrieren des Programms anhand von Hochwassermarken in Raguhn und Umgebung sowie durch Luftbilder

Programmmaske für Anwender 1818

Darstellung verschiedener Ansichten 1919 Überschwemmungstiefe Fließgeschwindigkeit

Praktische Erfahrung zum Januarhochwasser 2011 Jeßnitz-West, Unterpegel Muldestausee 78,6m ü NN 2020 0,09m - Programm errechnete 0,09m Überflutungshöhe in Jeßnitz-West - aus diesem Grund wurde keine Evakuierung des Stadtteils angeordnet - tatsächlich stand wenige Stunden später wie berechnet das Wasser innerhalb der Bordsteinkanten auf den Straßen

- das Programm kann auf jedem internetgestütztem PC genutzt werden 2121 - das Programm kann auf jedem internetgestütztem PC genutzt werden * z.B. Einsatz vor Ort in den Wasserwehren - es wurden Szenarien vorberechnet, wobei diese Erkenntnisse als Datengrundlage dienen (z.B. HQ 10, HQ 100, HQ 200 mit und ohne Polder Rösa) - anhand der Szenarien kann errechnet werden, welche Verkehrswege bei welchem Pegelstand nicht mehr befahrbar sind bzw. welche Fließgeschwindigkeiten an bestimmten Stellen herrschen - ein realer Deichbruch kann aufgrund der Datenmengen nicht berechnet werden - das Programm dient als Vorwarnsystem und Entscheidungshilfe